Gerd-Klaus Kaltenbrunner
URSPRÜNGE UND PORTRÄTS
Band I
herausgegeben
und mit einem Vorwort versehen
von
Magdalena S. Gmehling
Umschlaggestaltung: Werbeagentur Rypka GmbH, 8143 Dobl/Graz, www.rypka.at
Umschlagabb. Vorderseite: Castel del Monte, Apulien
(Berthold Werner / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0; bearbeitet)
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Textnachweis: Es handelt sich bei den in diesem Buch abgedruckten Texten um ausgewählte und originalgetreu abgedruckte Essays aus Gerd-Klaus Kaltenbrunners dreibändigem Sammelwerk „Vom Geist Europas“ (Asendorf 1987, 1989, 1992). Eigens für die Neuausgabe verfasst wurde das Vorwort der Herausgeberin Magdalena S. Gmehling.
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ISBN 978-3-99081-009-5
eISBN 978-3-99081-054-5
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Vorwort Vorwort Die Schönheit Europas war die Schönheit der Kirche . Max Thürkauf
von Magdalena S. Gmehling
Apollinischer Norden
Die Indoeuropäer: mehr als ein Phantom
Hesiod
Wie die Griechen zu ihren Göttern kamen
Platon
Im Anfang war das Staunen. Der Mann, der die Ideen schaute
Titus Livius
„Wenn ich von alten Dingen schreibe, werde ich selbst vom Geist des Altertums erfüllt …“
Augustinus
Seelenfriede und Gottesstaat
Heloise und Abaelard
Die Logik der Leidenschaft
Katharina von Siena
Sibylle heiliger Bluthochzeit
Pierre de Ronsard
Fürst französischer Poesie
Johann Gottfried Herder
Ostpreuße, Weimarer und Vordenker europäischer Humanität
Franz von Baader
Samenhändler und Wissender unter Schatten
Friedrich Hölderlin
„Dichterisch wohnet der Mensch auf dieser Erde“
Novalis
Der deutsche Orpheus und seine Braut
Joseph Görres
Weisheitsliebender kraft Feuers
Achim von Arnim
„Die Kronenwächter“ als Apokalypse des deutschen Geistes
Joseph von Eichendorff
Der unbekannte Dichter und sein Glück
Adalbert Stifter
Dichter des Friedens und der Natur
Juan Donoso Cortés
Zwischen Politik und Endzeiterwartung. Vom Liberalismus zur Rechtfertigung präventiver Diktatur
Jens Peter Jacobsen
Ein schwermütiger Impressionist aus Dänemark
Vilfredo Pareto
Der „Rechtsintellektuelle“ als Aufklärer
Otokar Brezina
„Unsere Hoffnungen kreisen in ewigem Frühling …“
Karl Wolfskehl
Erzjude, Erzdeutscher und Dichter im Exil
Othmar Spann
Das Ganze im Blick haben. Ein deutscher Universalphilosoph aus Österreich
Franz Rosenzweig
Jüdisch-deutscher Bibelübersetzer und Philosoph des „Sterns der Erlösung“
E. M. Cioran
Ein rumänischer Nietzsche im Pariser Exil
Nicolás Gómez Dávila
Wenn Systeme vergehen, überdauern Aphorismen. Eine christliche Kathedrale über heidnischen Krypten
Zur Person des Autors
Die Schönheit Europas war die Schönheit der Kirche .
Max Thürkauf
Wer war Gerd-Klaus Kaltenbrunner?
Ein Essayist von internationalem Ruf, Kulturmorphologe und Ideenporträtist, ein elitärer, enzyklopädisch gebildeter Denker, Polyhistor und spiritueller Idealist, konservativer Intellektueller und Bewahrer der Tradition.
Nochmals: Wer war Gerd-Klaus Kaltenbrunner?
Die äußeren Daten dieses arbeitsintensiven Lebens sind rasch aufgezählt. Geboren am 23. Februar 1939 in der geschichtsträchtigen Stadt Wien, studierte Kaltenbrunner dort nach der Matura Jura, Philosophie und Staatswissenschaften. Bereits in dieser frühen Zeit befasste er sich intensiv mit Geschichtsschreibung und Literatur, mit der Antike und mit klassischen Autoren. Den ersten geisteswissenschaftlichen Essay schrieb er achtzehnjährig.
1962 übersiedelte Kaltenbrunner in die Bundesrepublik und wohnte zunächst in München. Als Lektor betreute er verschiedene wissenschaftliche Verlage und fungierte 1968 als Cheflektor des Rombach-Verlages, den er konservativ auszurichten versuchte. Er vertrat einen aufgeklärten, wertorientierten, aber kritischen Konservatismus und die Idee eines „nichtkatastrophischen Wandels“. Mit zwei großen Anthologien machte der junge Publizist auf sich aufmerksam: „Hegel und die Folgen“ (1970) und „Rekonstruktion des Konservatismus“ (1972). „Konservatismus international“ erschien 1973 und „Der schwierige Konservatismus“ 1975.
Von 1974 bis 1988 gab Kaltenbrunner bei Herder die Taschenbuchreihe „Herderbücherei INITIATIVE “ heraus. Die 75 Bände mit unkonventionellen und markanten Interpretationen verschiedenster Zeitprobleme sorgten für bundesweite Diskussionen. Der Editor verstand es, ausgezeichnete Mitarbeiter zu verpflichten, und konnte so – wenigstens zeitweilig – ein Gegengewicht zu dem neomarxistisch geprägten Gedankengut des Suhrkamp-Verlages aufbauen. Die „ INITIATIVE “ wurde bald eine publizistische Institution. Geplant war ein enger Freundeskreis der Leser, eine Art Vernetzung. Die „Frankfurter Zeitung“ schrieb 1980 „… Die INITIATIVE – und das macht ihre Besonderheit wie ihre Bedeutung aus – ist ganz wesentlich das Werk eines Menschen, eines einzelgängerischen Essayisten und Schriftstellers, der diese Reihe (nach seinen eigenen Worten) als ‚eine Art Privatuniversität‘ auffasst .“
Kaltenbrunners Bemühungen, die großen religiösen Traditionen, den kulturellen Reichtum Europas, dessen weltgeschichtliche Einmaligkeit, essayistisch in vielfältigen Facetten und Spiegelungen zu verdeutlichen, wurden 1986 mit dem Konrad-Adenauer-Preis für Literatur ausgezeichnet. Caspar Freiherr von Schrenck-Notzing resümierte damals in seiner Laudatio: „Man sieht …, dass der Verfasser zu den porträtierten Dichtern, Philosophen, Wissenschaftlern ein höchst persönliches Verhältnis hat. Wenn, laut Kaltenbrunner, das Leben eines Individuums nicht ausreicht, um die zum Leben notwendigen Einsichten und Haltungen selbst zu erwerben, dann erschließen seine Interpretationen des europäischen Selbstbewusstseins zweier Jahrtausende die geistigen Voraussetzungen für eine politisch notwendige Europäisierung Europas.“
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