Horst S. Daemmrich - Sinnsuche und Krise

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Die AutorInnen deutschsprachiger Gegenwartsliteratur erlebten zahlreiche politische und gesellschaftliche Umbrüche: die Nachkriegszeit, die Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands, das Ende des Kalten Kriegs, zuletzt die Neuen Medien und die Digitalisierung. Der Verlust sinnstiftender Ideale und festgefügter Weltbilder prägen ihre Werke, die das Unbestimmte, Unübersichtliche literarisch zu erfassen suchen. Brüche und Orientierungslosigkeit bestimmen häufig auch Stil und Struktur der labyrinthischen Erzählschichten, die mit Zitaten, künstlerischer Selbstreflexion oder theoretischen Überlegungen angereichert sind. Anhand zentraler Themen wie Selbstverwirklichung, Liebesfähigkeit und Erkenntnis verhandeln die Texte das Bemühen ihrer Figuren, sich selbst in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verorten, und eröffnen dem Lesepublikum Perspektiven für die eigene Sinnsuche in wechselvollen Zeiten.

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In Schilderungen existenzieller Konstellationenexistenzielle Situation zeichnen sich zwei deutlich ausgeprägte Gestaltungen des RaumsRaum ab. Sie sind beeinflusst von der Erfahrung und Auseinandersetzung mit den beschriebenen Zuständen der Umwelt. Einzelne Texte entwerfen die Möglichkeit eines menschenwürdigen Daseins im Dialog mit der Welt. Der Raum öffnet sich. Im Gegensatz dazu sezieren zahlreiche Texte die überwältigende Beeinflussung der Wahrnehmung durch die Medien, soziale Missstände, Identitätskrisen, menschliche Defizite, brüchige zwischenmenschliche Beziehungen, einengende Konventionen, den Verlust ordnungsstiftender Normen, besonders den Liebesverlust, die zunehmende AggressionAggression und die Unfähigkeit, historische Entwicklungen zu verstehen. Die Darstellungen bevorzugen Begrenzungsmotive: Zellen, einheitliche Zimmer, Bergwerke, Höhlen, Schächte, Gänge unter der Erde. Die Wohnraumatmosphäre ist trügerisch; die Zimmer bieten keinen Schutz, denn die Bedrohung dringt von außen durch die Medien ein; darüber hinaus ist sie im Gedächtnis der Figuren und deren zwanghaft grübelnden Reflexionen ständig gegenwärtig. Die Figuren fliehen in die Welt trügerischer Fernsehbilder; sie erfahren fantastische Rekorde in imaginären Quiz-Shows oder verlieren sich in Traumvisionen, die wiederholt von traditionellen Vorstellungen der Antike und des Paradieses beeinflusst sind.

Darstellungen, in denen die Erfahrung der WirklichkeitWirklichkeit zugleich die Horizonterweiterung der Beobachter veranschaulicht, erwecken selbst wenn das Geschehen wie in Siegfried LenzLenz, Siegfried‘ Das Vorbild Vorbild (1999) auf ein Zimmer konzentriert ist die Vorstellung des offenen RaumsRaum. Christoph RansmayrRansmayr, Christoph entfaltet in Die Schrecken des Eises und der Finsternis (1984) die Illusion eines Expeditionsberichts, der scheinbar an Abenteuerliteratur anschließt. Der Bericht enthält Illustrationen, Zitate aus Tagebüchern und authentischen Aussagen, die im Kursivdruck zusammen mit den Überlegungen des Erzählers den Eindruck eines kritischen Kommentars erwecken. Die gesamte Schilderung konzentriert sich auf einen Ausnahmezustand, der jedoch von allen Figuren als selbstverständlich beschrieben wird. Die Wirklichkeit einer Expedition in die unentdeckte Fremde, dann Kaiser-Franz-Joseph-Land genannt, wird sachlich und ruhig geschildert. Hinter den Feststellungen von Carl Weyprecht, Julius Payer und Otto Krisch lauert jedoch das Grauen des existenziellen Ausgesetztseins. Ransmayr verzichtet auf Selbstanalysen und eingehende Charakterisierungen der Figuren. Stattdessen deutet ihr Handeln in der Einmaligkeit der Situation ihr Wesen und ihre Einstellung zur Welt. Die Zeitalter 1981, 1872, 1874 überschneiden sich; die Sachlage besteht fort: Mazzini verschwindet auf den Spuren arktischer Forscher „im Winter des Jahres 1981 in den Gletscherlandschaften Spitzbergens“.1 Weyprecht erfährt 1872 die absolute Verlassenheit im Eis; alle erleben Skorbut, Schwindsucht, Reißen, Hungern und Tod. Indem der Erzähler versucht, das Unmessbare messbar zu machen und das völlig Neue zu erkunden, entsteht eine SpiraltendenzSpiraltendenz in die Richtung der Erfahrung der GegenwartGegenwart und der SelbsterkenntnisSelbsterkenntnis. Ransmayr glaubt, jede Geschichte habe ihre Zeit und lebe in der Gegenwart: „Ich habe meiner Meinung nach nie etwas anderes als die Gegenwart beschrieben, selbst wenn es, wie in der Letzten Welt, um einen verbannten Dichter der Antike ging oder in einem anderen Roman – Morbus Kitahara – um ein verwüstetes, zur Erinnerung und Sühne verurteiltes Kaff in einem Nachkriegseuropa, das es nie gegeben hat.“2

RansmayrsRansmayr, Christoph Roman Die letzte Welt (1988) erweckt die Illusion einer Wirklichkeitserfahrung in der Antike. Die Handlung schildert die Suche des Römers Cotta nach seinem Freund Ovid und einer Abschrift von dessen Metamorphosen Metamorphose, um sie für die eigene Zeit und die Nachwelt zu bewahren. Cotta reist nach Tomi am Schwarzen Meer, dem Ende der zivilisierten Welt, wo sich der von Kaiser Augustus verbannte Ovid aufhält. Cotta verfolgt Spuren, findet Anhaltspunkte in seiner vom Erzähler in detaillierten Beschreibungen veranschaulichten Umwelt, entdeckt Ovids alten Diener Pythagoras, lauscht auf das Stammeln Fremder, die scheinbar Geschichten aus den Metamorphosen kennen, wird mit den Bewohnern Tomis vertraut und durchforscht die Gebirgswelt. Überfallen von schweifender Unruhe, beobachtet Cotta seltsame Szenen, ins Fremdartige entstellte Personen und fragmentarische Inschriften. Er erlebt Gewalttaten, Plünderungen, Überfälle. Er sucht Halt in seiner Erinnerung an das Leben in Rom, überdenkt politische Ereignisse und versucht die politischen und persönlichen Intrigen zu verstehen, die Ovid in die Verbannung trieben. Zugleich schafft seine Einbildungskraft Visionen, in denen die Realität Tomis, seine Träume und die Welt der Metamorphosen verschmelzen. Seine Einbildungskraft wird schließlich sehend: Er erlebt Metamorphosen und tritt ein in die vorhistorische Welt. Er selbst verwandelt sich, entdeckt die Märchenwelt in seinem Inneren, ruft Ovids Namen in die Wildnis und lauscht auf das Echo, das seinen eigenen Namen zurückträgt. Cotta findet sich, indem er sein Selbst aufgibt. Seine Erfahrung des RaumsRaum wirkt realistisch und erweckt den Eindruck, die VergangenheitVergangenheit sei GegenwartGegenwart. „Jeder Leser steht für eine andere, für seine Version meiner Geschichte und auch der Erzähler ist am Ende mit seiner Lesart nur einer unter vielen Weitererzählern, unterschieden von den vielen anderen nur durch die Tatsache, daß er den Urtext dieses Überlieferungs- und Verwandlungsspiels verfaßt hat.“3

Morbus Kitahara (1995) veranschaulicht eine zunehmende Verfinsterung der Welt im Rahmen eines Nachkriegszeitgeschehens, in dem das Leben aller nach dem ‚Frieden von Oranienburg‘ von den Auswirkungen des ‚Stellamour-Plans‘, eine Anspielung auf den Morgenthau-Plan, bestimmt wird. Der Plan wirft die Bevölkerung des besetzten Landes in eine vor-zivilisierte Steinzeit zurück, die zugleich die jüngste VergangenheitVergangenheit symbolisiert. Die Erfahrung der WirklichkeitWirklichkeit in einer von der Außenwelt völlig abgeschnittenen Ortschaft, in der alle „Arbeitsfähigen“ gezwungen sind, in einem Steinbruch zu arbeiten, wird beeinflusst von bildlich konkret erfassten Details der Kleidung, der scharrenden Hühner, der „tierischen Laute“4 eines Rudels wilder Hunde und der langsamen Erblindung des Protagonisten Bering. Sie wird jedoch weitgehend bestimmt von Schreckensbildern im Gegenüber von Besatzungstruppen, organisierten Banden und kahlköpfigen Schlägern und Guerillas, die die Welt verunsichern. Die Auswirkung auf die Menschen sind Lagerpsychosen, die die Welt weiter entstellen. Das Blickfeld ist verengt. Alle leben in einer unfassbaren Verbannung und werden für ihr eigenes Verhalten, ihr Nicht-Handeln oder die Taten ihrer Väter bestraft.

Das Vorbild Vorbild (1973) von Siegfried LenzLenz, Siegfried ist eine künstlerisch anspruchsvolle Auseinandersetzung mit der Frage, welche Vorbilder für die Jugend unserer Tage angemessen sind.5 Valentin Pundt, Rektor aus Lüneburg, Rita Süßfeldt, freie Lektorin und Herausgeberin von Lesebüchern, und Janpeter Heller, Studienrat am Diepholzer Gymnasium, treffen sich zu gemeinsamer Arbeit am dritten Kapitel eines Lesebuchs für den Deutschunterricht im achten Schuljahr. Das Buch entsteht im Auftrag eines Arbeitskreises der Kultusministerkonferenz und enthält unter anderem ein Kapitel „Lebensbilder und VorbilderVorbild“. Auf der Suche nach geeigneten Geschichten zu diesem Thema stoßen die drei Experten auf Widersprüche und grundlegende Fragen: Welches Verhalten ist überhaupt aus welchen Gründen als „vorbildlich“ zu bewerten? Bieten Vorbilder die Voraussetzung zur menschlichen Entwicklung? Sind sie Orientierungshilfen oder Angstmacher? Die ganz unterschiedlichen Lebensläufe und Erfahrungen der Protagonisten begründen ihre unterschiedliche Einstellung zu diesen Fragen.

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