Christian Signol - Marie des Brebis

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Marie des Brebis hat das Leben einer einfachen Frau gelebt, geprägt von der Sorge um ihre Familie, um Haus, Hof und Tiere, unter den harten Bedingungen auf dem Lande im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts.
Ihre Geschichte, aufgezeichnet von dem französischen Bestsellerautor Christian Signol, lässt uns staunen, wie reich dieses Leben war, getragen von Weisheit und Vertrauen und einem Gespür für das, was hinter und in den alltäglichen Dingen des Daseins webt.
Inmitten einer traumhaften Landschaft, an der Grenze zur Dordogne, wurde Marie des Brebis als Säugling von einem Schäfer unter einem Wacholderbusch gefunden. Die Natur war von Anfang an ihr Lehrmeister, der sie in die Weisheiten des Lebens einweihte. Voller Hingabe hat Marie für ihr kleines Glück gearbeitet. Und obwohl sie manch schwere Zeit überstehen musste, hat sie das Vertrauen in das Schicksal und in einen Sinn auch der schweren Erfahrungen des Lebens nie verloren. Der Verlust ihres ersten Kindes, die harte Arbeit ihres Mannes im Steinbruch, die ihn schließlich seine Gesundheit kostete, die Angst um den Sohn, der sich im Zweiten Weltkrieg den Widerstandskämpfern anschloss, das schwere Los der geliebten Tochter im fernen Paris – Marie des Brebis hat es verstanden, aus all diesen Prüfungen ungebrochen hervorzugehen und Kraft zu schöpfen aus der Liebe zu allen Dingen und zur Natur.

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Es ist nun über achtzig Jahre her, doch wenn ich daran denke, habe ich sofort wieder den Geschmack auf der Zunge, als säße ich zwischen Johannes und Augustine am Tisch.

Nach der Suppe folgte eine Viertel-Ente mit in der Asche gebratenen Äpfeln, manchmal – nur für die Kinder – auch eine in Seidenpapier eingewickelte Orange. Oh, diese Weihnachtsfeste meiner Kindheit, wie könnte ich sie je vergessen? Johannes trug mich später in mein Bett, und ich suchte Schutz unter meiner Daunendecke, wie in einem Königreich.

Nach den Feiertagen wurde es normalerweise noch einmal sehr kalt bis zur Karnevalszeit. Wir verließen selten das Haus, nur um abends die Tiere zu versorgen. Danach aßen wir und saßen beieinander. Johannes erzählte dann Geschichten und Märchen von früher, von Feen und Werwölfen, die im Mondenschein tanzten, und auch von Irrlichtern. Er kannte einen Wald, bei den Mohrenschluchten, in denen die Feen am Sabbat zusammenkamen; bei einer Wegkreuzung warteten sie auf Reisende, um sich von ihnen auf dem Rücken tragen zu lassen, wobei sie sich an ihren Schultern festhielten.

Johannes behauptete, Werwölfen begegnet zu sein, mit Fellen bekleideten Männern, die mit dem Teufel im Bunde waren und die kein Gewehr zu töten vermochte.

Aber wovor ich am meisten Angst hatte, waren die Irrlichter, die urplötzlich anfingen, auf den Wegen herumzutanzen. Johannes versicherte mir, das seien die Seelen der Menschen, die im Fegefeuer schmorten und einen hochheben und wegtragen könnten wie Getreidegarben. Wie oft bin ich geflohen, wenn ich allein unterwegs war, auf einsamen Wegen oder in einer verlassenen Schlucht, nur weil ich glaubte, Irrlichter zu erblicken. Ich war damals wohl wirklich noch nicht sehr groß, und zart bin ich bis heute geblieben, leicht wie eine Feder im Wind.

Alexis konnte Rätsel erzählen:

»Welches Taschentuch kann man nicht falten?«, fragte er mit seinem typischen Lächeln und seinen schelmischen Augen. Wenn wir die Lösung nicht herausbekamen, antwortete er triumphierend: »Den Himmel!«

So war einmal die Sonne der Apfel, den man nicht sehen konnte, und ein anderes Mal waren die Sterne die Taler, die man nicht zählen konnte. Guter Alexis! Wie waren seine Rätsel doch kindlich und liebevoll. Er erfand sie, um mich abzulenken, wenn er mich auf seinem Schoß hüpfen ließ.

Wie habe ich das Strahlen seiner blauen Augen vermisst, als er mich verließ, gefolgt von Augustine, schon zwei Monate später. Mit Johannes und den Schafen stellten sie für mich meine ganze Welt dar, dort oben auf dem Hof, so nah am Himmel und den Sternen, und nicht einen Moment lang bin ich bei ihnen unglücklich gewesen. So verlief mein Leben, bis ich sechs Jahre alt war, und in all dieser Zeit kannte ich kein Unglück.

Ich habe es vom einen auf den anderen Moment kennengelernt, an dem Juniabend, als Johannes starb. Ich erinnere mich, als wäre es gestern. Es war sehr heiß, und der Himmel färbte sich grünlich über den Hügeln. Wir brachten die Herde zurück zum Stall. Ich lief voraus, um etwas zu trinken. Ich hörte, wie er vor der Tür des Schafstalls hinfiel. Im ersten Moment hatte ich keine Angst: Ich wusste nicht, dass man so plötzlich einfach sterben konnte. Ich ging zu ihm hin und trieb die Schafe auseinander, die ihn umringten. Sein Blick war zum Himmel gerichtet, er sah mich an und schien mich doch nicht wahrzunehmen. Alexis und Augustine kamen herbei. Augustine nahm mich mit ins Haus und sagte zu mir, während sie meine Wange streichelte:

»Er ist tot, Kleine.«

Danach sah und hörte ich nichts mehr, es war, als wäre ich selber gestorben, da ich diesen Mann so liebte; vielleicht noch mehr, als wenn er mein richtiger Vater gewesen wäre. Ich bin erst in meinem Zimmer wieder zu mir gekommen, wo ich die ganze Nacht weinte, bewacht von Augustine und Alexis. Da sie nicht wussten, wie sie mich trösten sollten, und im Glauben, meinen Kummer ein wenig zu stillen, erzählten sie mir am nächsten Morgen ganz vorsichtig, dass Johannes nicht mein Vater sei und ich ein Findelkind. Die Guten, sie haben meinen Kummer nur noch vergrößert, aber vielleicht haben sie bei allem doch gut daran getan, mir genau in diesem Augenblick die Wahrheit zu sagen; besser so, als wenn ich es aus dem Munde eines Kindes oder einer anderen Person erfahren hätte, die es nicht gut mit mir meinte. Die Tatsache, dass ich Fragen nach meiner Herkunft stellte und mich Gedanken um meine Zukunft beschäftigten, hat mich sicherlich davor bewahrt, in den Abgrund zu versinken, der sich in diesem besonderen Abschnitt meines Lebens vor mir auftat.

Ich erinnere mich an den Leichenwagen, der über die Steine auf dem Weg dahinholperte, die Pferdehufe, die ich darunter erblickte, die Männer und Frauen in ihrer schwarzen Trauerkleidung auf dem Platz in Fontanes, an den kleinen Friedhof, umgeben von vier Mauern aus Schieferplatten, an das schlichte Grab von Johannes, auch an die Erde und die warme Hand von Augustine, die meine fest in der ihren hielt, auf dem Rückweg.

Es ist nun über zwanzig Jahre her, dass ich in Fontanes-du-Causse war, aber das ändert nichts: Mit Johannes spreche ich, wie ich heute mit all denen spreche, die ich geliebt habe und die nicht mehr da sind, aber doch irgendwo noch existieren und über mich wachen.

*Auf Französisch wird er »l‘étoile du berger«, Hirtenstern, genannt.

2. Kapitel

Alexis und Augustine haben mich bei sich behalten. Um nichts auf der Welt hätten sie sich von mir getrennt, die Guten. Sie haben sich mit dem Bürgermeister und dem Pfarrer von Fontanes ›arrangiert‹: Damals war so etwas noch viel leichter als heute. Man brauchte nicht so viele Papiere zu unterzeichnen. Sie sagten mir, sie seien nun meine Pflegeeltern, aber für sie wäre ich wie ihre eigene Tochter. Das war mir sehr recht so. Nach einigen Monaten bekam ich wieder Freude am Leben und ich lernte, ohne Johannes auszukommen. Oh, gewiss, jedes Mal, wenn ich nach Fontanes kam, habe ich ihm auf dem Friedhof einen kleinen Besuch abgestattet. Aber ich litt nicht mehr physisch unter seinem Tod, wie Kinder leiden, die man ihren Müttern oder Vätern wegnimmt. Und ich war oft in Fontanes, da 1906 die Schule eröffnet wurde, und Alexis und Augustine hatten mich dort angemeldet, trotz der Probleme, die dies für ihre Herde bedeutete. Was hatte ich für ein Glück! So jung wie ich war, in dieser ländlichen Welt, wo es selten war, dass die Leute lesen und schreiben lernten. Alexis und Augustine liebten mich wie ihr eigenes Kind. Sie wollten, dass ich eine Schulbildung erhielt, damit sie stolz auf mich sein konnten.

Unsere Lehrerin hieß Madame Vieillevigne. Es war eine Frau mit weißem, gut frisiertem Haar, die stets ausgeglichen war. Sie lehrte uns lesen und schreiben, aber auch Körperhygiene; Letzteres war in dieser Gegend des Hochlandes, wo Wasser etwas Besonderes war, nicht unwichtig. Anders als es in anderen Dörfern aufgrund der Kircheninventur der Fall war, hatte sie ein eher gutes Verhältnis zu dem Pfarrer, da beide sehr weise waren. Sie stammte aus dem benachbarten L’Aveyron und hatte ihren Mann ein Jahr vor der Trennung von Kirche und Staat verloren. *Sie nahm es uns nicht übel, dass wir in die Kirche gingen, und ebenso war der Pfarrer einer von der Sorte, wie es sie heute schon lange nicht mehr gibt. Heute sind die Schulen wie auch die Kirchen in unseren Dörfern geschlossen worden, und die Kinder werden mit Schulbussen in die Nachbarorte zur Grundschule gefahren, auch läuten die Glocken kaum noch zur Stunde, nur in den Städten. So ist es eben. Es hätte keinen Sinn, sich gegen diese Veränderungen aufzulehnen. Es bleiben uns die Erinnerungen, und das ist wirklich schon eine ganze Menge. Ich entsinne mich nicht mehr des Namens unseres Pfarrers. Er war klein, hatte keine Haare auf dem Kopf und lächelte stets. Wir liebten ihn sehr, und meinen festen Glauben, der mich erfüllt, verdanke ich nur ihm, da er mit Güte und Demut zu lehren verstand. Es ist wahr: Er war die Demut selbst, behielt für sich nur das Notwendigste und gab alles, was er übrig hatte, denen, die es dringender brauchten. Er lehrte uns kindliche Gebete, die uns Vertrauen einflößten. Ich sprach sie mit Inbrunst, und noch heute habe ich sie auf der Zunge, so tiefe Spuren haben sie in meiner Seele hinterlassen. Abends kniete ich neben meinem Bett nieder, um sie mit gefalteten Händen zu sprechen:

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