Christian Signol - Marie des Brebis

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Marie des Brebis hat das Leben einer einfachen Frau gelebt, geprägt von der Sorge um ihre Familie, um Haus, Hof und Tiere, unter den harten Bedingungen auf dem Lande im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts.
Ihre Geschichte, aufgezeichnet von dem französischen Bestsellerautor Christian Signol, lässt uns staunen, wie reich dieses Leben war, getragen von Weisheit und Vertrauen und einem Gespür für das, was hinter und in den alltäglichen Dingen des Daseins webt.
Inmitten einer traumhaften Landschaft, an der Grenze zur Dordogne, wurde Marie des Brebis als Säugling von einem Schäfer unter einem Wacholderbusch gefunden. Die Natur war von Anfang an ihr Lehrmeister, der sie in die Weisheiten des Lebens einweihte. Voller Hingabe hat Marie für ihr kleines Glück gearbeitet. Und obwohl sie manch schwere Zeit überstehen musste, hat sie das Vertrauen in das Schicksal und in einen Sinn auch der schweren Erfahrungen des Lebens nie verloren. Der Verlust ihres ersten Kindes, die harte Arbeit ihres Mannes im Steinbruch, die ihn schließlich seine Gesundheit kostete, die Angst um den Sohn, der sich im Zweiten Weltkrieg den Widerstandskämpfern anschloss, das schwere Los der geliebten Tochter im fernen Paris – Marie des Brebis hat es verstanden, aus all diesen Prüfungen ungebrochen hervorzugehen und Kraft zu schöpfen aus der Liebe zu allen Dingen und zur Natur.

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Noch vor Weihnachten desselben Jahres wollte mich Augustine in der Gemeinde anmelden und taufen lassen. Johannes weigerte sich zunächst, aus Angst, man könnte mich ihm wegnehmen. Und außerdem war er nicht gläubig; wenn überhaupt, glaubte er an seine Schafe, an das Gras und an den Mond.

Augustine wurde so ärgerlich, dass er schließlich doch einwilligte. Sie hat dann dem Pfarrer von Fontanes meine Geschichte erzählt, und da er ein gutes Herz hatte, nahm er mich in seine Gemeinde auf und ich erhielt das Sakrament der Taufe. Johannes hat sich stets geweigert, mit mir zum Gemeindeamt zu gehen und mir so seinen Namen zu geben. Er hätte mich lieber bis ans Ende der Welt mitgenommen, als zu riskieren, dass er mich verlor. Also wurde ich weiter »Marie des Brebis« genannt. Mir war das ganz gleich, und ich war noch viel zu klein, um zu begreifen, dass man nicht einfach ohne Namen leben konnte. Ich hatte es gut und warm, und ich bekam zu essen, wenn ich hungrig war – ich fühlte mich rundherum wohl.

Als ich meine ersten Zähne bekam, rieb Augustine mein Zahnfleisch mit Hasenhirn ein – sie hat es mir später einmal erzählt –, damit es weich wurde und ich keine Schmerzen hatte. Das war damals so Brauch. Sie hat es auch möglichst vermieden, meine Windeln im Freien zu waschen, sodass kein Vogel über sie hinwegfliegen konnte. Nur so konnte man nämlich verhindern, dass die Kinder eine gefährliche Krankheit mit hohem Fieber und Pusteln bekamen, l’ ouselado genannt, die man nur schwer wieder loswurde. Augustine beachtete alle Sitten und Gebräuche der Zeit mit der ihr eigenen Gewissenhaftigkeit. Sie war an einem Karfreitag geboren und war bekannt dafür, dass sie Unterleibsleiden zu heilen vermochte. Ich glaube schon, dass es so war. Die Leute kamen von weither auf ihren Karren: aus Séniergues, Caniac-du-Causse, Lauzès oder Livernon. Sie hatte diese Gabe, und dennoch konnte sie selber keine Kinder bekommen.

So gibt Gott uns Gutes und weniger Gutes, und es liegt an einem selbst, es anzunehmen, wenn man glücklich sein möchte.

Ich konnte kaum laufen, da habe ich schon gelernt, mich unter den Bauch der Mutterschafe gleiten zu lassen und direkt aus den Eutern zu trinken. Sie wiesen mich nicht zurück und nie habe ich auch nur den kleinsten Stoß erhalten. Sie haben mir diejenige ersetzt, die mir so sehr gefehlt hat, ein wenig später, als ich erfuhr, dass ich ein Findelkind war. Lange Zeit hatte ich weder Appetit noch Durst, doch dann hat das Leben mich wieder mit sich fortgetragen. Immer wusste ich, was Glück bedeutet: Dass man zufrieden ist mit dem, was man hat, und sich selbst so akzeptiert, wie man ist. Und was Johannes betrifft, er ist und bleibt mein wahrer Vater, denn ohne ihn wäre ich nicht am Leben.

Ich blieb immer in seiner Nähe und folgte ihm überall hin. Er zog mich an der Hand hinter sich her, gab mir Milch zu trinken, später Brot und Käse zu essen. Er zeigte mir die Sterne: den Großen Bären, Orion, Beteigeuze, Atair und den Stern, der allen Hirten bekannt war, da er zeigte, wo Norden war, den Polarstern. *Er kannte die Namen der Gräser, der Pflanzen, der Insekten, der Vögel. Da es ihm schwerfiel, mich in der Obhut von Augustine zu lassen, kam es oft zu Auseinandersetzungen zwischen den beiden. Doch im Winter war ich hauptsächlich drinnen im Haus, und sie nutzte diese Zeit. Sie sang und begleitete die Verse der Lieder mit Fingerspielen:

Ainsi font, font, font, les petites marionettes ,

Ainsi font, font, font trois petits tours

Et puis s’en vont .

So machen die kleinen Marionetten,

so machen sie drei kleine Runden,

und dann sind sie weg.

Oder, um mir die Namen der einzelnen Teile des Gesichts beizubringen, sprach sie mir vor und berührte gleichzeitig mit den Fingern die Augen oder das Kinn:

Menton fourchu – bouche d’argent – nez de clinquant – petite joue – petit œillet – grand œillet – croque croque millet .

Kinngrübchen – Silbermäulchen – Goldnäschen – kleine Wange – kleines Äuglein – großes Äuglein – Kernbeißerchen.

Oh, wie waren sie schön, die Stunden am Feuer, die langsam dahinzogen, wenn der Schnee die Welt mit seinem weißen Mantel umhüllt hatte! Wenn ich die Augen schließe, erinnere ich mich gerade an die Weihnachtsabende am allerbesten.

Ein Sprichwort sagt bei uns: »Wenn Weihnachten der Mond nicht scheint, wird von hundert Schafen nicht eines gerettet.« Das war die große Sorge von Alexis und Augustine, der Mond am Weihnachtsabend. Und wir hatten Zeit genug, den Himmel zu betrachten, auf dem vereisten Weg, wenn wir zur Mitternachtsmesse gingen. Johannes trug mich auf dem Arm. Auf allen Wegen des Hochlands brannten Lichter. Es war kalt, aber ich spürte nur den Duft der Wolle und die Wärme von Johannes. Alexis und Augustine liefen vor uns her mit heißen Steinen in den Manteltaschen. Die Kälte ließ den Boden unter unseren Stiefeln knirschen, und über uns wachten immer neue Sterne über dem Planeten Erde. Rot glühende Wolken schoben sich vor den Mond, der uns folgte und sich dabei hin und wieder versteckte. Im Dorf angekommen, nahmen wir ganz hinten in der kleinen Kirche Platz, die von Lichtern erhellt war, und alle begannen zu singen. Das war ein Gesang, diese Messen! Sie atmeten Glück, reine Freude und Liebe. Der Herr hatte uns Seinen Sohn gesandt, und alle, die unter dem gelbblauen Gewölbe Seines Hauses versammelt waren, dankten Ihm aufrichtig von ganzem Herzen. Aus den Augen dieser Männer und Frauen strahlte ein Vertrauen, das sie von innen her verwandelte und schön erscheinen ließ.

Am Ende der Messe nahmen mich Alexis, Johannes und Augustine mit, um mir die kleine Krippe mit dem Jesuskind zu zeigen. Wie war sie doch hübsch, mit dem Esel, den Schafen, die fast so groß waren wie die echten, mit Josef und der Jungfrau Maria, die sich über den Kleinen beugte. Wir sprachen das Hirtengebet. Alexis und Johannes begannen wie folgt:

Herr, ich gebe Dir meinen Mantel,

auch wenn er nicht so schön ist!

Mein Mantel ist nicht aus Tuch,

nur aus einfachem Stoff.

Er wird Dich aber wärmen

und gegen Kälte schützen.

Natürlich sprachen wir Dialekt, die Alltagssprache, denn Französisch war kaum gebräuchlich.

Augustine antwortete mit mir zusammen:

Ich danke dir, Hirte,

behalte deinen Mantel.

Der Sohn Gottes

wird sich an dein

Opfer erinnern.

In der Stunde der Ewigkeit

wirst du dafür belohnt werden.

Anschließend küssten und umarmten mich alle drei. Ich wäre gern noch länger geblieben, doch die Kirche leerte sich und die Lichter erloschen. Wir mussten zurück nach Hause, durch die Kälte, die Nasen und Ohren schmerzen ließ. Nun war Augustine an der Reihe, mich zu tragen. Ich suchte die Heiligen Drei Könige am Himmel. Ich glaubte, sie führen mit dem Großen Wagen. Die Sterne erschienen mir so nah, dass ich dachte, ich könnte sie mit meinen Händen berühren.

Augustine sang mir ins Ohr:

Les anges, dans nos campagnes ,

Ont entonné l’hymne des cieux ,

Et l’écho de nos montagnes

Redit ce chant mélodieux .

Engel haben Himmelslieder

Auf den Feldern angestimmt

Echo hallt vom Berge wider,

dass es jedes Ohr vernimmt.

Die Lampen am Wegrand erloschen. Es war, als gäbe es nur uns vier auf der Welt. Manchmal knirschte der Schnee unter unseren Schuhen, und es war mir, als schnitt mir die kalte Luft in die Haut wie Glas.

Wieder auf dem Hof angekommen, erwarteten wir unsere nächsten Nachbarn, die Augustine eingeladen hatte. Sie wohnten auf der anderen Seite der Schlucht, gegen Montfaucon in der kleinen Ortschaft, die »La Pierre-Levade« genannt wurde, denn es gab dort einen Menhir in der Nähe ihres Hofes. Sie hießen Ravel, wie der Komponist, den ich später so oft hörte, bis in meine letzte Zeit. Sie hatten zwei Töchter: Elodie und Marguerite, die nur ein wenig älter waren als ich. Alexis schürte das Feuer und Augustine wärmte die Zwiebelsuppe auf. Wie herrlich schmeckten doch dieses Roggenbrot und diese gerösteten Zwiebeln!

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