Justin Steinfeld - Ein Mann liest Zeitung

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Der autobiografisch geprägte Roman «Ein Mann liest Zeitung» erzählt die Geschichte des jüdischen Kaufmanns Leonhard Glanz aus Hamburg. Im Exil in der Tschechoslowakei zur Untätigkeit verdammt, verbringt er seine Zeit in Prager Kaffeehäusern mit dem Lesen von Zeitungen. Akribisch verfolgt er das politische Geschehen in der Tagespresse, und doch kann er sein eigenes Schicksal, das ihn in die Emigration trieb, nicht begreifen. Erinnerungen an ein verlorenes Leben, Beobachtungen auf der Straße und Gedanken über das in der Zeitung Gelesene, die oft weit in die Vergangenheit weisen, verbinden sich zu einem dichten Panorama der dreißiger Jahre.
Atmosphärisch und präzise, klug und poetisch fängt Justin Steinfelds einziger Roman den Hexenkessel Europa am Vorabend des Zweiten Weltkrieges ein. Ein großer, erst posthum erschienener Exilroman, der eine unerhörte Erfahrung zur Sprache bringt, die doch so viele traf und trifft: Die Erfahrung, nirgendwo mehr dazuzugehören.

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Steht das im Exposé?

Aber nein. Das Exposé

Ist so rein und weiß, wie Schnee.

Das liest man mit Verweilen

Zwischen den Zeilen.

Schlagt die Trommeln, schlagt hinein,

Schönes, schwarzes Elfenbein.

Kennen Sie den right honourable

Charles Dunbar Burgess King, Exzellenz?

Mr. King ist kein King,

Er heißt nur so.

Und er tut nur so.

Mr. King ist Präsident von Liberia

Und Liberia hat einen kleinen Export,

Und Liberia hat einen dreimal so großen Import.

Und darum hat Liberia eine passive Handelsbilanz,

Und davon entstehen die Staatsschulden.

Aber davon kann keine Regierung leben,

Und die Differenz muss ausgeglichen werden.

Schlagt die Trommeln, schlagt hinein,

Schönes, schwarzes Elfenbein

Die feste Notierung für Sklaven aus Liberia ist 9 Pfundsterling, Gold, pro Stück. Bei Lieferung kompletter Schiffsladungen von mindestens1000 Sklaven wird noch eine Prämie von einem Pfund pro Kopf bezahlt. – Mr. King liefert niemals weniger als 1000 Köpfe auf einmal.

Wissen Sie, wer Mr. Jallah ist? Das können Sie nicht wissen. Mr. Jallah ist ein kleiner, schwarzer Bürgermeister in einem Negerdorf von Liberia.

Und da kommt ein Bote zu Pferde

Und reicht mit stolzer Gebärde

Mr. Jallah einen Brief, mit Siegel schwer,

Und der Brief kommt direkt vom Präsidenten her.

»Befehl seiner Exzellenz, des Präsidenten Charles Dunbar Burgess King:

Es sind bereit zu halten und an meine Kommissare zu übergeben: So viel Arbeitsmänner, wie dort aufgetrieben werden können, mindestens aber 250 Stück. Die Nichtbefolgung dieses Befehls wird bestraft.«

Der Bürgermeister, der kleine Mann,

Der denkt, ich denke garnicht dran.

Arbeitsmänner? Gemeine Lügen!

Hier wird man keine Sklaven kriegen.

Und da kommt noch ein Bote zu Pferde

Und recht mit stolzer Gebärde

Von Mr. King, der kühn sich nennt

Des Freiheitslandes Präsident

Ein Telegramm: Wenn angeforderte Arbeitsmänner, mindestens 250 nicht bis heute Abend sieben Uhr bereit stehen, werde ich Dorf und Nachbarschaft niederbrennen lassen.-

Der Bürgermeister, der kleine Mann

Der denkt, was fange ich jetzt an?

Bis heute Abend 7 Uhr.

Und es wird Mittag.

Und es wird Nachmittag.

3 Uhr, 4 Uhr, 5 Uhr, 6 Uhr …

Zehn kleine Negerlein – die sich des Lebens freun,

Der eine wird jetzt Arbeitsmann – da sind es nur noch neun.

Neun kleine Negerlein – die haben noch gelacht,

Der eine wird jetzt Arbeitsmann – da sind es nur noch acht.

Acht kleine Negerlein – die haben ihr Sach’ betrieben,

Der eine wird jetzt Arbeitsmann – da sind es nur noch sieben.

Sieben kleine Negerlein – Ganz ohne Geld und Schecks,

Der eine wird jetzt Arbeitsmann – da sind es nur noch sechs.

Sechs kleine Negerlein – ohne Schuh und ohne Strümpf,

Der eine wird jetzt Arbeitsmann – da sind es nur noch fünf.

Fünf kleine Negerlein – und Mr. Kings Kurier,

Der eine wird jetzt Arbeitsmann – das sind es nur noch vier.

Vier kleine Negerlein – Liberia so frei.

Der eine wird jetzt Arbeitsmann – da sind es nur noch drei.

Drei kleine Negerlein – und so ein Menschenhai,

Der eine wird jetzt Arbeitsmann – da sind es nur noch zwei.

Zwei kleine Negerlein – zehn Pfund bringt jeder ein,

Der eine wird jetzt Arbeitsmann – und einer steht allein.

Ein kleines Negerlein – das meint, es träumt im Schlaf.

Der letzte wird auch Arbeitsmann. – Ein Sklav! Ein Sklav! Ein Sklav!

Fünf Minuten vor sieben …

Beinahe hätten Mr. King’s, des ehrenwerten Präsidenten von Liberia, diensthabende Soldaten ein friedliches Dorf im eigenen Lande anzünden, in Schutt und Asche legen und alle Männer fortführen müssen.

Aber Mr. King hat auch so seine 250 Köpfe bekommen. Die bringen 2500 Goldpfund ein. – Der kleine Bürgermeister muss für seine Säumigkeit im Dienst bezahlen:

Für Bereitstellung des Überfall-/Brandkommandos … 40 Pfund

für eigentlich verwirkte Gefängnisstrafe …………… 100 Pfund

für einen Depeschenboten zu Pferde ………… 72 Pfund 10/ 6 d

für das Gericht in Monrovia, damit es nicht erst zusammentritt …………………… 110 Pfund

zusammen 322 Pfund, 10 shilling und 6 pence

zu zahlen an Mr. Yancy.

Mr. Yancy ist der Vizepräsident von Liberia.

Und weil der kleine Bürgermeister gar kein Geld hat, muss er noch drei Dutzend Sklaven liefern. An Mr. Yancy, den ehrenwerten Vizepräsidenten,

Schwarze Männer, ein langer Zug.

Man treibt sie durchs Land,

Und man hetzt sie bis zum Meer,

Und man jagt sie auf ein Schiff,

Und man sagt ihnen:

Bis zum nächsten Hafen,

Nur ein paar Stunden,

Da gibt es Arbeit und hohen Lohn,

Und dann fahrt ihr bald wieder heim.

Und es währt einen langen Tag,

Und Meer und Himmel und Himmel und Meer,

Und es währt zwei Tage,

Und es währt drei Tage, viele Tage,

Und immer Himmel und Meer. Weites Meer.

Captain, wohin fahren wir?

Nach dem französischen Kongo.

Davon hat man uns nichts gesagt!

Aber es ist meine Order.

Kennen Sie die Stadt Libreville?

Sie hat doch einen schönen französischen Namen,

Die freie Stadt.

Da wird ein Teil der schwarzen Männer ausgeladen.

Sie bekommen: Ein Kontobuch.

Das fängt mit Schulden an.

Für Kleidung, die sie nie gewollt,

Für Handwerkszeug, mit dem sie für andere schuften müssen.

Das Schuldenkonto wird immer größer,

Die Sklavenkette wird immer stärker,

Und niemals, niemals, niemals

Sehen Sie die Heimat wieder.

Die Anderen: Captain, wohin fahren wir?

Nach den portugiesischen Kolonien.

Davon hat man uns nichts gesagt.

Aber es ist meine Order.

Kennen Sie die Insel San Tomé und Príncipe?

Schöne portugiesische Inseln,

Wo das Fieber herrscht und der Teufel.

Da wird ein anderer Teil der Schwarzen ausgeladen.

Bekommt sein Kontobuch

Und kann nie mehr nach Hause.

Kennen Sie Mr. Gabriel Johnson?

Das ist ein schwarzer, ehrenwerter Gentleman.

Konsul von Liberia auf Fernando Po, spanische Station.

Der zählt die abgelieferten Männer persönlich nach.

Stück für Stück, Kopf um Kopf.

Und erst dann dürfen die Kerls Soldaten werden,

Für General Franco und Juan March.

Steht das in dem Exposé?

Das Exposé? Das Exposé! Was wollen sie vom Exposé?

Das ist rein und weiß, wie Schnee.

Das liegt ja doch beim Völkerbund,

Und beim Völkerbund treffen Sie Mr. Sottile.

Den kennen Sie wieder nicht?

Das ist auch ein schwarzer, ehrenwerter Gentleman,

Delegierter von Liberia, beim Völkerbund.

Er hat blanke, weiße Visitenkarten,

Mit dem Wappen von Liberia

Und dem schönen Wahlspruch rundum:

»Die Abschaffung der Sklaverei und die Liebe zur Freiheit haben uns hierher gebracht.«

Davon nahm der Völkerbund Kenntnis und so bekam Liberia eine Völkerbundanleihe. Mr. King brauchte nicht in Konkurs zu gehen. Nur ab und zu macht er einen kleinen Ausgleich. Unter der Hand. Mit den von ihm geliebten Landeskindern.

Denn:

Die Sache ist an dem,

Sie haben ein System.

Das ist schon ein System. Bitte sehr. Kein Wort weiter. Was wollten Sie sagen? Ich frage, was Sie sagen wollten. Ich meine, was Sie da eben dachten. Ihre Gedanken sind Ihre private Angelegenheit? Nichts ist private Angelegenheit. Das Denken schon garnicht. Das werden wir Ihnen schon beibringen. Sie Denker, Sie.

Ich schließe die Versammlung. Die Rhapsodie ist aus.

Die Wahrheit? Das ist doch alles zusammengedichtet. Wie?

Schlechte Verse? Aber die reine Wahrheit. Schweigen Sie. Die Versammlung ist geschlossen, die Rhapsodie ist aus. Beschweren Sie sich beim (seligen) Völkerbund.

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