Heinz Mosmann - Der Parzival Wolframs von Eschenbach

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Heinz Mosmanns umfassende Studie zu Wolframs «Parzival» erschließt systematisch die rätselhafte Bilderwelt dieses großartigen mittelalterlichen Epos und führt dabei an die Grenzen eines imaginativen Verständnisses des Gralsgeheimnisses heran. Eine sehr fundierte, anschauliche Darstellung für an Kunstgeschichte, Literatur und Bewusstseinsentwicklung interessierte Leserinnen und Leser.

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Die folgenden Szenen im Zusammenhang mit der Geburt Parzivals sind von rührender Innigkeit. Bei der Nachricht vom Tode Gachmurets bricht Herzeloyde zusammen und wäre beinahe gestorben, wäre nicht ein erfahrener alter Mann zur Stelle gewesen, um sie ins Leben zurückzuholen. Sicher ist es aber auch die vorangegangene Vision, in der sie ihre Mutterschaft als geistigen Auftrag erfahren hat, woraus sie schließlich die Kraft der Lebensbejahung zieht. So ist dieses neugewonnene Leben allein dem Kind gewidmet. Von der Todesschwelle zurückgekehrt, wendet sie sich deshalb ganz dem Kind zu: «Ihren Leib und ihr Kind darin umfing sie mit Armen und Händen. Sie sprach: ‹Wolle Gott mir edle Frucht Gachmurets senden! Das ist meines Herzens Bitte …› Die Frau sah ihren Wunsch erfüllt daran, dass die Kindesspeise ihr Herz bedeckte, die Milch in ihren Brüstlein: die Königin drückte sie heraus und sprach: ‹Du bist aus Treue (von triwen) gekommen! Hätte ich die Taufe noch nicht empfangen, so wollte ich von Dir getauft werden!›» «Tränen» und «Milch» fließen zusammen, veranschaulichen die Trauer über das Vergangene und die Sorge um das Kommende. Die Gegenwart aber wird überstrahlt von der Ankunft des neuen Erdenwesens. Der Verweis auf die «Treue» und die «Taufe» verdeutlicht die Überzeugung vom geistigen Ursprung dieser «Ankunft». Der Bezug zur Geburt Jesu erscheint hier erst angedeutet, wird dann aber offenbar, als das Kind geboren ist und die Mutter sich entschließt, gegen die damaligen Gepflogenheiten ihm selbst Amme zu sein. «Frau Herzeloyde sprach mit Überlegung (mit sinne): ‹Die höchste Königin bot einst dem Jesusknaben ihre Brust, der dann als Mensch für uns den schrecklichen Tod am Kreuz erlitt und uns so seine Treue bewies.›»

Die mütterliche Hinwendung zum Kind bedeutet zugleich auch die Bejahung des eigenen Leibes. Es ist das Wesen der Mutterliebe, dass sie sich in der Erweiterung der eigenen Leiblichkeit darlebt. Aus der Distanz betrachtet erscheint sie deshalb untrennbar verknüpft mit der Selbstliebe, dem Egoismus. Anders als die idealistische Liebe oder die Freundesliebe zu einem anderen, die auf den ersten Blick selbstloser, weil der freien Entscheidung entsprungen zu sein scheinen, wurzelt sie in den natürlichen Instinkten des Menschen. Aber gerade darin liegt auch ihre lebenspendende Kraft, ihre Wirklichkeit begründet. Die Verbindlichkeit der Freundesliebe muss sich in der Realität erweisen, Mutterliebe geht – wenn auch zunächst instinktiv – von der Realität aus.

Was uns in Herzeloyde vor Augen tritt, ist nicht nur das Bild einer werdenden Mutter, sondern es ist – darauf wurde im vorigen Kapitel schon hingewiesen – das Urbild des Mütterlichen überhaupt. Die Gebärde des Umfangens, des Schützens, des Hüllens können wir überall in ihrem Handeln, in ihren Lebensäußerungen entdecken. Sie ist, und das ist entscheidend für ihre moralische Qualität, zugleich verknüpft mit der Gebärde des liebevollen Gebens. Wolfram wertet die Entscheidung Herzeloydes für die Waldeinsamkeit als Akt der Selbstlosigkeit, nicht zuletzt deshalb, weil sie in der selbst gewählten Beschränkung auch ihrem gewohnten, prachtvollen gesellschaftlichen Leben entsagen muss. «So wurden ihr stets neue Gaben zuteil», heißt es am Beginn des dritten Buches, «vom Himmel durch die unendliche Kraft des Schenkens.» 2So gesehen ist Parzivals Kindheit in der Soltane nicht der Versuch einer ängstlichen Frau, ihr Kind dem gesellschaftlichen Leben zu entziehen, sondern eine konsequente Ausweitung gesteigerter Mutterliebe über die gesamte Kindheit hin.

Behandelt man dies im Unterricht, wird man zunächst auf sehr viel Skepsis und Kritik an der «Einseitigkeit» Herzeloydes stoßen. Gelingt es aber, zu sachlichen, auf Erfahrung beruhenden Gesprächen über das «Mütterliche» und das «Väterliche» in der Erziehung zu kommen, werden sich diese seelisch-geistige Qualitäten von ihrer einseitigen Fixierung auf gesellschaftliche Rollenverteilung lösen, sie werden als Urgebärden erlebt, die sich unabhängig von einer individuellen Zugehörigkeit zum jeweiligen Geschlecht verstehen lassen. Hier besteht wahrlich Gesprächsbedarf, sind wir doch heute Zeugen einer dramatischen Entwicklung, in der den Kindern die mütterlichen Schutzräume für ihre gesunde Entwicklung vor allem durch den Zugriff einer omnipotenten, allgegenwärtigen Technik entzogen werden und jeder Versuch, sich dem zu widersetzen, mit gesellschaftlicher Ächtung rechnen muss.

«Man bewahrte ihn vor allem ritterlichen Leben, ehe er zu Verstand kam (man barg in vor ritterschaft, ê er kœme an sîner witze kraft).» 3– Vorerst erscheint dies noch als Beraubung, als Vorenthaltung von Entwicklungsmöglichkeiten und «Bildungschancen» – für die pädagogisch Ambitionierten unserer Zeit ein Verbrechen! So urteilen auch die Schüler anfänglich – bis im weiteren Verlauf der biographischen Entwicklung des Helden allmählich erkennbar wird, welch weitsichtiger Kunstgriff hier angewendet wird. In der alltäglichen Wirklichkeit werden «Alleinerziehende» immer bemüht sein, das jeweils andere Prinzip mitzurealisieren. Von Parzival hingegen wird alles ferngehalten, was irgendwie die väterliche Lebenssphäre der damaligen Welt repräsentieren könnte: Ritterleben, Zeitbildung, gesellschaftlicher und beruflicher Aufstieg … All dies wird ihm nicht allmählich in den Gewohnheitsleib eingeprägt, sondern erst später im Schnellverfahren eingetrichtert – mit schwerwiegenden Folgen. Aber gerade der innere Konflikt, der dadurch in der Seele Parzivals entsteht, wird ihm einmal die Möglichkeit geben, über seine Zeit hinauszuwachsen. –

«Die Fürstin zog es mit ihrem großen Herzenskummer bald aus ihrem Lande in einen Wald, auf eine einsame Waldlichtung in der Soltane … Mit sich nahm sie dorthin des edlen Gachmurets Kind, um es vor der Welt in Sicherheit zu bringen … Ehe er zu Verstand kam, sammelte sie das Dienstvolk um sich, Männer wie Frauen, und verbot allen bei ihrem Leben, dass sie jemals etwas von Rittern verlauten lassen.» So wächst das Kind in der Waldeinsamkeit auf. Sorgen kennt es nicht, wäre da nicht der Vogelgesang, dessen «Süße ihm ins Herz drang». Weinend läuft es zur Mutter, ohne sich diese ersten zarten Empfindungen einer Sehnsucht erklären zu können. Schon bald kann die Mutter nicht verhindern, dass sich in dem Jungen doch etwas regt, das aus dem väterlichen Leben herüberwirkt: der Jagdinstinkt. Der Knabe schnitzt sich Pfeil und Bogen und schießt – ausgerechnet die Vögel, deren Gesang er so liebt, sodass er wiederum weinen muss, diesmal aus Trauer, weil sie nun so tot und stumm vor ihm liegen. Wir erkennen in den ersten Regungen des kindlichen Gemüts das Eindringen von Kräften, die inneren Unfrieden stiften, innere Widersprüche, die über die gegebene Lebenssituation hinausweisen. Und bei dem Versuch der Mutter, diese Lücke in der schützenden Hülle zu schließen, brechen die ersten Fragen auf. Denn als sie die Vögel verfolgen lässt, wundert sich der Knabe: «‹Was wirft man den Vögeln vor?›» Und als dann die Mutter ihre Anordnung bereut und zurücknimmt, entschlüpft ihr das verhängnisvolle Wort: «‹Warum breche ich dessen Gebot, der doch ist der höchste Gott?›» – «‹ôwê muoter, waz ist got?›» 4–

Man kann in dem «ôwê», vergleichbar dem neuhochdeutschen Ausruf «au», den Anklang des Schmerzes hören, der das Erstaunen begleitet, wenn die gezielte Frage die schützende Hülle der kindlichen Naivität verletzt. Doch die Mutter selbst hat die Frage hervorgelockt, und was sie nun als Antwort gibt, kann das Erstaunen nur noch steigern: «‹Sohn, das sag ich dir im Ernste: Noch lichter als der Tag ist er, der ein Antlitz annahm wie der Menschen Antlitz. Sohn, behalte dieses Wissen, und flehe ihn an in deiner Not: seine Treue bietet der Welt immer Hilfe an. Ebenso heißt einer der Hölle Herr: der ist schwarz, die Untreue lässt nicht von ihm. Wende ab von ihm deine Gedanken, und auch von des Zweifels Schwanken.› – Seine Mutter lehrte ihn das Finstere und das Lichte unterscheiden (sîn muoter underschiet im gar daz vinster und daz lieht gevar).» Damit sät sie zwar den ersten zwîvel in sein Gemüt, verbindet dies aber zugleich mit der Aufforderung zur stæte («‹und och von zwîvels wanke›»). Was wir im Prolog als zum Wesen des Menschen gehörig erkannt haben, wird hier in die noch unbewussten Willensgründe der Kinderseele gelegt.

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