Heinz Mosmann - Der Parzival Wolframs von Eschenbach
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Diese «Belehrung» ist in der Forschung viel diskutiert worden, nicht immer mit dem nötigen Einfühlungsvermögen in die Seele des Kindes. «Man sollte erwarten, dass von Gott als dem Schöpfer und Erhalter die Rede wäre, von dem ‹gebot›, gegen das sich Herzeloyde vergangen hat, wie sie selber sagt. Stattdessen folgt eine Beschreibung vom Wesen Gottes, die darauf gar keinen Bezug nimmt.» 5Der Autor kommt immerhin zu der bemerkenswerten Einsicht: «Die Belehrung, die gar nicht wirklich auf Parzivals Frage eingeht, rechnet bereits mit einem späteren Leben in der Ritterwelt, ja sie weist den Knaben schon auf dieses Leben hin und weckt seinen Trieb, Soltane zu verlassen.» Die Mutter pflanzt ein erstes Verständnis für Gut und Böse in die kindliche Seele, mit dem einfachsten, elementarsten Bild von Licht und Finsternis. Hier finden wir nicht nur den Urgrund seiner Gottesvorstellung, sondern zugleich den Ausgangspunkt seines kommenden Ritterlebens.
Als nämlich eines Tages drei fremde Ritter in ihren hell glänzenden Rüstungen durch Soltane reiten, fällt ihm sofort die Belehrung der Mutter ein. «Der Knabe wähnte allen Ernstes, jeder von ihnen wäre ein Gott», und er fällt vor ihnen auf die Knie. Als dann ein vierter folgt, da entwickelt sich mit ihm ein wunderliches Gespräch: «‹O hilf mir, hilfreicher Gott!› Vielmals fiel er zum Gebet nieder, der Fils du Roi Gachmuret. Der Fürst sagte: ‹Ich bin nicht Gott, aber ich folge seinem Gebote gern. Du kannst hier vier Ritter vor dir sehn, wenn du recht hersehen könntest!› Der Knabe fragte sogleich: ‹Du sagst ‚Ritter‘: was ist das? Hast du nicht göttliche Kraft, so sage mir, wer Ritterschaft gibt!› ‹Das tut der König Artus. Junkerlein, wenn Ihr dem ins Haus kommt, der gibt Euch den Ritternamen, dass Ihr Euch dessen nie zu schämen braucht! Ihr mögt wohl von ritterlicher Herkunft sein.›» 6
So ist es gerade das wortwörtliche Befolgen des mütterlichen Rates, was den Knaben auf die Spur des Rittertums bringt. Die Belehrung der Mutter scheint somit in tiefem Widerspruch mit ihren eigenen Willensbestrebungen zu stehen, die ja nichts unversucht lassen, dem Knaben das Rittertum vorzuenthalten. Das zeigt sich auch in dem nun folgenden Versuch, Parzival so auszustatten, dass er bald wieder nach Hause laufen möge: Mit Narrenkleidern auf einem alten Klepper soll er von der gesellschaftlichen Welt ferngehalten werden. Aber dazu passen nun wiederum die Ratschläge, die sie ihm mitgibt, überhaupt nicht. Warnt sie doch ihren Sohn eindringlich vor dem Erzfeind der Familie, Lähelin, der ihr zwei Länder entrissen habe und Tod und Verderben über ihre Untertanen gebracht habe. Man mag dies zwar als berechtigte Schutz- und Vorsichtsmaßnahme vor der drohenden Gefahr verstehen, doch kann dem auch entgegengehalten werden, dass die Mutter hiermit ihr tatendurstiges Kind, das sie doch vor Schaden bewahren will, auf den Erzfeind der Familie ansetzt. Der Knabe reagiert auch sofort entsprechend naiv und ungestüm, indem er gelobt, alles mit seinem Gabilot zu rächen. Es wird sich später zeigen, dass der innere Drang zum Kampf in Parzival immer wieder von der Vorstellung genährt wird, es handle sich beim Gegner um Lähelin.
In den weiteren, bildhaften Handlungsanweisungen, die Herzeloyde dem Knaben mit auf den Weg gibt, kommen die inneren Widersprüche ihrer Erziehungsmaßnahmen noch schicksalshafter zum Tragen. Denn hier handelt es sich um Seelenbilder, die Parzival auf seinem Lebensweg erst noch in ihrem Sinn durchschauen müsste, um sie mit der konkreten Wirklichkeit verbinden und in eigenes moralisches Handeln umsetzen zu können. Indem er die Bilder unverstanden auf die individuellen Situationen seiner Lebenswirklichkeit überträgt, werden sie zum genauen Gegenteil dessen, was die sorgenvolle Mutter mit ihnen beabsichtigt hat. Schauen wir uns die drei «Ratschläge» im Einzelnen an.
«‹an ungebanten strâzen
soltu tunkel fürte lâzen:
die sîhte und lûter sîn,
dâ solte al balde rîten în.
du solt dich site nieten,
der werlde grüezen bieten.
Op dich ein grâ wîse man
zuht wil lêrn als er wol kan,
dem soltu gerne volgen,
und wis im niht erbolgen.
sun, lâ dir bevolhen sîn,
swâ du guotes wîbes vingerlîn
mügest erwerben unt ir gruoz,
daz nim: ez tuot dir kumbers buoz.
du solt zir kusse gâhen
und ir lîp vast umbevâhen:
daz gît gelücke und hôhen muot,
op si kiusche ist unde guot.›» 7
«‹Auf ungebahnten Wegen musst du dunkle Furten meiden, aber in die seichten und lauteren, hellen 8Furten kannst du hurtig hineinreiten.›» – Der erste Rat der Mutter greift das Bild der religiösen Unterweisung wieder auf, die Vorstellung von Licht und Finsternis. Hier wird an die Fähigkeit zur moralischen Entscheidung appelliert, der Weg des Guten soll beschritten, der des Bösen gemieden werden – es handelt sich also um eine willensbezogene Handlungsanweisung. Was geschieht nun, als der Knabe sich gleich nach dem Abschied wortwörtlich an diesen Rat hält? «Er kam an einen Bach geritten, den ein Hahn wohl durchschritten hätte. Obwohl Blumen und Gras da standen – weil das Wasser so dunkel war, vermied der Knabe den Übergang. Den ganzen Tag ritt er neben dem Bach her, wie es seinem Verstande richtig schien.» – Der Rat führt ihn von der Mutter weg und hinein in die weite Welt!
Schauen wir uns, der Reihenfolge der Ereignisse nach, die anderen Ratschläge an. «‹Sohn, dies lass dir befohlen sein: Wo du eines guten Weibes Ringlein mögest erwerben und ihren Gruß, da greif zu; es macht dir allen Kummer wieder gut. Du sollst sie eifrig küssen und sie fest umfangen. Das bringt dir Glück und hohen Mut, wenn sie tugendsam ist und gut.›» – Diese – dritte – Belehrung hat offenbar besonders die Bildung des Gefühls- und Empfindungslebens im Sinn. Seine «Umsetzung» erfolgt am nächsten Tag, nachdem der Knabe endlich eine «helle Furt» gefunden und überquert hat, in der Begegnung mit der edlen Jeschute. Hier kommt es zu jener berühmten burlesken Szene, in der Parzival über die ahnungslose Fürstin herfällt und ihr in seiner tölpelhaften Naivität Gewalt antut. «Da drückte er die Herzogin an sich und nahm ihr dabei einen Ring vom Finger. An ihrem Hemde sah er eine Spange: die riss er ungestüm los.» Nachdem er sich tüchtig vollgegessen hat, zieht er zufrieden von dannen: «Der Knabe war seines Raubes froh.» Jeschute aber, die nun von ihrem Gatten wegen ihrer vermeintlichen Untreue grausam bestraft wird, hat er damit in großes Unglück gestürzt. Parzival gerät damit nicht nur in tiefste Schuldverstrickung, die geraubte Spange dient ihm später sogar dazu, den selbstsüchtigen Fischer zu bewegen, ihn zum Artushof zu führen – vor dessen Toren er dann Ither, den Roten Ritter, ermordet. Hätte die Mutter das geahnt!
«‹Du sollst dich um Anstand bemühen und der Welt Grüße bieten. Wenn ein grauer, weiser Mann dir Benehmen beibringen will (zuht will lêren), was er wohl kann, so sollst du ihm gerne folgen, und sei gegen ihn nicht widerspenstig!›» – Dieser Ratschlag bezieht sich offenbar auf Bildung und Erziehung (zuht) im gedanklichen Sinne, auf Wissen, Kenntnis und Verständnis – und führt so geradewegs in die Welt der Ritterregeln und Minnegesetze. Denn seine Anwendung erfolgt unmittelbar nach dem Besuch am Artushof, als Parzival, eingezwängt in die Rüstung des ermordeten Ither über seiner Narrenkleidung, dem alten Fürsten Gurnemanz begegnet und sich bei ihm in die Ritterlehre begibt: «‹Mir hat meine Mutter geboten, ich solle von einem, der graue Locken hat, Lehre annehmen. Demnach will ich Euch dienen, wie es mir meine Mutter gesagt hat.›» 9–
Ein größerer Widerspruch ist kaum denkbar. Obwohl Herzeloyde alles daransetzt, Parzival von der ritterlichen Gesellschaft fernzuhalten, führt die Befolgung ihrer Ratschläge – Wollen, Fühlen und Denken ihres geliebten Kindes betreffend – geradewegs in die Ritterwelt. Hätte man gegen ihren Willen versucht, dem Kind den Weg zum Rittertum zu eröffnen, hätte man es nicht geschickter und zielgerichteter machen können als sie selbst. Wir hätten es leichter, wenn wir den Weg Parzivals in Schuld und Verstrickung aus dem Ungehorsam oder dem ungenauen Befolgen der mütterlichen Ratschläge erklären könnten, wie dies bei Chrétien de Troyes möglich ist – der im Übrigen die Belehrung weniger bildhaft und teilweise mit anderen Inhalten, vor allem aber viel ausführlicher gestaltet. Wolfram hat sich hier ausnahmsweise einmal kürzer gefasst; offenbar kam es ihm gerade darauf an, durch die knappe Metaphorik die inneren Widersprüche stärker hervortreten zu lassen. Warum?
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