Heinz Mosmann - Der Parzival Wolframs von Eschenbach
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Das Verhältnis Gachmurets zu Herzeloyde ist somit völlig anderer Art als das zu Belakane. Es ist nicht in erster Linie die Sinnlichkeit, die ihn hier bindet; sie ist zwar auch beteiligt, spielt aber eine untergeordnete Rolle. Die Begegnung zwischen den beiden und ihre gegenseitige Zuneigung spielt sich auf einer anderen sozialen Ebene ab. Hier zählen das rationale Argument, die rechtliche Verbindlichkeit und das gegebene Wort. Den Leser überrascht zunächst, wie wenig der Name der Königin zu ihrem Handeln zu passen scheint. Mit «Herzeloyde» assoziieren wir ja doch sogleich eine Gefühlsbetontheit und Gemütsinnigkeit, weniger ein derart von rationalem Kalkül bestimmtes, streitbares und selbstbewusstes Auftreten. Man ahnt indessen, dass der Name durch spätere Ereignisse gerechtfertigt ist, von der Zukunft her bestimmt wird. Durch diese Hinführung zu dem Charakter Herzeloydes wird zugleich verhindert, dass ihr späteres Handeln im vordergründig emotionalen Sinne missverstanden wird. Sie ist weder ängstlich noch weltfremd, und man wird ihre spätere Entscheidung für den Ausstieg aus der höfischen Gesellschaft als einen wachen, überlegten Schritt verstehen dürfen.
Indem Wolfram betont, von der Königin gehe ein so «lichter Schein» aus, dass sogar das Kerzenlicht in Gachmurets Zelt davon ersetzt werden könnte, nötigt er uns auch hier wieder, unsere Blickrichtung von der äußeren Sinneserscheinung abzuwenden – sonst wäre das Ganze eine bloße Albernheit – und das Gesamtgeschehen in einen geistig-seelischen Raum zu erheben. Die Verstandesklarheit und Wachheit, die intellektuelle Gewandtheit und Geistesgegenwart, mit der Herzeloyde die Situationen überblickt, stellen die Ereignisse in ihrem Umkreis in ein ganz anderes Licht, als man es von Belakane kennt. Sie weiß nicht nur, was sie tut, sie kann die Folgen ihres Handelns weitgehend abschätzen, sie schaut planend und sich sorgend in die Zukunft. Umsicht und Besonnenheit bestimmen ihr Handeln, wohingegen es Mangel an Voraussicht und schiere Gedankenlosigkeit war – nicht Lieblosigkeit –, womit Belakane ihren Geliebten in den Tod geschickt hat. Was die Königin Belakane auszeichnet, Schönheit und Anmut, ist auch der Königin Herzeloyde zu eigen, doch darüber hinaus verfügt sie über Seelenfähigkeiten und Qualitäten, die über ihre große Vorgängerin hinausgehen.
Mit beiden kann Gachmuret leben – aber nur vorübergehend. Den Anker hat er nicht etwa abgelegt, weil er bei Herzeloyde «vor Anker» gegangen ist, sondern weil der Verlust der Familie ihn so getroffen hat, dass er im Leid den Grund seines Daseins zu erkennen meint: «‹Wie hat nun meines Ankers Spitze Halt gefunden im Schmerz (wie hât nu mîns ankers ort in riwe ergriffen landes habe)!›» 17Auch die neue Qualität der ehelichen Beziehung kann ihn nicht auf Dauer an einen Ort oder einen Menschen binden. Die Bewusstseinshelligkeit, die ihm in Herzeloyde, der Angehörigen des Gralsgeschlechts, entgegenkommt, kann Gachmuret auf Dauer ebenso wenig ertragen wie die sinnliche Ausstrahlung Belakanes. Sein Handeln wird weiterhin von instinktiven Kräften beherrscht, was vollends deutlich wird, als er zum zweiten Mal in den Krieg des Baruch von Bagdad zieht: «Er hatte schon Ruhm genug, als ihn seine männliche Kampfeslust forttrug übers Meer in den Krieg.»
Sein «männlicher» Kampfeseifer «trägt» ihn also davon («in sîn manlîch ellen truoc») – die Art der Darstellung hinterlässt auch hier wie so oft den Eindruck, dass Gachmuret nicht aus individuellen Antrieben heraus handelt, sondern aus spontan wirkenden emotionalen Kräften, die ihm die Natur mitgegeben hat. Als vorläufig letzter männlicher Vertreter der Familie Anschaue wirkt in ihm die «Feenart», und indem er den Grund seines Handelns trotz aller ritterlichen Bildung weitgehend aus der Familientradition schöpft, wirft ihn der Untergang seiner Famlie völlig aus der Bahn. War er vorher ein rastlos Suchender, wird er jetzt zum haltlos Getriebenen. Er scheint sich geradezu an die Welt zu verlieren.
Wäre es ihm vergönnt gewesen, länger zu leben, hätte er wohl irgendwann seinen Sohn Parzival mit auf Fahrt genommen – so wie er stellvertretend Schionatulander, wie wir später erfahren, auf diese Weise in das Rittertum eingeführt hat. Er hätte ihn aus der mütterlichen Umhüllung herausgeführt und ihm die Welt gezeigt. Im Grunde repräsentiert Gachmuret in seiner weit ausgreifenden Weltoffenheit und in dem ganz nach außen gerichteten Tatendrang eine Urgebärde des Väterlichen, aber in überspitzter Form, so wie die zum Äußersten getriebene Geste der Umhüllung, mit der Herzeloyde ihr Leben dem Kind widmet, das Urbild des Mütterlichen darstellt. Beide laufen hier aber auseinander, statt zusammen zu wirken. Der Strom natürlicher Kräfte, der vom Vater ausgeht, scheint dabei an ein Ende gekommen zu sein. In der Mutter entsteht zudem ein grundsätzlicher Zweifel an der Tragfähigkeit der bisherigen Lebensart, der Ritterwelt, die besonders in Gachmurets Abstammung repräsentiert ist. In dieser Distanzierung zu allem Angestammten, Traditionellen kündet sich der besondere Charakter von Parzivals Schicksal an. Hier ist vorgebildet, was sich später in seinem Innern seelisch-geistig vollziehen wird.
Soltane – Quarantäne und Entwicklungsraum
Parzivals Geburt wird von heftigen Erschütterungen in der Seele der Mutter begleitet. Bisher haben wir Herzeloyde als eine Frau kennengelernt, die sich zu behaupten wusste, die ihre Schönheit und ihre gesellschaftliche Stellung klug ins Feld zu führen verstand, wenn es um die Durchsetzung ihrer Interessen ging. Geschickt wusste sie die Minnegesetze zu nutzen und Gachmuret durch einen Richtspruch zu gewinnen, wodurch ihr ein geradezu triumphales Lebensglück beschert wurde. «In Reichtum und Jugend lebte diese Frau und in Freuden über alle Maßen: sie hatte das Ziel aller Wünsche erreicht (rîcheit bî jugent phlac daz wîp, und freuden mêre dan ze vil: si was gar ob dem wunsches zil).» Erst mit der Geburt Parzivals beginnen wir zu ahnen, warum Wolfram der «Mutter», wie sie bei Chrétien ganz unpersönlich genannt wird, den so vielsagenden Namen gegeben hat, der an das kommende «herzeleit» anklingt. In vielfacher Hinsicht weist die Persönlichkeit der Namensträgerin auf zukünftiges Schicksal.
In einer gewaltigen Vision, die zugleich ein entsetzlicher Albtraum ist, kündigt sich diese Zukunft an: «Eines Mittags lag die Frau in ängstlichem Schlummer, da kam ihr ein furchtbarer Schreck. Es deuchte sie, dass ein Sternenblitz sie in die Lüfte entführte, wo sie von feurigen Donnerstrahlen mit Wucht getroffen wurde. Die flogen alle auf einmal auf sie zu: da zischte und knisterte es von Funken an ihren Zöpfen entlang. Krachend toste der Donner und mit ihm ergossen sich brennende Tränen. Als sie danach in ihren Leib und ins Leben zurückkam (ir lîp si dâ nâch wider vant), zog ein Griff (oder Greif) 1an ihrer rechten Hand (dô zuct ein grif ir zeswen hant). Damit verwandelte sich ihr Traum. Es deuchte sie ganz wunderlich, wie sie eines Lindwurms (eins wurmes) Mutter wäre, der darauf ihren Leib zerriss und wie ein Drache (ein trache) an ihren Brüsten söge, und dass er plötzlich von ihr flöge, sodass sie ihn niemals wiedersah. Das Herz brach ihr aus dem Leibe … Ihr Unglück wird lang und breit, ihr naht künftiges Herzeleid (ir schade wirt lanc unde breit: ir nâhent komendiu herzenleit).»
Drache, Wurm, vielleicht auch Greif, sind Wesen einer Zwischenwelt, die erscheint, als Herzeloyde aus der Entrücktheit ihrer kosmischen Vision in den Leib zurückkehrt. Es sind Schwellenwesen, an deren Überwindung der Mensch zur geistigen Erfahrung heranreift. Sie tauchen deshalb oft als Wächter und Hüter des «Schatzes» auf. Das Erlebnis weist zum einen auf die drohende Schicksalsprüfung, die Herzeloyde bevorsteht – die Nachricht vom Tode ihres Gatten wird ihr unmittelbar danach überbracht –, zum anderen auf den besonderen Schicksalsweg des Kindes, das sie unterm Herzen trägt. Eine Individualität kündigt sich an, deren Größe zunächst in der Gestalt des Drachen erscheint und die das mütterliche Leben – und nicht nur dieses – zerstören wird; eine Individualität, deren Schicksal von der Auseinandersetzung mit der eigenen Drachennatur geprägt und deren Lebensmotiv die daraus erwachsende Selbstüberwindung sein wird.
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