Heinz Mosmann - Der Parzival Wolframs von Eschenbach
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Wer das eigene Leben in den Blick nimmt, wird bemerken, dass es oft ganz anders verlaufen ist, als man es ursprünglich geplant hat. Begegnungen mit anderen Menschen haben vielleicht eine Auswirkung auf unseren Lebensweg, die wir anfangs nicht erwartet hätten, ursprüngliche Absichten nehmen eine ganz andere Entwicklung als zunächst gewollt, unerwartete Wendungen verändern unser Leben von Grund auf … Einen Blick für solche Gestaltungskräfte unseres Lebens und für deren Sinn können wir uns aneignen, wenn wir Rückschau halten. Dem erfahrenen Betrachter werden sich sinnvolle Figuren und Fügungen zeigen, die ihm im Leben nicht bewusst waren, die ihm aber jetzt erscheinen wie Spuren einer geistigen Führung, die in allem Tun die Hand sanft berührt, manchmal sogar ergriffen hat.
Die Soltane hat in der Weise ihren Sinn erfüllt, als sie dem Kind in den frühen Lebensjahren in besonderem Maße die mütterlichen Seelenkräfte zur Verfügung gestellt hat und ihm eine außergewöhnliche Gemütsbildung hat zuteilwerden lassen. Erinnern wir uns an das Erlebnis Herzeloydes, als etwas ihre Hand berührte und der Traum eine neue Wendung bekam. Dies war die Zeit, in der das Schicksal sich wendete, als die Dame von Welt ganz und gar Mutter wurde und als sie von der Todesschwelle zurückkehrte, um sich völlig der Entwicklung eines sich inkarnierenden Wesens hinzugeben. Dies ist aber auch der Augenblick, wo sie ihre eigene Bestimmung erkennt und ihren Namen versteht. Von nun an ist es nicht mehr allein ihre vordergründige Persönlichkeit, die handelt, sondern diese wird Persona im eigentlichen Sinne: Ein höherer Sinn klingt hindurch, ein höherer Wille, der den Menschen – Parzival – zu dem Ort seines Schicksals führt, den er in seinem tiefsten Innern sucht. Deshalb korrigiert sie auch ihren Versuch, die Vögel zum Schweigen zu bringen. Sie erkennt darin die bloße Ängstlichkeit ihrer persönlichen Seele im Widerspruch zur göttlichen Schicksalsführung.
Ein Bewusstsein von dieser «höchsten Hand» ist für jede verantwortliche Erziehung von allergrößter Bedeutung. Nicht allein das, was sich «der Pädagoge» in seinem spekulativen Sachverstand ausdenkt, ist oftmals für das Leben ausschlaggebend, sondern was durch sein Tun und Sagen hindurch an geistigen Schicksalskräften wirken will. Dem tieferen Verständnis erschließt sich die geistige Gestalt «der Mutter» somit als Wesensgrund der Erziehung schlechthin. Es ist deshalb durchaus konsequent und die Tatsache verliert so ihren Schrecken, dass Herzeloyde in dem Augenblick stirbt, als ihr Kind den erweiterten Schutzraum ihrer Mutterschaft verlässt. Von nun an ist es ihre rein geistige Führung, die Parzival weiterhin begleitet, eben nicht nur als Erinnerung, sondern als wirkende geistige Kraft in seinem Herzen.
Sigune
Schuld und Trauer
Eine besondere Bedeutung für den Lebensweg Parzivals haben die Begegnungen mit Sigune. Vielschichtig und rätselhaft erscheinen diese Szenen gewissermaßen am Wegesrand, beim Verfolgen eines Zieles oder einer Spur, wie schicksalhafte Wegmarken seiner Biographie, und zwar vornehmlich im Zusammenhang mit der Verstrickung in Schuld. Zum ersten Mal begegnet er ihr, unmittelbar nachdem er mit seinem rücksichtslosen und tölpelhaften Verhalten die edle Jeschute ins Unglück gestürzt hat, zum zweiten Mal nach seinem unglückseligen Besuch auf der Gralsburg, wo er durch sein ignorantes Schweigen versäumt hat, das Leiden des Königs und die Not der Gralsgemeinschaft zu lindern. Die dritte Begegnung findet im Wald von Fontane la Salvatsche statt, wo Parzival, nach eigenen Worten, erfüllt von «Hass gegen Gott» umherirrt, unmittelbar bei der Klause des Einsiedlers, dem er kurz darauf seine Schuld gesteht. Nur beim vierten Mal scheint die Begegnung unter einem anderen Vorzeichen zu erfolgen, nämlich nachdem Parzival Gralskönig geworden ist – aber da ist Sigune schon nicht mehr am Leben, sie ist ihrem Geliebten nachgestorben.
Als Angehörige des Gralsgeschlechts und nahe Verwandte, die auch einige Zeit im Hause Herzeloydes gelebt hat, möglicherweise sogar eine Erziehungsfunktion für den Knaben ausgeübt hat, steht Sigune Parzival schon äußerlich sehr nahe, aber mehr noch ist sie eine intime Kennerin seines Wesens, seiner Seele und seines Schicksals. Merkwürdig ist allerdings, dass sie sich nicht sofort erkennen; nicht nur beim ersten Mal, auch in den folgenden Begegnungen gibt es kein spontanes Wiedererkennen an der äußeren Erscheinung. Erst durch das Hören, durch Laut und Sprache, findet eine Identifikation des anderen statt. Diese innere Begegnung hinterlässt dann allerdings den Eindruck engster Vertrautheit. Die Stimme, die Parzival in solchen Momenten vernimmt, ist einerseits wie ein Spiegel, in dem er sein vergangenes Tun wahrnimmt, und zugleich ist sie zukunftsweisend, indem sie seinem Weg eine bestimmte Richtung gibt.
Die vier Begegnungsszenen fallen durch das gleichbleibende, durchgängige Bildmotiv auf und «erstaunen durch die Statik der gezeichneten Bilder, sie sind fast nur noch ‹zum Ergebnis geronnenes Geschehen› und im Gegensatz zu den wechselnden Wegen Parzivals ein starres Bild des Leidens». 1Die Bilder wandeln sich zwar insofern, als Sigune sich allmählich aus dem äußeren Leben zurückzieht – Parzival kann schließlich nur noch durch das Fenster ihrer Klause mit ihr sprechen –, dies sind aber, wie im Folgenden deutlich werden soll, lediglich Variationen eines und desselben Themas, das Parzival auf allen Lebenswegen begleitet. In besonderen Augenblicken tritt es ihm vor die Seele, wird es bewusst wahrnehmbare Erscheinung.
«So kam unser törichter Knabe einen Abhang hinab geritten. Da hörte er eine weibliche Stimme am Rande eines Felsens. Eine Frau schrie aus tiefer Not», so beginnt die erste Begegnung. 2«Der Knabe blickte sich um und fand da den Fürsten Schionatulander tot im Schoße der Jungfrau.» Das «minnigliche Antlitz» des Knaben und sein starkes Mitleid fallen Sigune auf, mehr erkennt sie zunächst nicht. Erst beim Abschied fragt sie ihn nach seinem Namen. «‹Bon Fils, cher fils, beau fils, so wurde ich von den Leuten zu Hause genannt.› Als er das sagte, erkannte sie ihn beim Namen.» Dann folgt ein Einschub des Erzählers: «Nun hört seinen richtigen Namen, damit Ihr erkennen möget, wer der Herr dieser Aventüre sei, der da bei der Jungfrau verweilte.» Erstaunt stellen wir fest, dass nicht nur Parzival selbst bisher seinen Namen nicht kannte, Wolfram hat auch bis hierher konsequent vermieden, den «Knaben» bei seinem Namen zu nennen. Jetzt erst, von Sigune, erfährt dieser – und der Leser – den wahren Namen: «‹Wahrlich, du heißest Parzival. Der Name ist recht mitten hindurch (deiswâr du heizest Parzivâl, der nam ist rehte enmitten durch).›»
Auch wird ihm jetzt seine Verwandtschaft mit Sigune erläutert, und damit auch der Sinn des Bildes, das er vor sich hat. Im Hinblick auf den Tod Schionatulanders belässt es Sigune allerdings bei Andeutungen. Näheres hat Wolfram in seiner Verserzählung Titurel dargestellt, einem Fragment gebliebenen Spätwerk, in dem die Kenntnis des Parzival vorausgesetzt wird, obwohl es inhaltlich die Vorgeschichte der Sigune-Szenen aufgreift. 3Dass Wolfram mit Schionatulander eine Nebenfigur des Parzival zur Hauptfigur einer neuen Dichtung macht, unterstreicht deren zentrale Bedeutung. Man wird deshalb das Titurel -Fragment in die Betrachtung der Sigune-Bilder mit einbeziehen müssen, erst dann erschließt sich ihre sinnbildhafte Tiefe.
Eines Tages sei dem jungen Paar, so heißt es dort, im Wald ein Hund zugelaufen, Gardevias mit Namen, «daz kiut tiuschen ‹Hüete der verte!› (das heißt auf Deutsch ‹Achte auf die Fährte / die Spur / den rechten Weg!›)». 4Schionatulander gelingt es, ihn einzufangen, und er übergibt ihn seiner Braut. Auf dem Halsband und der Leine des Bracken sind wertvolle Edelsteinstickereien eingearbeitet, die von Tugend und Minne erzählen. Mehrere Strophen verwendet Wolfram dazu, die Kostbarkeit dieser Arbeit hervorzuheben. «Smaragde waren die Buchstaben, mit Rubinen verbunden.» Sigune liest: «‹Wenn auch dies ein Hundename ist, so ist das Wort doch jedem edlen Menschen angemessen. Männer und Frauen sollen genau auf den rechten Weg achten! So erlangen sie hier die Gunst der Welt und es wird ihnen dort die Glückseligkeit zum Lohn … Wer immer die Fährte wohl hüten kann, dessen Wert wird nie verkäuflich werden. Der wohnt in einem reinen Herzen, das so gestärkt ist, dass ihn auf dem Markt der Unbeständigkeit und des Wankelmuts niemals ein Auge übersehen kann.›» 5Den weiteren Inhalt der wunderbaren Schrift, zwei ineinandergeschachtelte Liebesgeschichten, deckt Wolfram allerdings nur ansatzweise auf, das meiste bleibt in geheimnisvolles Dunkel gehüllt. Denn als Sigune, die sich offenbar tief betroffen fühlt, die Leine löst, um weiter lesen zu können, reißt sich der Hund los und läuft davon. Schionatulander, der sich der Liebe Sigunes würdig zeigen will, lässt sich von ihr dazu bewegen, die Verfolgung aufzunehmen. Verspricht sie ihm doch Erfüllung all seines Liebeswerbens: «‹Erhörung (genâde) und alles, was immer eine Jungfrau ihrem geliebten schönen Freund erfüllen soll, das gewähre ich, und von diesem Willen wird mich niemand abbringen, wenn dein Wille nach jenem Band strebt, das der Bracke, den du mir gefangen brachtest, auf seiner Fährte fortschleifte.›» 6Hierauf endet das Fragment. –
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