Roy Jacobsen - Die Farbe der Reue

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Hans Larsen wird nach Verbüßung einer langen Haftstrafe vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Er hat einen ungeöffneten Brief seiner Tochter Marianne bei sich. Daraus erfährt er, dass seine Frau tot ist und Marianne ihm von dem Vorgefallenen nichts vergibt. Für Hans beginnt ein zweiter Frühling: Er ist nicht nur ein freier Mann, sondern auf ihn wartet auch eine wunderschöne Frau, die ihn begehrt und bei sich aufnimmt. Sein Leben erscheint ihm endlich lebenswert, und er überlegt, wie er zu seiner Tochter und seiner Enkeltochter Kontakt aufnehmen kann. Eines Tages bekommt das Kind eine alte Glaskugel geschenkt, in der Marianne das Spielzeug ihrer Kindheit wiedererkennt. Und allmählich begreift auch Marianne, dass sie aus dem Schatten der Vergangenheit treten muss.-

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Am nächsten Tag rief sie in einer Fahrschule an, verbrachte sechs Wochen am Rande des Zusammenbruchs und stand ihre erste Stunde durch. Es ging nicht. Obwohl sie jeden Tag beschloss auszusteigen, trat sie nach einundsechzig Stunden an und bestand. Mit Glanz.

Zwei Tage darauf investierte sie ihr restliches Geld in einen vielbenutzten Volvo, setzte sich hinters Lenkrad, drehte den Zündschlüssel um und fuhr viel zu langsam und mit erloschenen Scheinwerfern nach Hause, hielt auf dem ihr angewiesenen und bisher unbenutzten Platz vor Block Nr. 5, und blieb sitzen und weinte, wie eine Art Prämie für sie selbst, ehe sie im Rückwärtsgang wieder hinaussetzte, drehte und einrückte, und sitzenblieb und die Scheibenwischer ansah, die sich über die trockene Windschutzscheibe hin und her schleppten.

Ein klares Plus.

An den hellen Frühlingsabenden fuhr sie weiter nach oben ins Tal, wo sie in ihrer Kindheit eine einigermaßen glückliche Zeit verbracht hatte, durch üppige Landschaft, mit voll aufgedrehter Musik und noch einem Gefühl von allem, was sie schaffte, wenn sie nur wollte.

Sie fuhr die wenigen Meter zum Laden, zum Kindergarten, sie fuhr hinunter in die Stadt, beherrschte die Verkehrsknotenpunkte, die Parkhäuser und Kreisverkehre, eine ängstliche und fähige Fahrerin, ohne einen einzigen Unfall.

Anders als Anne-Berit, für die Autofahren ungefähr so spektakulär war wie durch die Straßen zu schlendern, die dauernd Unfälle baute und Versicherungsformulare ausfüllen musste, während sie hemmungslos mit dem Fahrer des anderen Wagens flirtete; sie konnte sich drei Stunden lang die Nägel lackieren, immer wieder dieselbe Platte hören und arbeitete im Reisebüro, weil sie so gern mit fremden Menschen telefonierte; sie behauptete, lange träge Ficks zu lieben, und die Trägheit schien das Wichtigste zu sein, eine mutige moderne Frau, die es seltsamerweise noch dazu schaffte, ihre Rechnungen zu bezahlen.

»Hier hat übrigens ein Typ nach dir gefragt«, sagte Anne-Berit einige Tage später.

»Hier, bei dir?«

»Ja, sicher dieser Knabe aus der MC-Bande.«

»Okay, und was hat er gesagt?«

Sie sahen einander an und Marianne musste zugeben, dass sie an den vergangenen Tagen an nichts anderes gedacht hatte: seinen blauen Blick, der sie voll im Gleichgewichtsnerv traf.

»Ganz ruhig bleiben«, sagte Anne-Berit. »Der kommt nicht zurück. Ich habe gesagt, dass du zu alt bist.«

»Das hast du doch nicht?«

»Und dann habe ich hinzugefügt, dass du Männer nicht magst.«

»Sehr komisch.«

Wenn sie fünfzehn gewesen wäre, hätte sie es Schwärmerei nennen können, jetzt wirkte es wie etwas, von dem sie geheilt werden musste.

»Hier läuft nichts«, sagte sie tapfer. »Und es wird auch nie irgendwas laufen.«

Es war dunkel in der Wohnung, eine private Dunkelheit im Schutz der Regale mit den alphabetisch geordneten Büchern. Notizbücher in kleinen Schubladen in der Kommode, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte, und über allem eine längliche Karte des Baikalsees, die von ihrem Vater stammte und die sie schon als Kind über ihr Bett gehängt hatte. Greta schlief im Kinderzimmer nebenan, mit grüner Filzdecke, gelben Wänden, blauer Decke – wie ein Sommertag in der Ukraine, wo die Molefunken lebten und mit der Sense ewige Kornfelder mähten, die ganz Europa mit Brot versorgen könnten. Sie hielt wieder den Stift in der Hand, eine nüchterne Liste der Aufgaben für den nächsten Tag, als wäre es nicht möglich, in die Bank zu gehen oder Salat und Saft zu kaufen, ohne das vorher aufgeschrieben zu haben. Und ein Paar schwarze Lederstiefel mit Reißverschluss. Es war auch an der Zeit zu bestätigen, dass etwas Wirkliches passierte, oder es zuzugeben, den Gedanken zu wagen, dass es sogar gut werden könnte.

Trotzdem kritzelte sie ein Minus – durch Schaden klug, hier zu sitzen und etwas auszubrüten, das gut werden könnte, he? Marianne legte sich hin und las über die Burjaten, das achte asiatische Naturvolk, von dem sie keine Ahnung gehabt hatte, bis sie dieses Buch geöffnet hatte – ein Reitervolk, das von der Seehundjagd im Baikalsee lebte, das Besetzungen und Überfälle von drei oder vier Glaubensrichtungen und ebenso viele politische Regimes erlebt hatte und das trotzdem vor niemandem auf die Knie gefallen war, das Sprache, Glaube oder Lebensstil nicht geändert hatte. Die Burjaten waren ein Volk, mit dem man rechnen sollte. Ein Reitervolk. Herren im eigenen Land, ohne dass die Behörden das bemerkten. Während sich hinter den Jalousien ein neuer Tag aufbaute. Marianne liebte den Schlaf. Und vor allem die kurzen Stunden, ehe sie darin versank. Eine persönliche Zeit, wenn sie keine andere zu sein brauchte, wenn sie überhaupt niemand zu sein brauchte. Und jetzt war das besser denn je.

3

Draußen vor Hans Larsens Fenster wurden die ganze Nacht lang immer neue Pfähle in den Boden gerammt. Er glaubte, Stimmen zu hören, und musste hinaus auf den Gang – zwei Mal. Da war niemand. Als das Personal zur Arbeit erschien, war er angezogen, stand am Fenster und sah, wie langsam graues Licht in den Hafen glitt. Die Pfahlramme machte eine Pause und die Stadt hielt den Atem an. Hans Larsen schaute auf die Uhr.

Er sah sich seine Habseligkeiten an, um sich zu versichern, dass die noch immer da waren – im Hellen. Er ging mit kurzen Schritten auf den Gang hinaus und schloss hinter sich ab, jetzt ohne über das Schloss oder die Teppichbodenstille nachzudenken, die ihn zum Fahrstuhl begleitete. Unterwegs begegnete ihm ein lächelndes Zimmermädchen. Larsen erwiderte das Lächeln. Noch immer, ohne sich zu wundern. Er aß im Speisesaal Spiegelei und Speck und trank Kaffee und ein Glas Milch und staunte darüber, dass alles so schmeckte, wie es sollte. Ein Mann kam herein, sah ihn an und ging wieder hinaus. Larsen dachte nicht darüber nach. Er ging hinaus in die Rezeption, bezahlte für zwei weitere Nächte, hängte sich den Mantel über die Schultern und verließ das Hotel.

Er kannte sich in den Straßen jetzt so langsam aus, und steuerte den Hafen an. Arbeitsleute auf dem Weg zur Schicht, ein verspäteter Zeitungsbote, ein uniformierter Polizist in gedämpftem Gespräch mit zwei Junkies. Er ging vorbei an der alten Englandkaianlage und weiter zu der Mole, die wie eine vergessene Jahreszahl im Nebel zwischen dem Alten und dem Neuen lag, in einer öden Wüste aus Stahlcontainern. Hans Larsen nickte einem riesigen Tor wie einem alten Bekannten zu und kroch durch ein Loch im Stacheldrahtzaun.

Es war halb acht am Dienstagmorgen und der Inhaber von Salonens Spedisjon Ltd. saß allein in seinem grüngestrichenen Verschlag und überflog die Löschpapiere des Tages. Eine Tasse Kaffee neben ihm auf dem Tisch, eine Schale voll Würfelzucker, Zigaretten und ein Aschenbecher, der leer war, da der Finne ihn jeden Abend auskippte und es noch nicht geschafft hatte, die erste dieses Tages anzuzünden. Das tat er jetzt, erstickte ein Husten und musterte Hans Larsen über den Brillenrand.

Seine kleinen Augen weiteten sich und zogen sich wieder zusammen.

»Da ist Kaffee in der Kanne«, sagte er trocken und legte die Warenliste des ersten Anlaufs oben auf den Stapel, blies durch behaarte Nasenlöcher schweren Rauch aus, klopfte mit dem zerknüllten Zigarettenpäckchen auf seine Handfläche, bot es an. Hans Larsen schüttelte den Kopf, nahm eine henkellose Tasse aus dem Schrank über dem Telefon, füllte sie und setzte sich.

»Ja, ja«, sagte der Finne. »Du brauchst wahrscheinlich etwas zu tun?«

Larsen nickte, der Tag hatte kaum angefangen, aber mit seinen Beinen stimmte etwas nicht. Er hätte sie gern auf einen Hocker gelegt, entdeckte unter dem Schreibtisch eine Apfelsinenkiste, bugsierte sie hervor und legte die Beine auf den Deckel. Salonen streifte die Asche ab und sagte, es werde sich schon machen lassen, Larsen mit Beschäftigung zu versorgen, der Kai müsse repariert werden.

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