Roy Jacobsen - Die Farbe der Reue

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Hans Larsen wird nach Verbüßung einer langen Haftstrafe vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Er hat einen ungeöffneten Brief seiner Tochter Marianne bei sich. Daraus erfährt er, dass seine Frau tot ist und Marianne ihm von dem Vorgefallenen nichts vergibt. Für Hans beginnt ein zweiter Frühling: Er ist nicht nur ein freier Mann, sondern auf ihn wartet auch eine wunderschöne Frau, die ihn begehrt und bei sich aufnimmt. Sein Leben erscheint ihm endlich lebenswert, und er überlegt, wie er zu seiner Tochter und seiner Enkeltochter Kontakt aufnehmen kann. Eines Tages bekommt das Kind eine alte Glaskugel geschenkt, in der Marianne das Spielzeug ihrer Kindheit wiedererkennt. Und allmählich begreift auch Marianne, dass sie aus dem Schatten der Vergangenheit treten muss.-

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Er duschte, zog sich langsam an und suchte sich einen Schlips vom Halter im Schrank aus. Als zuletzt ein Schlips an Hans Larsen gehangen hatte, war er siebzig geworden, allein mit sich selbst und einem kleinen Festmahl, drei Kokosküssen und Jack Londons »Martin Eden«, derselbe Schlips. Er lief im Zimmer hin und her und trug den Schlips. Er zog eine Jacke an, strich einige Male mit der Bürste aus dem Schrank über die Ärmel und schaltete das Radio ein. Er stand mitten im Raum und schaute auf kreisende Möwen und einen weiteren Regenschauer hinaus.

Würde Hans Larsen sich mit dem allem abfinden können?

Er griff sich an den Kopf und betastete ihn.

Aber dann kann er dieses Zimmer verlassen und hinter sich abschließen. Er kann auf dem Gang stehen und hören, dass er vergessen hat, das Radio auszuschalten – denn es ist möglich, ein Zimmer zu verlassen und zu vergessen, das Radio auszuschalten.

Ich bin frei, denkt er. Im Fahrstuhl schaue ich mich über die Schulter um, als mein Finger den leuchtenden Knopf mit der Ziffer 1 berührt. Niemand sieht mich, niemand nickt mir zustimmend zu. Die Türen sind nicht blockiert. Auf dem Weg nach unten kann ich in jedem Stockwerk meiner Wahl aussteigen, ich kann durch unbekannte Gänge wandern und an fremde Türen klopfen, ich kann mich damit entschuldigen, dass ich mich ganz einfach in der Tür geirrt habe, kann mein Bedauern aussprechen und sie werden mir glauben, warum sollten sie mir nicht glauben, niemand wartet, als ich unten ankomme, und die Türen öffnen sich – automatisch.

»Hat jemand nach mir gefragt?«, fragt er die Schönheit hinter der Rezeption, es ist ein Experiment.

»Nein«, sagt sie. »Erwarten Sie Besuch?«

Larsen hat nicht gewagt, darauf zu hoffen.

Sie lächelt und senkt den Blick wieder.

»Schönen Abend noch.«

Vielleicht sehe ich normal aus, denkt er vage, denn einmal muss der Gedanke doch Wurzel schlagen, wenn das hier von Dauer sein soll, der Gedanke, dass er es schaffen kann.

Er folgt den Straßen und dem Leben, bis es ihn überwältigt und er sich in eine menschenleere Bar schleppen und die Hände um ein Glas Bier falten muss, bis das Bier zu warm ist, um getrunken zu werden. Er geht mit den Händen in den Taschen weiter, sein Kopf ist angenehmerweise von dem vergessenen Hut befreit. Er sieht Gesichter an und kostet Gerüche und Luft. Er sieht Unterschiede zwischen dem, was dem Rhythmus folgt, und dem, was still steht, dem Nostalgischen und dem Melancholischen. Die Jugend ist noch immer als Jugend verkleidet, die Alten sehen noch immer aus wie sie selbst, Unruhe und Würde, die Jugend, der die Nächte gehören, und die Alten, die den Tag erobert haben. Die brutalen Spiegel und der Rausch, alles, was größer geworden ist und das Geräusch seiner Schuhe, die durch unsichtbaren Sand auf dem Bürgersteig klappern.

Hans Larsen ist schneller geworden.

Er läuft. Das ist noch eine Erfahrung. Hans Larsen gerät außer Atem, bleibt stehen und kauft eine Zeitung, trägt sie unter dem Arm wie einen Rettungsring. Besteht auch diese Probe. In einer neuen Bar lauscht er einem Klavier und einem Gesang. Auf dem Weg hinaus stößt er mit einem Jungen zusammen, der ihm etwas hinterherruft. Sein Schnürsenkel hat sich geöffnet. Doch, wahrlich. Larsen lässt die Zeitung fallen, kniet nieder und bindet einen Schnürsenkel, richtet sich auf und schaut auf die Uhr. Das hier geht über alle Erwartung gut. Ein Taxi kommt aus der Dunkelheit, er starrt in gemalte Masken mit weißen Zähnen, bis es an der Zeit ist, wieder zu laufen, aber jetzt hat er schon angefangen zu denken, dass er es schaffen kann, das bedeutet dieses Pochen, die Hammerschläge im Blut, dass er es schaffen kann.

Im Hotel ist Dienstwechsel gewesen und die neue Person will die Quittung sehen, ehe sie ihm den Schlüssel reicht. Er merkt, dass er mit Lächeln aufgehört hat, aber dass er bereit ist, wieder damit anzufangen. Auf dem Weg nach oben in einem lautlosen Fahrstuhl. Ein freier Mann in 412. Schließt hinter sich ab und legt die Sicherheitskette vor – freiwillig. Aber er redet sich ein, dass die Sinne ihn betrügen, hebt den Telefonhörer und erkundigt sich mit angespannter Leichtigkeit, ob jetzt vielleicht jemand eine Nachricht hinterlassen hat, denn ich muss reden, denkt er, und eine Stimme hören.

»Na gut«, murmelt er und setzt sich auf. »Von wem?«

»Nein, keine Nachricht, habe ich doch gesagt.«

Hans Larsen überlegt.

»Verkauft ihr etwas zu trinken?«, fragt er.

»Die Bar hat geöffnet, ja, wenn Sie das gemeint haben?«

Niemand ist auf dem Gang oder im Fahrstuhl. In der Bar sitzen ein junges Paar mit einem Kartenspiel und zwei Männer mittleren Alters mit einem Schachbrett. Larsen bestellt Martini, trinkt und denkt daran, dass er nichts gegessen hat, winkt aber in Gedanken ab und stellt sich vor, wie es wäre, endlich den Brief zu öffnen, den er seit zehn Jahren hütet – während ein grauer Schäferhund in der Küchentür auftaucht und sich umschaut, ehe er durch das Lokal trottet und sich zu Larsens Füßen auf den Teppich legt. Der Barmann will ihn zurückrufen, aber Larsen sagt – nein, nein, lassen Sie ihn liegen.

Und er sieht wieder den Brief an, vergilbt und zerknittert in seiner langen Obhut, die kindliche Handschrift der Tochter, die Anklagen und Vorwürfe, jeder Satz mit einem Echo, endlich auch das, was er befürchtet hat.

»Du meine Güte«, sagt der eine Schachspieler. »Sind Sie krank, Mann?«

Larsen hat gerufen.

»Entschuldigung«, sagt er und schwenkt den Brief. »Schlechte Nachrichten.«

Er dreht sich zum Barmann um. »Haben Sie etwas Stärkeres?« »Whisky?«

»Ja, ja, Whisky. Ist hier immer so wenig los?«

»Heute ist Dienstag.«

Ihre fehlerfreien Sätze klar und deutlich, jedoch mit diesem mehrfachen Echo aus Selbstgerechtigkeit und dem Mangel an Reue, aber Larsen liebt diese Tochter, die er um keinen Preis Wiedersehen darf. Er hört ein Knurren unter dem Tisch und krault den Hund hinter den Ohren.

»Ist alles in Ordnung?«, wird wieder vom Nebentisch gefragt.

»Ja, klar doch«, sagt Hans Larsen und erhebt sich. »Ich zeig euch mal einen Kartentrick.«

»Das muss doch nicht sein.«

»Nur diesen einen Trick, ich bin doch kein Penner?«

Er hebt die Hand an den Kopf und streicht die Haare über die Narbe, mischt und verteilt die Karten auf vier Stapel, räuspert sich und hüstelt in einem verzweifelten Versuch, Erleichterung zu verspüren, weil er frei ist – die warmen Atemzüge wie beruhigendes Meerwasser um seine Knöchel.

2

Marianne näherte sich wie eine ängstliche Katze, drückte auf den hintersten Knopf und riss die Hand zurück – die Waschmaschinen fraßen ihre Hände, brachen die Nägel, zerkratzten die Haut und streuten Seife in die Wunden; sie brachte die Waschmaschinen dazu, Funken zu sprühen und zu husten und stehenzubleiben, und ein Reparateur musste kommen und immer dasselbe sagen:

»Wirst du das denn nie lernen, Mädel?«

Sie mochte diese Arbeit nicht, die war neu und unbekannt, egal, wie lange sie sie schon hatte – an einem schlechten Tag. Die Kundschaft ging hier seit Jahren ein und aus, warum konnten sie die Maschinen nicht selbst bedienen, dann könnte Marianne im Büro sitzen und Buch führen und Bestellungen ausschreiben, wie es abgemacht worden war, als sie sechs Jahre zuvor zum ersten Mal diesen Glaskasten betreten und geglaubt hatte, einen Zufluchtsort zu finden.

»Ich bin neu hier«, log sie. Vorwäsche, Temperaturskala, dreimal Spülen, Baumwolle, Wolle, Arbeitskleidung, Synthetik in allen Varianten, Trockentrommel, die eine oder andere Reinigungsfunktion, das Übliche, was die Leute in ihren üblichen Leben in einer müden Satellitenstadt brauchten. Auch das, was an eher obskuren Wünschen Vorkommen mochte: Seide, Angora, Tweed, achtzig Prozent Wolle, reine Baumwolle, ein ganzes Schaltpult mit Knöpfen für alle möglichen Katastrophen auf der Welt.

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