Johannes Horn - Der Steuerprüfer
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Johannes Horn
Der STEUERPRÜFER
Kurzgeschichten
Kaden Verlag
Dem Leben zuliebe:
friedfertig,
tolerant,
achtsam,
respektvoll
Vorwort
Zwischen der epischen Prosa und der Lyrik, als der komprimiertesten Form literarischer Ausdrucksmöglichkeiten, steht als eigene Gattung das Format der Kurzgeschichte. Den Stoff liefern Beobachtungen und Erfahrungen aus dem täglichen Leben. Probleme und allgemeingültige oder spezifische Fragestellungen aus dem gesellschaftlichen, dem politischen, dem individuell persönlichen Bereich werden aufgegriffen und literarisch gestrafft und verdichtet in eine kurze und einprägsame Form gebracht. Nicht immer ist es die Aufgabe einer Kurzgeschichte, Antworten auf dezidierte Fragestellungen zu geben weit häufiger bleiben sie Antworten schuldig; sie begnügen sich mit Anregungen, um die eingeschlagenen gedanklichen Wege auf ganz individuelle Weise weiterzugehen und so eigene Schlussfolgerungen zu ermöglichen. Kurzgeschichten sind gedankliche Vorlagen, die der eigenen Interpretation Raum verschaffen. Nur selten verwenden sie das Stilmittel der Poesie, doch auch solche nur leise angeschlagenen Akkorde animieren, das Gehörte weiter zu denken. Weit häufiger aber bezieht sich der Stil auf ein nüchternes, einprägsames Narrativ, den Werdegang psychologisch und analytisch darzustellen, auf das eigentliche Problem hin fokussierend. Es ist wie ein Blick in den Spiegel mit einer markanten Vergrößerung durch die Konvergenz einer Lupe. So können Entwicklungen, Probleme und Vorgänge aus dem gesellschaftlichen, politischen und ethischen Bereich ins Bewusstsein gebracht werden und den Leser zu jeweils eigenen Stellungnahmen und Antworten motivieren.
Der Steuerprüfer
– 1 –
Seine Ernennung zum Staatsbeamten nahm die ganze Familie mit Erleichterung auf. Es war ein langes Bangen, ob er jemals auf eigenen Füßen werde stehen können. Körperlich, von schwächlicher Natur und stets ein wenig kränkelnd, durchlebte er Kindheit und Schule in teilnahmsloser Zurückgezogenheit. Nicht nur, dass er selbst kaum Freude am Leben zu haben schien, auch auf seine Umgebung wirkte seine Gegenwart eher dumpf und lähmend. Sein Notendurchschnitt in der Schule verschlechterte sich von Mal zu Mal, doch, oft gegen jede Erwartung, es reichte immer wieder zu seiner Versetzung. Die Ausbildung in der hiesigen Steuerbehörde gestaltete sich mühsam und zog sich durch die Jahre. Endlich dann der Brief, der ihm auf glanzlosem, grauem Papier die definitive Anstellung mit fester Pension zusicherte. Während die Familie aufatmete, nahm er es ungerührt zur Kenntnis.
Er war Einzelkind und schon recht früh bemüht, sich der ständigen Aufmerksamkeit von Seiten der Eltern zu entziehen. Dies gelang ihm schlecht und recht, am wenigsten dann, wenn es darum ging, im Haushalt Hand anzulegen und ihm zugedachte Aufgaben zu erledigen. Ansonsten galt er als scheu, mitunter abweisend; Freundschaften pflegte er nicht. Er war viel allein und vermied Kontakte soweit es möglich war. Sein Vater hatte den Schreinerberuf erlernt; nach einem frühen Arbeitsunfall bezog er eine spärliche Rente. Die Mutter war arbeitslos und so lebte die Familie in ständiger wirtschaftlicher Enge. Nur selten gönnte sie sich etwas, was über das gewohnte, strenge Haushalten hinausging, doch meist mit der Folge zusätzlicher Einschränkungen. So war der Alltag geprägt von Einfachheit und Verzicht, umso größer war die Freude, als dieses amtliche Schreiben eintraf.
Die Mutter kam langsam in das Alter, in dem man sich gern an frühere Zeiten erinnert, an die Unbeschwertheit der eigenen Jugend, an das vergnügliche Treiben im Dorf, in dem sie früher gelebt hatte, an Freundschaften und erste Annäherungen, an Ausbildung und berufliche Regelmäßigkeit. In die Gedanken an die ersten Ehejahre mischten sich neben manch verhohlener Wehmut ein deutliches Maß an Abgeklärtheit und selbstverlorener Zeitergebenheit. Ganz gegenwärtig waren ihr stets die Kinderjahre ihres einzigen Jungen. Immer war es ihr so, als müsste sie Eigenes von sich in ihm entdecken, doch er war ganz anders. Eine lange Zeit wehrte sie sich dagegen, sich dies einzugestehen.
Genau erinnerte sie sich, wie er Stunden, ja Tage damit verbrachte, alles, was er finden konnte, Steine, Federn, Quartettkarten, gesammelte Blätter, einfach alles sorgfältig zu ordnen und zu sortieren. Nicht, dass er die reichhaltige Ausstattung mit Legosteinen dazu nutzte, zu bauen und zu gestalten; er fand Genugtuung daran, sie in langen Reihen anzuordnen, ein Teil dem anderen angleichend. Später dann begann er, alte Gerätschaften zu zerlegen; kein altes Radio, kein Bügeleisen, kein Staubsauger oder dergleichen war vor seinem aufdeckenden und klärenden Spürsinn sicher. Wie oft hatte die Mutter darauf bestanden, das Zerlegte wieder zusammenzusetzen, weil es schließlich gebraucht wurde. Aber dazu kam es nie.
Mit zunehmendem Alter entwickelte er eine auffallende Neigung, alles zu sammeln, was ihm unter die Augen kam; er sammelte, sortierte und verstaute es in seinem beengten Zimmer. Es waren meist nichtige Dinge, doch er hütete sie, als fände er damit einen Ausgleich zu seinem sonst eintönigen Alltag. So verbrachte er während des Tages viele Stunden in seinem Zimmer, was ihn aber nicht davon abhielt, die Schul- und Ausbildungszeiten äußerst pünktlich einzuhalten. Auf diese Weise fiel er weder durch Unpünktlichkeit noch durch besondere Leistungen auf.
Nun also war er in fester Anstellung bei der hiesigen Steuerbehörde. Natürlich hatte er den Tag sehnlichst herbeigewünscht, an dem die für ihn lebenswichtige Entscheidung fallen würde. Die Zeit war nun gekommen, und schon am ersten Tag stellte er sich auf die neue Zeitordnung ein, als wäre es schon lange Gewohnheit. Am Morgen nahm er sich Tee, aus einer Kanne, die ihm seine Mutter bereitgestellt hatte; er trank ihn gewöhnlich ohne Zucker; schon immer pflegte er morgens nichts zu essen. Seine, von den langen Schuljahren abgenutzte lederne Aktentasche enthielt nicht viel außer der Zeitung, die er beiläufig dem Briefkasten entnahm, jedoch selten Zeit fand, sie zu lesen. Ansonsten war in seiner Tasche eben das, was er zur Erledigung seiner Aufgaben benötigte: Einige leere Blätter, farbige Stifte, ein Lineal, Radiergummi und ein Bleistiftspitzer.
Der Weg zur Behörde war nicht weit, so dass er zu Fuß gehen konnte. Er ging an eintönigem Grau müde wirkenden Häuserfronten vorbei. Die Regelmäßigkeit der sich an jedem Morgen wiederholenden Bilder hatte sein Sehen stumpf gemacht; er ging in sich versunken, ohne dem Erwachen des Tages Aufmerksamkeit zu schenken. Meist war er der Erste, der die Holztreppe in den dritten Stock hinaufstieg, um schließlich den Platz an seinem Schreibtisch einzunehmen. Die sich türmenden Akten waren sorgfältig ausgerichtet. Vier dicke Gesetzesbücher lehnten rechts an einer altmodischen Tischlampe. Vor ihm lagen in einer flachen Metallschale drei verschiedenfarbige Stifte; er liebte es, Korrekturen oder Ergänzungen mit Rot zu markieren.
Im selben Raum arbeiteten außer ihm noch zwei Steuerbeamte, die allerdings schon älter waren. Einer von ihnen hatte schwer an Asthma zu leiden. Er nahm regelmäßig Medikamente zu sich, was ihm jedoch nur kurze Zeit Erleichterung verschaffte. So war der Raum erfüllt von einem ständig sich quälenden Atmen und einem gelegentlich erschöpfenden Husten. Die Jacken und die Mäntel wurden direkt an der Tür aufgehängt; im seitlich stehenden Schirmständer stand gewöhnlich ein Schirm, nie aber mehr als zwei. Den ganzen Tag über brannten die tief über den Schreibtischen hängenden Neonröhren, so dass die Tageszeit lediglich an der schmucklosen und beständig tickenden Uhr über der Tür abzulesen war. So vergingen Wochen und Monate, Monate und Jahre und der einst frischgebackene Steuerbeamte reifte zu einer unersetzlichen Kraft; ja, schon längst war es zur Gewohnheit geworden, in besonders schwierigen Fällen seinen Rat und sein Urteil einzuholen. Äußerlich hatte er sich jedoch in all den Jahren nicht nennenswert verändert.
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