Der kommende Mensch
Johannes Winkel
Die Wundergeschichten
des Markusevangeliums
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Umschlag: Hain-Team Bad Zwischenahn ( www.hain-team.de)
Druckvorlage: Konstantin Winkel, Osnabrück
Druck und Bindung: Druckerei Friedrich Pustet, Regensburg
ISBN 978-3-429-03437-5 (Print)
ISBN 978-3-429-04616-3 (PDF)
ISBN 978-3-429-06018-3(Epub)
Vorwort Vorwort Nicht wenige Schriften des Neuen Testaments kommen ohne Wundergeschichten aus. Das Markusevangelium, aber auch die übrige Evangelienliteratur nicht. Woran liegt das? Was hat es damit auf sich? Fast die Hälfte des Markusevangeliums (ohne die Kapitel 11–16) besteht aus Wundergeschichten – Geschichten von den Taten des Nazareners Jesus, des Gesalbten Gottes. Sie sind sorgfältig konzipiert und komponiert, bilden das Gerüst des ältesten Evangeliums und tragen es. Was wäre das Markusevangelium ohne sie? Können wir diesen ungeliebten, in der kirchlichen Verkündigung der Gegenwart nicht selten vernachlässigten, rasch abgefertigten, manchmal auch belächelten Kindern, diesen fremden, befremdlichen Gästen unvoreingenommen begegnen und sie sagen lassen, was sie sagen wollen? Unter Berücksichtigung neuerer wissenschaftlicher Literatur zum Markusevangelium soll ein solcher Versuch hier vorgelegt werden, konzentriert auf die Schrift, exegetisch verantwortet und hoffentlich nicht noch wunderlicher als die Wundergeschichten selbst. Die Texte des Markusevangeliums werden in eigener Übersetzung geboten und danach ausgelegt. Bezugnahmen auf andere Bibeltexte werden in den Übersetzungen kursiv hervorgehoben. Vergleichsstellen innerhalb des Evangeliums und auch sonst sind auf ein erträgliches Maß reduziert. Ein Essay über die Sicht des Menschen in den markinischen Wundergeschichten bildet den Abschluss. Das Ganze möchte für Predigt, Bibelarbeit und Unterricht nützlich sein. Meiner Frau Eva-Maria als auch meinem Freund Andreas Staemmler sei herzlich für ihre ständige Gesprächsbereitschaft und ihre Mühe gedankt, womit sie zum Werden des Buches beitrugen. Konstantin Winkel hat dankenswerterweise die Druckvorlage besorgt. Dem Echter-Verlag gebührt Dank, sich auf die Veröffentlichung eingelassen zu haben und die hier behandelte Thematik noch nicht als erledigt zu betrachten. Johannes Winkel
Die Taufe Jesu und seine Versuchung
Markus 1, 9–13
I. Vollmacht
Jesu Kommen nach Kapharnaum
Markus 1, 21–31.32–34
Jesu Kommen in die Umgebung von Kapharnaum
Markus 1, 35–45
Rückkehr nach Kapharnaum
Markus 2,1–12
Die Heilung des Menschen mit der erstarrten Hand
Markus 3,1–6.7–12
Reflexion: Der Beelzebul-Vorwurf
Markus 3, 20–21.22–27
II. Glaube
Die Stillung des Sturmes
Markus 4, 35–41
Die Entgeisterung des Menschen von Gerasa
Markus 5,1–20
Die Erweckung der Tochter des Jaïrus
Markus 5,21–24.35–43
Die Heilung der an Blutfluss leidenden Frau
Markus 5, 25–34
Reflexion: Jesu Unfähigkeit, Wunder zu tun
Markus 6,1–6
III. Überreichtum
Die Speisung der Fünftausend
Markus 6, 30–44
Jesus wandelt auf dem Wasser
Markus 6, 45–52.53–56
Die Entgeisterung des syrophönizischen Mädchens
Markus 7, 24–30
Die Heilung des Taubstummen in der Dekapolis
Markus 7, 31–37
Die Speisung der Viertausend
Markus 8,1–9
Reflexion: Das Gespräch über die Speisungen
Markus 8,13–21
IV. Sehen
Die Heilung des Blinden von Bethsaida
Markus 8, 22–26
Die Verwandlung Jesu
Markus 9, 2–9
Die Entgeisterung des epileptischen Jungen
Markus 9,14–29
Die Heilung des Blinden von Jericho
Markus 10, 46–52
Zur Sicht des Menschen in den markinischen Wundergeschichten
Literaturauswahl
Meinen Freunden
Nicht wenige Schriften des Neuen Testaments kommen ohne Wundergeschichten aus. Das Markusevangelium, aber auch die übrige Evangelienliteratur nicht. Woran liegt das? Was hat es damit auf sich? Fast die Hälfte des Markusevangeliums (ohne die Kapitel 11–16) besteht aus Wundergeschichten – Geschichten von den Taten des Nazareners Jesus, des Gesalbten Gottes. Sie sind sorgfältig konzipiert und komponiert, bilden das Gerüst des ältesten Evangeliums und tragen es. Was wäre das Markusevangelium ohne sie?
Können wir diesen ungeliebten, in der kirchlichen Verkündigung der Gegenwart nicht selten vernachlässigten, rasch abgefertigten, manchmal auch belächelten Kindern, diesen fremden, befremdlichen Gästen unvoreingenommen begegnen und sie sagen lassen, was sie sagen wollen? Unter Berücksichtigung neuerer wissenschaftlicher Literatur zum Markusevangelium soll ein solcher Versuch hier vorgelegt werden, konzentriert auf die Schrift, exegetisch verantwortet und hoffentlich nicht noch wunderlicher als die Wundergeschichten selbst.
Die Texte des Markusevangeliums werden in eigener Übersetzung geboten und danach ausgelegt. Bezugnahmen auf andere Bibeltexte werden in den Übersetzungen kursiv hervorgehoben. Vergleichsstellen innerhalb des Evangeliums und auch sonst sind auf ein erträgliches Maß reduziert. Ein Essay über die Sicht des Menschen in den markinischen Wundergeschichten bildet den Abschluss. Das Ganze möchte für Predigt, Bibelarbeit und Unterricht nützlich sein.
Meiner Frau Eva-Maria als auch meinem Freund Andreas Staemmler sei herzlich für ihre ständige Gesprächsbereitschaft und ihre Mühe gedankt, womit sie zum Werden des Buches beitrugen. Konstantin Winkel hat dankenswerterweise die Druckvorlage besorgt. Dem Echter-Verlag gebührt Dank, sich auf die Veröffentlichung eingelassen zu haben und die hier behandelte Thematik noch nicht als erledigt zu betrachten.
Johannes Winkel
Die Taufe Jesu und seine
Versuchung
Markus 1, 9–13 – Q 3, 21f; 4, 1.10f
9 Und es geschah in jenen Tagen,
(da) kam Jesus 1(her) von Nazareth in Galiläa,
und er wurde getaucht in den Jordan von Johannes.
10 Und sogleich,
heraufkommend aus dem Wasser,
sah er (Jesus)
die Himmel sich teilen
(vgl. Dtn 28,12; Ps 72, 23; Jes 24,18; Ez 1,1; Mal 3,10; JosAs 14, 2)
und den Geist wie eine Taube herabkommen zu ihm
(Jes 42,1).
11 Und eine Stimme geschah (ertönte) aus den Himmeln
(Gen 15, 4; Dtn 4, 36)
» Du bist mein geliebter Sohn ,
an dir fand ich Gefallen «
(Jes 42,1 [hebr]; Ps 2, 7; vgl. Mk 9, 7; 12, 6; 2 Petr 1,17; EbEv 3)!
12 Und sogleich treibt der Geist ihn hinaus in die Wüste.
13 Und er war in der Wüste vierzig Tage
(vgl. Ex 16, 35; Dtn 2, 7; 8,1ff; 29, 4; Ez 4, 6),
versucht werdend von dem Satan
(vgl. 1 QM 1, 2f),
und er war bei den wilden Tieren
(vgl. Apg 11, 6; 28, 4f; Tit 1,12; Jak 3, 7; Offb 6, 8; 18, 2),
und die Engel dienten ihm (wiederholt).
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