Dietrich Schulze-Marmeling - Ausgespielt?
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Der FC Bayern versucht immer, jeden deutschen Spieler, der seinen Ansprüchen gerecht werden kann, zu verpflichten. Mit deutschen Spielern waren beim Rekordmeister in der Saison 2015/16 folgende Positionen und Spielertypen abgedeckt: Torwart: Neuer; Innenverteidigung: Boateng, Hummels, Badstuber; „Sechser“: Kimmich; Mittelfeld offensiv: Müller, Götze. Was fehlte, waren Außenverteidiger (abgesehen von Lahm), Dribbler (vier Spieler, alle anderer Nationalität), Stürmer. Schon 2016 war also deutlich, woran es dem deutschen Fußball mangelte, wo es in der Ausbildung haperte: Es fehlten klassische Außenverteidiger, „Neuner“, Eins-gegen-eins-Spezialisten. Der Fokus lag einige Jahre extrem auf den Zentrumspositionen (und auf kurzen Ballhaltezeiten, „One touch“-Fußball). Hier existierte eher ein Überangebot. Wenn man eine Sache fördert, bei der man vorher Defi-zite hatte, werden andere Dinge auch mal zu stark vernachlässigt.
Es wird manchmal so getan, als sei die Verweigerung des Ballbesitzes eine besonders clevere Taktik. Mehr Ballbesitz ist häufig nur Ausdruck von technischer und spielerischer Überlegenheit, der der Gegner dann ein Umschaltspiel bzw. Konterfußball aus der Tiefe entgegensetzt. Ein Spiel, bei dem beide Mannschaften weniger als 50 Prozent Ballbesitz verzeichnen, gibt es nun mal nicht. Und gegen tiefstehende Teams wie Island oder Nordirland wird eine deutsche Nationalelf nie Konterfußball spielen können.
Wenn Island bei der EM 2016 im Schnitt auf nur 35 Prozent Ballbesitz kam, dann auch deshalb, weil der Gegner im Umgang mit dem Ball überlegen war. Anders gesagt: Weil die Isländer kaum dazu in der Lage waren, den Ball mal in den eigenen Reihen zu halten, um ihr Spiel in Ruhe aufzubauen. Weniger Ballbesitz bedeutet häufig auch mehr Kraftaufwand. Technisch gute Teams machen das Spiel mit dem Ball schnell und lassen mehr den Ball als die Beine laufen – gemäß dem Cruyff’schen Motto: „Der Ball wird nicht müde.“ Wohl aber der Gegner, der frustriert zuschauen muss, wie die Kugel vor seinen Augen hin- und hergepasst wird, ohne dass er trotz aller Anstrengungen an sie herankommt. Island-Coach Lars Lagerbäck hatte dies erkannt, als er sein Team vor dem EM-Viertelfinale ermahnte, mehr Ruhepausen einzubauen und nach Ballgewinn „cooler“ zu werden.
Ballbesitz allein reicht aber nicht. Es kommt darauf an, was man damit anstellt. Einigen Mannschaften gibt man auch gerne mal den Ball, weil man weiß, dass sie keinen Plan haben. Sie verlieren den Ball wieder schnell, was die Möglichkeit zum blitzschnellen Angriff bietet, bei dem sich der Gegner taktisch und gedanklich noch im Ballbesitz-Modus befindet.
England wollte bei dieser EM anders spielen als früher. Beim Spiel England gegen Island verbuchten die Three Lions 68 Prozent Ballbesitz. Natürlich hatte Island auch Glück. Aber England hatte eben auch Schwächen im Positionsspiel (fehlende Breite), und die Spieler waren mit der Idee des Ballbesitzes nicht vertraut (fehlende Geduld) und verstrickten sich daher in hektische Einzel- und Verzweiflungsaktionen. Die Chancen, die sie hatten, waren vornehmlich Fernschüsse oder Wühlaktionen, keine klaren Abschlüsse. Am Ende gewannen die Isländer das Achtelfinale mit 2:1. Der einzige Treffer für England fiel per Elfmeter.
Der „Neuner“ und der „falsche Neuner“
Nach der deutschen Niederlage gegen Frankreich schrieb Jan-Christian Müller in der „Frankfurter Rundschau“: „Es wird nun im ganzen Land nach einem Torjäger gerufen, und in manchen Medien wird Joachim Löw zumindest eine Teilschuld daran gegeben, dass er diese Entwicklung aufgehalten hätte mit seiner Erfindung der ‚falschen Neun‘ in der Nationalmannschaft. Der Vorwurf ist einigermaßen absurd. Denn Löw hat nur darauf reagiert, dass nach Miroslav Klose kein weiterer Topmann stabil zur Verfügung stand.“
Dem war wenig hinzuzufügen. Aber schauen wir erst einmal, was das Fußballvolk bzw. die Millionen von Bundestrainern gemeinhin unter einem „Neuner“ (bzw. klassischen Mittelstürmer) verstehen: Der Spieler sollte sich vorwiegend im gegnerischen Strafraum aufhalten; er sollte groß und kopfballstark (und damit ein Empfänger von Flanken) und ein „Knipser“ sein.
In der Bundesliga-Torschützenliste der Saison 2015/16 belegte der beste Deutsche mit 20 Toren Platz drei. Der hieß Thomas Müller und war kein „Neuner“. Zweitbester Deutscher war mit 14 Toren in 32 Spielen Sandro Wagner, der mit einer Größe von 1,94 Metern und einer sehr guten Chancenverwertung (viele Vorlagen bekam er als Spieler von Darmstadt 98 nicht serviert) tatsächlich den klassischen Vorstellungen vom „Neuner“ entsprach. Auf Rang drei rangierte Moritz Hartmann vom FC Ingolstadt, den einige Leser möglicherweise nicht einmal kennen. Der damals 30-jährige Stürmer hatte zwölf Tore geschossen. Ein exzellenter Strafraumspieler, jedenfalls wenn Ball und Gegner ruhten. Hartmann traf siebenmal vom Elfmeterpunkt. Des Weiteren fand man unter den ersten 30 der Rangliste u. a. Marco Reus (12 Tore in 29 Spielen), André Schürrle (9/29), Julian Brandt (9/29) und Daniel Didavi (9/29), die allesamt unbestritten keine „Neuner“ sind. Es blieben noch Pierre-Michel Lasogga (8/30), Kevin Volland (8/33), Nicolai Müller (9/29) und Alexander Meier (12/29). Deutschlands erfolgreichster Torschütze spielte im Ausland, hieß Mario Gomez und war in der Saison 2015/16 mit 26 Treffern Torschützenkönig der türkischen Super Liga. Er war bei der EM dann auch Stammspieler.
Lasogga sollte Anfang 2014 in der Nationalelf debütieren, musste aber verletzt absagen und fand anschließend – offenkundig aus sport-lichen Erwägungen – keine Berücksichtigung mehr. Kevin Volland wurde vor der WM 2014 lautstark als Mittelstürmer gerufen, wobei übersehen wurde, dass Volland ein Außenspieler ist. Nicolai Müller misst nur 1,73 Meter und ist vor allem ein Sprinter, benötigt also Raum vor sich, um seine Qualitäten auszuspielen. Alexander Meier (1,96 Meter) spielte im offensiven Mittelfeld oder im Sturm und war in der Saison 2014/15 mit 19 Toren Bundesliga-Torschützenkönig. Noch weniger (18) reichten für die Kanone zuletzt in der Saison 2001/02 (Martin Max, Marcio Amoroso). Karim Bellarabi, dessen Daheimbleiben bei der EM 2016 manche bedauerten, war auch kein „Neuner“ und zudem nicht sonderlich torgefährlich. In der Saison 2015/16 standen sechs Tore in 33 Bundesligaspielen und null bei sechs Champions-League-Auftritten zu Buche. Max Kruse, im März nach Vorfällen abseits des Platzes aus der Nationalmannschaft gestrichen, spielte beim VfL Wolfsburg eine mäßige Saison und traf in 32 Spielen nur sechsmal. Sandro Wagner schließlich, wie erwähnt in der Saison 2015/16 zweitbester deutscher Torschütze in der Bundesliga, war ein ähnlicher Stürmer-Typ wie Gomez und galt persönlich als problematischer.
Es wird manchmal so getan, als sei der „falsche Neuner“ eine seltsame Erfindung Jogi Löws gewesen. Teil eines infamen Planes, dem deutschen Fußball auch noch das letzte „Deutsche“ auszutreiben. Die Geschichte seiner Entstehung ist aber eine andere. Der traditionelle Mittelstürmer war vor einiger Zeit in die Krise geraten, erwies sich gegen intelligente Abwehrreihen wiederholt als uneffektiv. Wurde der „Neuner“ durch enge Bewachung aus dem Spiel genommen, spielte man de facto in Unterzahl. Die alte Sturmspitze musste sozusagen „beweglicher“ gemacht und mehr in das Restspiel eingebunden werden, häufiger den Strafraum verlassen und die Position wechseln, um sich für den Gegner weniger fassbar zu machen. Das Toreschießen wurde zugleich auf mehrere Schultern verlagert. Die modifizierte Sturmspitze durfte auch als Vorbereiter glänzen. Der FC Barcelona war hier die stilbildende Mannschaft – und Barça war erfolgreich.
Pep Guardiola arbeitete in seinen letzten beiden Spielzeiten als Barça-Trainer ohne eine klassische Sturmspitze. Mit einem „falschen“, „halben“ oder auch „verkappten Neuner“ ließ bereits Johan Cruyff spielen. Wenn der Gegner drei Stürmer gegen Barça aufbot, zog Cruyff seinen zentralen Stürmer zurück, um eine zahlenmäßige Überlegenheit im Mittelfeld zu sichern. Unter Guardiola wurde der „halbe Neuner“ von Lionel Messi gespielt, der von außen in die Mitte zog. Messi war irgendwo zwischen der Neun, der Zehn, der Elf und der Sieben anzusiedeln. In dieser Rolle konnte er sich am besten entfalten – zum Leidwesen von mannschaftsinternen Konkurrenten wie Zlatan Ibrahimovic und David Villa. In der Tat hatten es klassische Sturmspitzen bei Guardiola schwer. Was aber auch mit Messi zu tun hatte, der dem „Neuner“ keinen Platz ließ. Und Messis Torgefährlichkeit ist ja legendär: Stand August 2018 sind es 312 Tore in 348 Ligaspielen, 83 Tore in 106 Champions-League-Begegnungen. So einem Spieler erfüllt man jeden Wunsch.
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