Dietrich Schulze-Marmeling - Ausgespielt?
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Jogi Löw und sein Stab wurden anschließend vom ARD-Experten Mehmet Scholl heftig kritisiert. Die Entscheidung, gegen die Italiener mit einer Dreierkette zu spielen, sei falsch gewesen. Löw höre zu viel auf seinen Scouting-Experten Urs Siegenthaler, der lieber morgens im Bett bleiben solle. Deutschland habe sich dem Spiel der Italiener zu sehr angepasst. Als Weltmeister habe die DFB-Elf geradezu die Verpflichtung, den anderen Teams ihr Spiel aufzuzwingen und deren Stärken zu ignorieren.
Dass Scholl seinen Feldzug gegen taktische Finessen und taktische Flexibilität ausgerechnet anlässlich eines Spiels der deutschen Mannschaft gegen Italien intensivierte, war ein bisschen absurd. Denn Italiens beeindruckende Erfolgsbilanz beruhte nicht zuletzt darauf, dass in dieser Fußballnation die Taktik schon immer groß geschrieben wurde. Das EM-Viertelfinale hatte gezeigt, dass Deutschland hier an Boden gewonnen hatte. Jogi Löw hatte analysiert, warum die Spanier gegen die Italiener verloren hatten. Sie hatten ihr Spiel dem der Italiener taktisch nicht angepasst. Sie hatten die Stärken des Gegners ignoriert und ausschließlich auf ihre eigenen vertraut. Die nach den ersten beiden Spielen hochgelobte Selección, die zum Kreis der Titelanwärter zählte, konnte ihr Spiel nicht durchziehen.
Dem Gegner das eigene Spiel aufzwingen hört sich immer groß an. Gegen einen Underdog funktioniert dies auch häufig. Gegen ein Team, das mit dem eigenen auf Augenhöhe operiert, ist dies schon etwas schwieriger. Wenn ein Trainer immer und wieder erzählt, „Der Gegner muss sich nach uns richten!“, ist der Grund hierfür manchmal schlicht und einfach, dass er in taktischer Hinsicht ziemlich nackt ist. Es funktioniert nicht, wenn der Gegner nicht das geringste Interesse daran hat, sich nach dem eigenen Team zu richten.
Für Julian Nagelsmann war die von Scholl kritisierte „Anpassung“ an das Spiel des Gegners alles andere als eine Schwäche: „Wenn ich erfolgreich sein kann, wenn ich mich an den Gegner anpasse, mache ich das. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Selbst Pep Guardiola richtet sich nach dem Gegner aus, obwohl er mit die besten Spieler hat. Um eben seine Idee vom Fußball besser aufs Feld zu bekommen. Ich nutze die Gegnerorientierung, um unsere Spielidee durchzudrücken.“ In der Saison 2015/16 ließ Guardiola den FC Bayern gegen Ingolstadt und Darmstadt das Spiel zelebrieren, das man gemeinhin unter einem Bayern-Guardiola-Spiel verstand. Gegen den stärkeren BVB agierte er wiederholt anders – das erste Mal (zur Überraschung vieler „Experten“) im Pokalfinale 2014, als er mit einer Dreier- bzw. Fünfer-Kette operierte: Bei Ballbesitz spielten die Bayern mit der Dreier-Kette Boateng, Martinez, Dante. (Dante war gelernter Innenverteidiger, Martinez’ Zuhause war bis dahin die „Sechs“ gewesen, Boateng war vom Außenverteidiger zu einem der weltbesten Innenverteidiger mutiert. Wenn man so will, war dies der Anfang des „Drei-Innenverteidiger-Modells“.) Lahm und Kroos bildeten eine Doppelsechs, davor spielten Müller und Götze als „Halbstürmer“. Die Außen wurden von Rafinha (links) und Pierre-Emile Höjbjerg (rechts) besetzt, die bei Ballverlust die Dreier-Kette zu einer Fünfer-Kette ausbauten und die Offensivaktionen der BVB-Außenverteidiger eindämmten. Guardiola zog so Jürgen Klopps „Umschalt-Monster“ erfolgreich die Zähne.
Löws Entscheidung, gegen Italiens Doppelspitze und die hochstehenden Außen eine Dreierkette aufzubieten, hatte sich als goldrichtig erwiesen. Die Dreierkette aus drei Innenverteidigern verdichtete das Zentrum. Bei gegnerischem Ballbesitz verstärkten Hector und Kimmich diese zu einer Fünferkette. So hatten die Deutschen sowohl die Doppelspitze wie die Außen im Griff, die Hector und Kimmich immer wieder in die Tiefe der italienischen Hälfte drängten. Beim Angriff fehlte dann allerdings ein antrittsschneller Dribbler wie Draxler (oder ein weniger antrittsschneller wie Götze). Da die Zahl der Spieler auf elf begrenzt bleibt, kann man halt nicht alles zur gleichen Zeit haben. Aber alle vorausgegangenen Erfahrungen mit der Squadra Azzurra sprachen für Löws Taktik. Aus dem Spiel heraus ließ man kaum etwas zu. Jan-Christian Müller schrieb in der „Frankfurter Rundschau“: „Es war gut ersichtlich, dass die defensive Stabilität von Höwedes dringend benötigt wurde. Es gab also Gründe, sich so zu entscheiden, wie sich Löw am Samstagabend entschieden hat. (…) Die Abwehr stand stabil gegen umtriebige italienische Angreifer, die Abstände stimmten, jeder im DFB-Team wusste, anders als vor vier Jahren, was gegen den Ball zu tun ist. Ohne den auch vom Spieler selbst schwer zu erklärenden Blackout von Jérome Boateng, ohne den die Italiener wohl nicht mehr ins Spiel zurückgekommen wären, hätte es keine einzige ernst zu nehmende Gegentorchance gegeben.“
Müde und überspielte Stars
Im Halbfinale traf Deutschland auf Frankreich und unterlag dem Gastgeber mit 0:2. Die verletzungsbedingten Ausfälle von Mario Gomez, Hummels und Khedira – und während des Halbfinals auch noch Boateng – waren einfach zu viele. Hinzu kam eine höchst unglückliche Dramaturgie. Nach einer starken französischen Anfangsphase hatten die Deutschen das Spiel komplett dominiert, aber ohne ein Tor zu erzielen, was eine Schwäche des deutschen Auftritts war. Ein Tor fiel stattdessen auf der Gegenseite – durch einen Strafstoß in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Den Elfer hatte Schweinsteiger mit einem seltsamen Handspiel verursacht. Strafstöße, die wegen Handspiels ausgesprochen werden, sind besonders ärgerlich, denn oft liegt ihnen nicht einmal die Verhinderung einer Torchance zugrunde. Schweinsteigers Handspiel gehörte in diese Kategorie. Mit der Führung im Rücken war der Rest des Halbfinals für die Franzosen leichter, wenngleich die DFB-Elf auch in diesem Spiel über weite Strecken die bessere war. Aber Frankreich war auch kein unverdienter Sieger.
Welt- und Europameisterschaften sind keine Bühne, auf der die Teilnehmer neue spielphilosophische und taktische Trends präsentieren. Bestenfalls wird wiedergegeben, was man zuvor schon im Klubfußball beobachten konnte. Häufig in einer schlechteren Version. Keine Abhandlung über die WM 1974 ohne die Erwähnung des „Totaalvoetbal“ der Niederländer. Aber bevor die Elftal ihn in Deutschland zelebrierte, wurde er bereits bei Ajax Amsterdam gespielt. Eingeführt von Rinus Michels, der bei der WM auch das Nationalteam betreute – mit Cruyff und anderen Ajax-Akteuren im Team. Spanien spielte beim WM-Sieg 2010 eine von Trainer Vincente del Bosque etwas veränderte Form des Barca-Fußballs – gestützt durch einige Akteure des FC Barcelona. Das 4:2:4-System, mit dem Brasilien 1958 die Welt überraschte, spielten dort bereits seit einigen Jahren Klubs wie Flamengo und Sao Paulo.
Großartige neue taktische Erkenntnisse kann man bei Länderturnieren nicht erwarten. Hierfür sind die Teams in der Regel einfach viel zu wenig eingespielt. Hinzu kommt, dass diese Turniere am Ende einer extrem strapaziösen Saison stattfinden. Thomas Müller bestritt in der Saison 2015/16 einschließlich des EM-Halbfinals 63 Einsätze, was man ihm anmerkte. Es mangelte an mentaler Frische. Als Spieler von Bayern München, das in der Champions League in der Regel das Halbfinale erreicht, und Teilnehmer der WMs 2010 und 2014 sowie EM 2012 absolvierte Müller ein solches Pensum bereits seit Jahren. In den sieben Spielzeiten 2009/10 bis 2015/16 kam Müller auf 429 Pflichtspiele – das macht 61,28 pro Saison. Nicht mitgezählt: die Touren mit dem FC Bayern nach Asien und in die USA, um deren Märkte zu erobern.
Die Zeiten, in denen in der Saisonvorbereitung vorwiegend über die umliegenden Dörfer getingelt wurde, waren vorbei. Franz Beckenbauer spielte in 13 ½ Jahren (erste BL-Saison der Bayern bis Karriereende beim Hamburger SV) 679 Pflichtspiele bzw. 50,29 pro Spielzeit. Dabei muss man noch berücksichtigen, dass die Laufleistung eines Spielers seit Beckenbauers Tagen enorm zugenommen hat und das Spiel schneller und intensiver – also mental und physisch anstrengender – geworden ist. Ewald Lienen: „Unser Fußballbetrieb ist völlig aufgebauscht, die Spitzenspieler sind für mich völlig überlastet. (…) Es geht eben nicht, dass du 60 oder 70 Spiele auf hohem Niveau spielen kannst. Und noch mal und noch mal und noch mal …“ Nicht nur die Zahl der Spiele war ein Problem, sondern auch die damit verbundenen Reisestrapazen (insbesondere Auswärtsspiele in der Champions League und mit der Nationalelf). Wenn der Kopf weitgehend leer ist, bleiben nur noch die Beine. Es dominiert der letzte Rest an Physis. Für kreative Momente reicht es hingegen nicht mehr.
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