Dietrich Schulze-Marmeling - Ausgespielt?

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Es war ein tiefer Sturz: vom großen Triumph der Nationalmannschaft in Rio 2014 zum bitteren Vorrunden-Aus bei der WM 2018. Dietrich Schulze-Marmeling analysiert die Gründe, warum der deutsche Fußball an internationaler Konkurrenzfähigkeit verloren hat. Dabei widmet er sich nicht nur der Nationalmannschaft, sondern auch der Bundesliga und der Nachwuchs-Ausbildung. Seine Diagnose: Der deutsche Fußball benötigt einen neuen Reformschub.

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Trainer wie Pep Guardiola oder Thomas Tuchel denken sich jede Woche einen neuen, auf den Gegner bezogenen Plan aus, ohne die eigene Spielauffassung aus den Augen zu verlieren. Dies gilt natürlich auch für Löw, der ein extrem anspruchsvoller Trainer ist und sich wie Guardiola und Tuchel ständig auf der Suche nach neuen Wegen und mehr Flexibilität befindet. Löw, Guardiola und Tuchel pflegen ähnliche Fußballphilosophien – was Löws Anspruch, dass die Mannschaft wie eine Vereinsmannschaft funktioniert (einschließlich taktischer Flexibilität), entgegenkam.

Die Mannschaft, mit der Löw nach Frankreich reiste, war eine etwas andere als 2014. Wichtige Säulen wie Lahm und Klose waren nicht mehr dabei, dafür acht neue Spieler an Bord. Tatsächlich überraschte Löws Elf bis zum Halbfinale eher positiv. Angesichts der Ausfälle und einiger angeschlagener und überstrapazierter Spieler war sie nicht zwingend als Anwärter auf den Titel angetreten. Doch nach fünf Spielen hatte die Elf erst ein Gegentor kassiert – gegen Italien vom Elfmeterpunkt.

Wer in sechs Spielen plus einer Verlängerung nur ein Tor aus dem Spiel heraus kassiert (und zwei durch Elfmeter, bei denen das vorausgegangene Handspiel keine echte Torchance verhinderte) und zudem über weite Strecken das Spiel bestimmt, hat taktisch ziemlich viel richtig gemacht.

Aber im direkten Vergleich mit Frankreich musste man auch einräumen: Deutschland hatte wahnsinnig tolle Kombinationsspieler, die sich gerne in den Halbräumen bewegten und wunderbaren Fußball spielten, aber sie ähnelten sich zu sehr. Das erschwerte das Spiel im letzten Drittel. Und dies zeigte sich bereits in der Qualifikation zur EM 2016: Gegen die sehr defensiv auftretende Republik Irland reichte es in 180 Minuten nur zu einem Tor. Und in der Gesamtabrechnung hatte das DFB-Team nur fünf Tore mehr geschossen als die wenig torhungrigen Iren.

Defensive schlägt Offensive

Nicht nur Deutschland hatte in Frankreich Offensivprobleme. Nur 2,05 Tore pro Spiel bei dieser EM ließen darauf schließen, dass sich nicht nur die Deutschen darüber Gedanken machen mussten, wie man in Zukunft starke Abwehrreihen knackt. Die DFB-Elf kam in sechs Spielen bzw. 570 Minuten nur zu sieben Toren. Europameister Portugal kam in sieben Spielen bzw. 720 Minuten auch nur zu neun. Deutschland schoss alle 81 Minuten ein Tor, Portugal alle 80. Entscheidend war, dass Portugal in 330 Minuten K.o.-Fußball kein Tor mehr kassierte.

Viel komplizierter und anspruchsvoller als das Verteidigen ist das Einüben von Strategien gegen massive Abwehrreihen. Dass Spanien von 2008 bis 2012 die internationalen Wettbewerbe dominierte, war auch der Tatsache geschuldet, dass die Nationalspieler aus den Reihen des FC Barcelona sich Woche für Woche – nicht nur in der heimischen Liga, sondern auch in der Champions League – mit tiefstehenden Gegnern auseinandersetzen mussten. Und mit Pep Guardiola hatte Barça einen Trainer, der akribisch an dieser Herausforderung arbeitete. Xavi, Iniesta und Co. wussten, wie man einen im Strafraum geparkten Bus auseinandermontiert.

Die Situation erinnerte nun ein bisschen an die 1960er, als in Amsterdam mit dem „Totaalvoetbal“ die vielleicht bedeutendste taktische Revolution gestartet wurde. Auch damals war der Auslöser, dass sich das in der Regel hochüberlegene Ajax mit extrem defensiven Gegnern konfrontiert sah. Nun war die Situation für die Spanier noch komplizierter, da sich seit den 1960ern das Verteidigen weiter verbessert hatte, auch aufgrund der weiter deutlich verbesserten Physis.

Wenn die Physis weitgehend ausgereizt ist und die Abwehrreihen stehen, dann bleiben als Entwicklungspotenziale noch taktische Flexibilität, kognitive Handlungsschnelligkeit (die eine gute Technik voraussetzt) und eben die Suche nach neuen Wegen gegen tiefstehende Gegner. Julian Nagelsmann auf die Frage nach dem Fußball der Zukunft: „Entwicklungen wird es eher im Offensivspiel geben. Dass viele Tore nach schnellem Umschalten fallen, kann man als Erfolgsformel erkennen und trainieren. Man kann es aber auch so interpretieren, dass man zu wenige Lösungen bei eigenem Ballbesitz hat. Umschaltspiel ist auch viel leichter zu trainieren. Aber Lösungen zu finden gerade gegen tiefstehende Teams, das wird die Aufgabe.“

Der Ball lag somit im Hof der „Großen“. Und zu den „Großen“ gehört auch die deutsche Nationalelf, die sich seit der Revolution von 2004 stark entwickelt hatte (wie der deutsche Fußball insgesamt). Aber da sich auch andere entwickelten, und nicht immer in die Richtung, die die Deutschen sich wünschten (Löw hoffte nach der Vorrunde auf offenere Spiele, woraus nichts wurde), ergaben sich immer wieder auch neue Defizite. Und bislang ist auch kaum etwas, was auf den Misthaufen von Fußballtaktiken und Spielphilosophien verbannt wurde, nicht irgendwann wieder aufgetaucht – häufig in modifizierter Form.

Ballbesitz

Bereits nach der EM 2016 wurde als Grund für das „deutsche Scheitern“ der „Ballbesitzfußball“ entdeckt. Was unter „Ballbesitzfußball“ zu verstehen ist, bleibt häufig unklar. Guter „Ballbesitzfußball“ sieht so aus: schnelles, präzises Passspiel mit dynamischen Positionswechseln, das den Gegner müde und aus seiner Ordnung spielt. Es ist wesentlich anstrengender, dem Ball und den Bewegungen des Gegners ständig hinterherzuschauen, als selber mit dem Ball zu arbeiten. Schnelles, präzises Passspiel mit Positionswechseln öffnet Räume, in die man dann mit Pässen in die Tiefe oder Dribblings hineinstoßen kann. Beim Ballbesitz positioniert sich das Team breit, um die Aufstellung des Gegners auseinanderzuziehen und Räume für Pässe in die Tiefe zu schaffen. Bei der EM 2016 (und bei der WM 2018 ebenfalls) war ein Manko im deutschen Ballbesitzkick, dass zu häufig in den Fuß statt in den Lauf gepasst wurde.

Beim Ballbesitz offensiv steht die Mannschaft sehr hoch. Wie man es defensiv macht, demonstrierte Spanien gegen Portugal bei der WM 2018. Nachdem die spanische Selección in Führung gegangen war, praktizierte sie den Ballbesitz tiefer, um Portugal nicht an den Ball kommen zu lassen, herauszulocken und dadurch Räume vor und hinter der Abwehr zu eröffnen. Gerade hierzu bedarf es eines technisch perfekten Kurzpassspiels, mit dem sich der Ball auch unter Druck halten lässt. Beliebt und effektiv: Der Torwart passt unter Druck vertikal zu einem Mittelfeldspieler, vor dem sich nun ein großer Raum auftut. Wirkungsvoll gegen hoch pressende Gegner – wenn man es beherrscht. Des Weiteren nimmt man durch das Herstellen von Überzahl im Mittelfeld das Tempo aus dem Spiel.

Bei den WM-Turnieren 2010 und 2014 triumphierten mit Spanien und Deutschland Mannschaften, die die Philosophie des Ballbesitzfußballs verfolgten und beherrschten. Dass sie damit Erfolg hatten, lag auch daran, dass sich beide Teams auf einen großen Block von Spielern stützen konnten, die beim selben Verein spielten. Bei einem Verein, der „Ballbesitzfußball“ praktizierte. Im Übrigen hieß der Trainer des Vereins in beiden Fällen Pep Guardiola. Beim Anpfiff des WM-Finales 2010 standen mit Piqué, Pujol, Busquets, Iniesta, Xavi und Pedro sechs Spieler des FC Barcelona auf dem Platz, die u. a. von Reals Xabi Alonso, auch er ein „Ballbesitzfußballer“, unterstützt wurden. Später kam noch Fàbregas hinzu, der zwar bei Arsenal London spielte, zuvor aber die Barca-Schule durchlaufen hatte. Das WM-Finale 2014 liefert ein fast identisches Bild. Deutschland begann mit sechs Akteuren des FC Bayern: Neuer, Boateng, Lahm, Kroos, Schweinsteiger und Müller. Später kam mit Götze noch ein siebter Bayern-Spieler aufs Feld.

Wenn bei der EM 2016 der Gegner tief und eng stand und die Deutschen das Spiel verlagerten, waren die Außenverteidiger die Zielspieler, hochstehend und breit an den Linien. Diese waren ausgebildete „Sechser“ und keine Dribbler. Damit entfiel schon mal die Option des offensiven Eins-gegen-eins. Jonas Hector war defensiv stark, in der Offensive konnte er nur flanken. Und seine Flanken waren schlecht. Von 33 kamen nur zwei an. (Wobei Flanken als Mittel auch überschätzt werden. Österreich schlug in der Vorrunde über 50 Flanken, ohne ein einziges Tor zu erzielen. Gerade gegen tiefstehende Verteidigungen hofft man beim Flanken auf Zufall und Glück.) Und Joshua Kimmich beendete nur drei seiner neun Dribblings erfolgreich. Hector und Kimmich sind keine gelernten Außenverteidiger . Beim FC Bayern standen in der Saison 2015/16 Spieler wie Costa, Ribéry, Robben oder Coman an den Außenlinien, und die Außenverteidiger füllten stattdessen das Zentrum. Bei der DFB-Elf entfiel diese Option, da auf den offensiven Flügelpositionen zentrumsorientierte Spieler spielten, weshalb Hector und Kimmich Breite geben mussten. Sie konnten nicht so eingesetzt werden wie Lahm oder Alaba bei den Guardiola-Bayern.

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