Dietrich Schulze-Marmeling - Ausgespielt?
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Im Vergleich mit Müller wirkte Jonas Hector in Frankreich körperlich und mental frisch – wohl auch, weil dem „Spätentwickler“ vom 1. FC Köln der europäische Fußball erspart blieb. Das Problem der Übermüdung von Spitzenspielern konnte man erstmals bei der WM 2002 beobachten, als ein überstrapaziertes französisches Starensemble in den drei Vorrundenspielen kein Tor schoss und nur einen Punkt gewann. Damals rannte das „starlose“ Südkorea erst Portugal, dann Italien und schließlich Spanien nieder. Erst im Halbfinale war auch der Akku der Asiaten leer. Um den Verlust an Physis aufzufangen, mangelte es dem Team nun an Technik. Trotzdem lässt sich bei Turnieren beobachten, dass „Underdog“-Teams ihre spielerischen Mängel und das Fehlen individueller Qualität teilweise dadurch kompensieren können, dass viele ihre Spieler weniger strapaziert in die Veranstaltung gehen – was ihrem lauffreudigen und kampflustigen Fußball entgegenkommt.
Wenn Löw nun vorgeworfen wurde, er habe zu viele Spieler mitgenommen, die vor der WM verletzt und beim Start in die Vorbereitung noch nicht wirklich fit waren, folglich in der Endphase zu wenig Spielpraxis gesammelt hatten, muss man berücksichtigen, dass das bei WM 2014 nicht viel anders gewesen war. Khedira hatte sich ein halbes Jahr vor der WM einen Kreuzbandriss zugezogen. Erst am 11. Mai 2014 wirkte Khedira wieder in einem Punktspiel seines Arbeitgebers Real Madrid mit. Schweinsteiger hatte in der Endphase der Saison mit der Patellasehne zu kämpfen und verpasste dadurch das DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund. Khedira und Schweinsteiger waren nicht nur Stammkräfte im defensiven Mittelfeld, sondern auch Führungskräfte des Teams. Die Lazarettliste komplettierten Keeper Manuel Neuer sowie Kapitän Philipp Lahm, die sich im Pokalfinale verletzt hatten. Besonders Neuers WM-Einsatz stand einige Wochen in Frage. Richtig fit wurden die drei Bayern-Akteure erst nach dem Eintreffen in Brasilien.
Damals ging Löws Strategie voll auf: Schweinsteiger war im ersten Spiel nicht dabei, im zweiten erst ab der 70. Minute, im dritten nur bis zu 70. Minute – und war später einer der Finalhelden. Auch Khedira wurde zunächst nicht voll belastet. Manchmal gewinnt man den Eindruck, als würden Spieler Zwangspausen in der Saison vor einem Turnier ganz guttun. Bei der EM 2016 galt dies für Jérome Boateng, der in der Saison 2015/16 nur 17 Bundesliga- und sieben Champions-League-Spiele absolvierte. Christoph Metzelder gelang es immer wieder auf wundersame Weise, bei Testspielen verletzt zu fehlen, um dann bei Turnieren voll dabei zu sein. Er bestritt 47 Länderspiele, davon waren aber 28 Pflichtspiele (knapp 60 Prozent) und 19 (gut 40 Prozent) WM-bzw. EM-Endrundenspiele.
Das Mauern der „Kleinen“
Die EM ist keine Meisterschaft, sondern ein auf vier Wochen beschränktes Turnier, bei dem man sich – wie bei einer WM – lieber auf Gewohntes und Simples verlässt. Dass 2016 auch die vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale durften, verstärkte dies noch. Die Folgen dieses Modus konnte man erstmals bei der WM 1990 in Italien beobachten, einem schwachen und torarmen Turnier, bei dem beispielsweise in der Gruppe F von sechs Spielen fünf unentschieden endeten. Ein Team dieser Gruppe, Irland, erreichte mit vier Unentschieden plus einem Elfmeterschießen das Viertelfinale.
Auch 2016 in Frankreich agierte man abwartend; vor allem galt dies für die Vorrunde und Begegnungen mit technisch limitierten Teams. Schließlich konnten schon drei Punkte ein Weiterkommen bedeuten. EM-Finalist Portugal zog sieglos ins Achtelfinale ein – drei Remis reichten. Nordirland musste gegen Deutschland nur aufpassen, dass man nicht zu hoch verlor. Bei der nordirischen 0:1-Niederlage war der „Man of the Match“ ein technisch höchstens durchschnittlicher Torwart.
Dass Portugal das Finale erreichte und dieses gegen Frankreich auch noch gewann, mutete wie ein schlechter Witz an. Die Seleção verbuchte ihren ersten Sieg innerhalb der regulären Spielzeit erst im sechsten Spiel, dem Halbfinale. Auch dies war allerdings nicht neu, sondern passiert manchmal bei Turnieren, da sie eben keine Meisterschaften sind. Bei der WM 1990 kam Vize-Weltmeister Argentinien in sieben Spielen nur auf zwei Siege innerhalb der regulären Spielzeit. Allerdings stand die 2016er Finalpaarung Portugal gegen Frankreich auch für einen neuen Trend, der ebenso bei der folgenden WM zu beobachten war. Das Finale bestritten Teams, die keinen aufregenden Fußball spielten, sondern zurückhaltend, phasenweise gar langweilig agierten, aber einige absolute Topakteure in ihren Reihen hatten.
Die Kleinen waren unbequem und manchmal schwer zu bezwingen, weil sie sich auf die Defensivarbeit konzentrierten, um dann bei Gelegenheit zu kontern. Ein derartiges Konzept lässt sich auch mit einer Nationalmannschaft einüben, weil es wenig komplex ist. Auf dem Programm stehen dann Kettenbildung, Mannorientierung, Strafraumverteidigung – also eher sehr konventionelles Verteidigen. Nicht aber Abwehrpressing und Balleroberung. In Frankreich wurde somit vornehmlich reagiert und kaum agiert. Einige Teams standen nur tief und praktizierten Mannorientierung bis hin zur Bildung einer Sechser-Kette. Spannende Defensivkonzepte gab es kaum zu besichtigen. Solche Truppen machen es auch überlegenen Gegnern schwer. Mario Gomez: „Auffällig ist, dass es bei einer Endrunde nicht mehr diesen Gegner gibt, den man mit 5:0 aus dem Stadion schießt. Auch alle Außenseiter können diszipliniert verteidigen – und tun dies auch. Das erfordert Geduld bei den Favoriten.“
Dieser Eindruck wurde durch die Statistik bestätigt. Mehr „Kleine“ im Turnier bedeutete nicht, dass auch mehr Tore (geschossen von den „Großen“) fielen. In den 36 Vorrundenspielen gab es 69 Tore – macht 1,9 pro Spiel. 2012, als nur 16 Mannschaften qualifiziert waren (und damit auch weniger „Kleine“ als 2016), wurden 2,5 pro Spiel erzielt. Die „torschwächste“ Gruppe war im Übrigen die der Deutschen: In den sechs Spielen fielen nur sieben Tore – also 1,16 pro Spiel. Deutschland wurde mit 3:0 Toren Gruppensieger, gefolgt von Polen (2:0).
Die EM in Frankreich demonstrierte eindrucksvoll, wie sich die „Kleinen“ gegen die „Großen“ wehren können: Mit viel Defensive, meist höchst konventioneller Art. Das ist nicht schön, aber es gibt auch kein Gesetz, das schönen und offensivfreudigen Fußball vorschreibt. Für die „Kleinen“ geht es stets ums Überleben – und da ist jedes Mittel recht. Sich hinten reinzustellen und zu kontern, ist einfach zu trainieren, aber auch für technisch und spielerisch überlegene Mannschaften schwer zu bespielen. Stefan Reinartz, ehemaliger Bundesligaspieler und bekannt für die Konzeption des Analyseparameters „Packing“, kommentierte: „Es wundert mich fast, dass in der Bundesliga so wenige Mannschaften so spielen. Die EM hat gezeigt, dass der als unmodern verschriene Konterfußball erfolgversprechend ist.“ Man mochte dies bedauern. Man konnte dies aber auch so sehen wie Reinartz: „Die Großen sind im Vereinsfußball ja kaum noch zu schlagen. Wenn man dem eine defensive Kontertaktik entgegensetzen kann, finde ich das super.“ (Nach der EM gingen die „Kleinen“ auch in der Bundesliga dazu über …)
Aber die Chance auf ein eigenes Tor ist für diese Mannschaften komplett von Glück und Zufall abhängig. Bei der EM 2016 war das Konterspiel nur bei wenigen von ihnen (Wales, Island) wirklich durchdacht. Und wenn die „Kleinen“ das Spiel selber machen mussten, wurde es richtig schwierig. Das Achtelfinale Wales gegen Nordirland war deshalb auch die schlechteste Begegnung des Turniers.
Nicht viel falsch gemacht
In Frankreich war der Unterschied zwischen Deutschland, Italien, Spanien einerseits sowie England, Portugal, Belgien andererseits: Die ersten drei genannten Teams hatten eine Spielidee und Pläne, wie man mit viel Ballbesitz gegen extrem tiefstehende Gegner operieren kann (Spanien hatte allerdings nur einen Plan A, weshalb man gegen Italien ausschied). Hierfür bedarf es taktisch gut geschulter Spieler und individueller Qualität, die es aber richtig einzusetzen gilt. Deutschland besaß den Vorteil vieler Spieler, die durch die Schulen Guardiolas und Tuchels gegangen waren: Neuer, Boateng, Kimmich, Hummels, Kroos, Müller, Götze, Schweinsteiger. Spieler, die gelernt hatten, eine solche Herausforderung mithilfe eines Plans zu bewältigen. Hinzu kamen Hochbegabte wie Özil, Draxler und intelligente Spieler wie Hector und Khedira.
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