Walther von Hollander - Vorbei ...

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"Hans Adalbert von Hagendörp kam an einem Oktobernachmittag des Jahres 1913 mit dem D-Zug in seiner Heimatstadt B. an", so beginnt dieser hinreißende Roman Walther von Hollanders. Geschrieben nach dem Krieg beleuchtet dieser Roman die Lebensverhältnisse an der Nahtstelle zwischen Adel und Nichtadeligen unmittelbar vor dem Großen Krieg. Da gibt es beispielsweise Herrn Großmann, den Sohn des Klempners, der es zu Reichtum gebracht hat und zu Höherem drängt. Was Hans Adalbert quält, ist sein Liebe zu der Braunschweiger Hofschauspielerin Helene Garberding. Noch weiß er nicht, dass Helene ihm nachgereist ist und am nächsten Tag in B. eintreffen wird, ein für Adalberts Kreise nicht akzeptabler Vorgang. Alle Welt spürt, dass die Zeiten sich ändern, nur wie entscheidet sich der Einzelne?-

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Niemand hatte damit gerechnet, dass es regnen würde. Aber es regnete. Zuerst noch sanft und tropfenweise. Dann mit dem Aufkommen eines Südwestwindes ziemlich scharf, landregenmässig. Es blieb dabei merkwürdigerweise warm. Aber was nützte das?

Was nützte das dem Fräulein Garberding, die seit sieben Uhr wach lag und dem Plätschern der Traufe zuhörte, dem Stuckern der Teppichkehrmaschine, die Frau Morgenstern persönlich durch das Esszimmer und den Flur hin und her fuhr.

Da hatte sie es also! Die lustige Kollegin Techemeier, die einzige, die von ihrer Geschichte mit Hagendörp wusste, hatte es ihr gesagt: „Du wirst hinfahren und in einer hässlichen Pension sitzen, und es wird regnen, und du wirst deinen Hagendörp nicht zu sehen bekommen. Denn er sitzt in seinem Schloss verschanzt. Was glaubst du wohl? Glaubst du, wir würden viere lang abgeholt werden und gebeten, dort zu bleiben? Das kommt wohl vor, aber uns Soubretten passiert es nicht. Dir passiert es vielleicht. Du bist schliesslich Tragödin. Das ist viel feiner.“

Das hatte sie im ersten Augenblick getröstet. Aber nun wusste sie, dass es Unsinn war. Gerade Soubretten und Tänzerinnen wurden geheiratet und Tragödinnen nicht. Wie hatte Ali noch bei der letzten Unterredung gesagt: „Mach nicht solches Niobegesicht, Lena. Keine Medea-Augen, bitte, nein, auch keine flehenden Iphigenienarme. Komm. Ich mag das nicht.“

Helene Garberding stand noch lange am Fenster, starrte in den Regen hinaus, starrte über die Gärten hin bis zu den hellgelben Edelkastanien, die unter dem grauen Himmel aussahen wie stehengebliebener Sonnenschein. Was sollte sie tun? Einen Brief schreiben? Ja, sie würde einen Brief schreiben und ihn hinüberschicken! Natürlich, das musste sie tun. Das war doch ganz einfach. Oder? Ja zum Donnerwetter, wenn sie nicht einmal das wollte, was wollte sie dann eigentlich? Wenn sie die hundert Kilometer zwischen Braunschweig und B. überwunden hatte, würde sie die fünfhundert Meter auch noch überwinden. Oder waren es mehr als fünfhundert Meter? Ja, viel mehr! Es war da jenes Missverständnis zwischen ihnen, das hundertmal besprochene und weggeräumte, das immer wieder erschien wie Schimmel auf Fruchtsaft.

Drüben, fünfhundert Meter entfernt, standen Clemens von Hagendörp und Hans Adalbert am Fenster von Alis Zimmer. Sie waren beide sehr ärgerlich über den Regen, denn sie hatten eigentlich einen Geländeritt in die Hagenberge geplant. Nun schossen sie Edelkastanien vom Baum. Gar nicht einfach mit einer Luftpistole, freihändig natürlich und ohne langes Zielen. Ziel von unten angehen. Peng. Sie hatten bis jetzt mit zwanzig Schüssen sechzehn Kastanien heruntergeholt. Von den Fehlschüssen hatte Clemens drei geliefert und war nach jedem Fehler rot geworden. Jetzt hatte er gerade die einundzwanzigste geholt, und nun kam der Onkel dran.

„Wir haben gestern abend im Park eine junge Dame getroffen“, sagte Clemens und starrte scheinbar gebannt in die Edelkastanie hinein. „Peng“, antworte Ali, „leider nur den Stengel abgeschossen. Aber unten ist sie. Was sagtest du? Eine Dame? Jung und knusprig? Wie, du verstehst das noch nicht? Kommt auch noch, Clemente. Wie alt bist du? Zwölf! Da hat es noch ein bisschen Zeit. Erst schiessen, dann reiten, dann heiraten ... das ist der Weg des Menschen.“

„Ich will ja gar nicht heiraten“, sagte Clemens und lud die Pistole neu, „ich finde das gar nicht so schön. Oder findest du? Sag mal ehrlich?“

„Ich habe es noch nicht ausprobiert“, sagte Hans Adalbert, „aber ich denke es mir auch nur mittelschön und ...“

„Peng“, unterbrach Clemens, „zum viertenmal vorbeigeschossen. Übrigens, die junge Dame gestern war sehr hübsch! Woher ich das weiss? Papa sagte es. ‚Apart‘, sagte er. ‚Augen wie Sahneschokolade‘, sagte er. Sie ist übrigens bestimmt nicht von hier. Klar. Die Hiesigen kennen ja Laura. ‚Die Wölfin‘, sagen sie und gehen nicht in den Park.“

„Also nun lassen wir die Dame im Park stehen“, schloss Hans Adalbert, „und gehen frühstücken.“

Clemens säuberte die Pistole, Hans Adalbert band mit vielem Seufzen über die „albernen Angewohnheiten der Zivilisten“ seine Krawatte. Dann gingen sie Arm in Arm die Treppe hinunter. Unten in der Halle, unter der Sodomitischen Flucht, hielt der Onkel den Neffen am Arm fest. „Sag mal“, probierte er vorsichtig, „diese Dame ging also einfach spazieren? Ist doch komisch. Was war denn das für eine Dame?“

„Sie hatte eine ganz moderne halblange Jacke an“, sagte Clemens. „Mama wollte neulich so eine halblange Jacke haben. Aber Papa meinte, das tragen nur die kleinen Bürgerfrauen. Ich fand die halblange Jacke ganz schön.“

„So“, sagte Ali und ging schnell ins Frühstückszimmer. Juliane sass drin hinter der Zeitung. Sie rauchte eine Zigarette aus einem Zigarettenring, den sie sich auf den Finger gestülpt hatte.

„Keine Post?“ fragte Hans Adalbert. „Doch!“ Juliane hob einen Brief hoch. „Von den Töches.“ „Sicher eine Einladung. Stimmt’s?“ Ja, es stimmte. Eine Einladung für den Abend. Na, passte ja ganz gut. Beim Regen konnte man doch nichts Vernünftiges unternehmen.

„Sonst keine Post?“ fragte Ali noch einmal und schlug ärgerlich einem Ei die Kappe ab.

„Wir essen nur selten Briefe zum Frühstück“, sagte Juliane, „die Dame wird wohl selbst kommen.“ Dann vertiefte sie sich wieder in die Zeitung, nahm auch noch den Anzeiger von B. vor und studiete ihn genau.

Clemens hatte schnell fertiggefrühstückt und ging hinaus.

„Es könnte sein, Juli“, flüsterte Hans Adalbert, „es könnte sein, dass sie schon da ist.“

„Oskar erzählte mir von einer Parkdame“, antwortete Juliane. „War sehr angetan von ihr. Ich dachte mir gleich so etwas. Was machst du nun?“

„Ich kann sie nicht ausklingeln lassen“, sagte Hans Adalbert böse. „Also kann ich gar nichts tun.“

Juliane legte endlich die Zeitung weg. „Ich finde“, fing sie in ihrer vorsichtigen Art an, „dass die Hagendörps reichlich passiv geworden sind. Oskar ist schon seit ein paar Jahren zu vornehm, um irgend etwas anzupacken. So sitzen wir, und wenn der Inspektor gut ist und die Ernte gut ist, dann geht es auch uns ganz gut. Wenn aber Inspektor und Ernte schlecht sind, dann geht es auch uns schlecht. Das kann man nicht ändern, sagt Oskar, und nun kommst du auch, mein Sohn, und lässt die Dinge an dich herankommen, oder besser: du lässt sie in einiger Entfernung vor dir stehen und denkst, es wird schon nicht ganz herankommen. Da ist doch noch ein alter Wassergraben um das Schloss, eine Zugbrücke, schade eigentlich, nicht wahr, dass man sie nicht hochziehen kann.“

„Ich habe nichts für Zugbrücken übrig“, fiel Hans Adalbert ein. Aber Juliane fuhr unbeirrt fort: „Schön, dann hast du nichts für Zugbrücken übrig. Aber für: ‚Betreten verboten! Die Ortspolizeibehörde‘. Ihr wisst genau, dass die Menschen hochachtungsvoll vor eurem Schild stehenbleiben. Ist auch der Torbogen da. Unser gewaltiges Bauwerk. Für Touristen drei Sterne. Aber die meisten Touristen begnügen sich mit der Vorderseite der schönen Dame und lassen die Hinterseite dem Vergnügen der Schlossbewohner. Also, man kann immer noch nicht sehr gut an uns heran.“

„Ich weiss nicht“, versuchte Hans Adalbert, „was diese Ansprache eigentlich soll.“

Juliane war aufgestanden. Sie ging, wie immer die Hände in den Taschen, langsam hin und her. Sie sagte: „Das gehört auch zu euch, dies ‚Ich verstehe nicht ganz‘. Und die Hoffnung, der andere wird zu schüchtern sein, um deutlich zu werden. Ich bin aber nicht so schüchtern, Ali. Ich sage, was ich meine. Und ich meine, du solltest tapfer und klar und anständig sein.“

„Du findest also, dass ich feige bin?“ fragte Hans Adalbert ziemlich böse.

Juliane lächelte: „So leicht mache ich es dir nicht, Kleiner. Wenn ich jetzt sage: ja, du bist feige, dann brauchst du nicht mehr zuzuhören. Dann schreist du: ‚Was? Ich, ein Hagendörp, einer der besten Reiter der Armee, ein Kunstschütze, ein tollkühner Bergsteiger, ich soll feige sein?‘ Darum erkläre ich dir: Du bist natürlich nicht feige, du wirst jede Attacke gegen jedes Maschinengewehr reiten. Auch wenn du weisst, dass du bestimmt draufgehst. Aber hier, Kleiner, hier.“

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