Dietrich Schulze-Marmeling - Davidstern und Lederball

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Jüdische Sportler und Mäzene spielten in den frühen Jahren des Fußballs eine wesentliche Rolle – vor allem in Deutschland, Österreich und Ungarn. Jüdische Pioniere waren an prominenten Vereinsgründungen wie Bayern München, Austria Wien oder Eintracht Frankfurt beteiligt, jüdische Kicker verstärkten die Nationalmannschaft, jüdische Förderer trugen dazu bei, den Fußball zur Massensportart zu machen. Dieses Engagement, das ab 1933 ein gewaltsames Ende fand und seither in Vergessenheit geriet, wird von den Autoren erstmals ausführlich beschrieben. Dabei thematisieren sie auch die Diskriminierung, der jüdische Fußballer vielfach noch heute ausgesetzt sind.

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Die Gründung des FC Bayern und sein folgender Beitritt zum Regionalverband waren das Produkt einer »langen und sorgfältigen Planung« der beiden jüdischen Fußballenthusiasten Gustav Manning und Josef Pollack, schreibt der Bonner Sporthistoriker und Anglist Heiner Gillmeister, dem wir die meisten Recherchen über die Frühgeschichte des FC Bayern und seiner Pioniere zu verdanken haben. 3 Der DFB habe 1900 die Absicht gehabt, »den Weißen Flecken München mit Fußball zu füllen. Treibende Kraft war Gus Manning, erster Schriftführer des DFB und Sohn eines jüdischen Kaufmanns. Er beauftragte Franz John, den ersten Präsidenten des FC Bayern, und Josef Pollack mit der Gründung eines Fußballvereins in München.« 4 Franz John viele Jahre später: »Vor allem war es Josef Pollack, … der sich meiner in kameradschaftlicher Weise annahm und mich beim MTV einführte … Zu dieser Zeit war mein Freund und Vereinskamerad Dr. Manning bereits Schriftführer des Verbandes Süddeutscher Fußballvereine. Diesem schrieb ich nun, dass ich in München gelandet und Mitglied des MTV geworden sei. Gott sei Dank, dass du in München bist; denn Bayern, der größte Bundesstaat Süddeutschlands, fehlt uns noch immer in unserem Verband. Alle unsere Bemühungen, Bayern in den Verband zu bekommen, sind stets fehlgeschlagen. Du musst auf jeden Fall nun alles daran setzen, um den MTV zu veranlassen, dem Verband beizutreten.« 5

Vier Jahre nach seiner Gründung zählte der süddeutsche Verband erst zwölf Vereine. Dies sollte sich nun ändern. Schon 1904 war der SFV mit 71 Vereinen und ca. 3.000 Kickern der weitaus stärkste Regionalverband im 1900 gegründeten DFB. Im SFV war bald fast die Hälfte aller Bundesvereine organisiert. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs traten dem SFV 574 Vereine mit 59.826 Mitgliedern bei. Berlin und Süddeutschland waren dem Rest des Reiches in organisatorischer Hinsicht weit voraus. Hier saß die Avantgarde des deutschen Fußballsports.

Die Gründerelf des FC Bayern im Jahr 1900 Vorn mit Ball in der Hand Josef - фото 13

Die Gründerelf des FC Bayern im Jahr 1900. Vorn, mit Ball in der Hand, Josef Pollack.

Nach seiner Gründung bestritt der FC Bayern zunächst einige Trainingsspiele. Erster offizieller Gegner war der 1. FC München, der im März 1900 auf dem städtischen Spielplatz auf der Schyrenwiese mit 5:2 besiegt wurde. Damit der neue Verein gut aus den Startlöchern kam, sorgten Manning und Pollack für Verstärkung vom FC Freiburg. Franz John: »Einige neue Kameraden. Huber, Geiger, Lippl vom TV 1860 kommen zu uns. Kurt Weber aus Dresden, Zimmermann aus Berlin. Alte Bekannte. (…) Dann kommen die ›Abkommandierten‹ aus Freiburg. Schottelius, Specht, Geis, Schilling. Mit der getroffenen Auslese eine für damalige Verhältnisse Bombenmannschaft.« 6 Der Allroundathlet Dr. Ernst Schottelius war ein ehemaliger Mannschaftskamerad von Manning und gehörte wie dieser und Pollack zu den Gründern des Freiburger FC. Schottelius war der erste Präsident und erste Mannschaftskapitän in der Geschichte des Deutschen Meisters von 1907.

Am 7. Juli 1900 wurde der MTV 1879 auf dem Schyrenplatz mit 7:1 geschlagen. Die Bayern bewiesen gegenüber den Turnern eindrucksvoll die Vorzüge fußballerischer Unabhängigkeit. Bis 1905 hieß das Münchener Derby nicht Bayern gegen »Sechziger«, sondern Bayern gegen MTV. Ein halbes Jahr nach seiner Gründung war der Klub der »Zuagroasten« bereits die Nr. 1 in der Stadt.

Der FC Bayern erwarb recht bald den Ruf, eine elitäre Adresse zu sein. Er verstand sich nicht als Sportverein, sondern eben als »Club«. Die Spieler trugen aus Frankreich importierte ausgefallene, einheitliche Strohhüte, weshalb die Bayern auch »Kavaliersclub«, ja sogar »Protzenclub« genannt wurden. Modisches, und dies bedeutete zuweilen auch »Fremdes«, wurde begrüßt, man pflegte die Boheme-Kultur. Bis zum Ersten Weltkrieg durfte in der ersten Mannschaft nur kicken, wer mindestens die Mittelschule (»Einjährig-Freiwilligen-Berechtigung«) absolviert hatte. Der Spieler Bender soll das Spielfeld nur mit langer Krawatte betreten haben.

Der FC Bayern war ein Schwabinger Klub und somit in keinem Arbeiterviertel beheimatet. Schwabing war die Gegend der Künstler und Intellektuellen. Von 1890 bis 1914 war Schwabing das Zentrum der Münchener Künstlerszene schlechthin, vor allem jener bunten Boheme, die das gestandene Bürgertum durch ihren avantgardistischen Lebensstil und ihre eigenartigen, manchmal gar revolutionären Ansichten verstörte und zuweilen die Obrigkeit auf den Plan rief. Nicht zuletzt wegen Schwabing avancierte München zum geistigen Gegenpol des wilhelminischen Berlin. Um die Jahrhundertwende galt die bayerische Metropole als Gegen-Hauptstadt für alle, die das wilhelminische Preußen als Inbegriff des Anti-Liberalen ablehnten. Thomas Mann charakterisierte die Atmosphäre im damaligen München als eine »der Menschlichkeit, des duldsamen Individualismus, der Maskenfreiheit.« 7

Die Mitglieder des FC Bayern waren hauptsächlich Studenten, Künstler, Kaufleute und andere Selbstständige. Elisabeth Angermair entdeckte in Archiven, dass um die Jahrhundertwende in der 1. Mannschaft des Bayern-Vorläufers MTV 1879 ein angehender Notar, ein Apotheker, ein Filmregisseur, ein Opernsänger und der spätere Direktor des Nationalmuseums, Dr. Buchheit, kickten. 8 Die frühen Bayern werden in der Literatur häufig als »Studentenclub« tituliert. Unter den 17 Unterzeichnern der Gründungsurkunde befanden sich allerdings de facto nur zwei Studenten.

Von München nach Berlin und in die »Neue Welt«

Die Bayern-Pioniere John, Pollack und Manning sahen bald ihre Mission erfüllt. Franz John verließ den FC Bayern bereits 1903 wieder. John kehrte nach Pankow zurück, wo er 1904 das Fotolabor eines gewissen Bernhard Westphal übernahm und Präsident seines Stammvereins VfB Pankow wurde. Nach seinem Tod wurde der Hobbypoet in Fürstenwalde (Spreewald) beerdigt. Heiner Gillmeister beschrieb das Grab des ersten Bayern-Präsidenten als »total vernachlässigt«. Es sei nicht einmal mit einem bescheidenen Grabstein versehen. 9

Josef Pollack, den Gus Manning 1902 auch in die Führung des Verbands Süddeutscher Fußballvereine holte, emigrierte 1903 in die USA, wo er Verwandtschaft besaß. Der erste »Sturmführer« in der Geschichte des FC Bayern, ein Goalgetter im Stile von Gerd Müller, fand in New York Anstellung bei der Firma »Max Pollack and Company«. Die Firma produzierte Fäden. Später war Pollack an der Gründung der US Thread Association beteiligt (Verband der Fädenhersteller) und wurde deren Präsident. 1934 wurde er auch Präses von deren Nachfolgeorganisation Thread Institute und nach Beendigung seiner beruflichen Karriere deren Ehrenpräsident. Pollack saß im Beirat der Chase Manhattan Bank. In seiner Freizeit widmete er sich u.a. dem jüdischen Gemeindezentrum von White Plains im Bundesstaat New York, wo Pollack sich in den 1920ern niedergelassen hatte. Pollack diente dem Gemeindezentrum als Vize-Präsident und Schatzmeister. Vom Fußball hielt sich der Mitbegründer des FC Bayern in der »Neuen Welt« fern und schwang stattdessen den Golfschläger. Josef Pollack starb 1958 79-jährig und fand seine letzte Ruhe auf dem Union Field Cemetery in Brooklyn. Er hinterließ seine Ehefrau Leona Baum Pollack und einen Sohn Edward. Heiner Gillmeister berichtete, dass Letzterer Ende der 1990er in einem Altersheim im Bundesstaat Florida lebte. Doch verweigerte Edward Pollack jegliche Kommunikation mit einem Deutschen. Die Nazis hatten seine gesamte Familie ermordet. 10

1905 emigrierte auch Gustav Rudolf Manning in die USA, wo er – im Gegensatz zu Pollack – dem Fußball aufs Engste verbunden blieb. In New York wurde aus Gustav Rudolf Manning Gus Randolph Manning. Der anerkannte Internist avancierte zu einer der bedeutendsten Figuren im US-Soccer. 1911 wurde Dr. Gus Manning erster Präsident der American Amateur Football Association (AAFA), 1913 erster Präsident der United States Football Association (USFA, heute: United States Soccer Federation/USSF). Mannings Ziel lautete, Soccer in den USA als nationalen Wintersport zu etablieren, was ihm jedoch nicht gelang. 1914 nahm Manning am Olympischen Kongress in Berlin teil und kündigte für das Olympische Fußballturnier 1916 ein US-Soccer-Team an. Der Erste Weltkrieg, in dem Manning als Commanding Officer des 339. Feldlazaretts im Camp Custer, Michigan diente, verhinderte dies. 1948 wurde Manning als erster US-Amerikaner in das FIFA-Exekutivkomitee gewählt, wo er sich für die Wiederaufnahme des DFB in die FIFA stark machte. 11

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