Clara Viebig - Menschen unter Zwang

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Die uralte Friederike Längnick hütet die ihr aus ihrem Grund und Boden zugeflossenen Millionen als höchstes Gut. Trotz aller Besitzmacht als reiche Schlossherrin kann sie den Verfall ihrer Familie nicht aufhalten. Sohn, Enkel, ja selbst die junge, heißgeliebte Urenkelin Lore, deren Leben sie mit Klugheit zu formen gedachte, entreißt ihr ein unerbittliches Schicksal. Ihr verhärtetes Herz bricht erst beim Verlust des Geldes in der Inflation. Menschen unter Zwang – das sind wir alle. Eine fesselnde Handlung in einer in Verwirrung geratenen Epoche.-

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„Ich weiss gar nicht, warum du so ausser dir bist.“ Er sah sie kalt an.

„Du bist ein Lügner, ein Betrüger, ein Verführer! Du machst das junge Ding verrückt nach dir, geradeso, wie du mich verrückt gemacht hast! Ich begreife mich selber nicht, wie konnte ich dir nur gleich so verfallen? Einem Menschen, der nichts ist und nichts hat. Was tuschelt ihr immer zusammen, was flüsterst du ihr in die Ohren? Oh, ich habe es heut abend wohl gemerkt, dass ich euch störe — du bist ein gemeiner Mensch, ich lasse mich von dir scheiden — o du gemeiner Kerl!“ Nun machte sie nicht mehr bloss die Gebärde des Speiens, sie spie ihn wirklich an.

Da packte er ihre beiden Handgelenke, starr sah er ihr ins Gesicht, mit eiserner Kraft drückte er sie in die Knie, den zwingenden Blick nicht von ihr lassend: „Du wirst das nicht tun. Scheiden lassen? Du wirst dich nicht scheiden lassen — hörst du? — nicht scheiden lassen!“ —

Er presste ihre Handgelenke, bis sie ächzte: „Nein, nein!“

„Du wirst dich nicht unterstehen, nochmals falsche Beschuldigungen gegen mich zu erheben!“

„Nein, nein.“ Sie lag vor ihm, ganz zusammengefallen. Er hatte ihre Hände losgelassen, aber sie hatte nicht einmal mehr die Kraft, ihre schmerzenden Handgelenke zu reiben.

„Du wirst dir die dreissigtausend Mark unter allen Umständen verschaffen. Du wirst sie mir geben, hörst du?“

„Nein“, stiess sie verzweifelt heraus.

„Du wirst es tun. Du wirst sie mir geben, hörst du?“ Er stiess sie mit dem Fuss an.

„Nein!“

„Du wirst sie mir geben“ — schon packte er wieder ihre Handgelenke, riss sie zu sich empor und blickte ihr von ganz nah starr ins Gesicht —, „du wirst sie mir geben!“

„Ja, ja“, winselte sie.

„Du wirst mir auch Vollmacht ausstellen, dass ich, ich von jetzt ab dein Vermögen verwalte.“

Sie bäumte sich: nein, das wollte sie nicht, das konnte sie ja gar nicht. „Nein, nein!“

Er hob sie mit brutaler Gewalt in die Höhe und schleuderte sie aufs Bett. Mit kurzem Auflachen streckte er sich dann neben ihr aus: :„Du wirst es doch tun!“

V

Es war ein wunderschöner Frühlingstag, an dem Brigitta Bade in Güldenaue eintreffen sollte. Die Mutter hatte fest auf ihrem Willen bestanden. Britta war der Mutter deswegen böse — sollte sie nicht auch dem Stiefvater böse sein? Wie konnte er nur ihrer Abreise zustimmen? Immer noch hatte sie gehofft, er würde für sie sprechen, er wusste es ja, wie ungern sie ging. Aber er hatte sie nur auf seinen Schoss genommen, ihr die immer wieder und wieder quellenden Tränen mit seinem Taschentuch abgewischt und unter zärtlichem Streicheln geflüstert: „Du bist ein gutes Kind, du tust es mir zuliebe, nicht wahr, mein Mäuschen? Ich brauche Geld — dreissigtausend Mark — die gibt mir deine Mutter sonst nicht. Und ich muss mir dadurch eine Stellung schaffen, ich muss mich freimachen, ich bin sonst unglücklich dran. Du kannst mir helfen, du musst mir helfen, du wirst mir auch helfen, mein Mäuschen!“

Und sie versprach es. Sie wollte ihm ja gern helfen, für ihr Leben gern. Aber es wurde ihr doch schwer, furchtbar schwer, sich zu trennen. In der Schule hatten sie alle beneidet: ‚Brigitte Bade kommt auf ein Schloss zu Millionären, hat die ein Glück!‘

Der Morgen der Abreise war gekommen, Britta konnte nichts sehen vor lauter Tränen. Lisbeth, das kleine Zweitmädchen, weinte verständnisvoll mit. „Fräulein Britta“, schluchzte sie, „reisen Sie man glücklich“ und stürzte dann, sich die Schürze vors Gesicht haltend, ins Haus zurück.

Der Stiefvater brachte den kleinen Koffer heraus und auch die Handtasche seiner Frau. Als die Mutter — in hellgrauem Reisemantel und hellgrauem Hütchen, alles geschmackvoll in grau — im Wagen Platz genommen hatte, schwang er sich neben den Kutscher auf den Bock. Man fuhr zur Bahn; er und seine Frau würden die Tochter dann auch noch bis Berlin begleiten. Wenn sie Britta dort in den richtigen Zug eingesetzt hatten, würden sie dort noch Geschäftliches erledigen.

Da war etwas zwischen den Eltern, was nicht stimmte, Britta bemerkte es trotz ihres eigenen Bedrücktseins. Die Mutter liess manchmal einen langen Blick auf ihr ruhen, so merkwürdig lang und nahezu ängstlich, dass es ihr fast war, als fürchte die etwas. Fürchtete sie den Abschied, machte sie der traurig? Das geschähe der Mutter ganz recht, warum schickte die sie fort. Britta drückte sich immer tiefer in ihre Ecke, lehnte den Kopf an und schloss die Augen.

Frau Ingeborg war in der Tat traurig, es schmerzte sie nun doch, ihr Kind fortzugeben. Aber wenn ihr das nur Trotz zeigte, Gleichgültigkeit und Ablehnung, warum sollte sie sich dann grämen? Hatte sie nicht schon Gram genug? Tom war von einer Gleichgültigkeit gegen sie, die sie empörte. Diese Gleichgültigkeit war weit schlimmer, als wenn er sie seine Kraft fühlen liess; dann war doch immerhin etwas dabei, was ihr imponierte, sie ängstigte und bezauberte zugleich. War es nicht schreckhaft süss, wenn er sie rauh von sich stiess, um sie gleich darauf durch ein Lächeln, einen Blick zur Hingabe und zur vollen Aufgabe alles eigenen Willens zu zwingen? Ach, er war eben ein Mensch, anders als andere Menschen! Er hatte Stunden, in denen er sich selber anklagte, kein guter Mensch zu sein. Er konnte sich aber nun einmal nicht ändern. Frau Ingeborg sah nach ihrem Mann hin: wie blond, wie frisch gewaschen und gut rasiert, ein schöner Mensch! Sie war trotz allem doch nun einmal verliebt in ihn.

Tom Till bemerkte ihren Blick: ‚Nun habe ich sie so weit. Nun braucht sie nur noch zu unterschreiben, und es liegt ganz bei mir, was ich mit dem nachgelassenen Vermögen des Herrn Apothekenbesitzers Bade mache.‘ Wenn sie freilich zu guter Letzt beim Notar sich noch weigern würde? Wenn sie heute umstiesse, was sie gestern noch fest versprochen hatte?! Dann, dann — er dachte diesen Gedanken nicht folgerichtig zu Ende. Der Schweiss war ihm ausgebrochen, er fuhr sich über die Stirn. Er schoss einen bösen Blick nach der Frau hin, sein helles Gesicht war auf einmal wie ein Gewitterhimmel.

Und nun nahm sie ihm auch noch die Britta fort! Dieses Kind, das so an ihm hing, wie noch niemand an ihm gehangen hatte. Liebe von Weibern, das, was man so gemeinhin Liebe nennt, hatte er schon genug genossen, aber die Liebe eines weiblichen Wesens, das noch kaum Weib zu nennen war, war ihm anziehender als die von hundert anderen. Britta war ganz in seiner Hand, sie hatte kein Wenn und kein Aber, er konnte sie formen nach seinem Willen. Wenn sie abends das Vaterunser betete, liebte er es, dabei zu sein, das letzte Wort jeder Bitte leise mitzusprechen, denn dann betete sie nicht zu Gott — er wusste es ganz genau — sie betete zu ihm. ‚Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden‘ — er war Wille, und er war Himmel für sie.

Sie würden nun bald getrennt sein, aber nicht für lange, das hatte er ihr versprochen. Jetzt musste sie erst einmal der Mutter folgen — ihm zuliebe — die Mutter war diesmal hartnäckig, ganz gegen ihre sonstige Art. „Ich hole dich wieder, ich komme auch zu Besuch zu dir!“ Damit hatte er sie getröstet.

Es war in Berlin ein beinahe aufregender Abschied. Britta, die sich bis dahin still verhalten hatte, geschlummert zu haben schien, sing wieder an zu weinen: warum stiess man sie fort in die Fremde? Es war nicht ihr Glück, wie sie sagten, ihr Unglück war es, das fühlte sie ganz genau. Der heftige Schmerzensausbruch des Kindes erregte auch die Mutter, auch sie weinte hemmungslos.

Gut, dass der Bahnsteig des Görlitzer Bahnhofs ziemlich verödet lag. Noch reisten nicht viele in die Berge. Unruhig sah Tom Till umher: niemand da, der sie beobachtet hätte. Warum war er eigentlich so unruhig? Dieses lange Abschiednehmen von Mutter und Kind war ihm peinlich. Ingeborg konnte sich gar nicht genug tun mit Ermahnungen: „Steck nicht den Kopf zum Fenster heraus! Steig erst aus, wenn der Zug ganz stillhält! Pass auch auf dein Kleid auf, der Stoff schmutzt leicht! Vergiss auch deine Mutter nicht!“ Die Frau konnte nicht fertig werden mit Umarmungen und Küssen. Ihm selber legte Britta beide Arme um den Hals: „Nimm mich doch wieder mit zurück!“ Sie klammerte sich förmlich an ihn. Verlegen löste er ihre Arme von sich. Als ob Britta in den Tod ginge, so hatte sie sich — und er, er allein war die schuldig-unschuldige Ursache! Von der Mutter zu scheiden, das würde ihr nicht so schwer fallen.

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