Barbara Voors - Die Liebhaberin

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Molly ist Cellistin und mit einem Dirigenten verheiratet. Materiell mangelt es dein beiden an nichts. Doch Molly langweilt sich und versucht mit unzähligen Liebhabern der Eintönigkeit des Ehelebens zu entkommen. Doch als sie plötzlich ihren Mann in flagranti mit dem Kindermädchen erwischt, muss sie selber erfahren, wie es sich anfühlt, betrogen zu werden. Als ob das nicht genug wäre, findet sie immer wieder Nachrichten eines ominösen Instituts in ihrem Briefkasten. Die Nachrichten schildern ihr Leben aus der Sicht ihrer Mitmenschen. Nach und nach scheint alles einen Sinn zu ergeben und Molly erkennt, dass sie anfangen muss, Verantwortung zu übernehmen.-

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Manchmal möchte ich einen Plan an den Kühlschrank hängen, gleich neben Rosannas Stundenplan, damit sie sieht, was das Leben einer erwachsenen Frau alles beinhalten sollte: Zeit für die Ehe, Zeit für die Kinder und für jedes einzelne Kind, Zeit für die Arbeit, für die Proben im Konzertsaal, für Freunde, Sport, die eigene Entwicklung, Zeit für die Ausschreibung der eigenen Person (bei Masseuse, Gynäkologe, Chiropraktiker, Maniküre, eigenem Trainer, beim Wirtschaftsprüfer und persönlichen Bankberater), Zeit für Reisen, für Träume, zum Essenkochen, um Kleidung zu kaufen für die Kinder und für sich selbst, Zeit, um die Verwandten nicht zu vergessen, niemanden zu enttäuschen, um Leute einzuladen und sich für Einladungen zu revanchieren, und schließlich Zeit für Therapie, für die Gewissensqualen, die wir Frauen mit uns herumzuschleppen scheinen wie eine zweite Haut, da wir wissen, daß wir all das nie unter einen Hut bringen werden.

Ich lebe, so gut ich kann. Tue ich das wirklich? Das Schlimmste mit Kindern dieses Alters ist, daß man ihre Gegenfragen ständig im Ohr hat. Rosanna will, daß ich mein Leben aufschreibe, aber sie will nichts davon lesen. Das Tagebuch ist allein für mich, erklärt sie, soll meiner Entwicklung dienen. Mein Gott, wenn sie nur ahnen könnte, wieviel an Entwicklung noch vor ihr liegt. Man wird nicht als Frau geboren, heißt es. Nein, darüber sollte man wirklich froh sein! So hat man wenigstens erst ein paar Jahre für das Spielen. Hat sie für das Mädchen, das mit dem Kopf nach unten am Baum hängen und über Bengels lachen darf, die sie nicht in Ruhe lassen. Ein paar Jahre, um in einem Körper zu spielen, der noch nicht zerrissen und verändert ist, der Blutungen hat und uns hormonelle Streiche spielt.

Über mein Leben, über das, was geschehen ist und was geschieht, soll ich schreiben. Ich winde mich auf meinem Stuhl hier oben im Turmzimmer, schaue auf den Hang hinunter, der von einer festen Schicht verharschtem Schnee bedeckt ist. Das Meer friert langsam zu, die Boote liegen unter ihren bequemen Plastikpyjamas, bis im Frühjahr das Kratzen und Schaben beginnt.

Mein Leben mit Herman. Irgendwie fällt es mir schwer, mich an ein Leben ohne ihn zu erinnern. Wir sind uns kurz vor meinem vierundzwanzigsten Geburtstag begegnet, er war beinahe vierzig, und ich habe mich sofort rettungslos verliebt. Er bot mir ein Leben voller vielversprechender Möglichkeiten, ich ließ eine kühle Einraumwohnung hinter mir, und wir zogen rasch hierher in die Villa. Bald wurde ich schwanger, Marvin kam im Jahr darauf zur Welt, also 1984. Wir heirateten im selben Jahr am Silvestertag, der auch mein fünfundzwanzigster Geburtstag war. Ein Jahr später wurde Rosanna geboren. Alles ging blitzschnell, das lag in jedermanns Interesse. (Macht die Sache ehrbar, damit sich das Gerede legt!) Hermans Scheidung von seiner ersten Frau verlief ebenso zügig.

Kann man etwas dafür, daß man sich leidenschaftlich verliebt? Ist Leidenschaft wie Malaria? Darüber kann man streiten. Also darüber, ob die Leidenschaft uns packt oder ob wir sie packen. Es ist jetzt so lange her, und ich kann keine vernünftige Antwort darauf geben. Es war einfach passiert; ich wurde überschwemmt von Liebe, es riß mir die Beine weg, die Hormone gerieten in Aufruhr, und nicht einen Gedanken verschwendete ich an Hermans erste Frau, der ich übrigens nie begegnet bin, weil sie sofort das Land verließ. Was soll ich sagen? Das ist keine Verteidigung, nur eine Erklärung. Gepackt werden oder packen. Vielleicht müssen wir sagen, daß die Leidenschaft uns widerfährt, denn die bewußte Wahl erscheint allzu berechnend. Nein, schlage mir lieber die Beine weg, laß mich dann und wann Luft holen, entführe mich in fremde Länder, wo ich exotische Früchte kosten kann, und netze meine Stirn mit deinem Speichel.

Die Leidenschaft, ja. Von der wußte ich viel. Heute ist es weniger. Dieser Blick aus den Augenwinkeln verfolgt mich. Es ist Hermans Blick, und der läßt sein Gesicht zur Grimasse werden.

»Was ist los, Herman?«

»Nichts, Molly. Du siehst ... anders aus.«

»Ich werde älter.«

»Das ist es nicht. Nur ... ich weiß nicht.«

Wir geben uns rasch einen Kuß, wie wir es immer tun, wenn uns die Worte fehlen. Aber der Blick ist noch da. Eine Ehe im Abrutschen, im Leerlauf, auf Abwegen. Das beunruhigt mich. Ein leidenschaftliches Paar – das waren wir früher einmal.

Ein wahrhaftigeres Leben. Bin ich ein guter Mensch? Die bessere Frage ist vielleicht: Habe ich Zeit, gut zu sein?

Der nicht aufgehängte Plan am Kühlschrank ist wohl Antwort genug. Bei Gott, ich versuche es wirklich! Ich versuche andere wahrzunehmen, den ganzen Menschen zu sehen und all das. Dennoch kann ich mich der unangenehmen Erkenntnis nicht verschließen, daß wir lediglich darauf aus sind, wenigstens ein winziges Stück von uns selbst zu erfassen. Nimm mich wahr, liebe mich .

Herman und ich, er Dirigent und ich Cellistin. Wir haben nur selten zusammen gearbeitet, doch haben wir einander begleitet. Wir sind uns über die Musik begegnet, er war Gastdirigent in der Konzerthalle. Als er vor dem Orchester stand, hob er die Hände, tat es erneut bei der Aufführung wenige Wochen später, diesmal mit dem Taktstock, und schließlich auch dann, als ich seinen Nabel küßte und ihm das Hemd über den Kopf zog. Was ist das Merkwürdige an der Leidenschaft? Schon bei dem Gedanken daran bleibt mir die Luft weg.

»Dein wunderbarer Nacken«, sagte er. »Beuge dich vor.«

Noch immer legt er seine Hand um ihn, wenn ich mich vorbeuge. Es ist wie ein umgekehrter Griff an die Kehle. Mein rabenschwarzes Haar teilt sich ein wenig über den Schultern, und mein weißer Nacken liegt frei. Wenn er mich dort berührt, erinnere ich mich. Wenn er mich dort küßt, existiere ich. Wenn es nur nicht so selten wäre.

Als wir uns kennenlernten, sagte er, ich gliche einer Geisha. Mein dunkles Haar ist symmetrisch geschnitten, mit geradem Pony über dunklen Augenbrauen, es fällt glatt herunter bis genau zwei Zentimeter über den Schultern. Dieselbe Frisur seit zwanzig Jahren, ein wenig extra Farbe gegen das Grau, das in den letzten Jahren aufgetaucht ist. Graue Haare, ich hätte nicht gedacht, daß mir das so viel ausmacht. Doch zur Zeit scheint mich so manches zu verwundern. Der beginnende Verfall meines Körpers und die Art, wie ich die Werbetafeln mit ihrem anscheinend nie versiegenden Strom junger Menschen (ihre schweißglänzenden Leiber) betrachte. Früher erschien mir das Ganze absurd; ihr ewiges Lächeln, das ständige Jugend versprach. Jetzt werfe ich einen verstohlenen Blick darauf und verspüre ein Gefühl von, ja, wovon? Von Neid. Hängt ihr dort ruhig, denke ich, hängt und lächelt so gut ihr könnt, bald aber kommt der Verfall, folgen Ausschabungen und Altersversicherungen.

Mißgunst und Neid. Aber warum diese Besessenheit!? Ich weiß nicht, warum, werde nur von dem Gefühl verfolgt: Ich passe nicht mehr in meinen Körper, habe keinen Spaß mehr in ihm. Diese Erkenntnis macht mich tief traurig. Vor ein paar Wochen hörte ich mich zu einem jüngeren Mann sagen: »Kann man sich vorstellen, daß dieser Körper zwei Kinder geboren hat?«

Mit Lachen in der Stimme, die Augen sollten glitzern, doch vor allem brannten sie. Im Taxi nach Hause weinte ich, vor Scham und Wut. Ich weiß nicht mehr, was er geantwortet hat, es kann nichts Originelles gewesen sein. Aber nun frage ich mich: Wäre es wirklich ein Kompliment gewesen, wenn er nein gesagt hätte? Daß es nicht zu sehen ist, daß ich gelebt und meine Kinder geboren habe? Würde und Alter. Warum ist es so schwer, diese beiden Wörter zusammenzubringen? Rosanna, erspare mir das. Es gibt zu viele Enden, an denen ich anfangen könnte, und nirgends lassen sie sich verknüpfen. Aber ich sehe den Wunsch meiner Tochter und ihre Liebe; sie hat erkannt, daß ich mit meinem Alter nicht zurechtkomme.

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