Walther von Hollander - Das fiebernde Haus

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Manfred Urk, Dr. med. und Dr. jur., ist aus der Provinz nach Berlin zurückgekehrt. Drei Jahre hat er dort zurückgezogen gelebt und am Ende seine Frau beerdigen müssen. Drei Jahre des Stillstandes nach zuvor drei Jahren des Erfolges. Jetzt, 36-jährig, kehrt er vorsichtig nach Berlin zurück. Natürlich geht das nicht ohne eine Unterkunft. Nach einigen vergeblichen Versuchen kommt er in einem typischen Berliner Mietshaus im Westen der Stadt unter. Es ist ein eigenartiges Haus, dessen Bau eine Generation zuvor beinahe gescheitert wäre. Es scheint seinen Menschen Unglück zu bringen. Die Leben, an denen Urk hier unweigerlich teilnimmt, sind nicht von der Art, Licht und Freude in sein Leben zu bringen. Dennoch führen gerade sie ihn ins Leben zurück. «,Lasst uns das Leben erlernen', sagte Urk. Er atmete tief auf, denn der Wind hatte wieder eine Welle von Düften mitgebracht. Viel Erde war darunter, nach der Urk sich sehnte. Aber zunächst musste er hier bleiben.»-

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Urk war in den ersten Tagen sehr zufrieden über seine neue Wohnung. Die Atmosphäre des Hauses war noch nicht zu ihm vorgedrungen, die Bakterien der Zersetzung mochten vielleicht schon in seinem Körper rumoren, aber zunächst blieb er noch von dem Fieber, das aus den Steinen strömt, verschont.

Die Luft in seinem Zimmer war gut. Er erfuhr, dass Frau F., ein geschätztes Mitglied der Reinhardt-Theater, sie zuletzt bewohnt hatte, dieselbe Frau F., deren zarte Kraft er vor kurzem auf der Bühne bewundert hatte.

Nun standen die Räume, wie Elise berichtete, schon ein halbes Jahr leer. Frau Bermann sei so heikel beim Vermieten. Sie habe schon viele Mietlustige weggeschickt.

Am meisten Freude machte es ihm, dass nichts Unnützes in den Zimmern geblieben war. Im Schlafzimmer standen ausser dem Bett nur noch ein Kleiderschrank, eine Wäschekommode und der Kochapparat. Im Arbeitszimmer der Schreibtisch mit Stuhl, der Diwan, der Lehnsessel und das Bücherregal. Dreiviertel Tag schien die Sonne herein (wenn sie schien), und der Ausblick in den Hof war zwar rings eng begrenzt, aber doch ausgesprochen mannigfaltig.

Das Haus bildete mit seinen beiden Seitenflügeln ein nach dem Hof zu offenes Sechseck. Wenn Urk hinten im Zimmer in seiner Ofenecke sass, so fiel sein Blick auf eine glatte graue Hauswand, die nur von den kleinen Fenstern der Speisekammern durchbrochen in einem winzigen Stückchen Himmel endigte. Aber wenn man am Schreibtisch sass, so sah man zunächst den Gipfel einer riesengrossen Edeltanne. Weiter hinten kam dann ein Gebüsch von Stachelbeeren, eine kleine Kastanie, ein Vogelbeerbaum und schliesslich der mächtige Stamm einer Platane. Hinter der Platane stand dann die Rückwand eines anderen Hauses.

Von dieser Rückwand, die ursprünglich wohl auch das gleichmässige Mörtelgrau der übrigen Wände gezeigt hatte, war der Verputz in grossen Flächen und Sprüngen abgefallen. Der Platanenstamm mit den weissen und grauen Flächen seiner Rinde ähnelte so sehr dem zermürbenden Mauerwerk, die Mauer glich so sehr dem Holz der Platane, dass man zwischen dem Lebendigen und dem Toten, dem Gewachsenen und dem Gefügten nur schwer unterscheiden konnte. Mauer und Baum schienen eine erschreckende Ehe, ein gleichmachendes Zusammenleben von Ungleichartigem eingegangen zu sein. An den linken Seitenflügel war kulissenartig das Gartenhaus angepasst. Urk musste sich sehr nach rechts drehen, um diese dreistöckige schmalbrüstige Mischung aus Landhaus und Hinterhaus noch zu sehen. In den niedrigen Nordzimmern dieses Anbaus zu wohnen, musste eine Qual sein. Höchstens den einen breiten Balkon im dritten Stock, der von einem Ast der Platane überdacht wurde, und der morgens und abends ein wenig Sonne erwischte, hätte er haben mögen. Das schwarze alte Fräulein, das da mit den Blumenkästen und Töpfen wie mit Handarbeiten hantierte (es war Fräulein v. Meyer), hatte sicher keine Verwendung für diese Terrasse. Denn sonst hätte sie doch wenigstens einen Teil den Blicken der Hinterhäusler entzogen.

Sehr unangenehm war es für Urk, dass er gerade in der Zeit der Frühlingsreinigung eingezogen war. Während sonst nur zu bestimmten Stunden unter schrecklichem Klopfen und Klatschen Staubwolken in dem engen Hof aufgewirbelt werden durften, war der Platz in dieser Woche ganz den Reinigungswütigen freigegeben. Und vom Morgen bis zur Dämmerung hallte der Hof von Schlägen und Echos der Schläge, zog der Winterstaub und Dreck in dünnen Wolken über den Hof und begann das Grün der eben aufspringenden Stachelbeerblätter mit zähem Schmutz, Haaren und Federn zu beziehen. Der Regen, der in diesen Tagen reichlich fiel, konnte die Schicht nicht abspülen; höchstens, dass er die Frauen manchmal in die Häuser trieb und so eine angenehme Ruhepause für die Ohren schuf.

Manchmal, wenn die Schläge gar zu heftig wurden, trat Urk ans Fenster. Lärm, dessen Verfertiger man sieht, ist ja nicht ganz so schlimm wie verborgener Lärm. Was er da an Frauen sah, das gehörte alles dem gleichen Hennentyp an, in der Flattrigkeit der Bewegungen, der Eilfertigkeit ihres Kopfnickens, der staubaufwirbelnden Emsigkeit ihres Tuns. Die Jungen unterschieden sich von den Älteren eigentlich nur durch die Art, die vor Staub schützenden Kopftücher zu knüpfen und vielleicht durch das betonte Drehen in den Hüften. Für die Alten lohnte das Drehen und Wackeln mit dem Gesäss nicht mehr. Wer mit fünfzig Jahren noch Teppiche klopft, wird sie klopfen müssen, solange die Kräfte reichen.

Einmal wurde Urk durch ein sachliches, derbes Klopfen aus seinen Gedanken geweckt. Das konnte keine Frau sein. Und das, was er von oben sah, weckte seine Neugierde so sehr, dass er hinunter ging und zweimal den Hof überquerte, um diesen komischen Menschen anzusehen.

Es war ein Mann mit ausgeprägt slawischen Backenknochen — wie sich herausstellte, ein Russe — das Gesicht war wie von einem Schatten von einem Bart umgeben, der weich und flaumig, stellenweise auch in kleinen Locken spriessend, sichtlich niemals rasiert oder geschnitten wurde. In einem Umkreis von drei Zentimetern um den Mund herum hörte der Bart auf. So war das ganz schmale haardünne Lippenrot mitten in einen kalkweissen Kreis gezeichnet. Die Stirn bog sich von der Mitte aus stark zurück, sehr weit vorn begannen die Kopfhaare, die tabakgelb und borstig den Kopf starr bestanden. Schwarze Augen, blank und klein wie Schuhknöpfe blitzten aus dem Gesicht, das unleugbar einem hässlichen Menschen zugehörte.

„Es ist merkwürdig,“ dachte Urk, „dieser Kopf soll ein Menschenkopf sein. Als Menschenkopf finde ich ihn hässlich, ja abscheulich. Aber wenn ich ihn als Tierkopf ansehen dürfte, Kopf eines Tieres, das mir unbekannt war, so könnte ich ihn sehr schön finden. Und wie der Kopf gar auf den Schultern sitzt, wie spielend leicht und flügelartig die Arme aus den Schultern wachsen, das ist herrlich.“

Urk stellte sich in den Hausflur so, dass er in der Glasscheibe ungestört den Mann beobachten konnte. Der komische Mensch, dessen aschengelber, geflickter Anzug sicherlich die ehemalige Uniform eines russischen Soldaten war, und dessen nackte schmale Füsse in Holzpantinen steckten, führte mit seinem Teppich eine Pantomime auf. Bevor er wieder zu klopfen anfing, streichelte und striegelte er ihn wie ein Pferd. Dann sprang er zwei Schritte zurück, und mit einem tänzerischen Wiegen in den Knien schaukelte er seinen Körper vor und zurück, zurück und vor, wirbelte den Teppichklopfer wie einen Säbel, sauste kunstgerecht und heftig mit schnellen kleinen Schlägen auf und ab.

Ein kleiner Junge von vielleicht vier Jahren schlängelte sich gaffend und vertraulich an den Teppichklopfenden heran. Er machte schliesslich in seiner Arbeit eine Pause, streichelte den Jungen, lachte laut und breit und kramte unter den Sachen, die er zu klopfen hatte, eine Diwandecke heraus. Die knüpfte er zu einer Schaukel, setzte den kleinen Kerl herein und fing an, ihn unter einem komischen Singsang zu schaukeln. „Feste, Kohlomann,“ schrie der Junge, „feste.“ Und Kohlomann steigerte gehorsam seine Anstrengungen, fing an, wie toll seine Schaukel zu stossen, klapperte in den Pausen zwischen den Stössen mit den Hacken auf dem Hofpflaster, schlug sich rasselnd auf die Schenkel und trällerte keuchend eine alte Reitermelodie: Bum, tada tata bum, bum tada tata bum, hoi hoi hepp, bum tatada.

An den Fenstern des Seitengebäudes tauchten Gesichter auf, ein paar griesgrämige schimpften über den Lärm, eine Mutter stimmte mit ihrem Baby in den Gesang Kohlomanns ein, und einige Dienstmädchen grinsten behaglich auf den schwitzenden Russen herab. Schliesslich machte der Portier Querfurth mit einer Flut von Schimpfworten dem Vergnügen ein Ende. Der Junge verschwand heulend, Kohlomann entknüpfte seine Schaukel zu einer Decke und machte sich, ohne dem Portier etwas zu erwidern, an seine Arbeit mit derselben Anmut und Vergnüglichkeit, die Urk gleich entzückt hatten.

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