Anne Karin Elstad - Ich wollte nie verlieren - ein Frauenschicksal

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Ein bewegender Einblick in die menschliche Psyche!Maria weiß nicht, wo ihr der Kopf steht. Sie arbeitet als Sozialarbeiterin und merkt mehr und mehr, wie sehr sie die Anforderungen des Berufes mitnehmen. Wie sie jedes Mal ein Stück von sich selbst bei ihren Klienten lässt. Neben diesen Strapazen im Beruf, ihrer Familie und den sich immer mehr häufenden Rückblicken in ihre Jugend, versinkt die junge Frau immer mehr in sich selbst. Maria muss lernen zu kämpfen, um diese schwere Zeit zu überstehen. «Anne Karin Elstad ist eine glänzende Erzählerin.» – Aftenposten"Anne Karin Elstad bietet Lesehungrigen, Menschen, die nach Erzähltem süchtig sind, echten Lesestoff." – Aftenposten-

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Am nächsten Tag fährt Maria mit großer Unlust zu ihren Vorlesungen. Erneut denkt sie, daß es idiotisch von ihr ist, solche Aufträge anzunehmen, daß sie schnellstens lernen muß, nein zu sagen. Aber als sie vor den Studenten steht, die meisten von ihnen sind Lehrer in der Oberstufe, schämt sie sich. Sie kennt die Probleme, mit denen sie sich herumzuschlagen haben, den Mangel an finanziellen Mitteln, die auf ein Minimum gekürzte Rahmenstundenzahl, was sich natürlich zusätzlich negativ auf die Problemschüler auswirkt. Mit Bewunderung schaut sie auf die Studiengruppe, die aus reinem Idealismus Freizeit und Geld für diesen Kursus aufwendet. Die Freizeit von zwei Jahren, um ein halbes Grundfachstudium zu absolvieren, ohne etwas dafür zu bekommen, jedenfalls nichts Materielles.

Dann ist sie wieder bei der Sache. Spricht mit Enthusiasmus und Feuereifer, mitgerissen von den interessierten Gesichtern. Einmal mehr gibt sie alles, was sie hat.

Erst, als sie im Zug sitzt, merkt sie, wie erschöpft sie ist. Sie hat das ungute Gefühl, daß sie wieder einmal Steine statt Brot gab. Daß es nicht große Worte sind, was diese Menschen brauchen. Das wirkliche Problem ist Geld, sind mehr Mittel, größere Freiräume, um die Arbeit ordentlich machen zu können. Das ist es, worum sich alles dreht.

Eine weitere Woche ist vergangen, mit viel Arbeit, aber ohne größere Zwischenfälle. Die letzte Menstruation ist vorüber und vergessen. Auch die Angst, verdrängt und vergessen, bis zum nächsten Mal, wenn es wieder soweit ist.

Samstagabend. Fredrik und Maria sind allein, sitzen bei einem Gläschen Wein und unterhalten sich. Sie nimmt ihn in Augenschein. Die Anzeichen des Älterwerdens sind unübersehbar. Die Gesichtszüge sind schärfer geworden, das dunkle Haar fast grau, über dem Scheitel dünn, oberhalb der Stirn tiefe Weisheitsecken. Aber körperlich ist er noch jung, voller Spannkraft, er tut für seinen Körper mehr als sie für ihren.

In diesem Moment durchrieselt sie ein Gefühl der Wärme für ihren Mann, und sie hat Lust auf ihn. Dasselbe ist ihm anzusehen. Er hebt das Glas, prostet ihr zu. Mit seinen warmen, braunen Augen verweilt er in ihrem Blick. Wunderbar, daß sie sich noch so gut verstehen.

Da sagt er: »Vergiß nicht, am Montag den Arzt anzurufen.«

Ihr ist die gute Stimmung verdorben.

Nur halb bei der Sache, schläft sie mit ihm. Sie schämt sich, weil sie sich dabei verstellen muß, befürchtet, daß er merken könnte, daß es für sie nicht so schön ist, wie sie es ihm vorspielt. Danach hat sie nur noch den Wunsch, sich zu verkriechen, zu heulen. Sie bleibt liegen und denkt, daß das zwischen ihnen nicht zerstört werden darf. Darin haben sie sich immer gut verstanden. Fredrik ist stets rücksichtsvoll gewesen, hat sie niemals gezwungen, wenn er merkte, daß sie nicht wollte. Dieser Bereich des Zusammenlebens hat sie über so manche Krise hinweggerettet, ist im Laufe der Jahre intimer geworden, hat ihnen größere Sicherheit gegeben. Abgesehen vom vergangenen Jahr. Erst jetzt fällt ihr auf, wie selten sie in letzter Zeit miteinander geschlafen haben. Und sie erschrickt bei der Vorstellung, daß das Schönste, was sie gemeinsam haben, zerstört werden könnte. Daß sie es zerstören könnte. Denn zweifelsohne ist es ihre Schuld, ist sie es, die erschöpft ist, die versagt.

Marias Furcht vor Ärzten ist bis in die Kindheit zurückzuverfolgen. Für ein Riesengebiet gab es nur den Bezirksarzt, und nach dem wurde bloß geschickt, wenn es ums Leben ging. Und selbst dann kam es den Leuten noch so vor, als belästigten sie ihn. Aus diesem Grunde kann Maria niemals zu einem Arzt gehen, ohne das Gefühl zu haben, ihn in unzumutbarer Weise zu stören. Stumm und ängstlich sitzt sie da und bringt es nicht fertig, über das zu sprechen oder nach dem zu fragen, was sie sich vorgenommen hatte. Wie um Entschuldigung bittend, redet sie weg, weswegen sie gekommen ist. Ob sie sich gewisse Dinge vielleicht nur einbilde? Sie nehme an, daß sie möglicherweise zu wenig rote Blutkörperchen habe. So ist sie, die sonst so starke Maria, wenn sie einem Arzt gegenübertritt. Einmal wurde sie von einem vielbeschäftigten Doktor angebelfert: »Ich verstehe nicht, warum Sie zu mir kommen, wenn Sie die Diagnose schon selber gestellt haben.«

Und ihr wurde schwarz vor Augen.

Obwohl sie weiß, daß es feige, irrational ist, gelingt es ihr nicht, diese Angst vor Ärzten zu überwinden. Und selbst, wenn sie manchmal große Lust hätte, Zweifel an dem Urteil eines Arztes anzumelden, läßt sie sich nicht dazu hinreißen. Denn für Maria ist das Wort eines Arztes Gesetz.

Daher hatte sie auch nie das Bedürfnis, diese Berufsgruppe besonders in Anspruch zu nehmen. Eine Krampfadernoperation am Bein nach Anders’ Geburt, eine Blinddarmoperation, ein paar Ausschabungen in den letzten Jahren. Ansonsten war sie gesund und munter.

Sie sitzt vor dem Telefon und starrt es an. Ihr ist klar, daß sie nicht kneifen kann. Wieder meldet sich die Zentrale des Krankenhauses. Dieselbe geschäftige Stimme wie neulich.

»Geht es um einen Termin?«

Maria schluckt.

»Nein, ich habe eine Verabredung, privat.«

Sie wird mit dem Vorzimmer des Arztes verbunden. Wieder eine bekannte Stimme. Auch diese Dame fragt, ob es um einen Termin gehe.

»Nein«, sagt Maria tapfer. »Es ist privat.«

»Privat?« fragt die Sekretärin mißtrauisch. »Haben sie eine Verabredung?«

»Ja«, lügt Maria.

Während sie am Telefon wartet, denkt sie wütend, daß diese Ärzte ein Heer von menschenfeindlichen Frauenspersonen als Leibwächter für sich arbeiten lassen. Zu ihnen vorzudringen ist schwieriger, als eine Audienz beim Papst zu bekommen.

Dann hat sie ihn an der Leitung, und wie so oft zuvor schwindet Maria der Mut. Der Puls hämmert in ihren Ohren. Sie hört die unpersönliche Stimme, freundlich, geschäftsmäßig.

Zaghaft, stammelnd berichtet sie von ihren Beschwerden. Über ihre Menstruation, die wieder sehr unregelmäßig geworden sei. Ob sie vielleicht einen Termin bekommen könne, bald.

»Völlig ausgeschlossen!« sagt er. »Frühestens in drei Monaten, vorher ist kein Termin frei. Falls es nicht um etwas Schlimmeres geht.«

»Nein... «

Sie fühlt sich von dem geschäftsmäßigen Ton überfahren. Er werde ihr ein Rezept ausstellen, sagt er. Sie könne es sich heute später im Vorzimmer abholen.

Stumm und schweißgebadet sitzt Maria da und sieht auf das Telefon. Schüttelt den Mißmut ab. Ein Rezept. Na, das ist immerhin etwas. Ein Rezept bedeutet Medizin, bedeutet Hilfe, denkt sie. Andererseits Medizin, wofür?

Sie wird versuchen, an ihn heranzukommen, wenn sie das Rezept abholt, um wenigstens ein paar Worte mit ihm zu wechseln.

In der Mittagspause fährt sie ins Krankenhaus. Als sie vor der unfreundlichen Sekretärin steht, schlägt ihr das Herz bis zum Hals, sie nimmt das Rezept entgegen, bleibt jedoch stehen. Die Sekretärin sieht sie fragend an.

»Haben Sie noch einen Wunsch?«

»Ja, ich hätte gern ein paar Worte mit dem Arzt gewechselt, darüber«, sagt Maria und streckt die Hand mit dem Rezept vor.

»Nein, das ist absolut unmöglich. Eine Gebrauchsanweisung gibt es mit den Tabletten von der Apotheke.«

In diesem Moment kommt der Arzt im Eilschritt aus seinem Büro. Sicher hat auch er Mittagspause. Er nickt Maria kurz zu, mit einem Blick, der durch sie hindurchsieht, als ob sie Luft wäre. Sie nimmt ihren ganzen Mut zusammen.

»Dr. Moe? Haben Sie einen Augenblick Zeit?«

»Eigentlich nicht«, er sieht auf die Uhr. »Worum gehts, was haben Sie auf dem Herzen?«

Eine peinliche Situation, so vor den Augen seiner Wachhündin. Der Abstand zwischen dem Arzt und ihr ist unendlich wie die Ewigkeit. Er, die Hand auf der Türklinke, steht auf dem Sprung. Sie, konsterniert, wie gelähmt, mitten im Raum.

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