Walther von Hollander - Oktober

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Berlin in den dreißiger Jahren. Professor Zylverkamp ist ein angesehener Maler, der seine künstlerischen Hochs und Tiefs durchlebt. Augenblicklich aber ist er völlig aus der Spur geraten. Er liebt seine 30 Jahre jüngere Schülerin Maria von Nemesch. Und was die Sache noch schlimmer macht: Diese Liebe wird erwidert. Für Maria hat dies jedoch zur Konsequenz, dass sie sich mit Macht dem Zugriff des Professors zu entziehen versucht. Denn er ist mit Renate verheiratet, die vor 14 Jahren ihren Mann wegen des Professors verlassen hatte. Maria sieht den Ausweg darin, sich mit Guido von Wrede zu verloben, den sich aufrichtig schätzt. Und so spitzen sich die Dinge zu in diesem Oktober, dessen einzelne Tage der Leser begleitet. AUTORENPORTRÄT Walther von Hollander (1892–1973) war ein deutscher Schriftsteller. Der Erzähler betätigte sich auch auf dem Gebiet der Partnerschafts- und Lebensberatung und als Drehbuchautor.Hollander, Sohn eines Pastors im Baltikum, studierte an den Universitäten von Berlin, Heidelberg, Jena und München Nationalökonomie, Literatur und Philosophie und promovierte zum Doktor der Philosophie. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Soldat teil, war danach in München als Verlagslektor und Kritiker, aber auch als Schauspieler tätig. 1922 kam er nach Berlin, wo er, von Theodor Wolff, dem damaligen Chefredakteur des Berliner Tageblattes, gefördert, bald als freier Schriftsteller lebte. Zunächst arbeitete Hollander in Nebentätigkeiten für ein Antiquariat und den PEN-Club, später auch für Film und Rundfunk. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat der Romanschriftsteller vermehrt als Kolumnist und Funkschriftsteller, aber auch als Hörfunkmoderator hervor. 1967 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

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Maria von Nemesch kam im Bademantel über den Landungssteg. Sie ging an jedem Morgen, auch jetzt noch im Oktober, vom Bett aus ins Wasser. Sie hatte eigentlich ihre kleine Wohnung in Wannsee mit den großen Unbequemlichkeiten genommen, um so viel wie möglich im Wasser und auf dem Wasser zu sein. Sie war, wie ihr Großvater, der General Schüler, einmal gesagt hatte, kein Mensch, sondern ein Wassergeschöpf, sehr ungehörig für die Enkelin eines Landrattenkommandeurs.

Sie sprang an diesem Oktobermorgen schnell in den Kahn und ruderte mit aller Kraft hinaus. Es war kalt. Der Nebel stand über dem See, ein wenig von Sonne durchwoben, aber auch immer wieder von einem frischen Wasserwind zu richtigen Wolken zusammengeschoben, die sich feucht wie Schwämme anfühlten.

Vor einer solchen Wolke flüchtete Maria im Kopfsprung ins Wasser, sehr schlank, in einem hellgelben Badeanzug mit roter Kappe.

Sie schwamm dreißig Meter unter Wasser, tauchte auf, kraulte ihrem Kahn nach und kletterte gewandt wieder hinein. Die Sonne kam gerade heraus. Maria ruderte mit allen Kräften immer weiter vom Ufer weg. Vielleicht, wenn sie ordentlich ruderte, kam ihr eine Erleuchtung. Vielleicht fiel ihr ein, was sie tun sollte und darum tun mußte. Den ganzen Tag zuvor war sie nicht zum Nachdenken gekommen. Sie war bei zwei Verlagen gewesen und hatte ihre neuen Modefiguren gezeigt, elegante, zerbrechliche Geschöpfchen, ausgezeichnet dafür zu brauchen, daß man sie mit den Erfindungen spekulativer Modeschöpfer behängte. Sie hatte im Auftrag ein Titelbild für eine Zeitschrift gemalt. Das war ein sehr eiliger Auftrag gewesen, der in fünf Stunden, gleich im Verlag, erledigt werden mußte.

Man hatte ihr die Farben und das richtige Papier besorgt, man hatte ihr ein ganzes Sortiment von Pinseln gekauft und ein Zimmer zur Verfügung gestellt. Bei ihrer Begabung war es doch eine Kleinigkeit, ein Bild zu malen, das irgendwie das Behagen des Herbstes schildern sollte, die Anziehungskraft des heimeligen November.

Der Schriftleiter hatte sich in Feuer geredet. Sie sollte schildern, wie mitten in der trüben märkischen Novemberebene Berlin aufflammte als eine riesenhafte Lichtblüte, wie es immer heller wurde um die Stadtmenschen, je mehr die Sonne an Licht verlor.

Maria hatte einfach ein paar Schaufenster gemalt, die mit herbstlich leuchtender Stapelfracht die Gesichter der Flanierenden und Schauenden anstrahlten. Ein recht hübsches Titelbild.

Dann aber hatte es noch einen kleinen Streit gegeben. Der Redakteur wollte, daß sie als Zylvercamp-Schülerin einen der — wie er sich ausdrückte — tollkühnen Zylvercampschen Titel darunterschrieb. Er fand auch gleich einen. November: Das Licht von innen. Das war in der Tat die sehr gute Parodie eines Zylvercamp-Titels. Maria aber wandte sich mit Hoftigkeit dagegen, daß man „das Besondere der wenigen meisterlichen Menschen verhöhne“.

Der Redakteur verteidigte sich erbittert. Maria wollte nun ihr Bild nicht mehr hergeben. Die Sekretärin, Fräulein Stock, mußte den Streit zum Ausgleich bringen. Der Redakteur durfte das Bild behalten, und der Titel lautete nun einfach und richtig: Großstadtnovember.

Damit war die Sache für die Redaktion erledigt, aber nicht für Maria. Sie fuhr nach Hause und versuchte zu arbeiten. Es ging nicht. Sie versuchte zu lesen. Es ging nicht. Was sollte werden? Sie hatte doch von Zylvercamp Abschied genommen. Sie hatte ihm gesagt, daß sie nicht wiederkommen würde. Und jetzt, bei der ersten Gelegenheit, brannte die große Zuneigung, nein, die Liebe zu ihm, einfach mit ihr durch. Sie mußte für ihn kämpfen! Welch ein Unsinn! Er konnte sich selbst verteidigen. Nein — es mußte ein Ende haben. Das hatte sie sich geschworen. Sie hatte sich am Abend in ein kleines Kino in Wannsee geflüchtet, mit einer ziemlich gleichgültigen Bekannten aus dem Haus, einer blonden Pastorentochter, Ellen Stau mit Namen, die zum Film wollte.

Sie hatte sich nicht für das Programm interessiert, und mit einemmal war Baudis auf der Leinwand erschienen, und der gleiche Schreck hatte sie erfaßt wie vor ein paar Tagen auf dem Kurfürstendamm, als sie über die Straße weg auf dieses Gesicht zugegangen war.

Sie saß und grübelte und wartete nur immer, daß Baudis wieder auf die Leinwand kam. Er hatte, wie meist, einen bösen Generaldirektor zu spielen. Dieser hier schmuggelte und mogelte. Es war nichts Besonderes an der Leistung, und Maria war schon geneigt, die ganze Sache mit Baudis für irgendeine dumme Revolte der Nerven zu halten, als der Baudis auf der Leinwand aus einem Haus trat, genau den gleichen großen Hut auf dem Kopf, den er am Kurfürstendamm getragen hatte, und einer Frau zuwinkte, die unsichtbar blieb. Da war Maria aufgestanden und zum Erstaunen ihrer Begleiterin aus dem Kino geflüchtet. Sie konnte unmöglich länger den Film ansehen.

Und nun, nachdem sie geschlafen hatte, unruhig, von Träumen gequält, die sich nicht fangen ließen, die weggewischt waren, wenn sie aufwachte, ruderte sie hier in der vernebelten Sonne auf dem See.

Was sollte sie tun? Sie war jetzt in die Nähe des Ufers gekommen. Sie landete. Sie lief, als wüßte sie schon, was sie tun wollte, über den Landungssteg durch den Garten hinauf in ihre Wohnung.

Sie setzte sich an den Schreibtisch. Das war doch sehr einfach: sie mußte schnell an Guido von Wrede schreiben, und Wrede mußte sie schützen. Wenn sie schon heiratete, dann, nicht wahr, mußte doch der „Mann“ sie schützen.

Schützen? Vor wem wünschte sie geschützt zu werden? Vor Baudis etwa? Der war ihr doch ganz ungefährlich. Oder in einer Art gefährlich, daß niemand sie schützen konnte.

Zum erstenmal in ihrem Leben fühlte sie sich von Gewalten umstellt, mit denen sie nicht fertig werden konnte. Mochten sie nun wie Zylvercamp die Gegenwart bedrohen oder wie Baudis die Vergangenheit, die Erinnerung ...

Die Erinnerung? Wäre sie jetzt weitergegangen, sie hätte das Rätsel schon lösen können. Aber sie hatte wohl die Kraft noch nicht. Sie setzte sich also und schrieb einen etwas zaghaften Brief an Wrede. Es stand keine Forderung darin. Kaum eine Bitte. Eigentlich nur eine Einladung. Er solle so bald als möglich nach Berlin kommen. Es sei, wenn sie es recht überlege, recht wichtig für sie. Vielleicht könne er sich doch einen Herbsturlaub geben lassen. Unterschrift: Maria.

Das war ja nicht viel. Aber es war doch ein großer Schritt. Aus dem Dunkel heraus, wie sie es wünschte? Oder in das Dunkel hinein, wie ihr Herz sagte?

2

Es war gegen vier Uhr nachmittags. Ein paar Gewitterwolken stiegen über dem Tiergarten auf.

Renate Zylvercamp sah vom Fenster des Ateliers aus unten im Bellevuepark die Kinderwagen in Bewegung geraten, die alten Leute und die Berufsmenschen, die hier kurz zwischen ihrer Arbeit einkehrten.

Sie stand am Fenster, wie so oft, wenn Zylvercamp malte, und starrte hinunter in das vertraute Gewimmel, aus dem sie einzelne Menschen genau kannte, den Bankboten zum Beispiel, der an jedem Tag zwischen vier und fünf erschien, das Hutfräulein, das mit vielen Hutkartons manchmal zu Gaste war und dann immer von einem jungen Mann in Wandervogelkleidung erwartet wurde. Den Invaliden kannte sie, der sich in seinem Rollwagen in schnellem Tempo über die Wege hantelte, zwei gebückte Alte, die sie Großbart und Kleinbart nannte und die gerade in diesem Augenblick einträchtig mit ihren Stöcken auf Renate wiesen, weil hinter ihr das letzte Stückchen Blau von eiligen grauen Wolken verdeckt wurde.

Jetzt kam der erste Windstoß, fegte über die Wipfel, wirbelte eine Staubwolke auf und warf sich gegen die Atelierscheiben. Renate schloß die Fenster und wandte sich um.

Zylvercamp malte versunken an dem Übergang zwischen Wange und Kinn, jener Partie, die bei Männern am klarsten ihr Alter zu verraten pflegt. Er hatte sie jetzt genau getroffen und legte befriedigt die Pinsel weg. Er kam zu Renate herüber und setzte sich zu ihr auf den Diwan. Renate schenkte Tee ein. Zylvercamp zog behaglich die Beine auf den Sitz und starrte in den Himmel, der mit niedrigen Wolken ziemlich dicht über dem Glasdach vorüberzog. Gerade fielen die ersten Tropfen.

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