Yasmina Khadra - Der Schreiber von Koléa

Здесь есть возможность читать онлайн «Yasmina Khadra - Der Schreiber von Koléa» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Schreiber von Koléa: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Schreiber von Koléa»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Als hoher Offizier der algerischen Armee veröffentlichte Mohammed Moulessehoul seine ersten Romane wegen der strengen Zensurbestimmungen unter weiblichem Pseudonym: Hommage an die Courage der algerischen Frauen in finsterer Zeit. Erst nachdem er im Jahr 2000 mit seiner Familie nach Frankreich geht, kann er das Geheimnis um seine Identität lüften. Yasmina Khadra zählt heute zu den wichtigsten literarischen Stimmen der arabischen Welt und ist einer der erfolgreichsten Autoren Europas.Der Schreiber von Koléa ist sein persönlichstes Buch, sein bestes, sagen viele. In ausdrucksstarker, bildhafter Prosa, mit Tempo und analytischer Schärfe schlägt er sich mit seiner Feder einen Weg durch den algerischen Dschungel und erzählt von einer Jugend in Nordafrika. Der junge Mohammed will Schriftsteller werden. Sein Vater zwingt ihn zu einer Karriere beim Militär. Mohammed flüchtet in die Welt der Literatur. Heimlich beginnt er zu schreiben. Eine folgenschwere Entscheidung, denn die Bürgerkriegsarmee duldet keine Schriftsteller! – Diese leidenschaftliche Stimme geht zu Herzen.Übersetzung: Regina Keil-Sagawe-

Der Schreiber von Koléa — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Schreiber von Koléa», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Halt dich gerade!«, soufflierte Kerzaz in meinem Nacken. »Zeig ihm, was du bei uns gelernt hast.«

Im Laufschritt, die Fäuste auf Höhe der Brust, näherte ich mich den beiden Offizieren, stoppte exakt sechs Ellen von ihnen entfernt – wie unsere Ausbilder es uns beigebracht hatten – und salutierte. Mein Vater lächelte. Dann schlug er mit einer gewissen Nonchalance die Hacken zusammen und stand seinerseits stramm. Man hätte meinen können, wir seien bei der Truppenparade. Ich dachte, er würde nun auf mich zukommen, mich umarmen, mir gestehen, wie sehr ich ihm fehlte. Normalerweise setzte er ein Knie auf den Boden und öffnete mir seine Arme – so weit, dass sie mir weiter als der Himmel erschienen. Und ich lief dann auf ihn zu, schmiegte mich an ihn und versank in den Wolken …

Diesmal aber begnügte er sich mit einem Lächeln, die Lippen leicht vorgestülpt, um Leutnant Midas zu verstehen zu geben, dass dieser gute Arbeit geleistet hatte.

»Hast du auch nichts vergessen?«, fragte Midas vorwurfsvoll.

Sergent Kerzaz, der hinter den beiden Männern stand, versuchte diskret, mich an die geltenden Benimmregeln zu erinnern. Schlagartig fiel mir alles wieder ein. Erneut führte ich die Hand zum Salut an die Schläfe und brüllte meinen Vater an:

»Kadett Moulessehoul Mohammed, Nummer 129, zu Befehl, Herr Offizier.«

»Gut so«, brummte Midas. »Jetzt darfst du den Arm herunternehmen.«

Ich ließ den Arm sinken, stand aber weiterhin stramm. »Ein Kadett steht solange stramm, bis es heißt, ›Rührt euch!‹«, schnarrte Sergent Ferrah immer, während er unsere Gesichter mit seinem genagelten Patronengürtel peitschte. »Und wenn man strammsteht, dann rührt man sich nicht, was immer auch passiert. Kapiert?« – »Jawoll, Herr Unteroffizier!« – »Was tut ein Kadett beim Strammstehen, wenn ihn eine Schlange gebissen oder eine Wespe gestochen hat?« – »Er rührt sich nicht!« – »Ich habe nicht gehört!« – »Er rührt sich nicht!!!« – »Gut … Ein Kadett, der stramm steht, spricht nur, wenn man ihn dazu auffordert; er reicht einem Vorgesetzten nie als erster die Hand, wie eng auch immer der Grad der Verwandtschaft zwischen beiden sein mag.«

Mein Vater behielt seine Hand bei sich. Er musterte mich oberflächlich, bemerkte nicht, wie blass ich war, bemerkte überhaupt nichts …

»Gut«, sagte Midas, »jetzt lass ich euch mal unter Gentlemen plaudern.«

»Nicht nötig«, wehrte mein Vater ab. »Er ist hier in guten Händen, das sehe ich doch. Ich bin ja nur im Rahmen einer Dienstreise hier. Ich muss vor 16 Uhr zurück in Oran sein.«

»Na, ich hoffe, deine Zeit reicht wenigstens für einen Tee bei mir im Büro.«

»Natürlich, mit Vergnügen.«

Und weg waren sie.

Einfach so.

Ich traute meinen Augen nicht.

Seit jenem Tag habe ich es nicht ein einziges Mal mehr über mich gebracht, meinen Vater noch »Papa« zu nennen. Nicht dass ich ihn dessen für nicht mehr würdig erachtet hätte, aber da war etwas, das sich, mir bis heute unerklärlich, definitiv in meiner Kehle zusammenschnürte und jenes Wort, das dem Kindermund das liebste ist, für immer daran hinderte, seine Süße über meinen Gaumen zu träufeln. Es blieb mir wie ein Blutgerinnsel im Halse stecken, bevor es in die tiefsten Tiefen meines Ich wegsackte, sich von da in allen Fasern meines Seins verlor. Nirgends, in meinem ganzen Organismus nicht, sollte ich je wieder seine Spur oder einen Platz für es finden.

3.

Aus heiterem Himmel traf uns die Nachricht: Es geht in die Ferien!

Damit hatte niemand gerechnet.

Feldwebel Bahous teilte es uns beim Abendessen mit, was uns auf der Stelle unseren Hunger vergessen ließ. Ein gewaltiger Lärm erhob sich im Speisesaal, überzog schlagartig den ganzen Raum. Suppenkellen trommelten gegen Blechnäpfe, Fäuste hämmerten auf Eisentische ein, Bänke stürzten unter ohrenbetäubendem Krachen um. Man hätte meinen können, ein ganzes Straflager probe den Aufstand. Der Appell der Ausbilder, die Ruhe zu bewahren, ging im allgemeinen Tohuwabohu unter. Schon strömten die ersten Kadetten, die den Ort als zu beengt empfanden, um ihre überschäumende Freude zu fassen, ins Freie – eine Kettenreaktion war die Folge, die alle anderen in einen wilden, dissonanten Strudel hineinriss. Allergrößte Ausgelassenheit machte sich im Schulhof breit, der im Nu wie ein Exerzierplatz aussah. Wir verdrehten die Augen, rissen die Münder auf, lachten, tanzten, sangen, beglückwünschten uns, während die Kriegswaisen mit leerem Blick daneben standen und die Jüngeren, die unter Sechsjährigen, staunend mit uns feierten, ohne zu begreifen, worum es ging.

Nachdem er seinen Freudentaumel beendet und sich die Stimme aus dem Leib gebrüllt hatte, tauchte mein Cousin Kader irgendwann bei mir im Schlafsaal auf, in den ich mich zurückgezogen hatte, und wollte wissen, was das Ganze denn eigentlich zu bedeuten hätte.

»Wir haben Urlaub«, erklärte ich ihm.

»Das habe ich gehört, aber was heißt das?«

»Dass wir nach Hause fahren.«

»Wirklich? Stimmt das wirklich?«

»Na, ich wüsste nicht, warum Feldwebel Bahous uns anschwindeln sollte.«

»Also ist es vorbei?«

»Was ist vorbei, Kader?«

»Das Leben hier.«

Ich hatte es kommen sehen: Er hatte nicht wirklich verstanden, worum es ging.

»Wir sind lediglich beurlaubt«, erklärte ich ihm.

Er runzelte die Stirn.

Ich sagte ihm, er solle sich zu mir auf die Bettkante setzen, und legte ihm beide Hände auf die Schultern. So machte ich das immer, wenn ich »ernste« Dinge mit ihm zu besprechen hatte. Ich spürte, wie er vor meiner Berührung zurückwich. Er hatte mit einem Mal Angst vor dem, was ich ihm offenbaren würde und bedauerte fast schon, dass er mich überhaupt gefragt hatte.

»Du willst mir doch nicht sagen, dass wir hinterher wieder hierher zurückkommen werden«, stöhnte er.

»Doch, genau so ist es.«

Seine Nackenknochen traten spitz hervor, während sein Kinn sich schutzsuchend in die Halskuhle grub. Er seufzte tief auf, murmelte »Verdammich!« und schlurfte zu seinem Bett am anderen Ende vom Schlafsaal. Ich sah hilflos zu, wie er sich in Kleidern auf seinem Lager ausstreckte und die Decke über den Kopf zog. Ich habe es nicht gewagt, ihn zu stören.

Am Tag der Abreise in die Ferien war das Gros der Urlaubskandidaten schon so gegen elf Uhr weg. Kader und ich wurden langsam nervös. Wir würden doch wohl nicht dieselbe qualvolle Warterei vor uns haben wie bei den sonntäglichen Elternbesuchen! Wie versteinert lehnten wir am Stamm einer Platane und zerbröselten innerlich, sobald der Lautsprecher wieder zu knacken begann. Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben nichts so sehr gehasst wie diesen verdammten Lautsprecher. Es war dermaßen unerträglich, dass Kader sich lieber die Ohren zuhielt, um dann an meinem Gesicht abzulesen, ob der jeweilige Aufruf uns galt oder nicht. Punkt zwölf Uhr mittags hallte unser Name durch die Stille. Wir brauchten eine Ewigkeit, uns zu fragen, ob es sich vielleicht nur um den Widerhall eines Echos handelte, den unsere Einbildungskraft uns vorgaukelte.

»Seid ihr taub oder was?«, brüllte Sergent Kerzaz uns an.

Er hatte keine Zeit, sich zu wiederholen.

Wir rasten los wie der Blitz. Schneller als der Blitz.

Mein Vater wartete im Besucherzimmer auf uns. Er war nicht allein. Ein Kadett stand neben ihm, ein gewisser Jelloul, den ich manchmal dabei antraf, wie er Selbstgespräche führte: ein schwieriger Junge, der bald wie ein Tollwütiger herumtobte, bald mit verstörtem Gesichtsausdruck allein in einem Winkel saß. Mein Vater beachtete unseren Gruß nicht weiter, aber wenigstens umarmte er uns. Meinen Cousin umarmte er um einiges herzlicher als mich. Das war mir durchaus nicht entgangen, aber größeres Kopfzerbrechen bereitete mir die Anwesenheit Jellouls.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Schreiber von Koléa»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Schreiber von Koléa» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Schreiber von Koléa»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Schreiber von Koléa» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x