Yasmina Khadra - Der Schreiber von Koléa

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Als hoher Offizier der algerischen Armee veröffentlichte Mohammed Moulessehoul seine ersten Romane wegen der strengen Zensurbestimmungen unter weiblichem Pseudonym: Hommage an die Courage der algerischen Frauen in finsterer Zeit. Erst nachdem er im Jahr 2000 mit seiner Familie nach Frankreich geht, kann er das Geheimnis um seine Identität lüften. Yasmina Khadra zählt heute zu den wichtigsten literarischen Stimmen der arabischen Welt und ist einer der erfolgreichsten Autoren Europas.Der Schreiber von Koléa ist sein persönlichstes Buch, sein bestes, sagen viele. In ausdrucksstarker, bildhafter Prosa, mit Tempo und analytischer Schärfe schlägt er sich mit seiner Feder einen Weg durch den algerischen Dschungel und erzählt von einer Jugend in Nordafrika. Der junge Mohammed will Schriftsteller werden. Sein Vater zwingt ihn zu einer Karriere beim Militär. Mohammed flüchtet in die Welt der Literatur. Heimlich beginnt er zu schreiben. Eine folgenschwere Entscheidung, denn die Bürgerkriegsarmee duldet keine Schriftsteller! – Diese leidenschaftliche Stimme geht zu Herzen.Übersetzung: Regina Keil-Sagawe-

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Die Kadettenanstalt war eine Schule wie jede andere, mit demselben Lehrplan wie der Rest der Nation; der Unterricht wurde von zivilen Lehrern erteilt, nur die Verwaltung oblag der Armee und unsere militärische Ausbildung wurde Unteroffizieren übertragen. Kader wurde ins erste Schuljahr aufgenommen, ich ins zweite. In meiner Klasse kamen an die zwanzig Schüler zwischen acht und vierzehn Jahren zusammen. Der Krieg war gerade erst vorbei, und es passierte des Öfteren, dass Heranwachsende sich in einer Klasse mit viel Jüngeren befanden. Die Tafel vor uns an der Wand war mindestens vorsintflutlich, Generationen von Schwämmen hatten darauf ihre verblichenen Spuren hinterlassen. Ich hatte die Nummer 118 zum Banknachbarn. Das war eine Nummer für sich: Tlemcens Armenviertel Boudghene entronnen, ein paar Jahre älter als ich, einen Kopf größer, mit hervorspringender Stirn. Er hatte mir vorgeschlagen, mit ihm die Bank zu teilen. Er meinte, er schätze meine Nähe, und wir würden sicher beste Freunde werden. Ich hatte nichts dagegen. 118 war amüsant, draufgängerisch und unwiderstehlich. Allerdings verachtete er die Streber, aber ich war ja keiner. Ein Problem freilich gab es: Er gab mir nie die Gegenstände zurück, die ich ihm ausgeliehen hatte; schlimmer noch: Er stibitzte mir meinen Bleistiftanspitzer, meine Radiergummis, meine Kreidestücke, meinen Federhalter und manchmal sogar meine Messingknöpfe, die er nur im gewaltsamen Tausch gegen meinen Nachmittagsimbiss wieder herausrückte. Ich konnte ihn überwachen, so viel ich wollte und meine Sachen außerhalb seines Zugriffs verwahren; kaum war ich einmal kurz abgelenkt, fehlte schon wieder etwas aus meinem Mäppchen. Eines Tages war ich so weit, dass ich ihn ernsthaft zur Rede stellen wollte. Mit der bloßen Faust. Doch bevor ich auch nur in Deckung gehen konnte, hatte er mir schon die Visage poliert. Der Ausbilder drang lange in mich ein, um herauszubekommen, wer hinter meinem blauen Auge steckte. Vergeblich. Ich hielt dicht. Mehrere Wochen ließ 118 mich seine Dankbarkeit spüren. Dann fing er von heute auf morgen wieder an, mich zu bemopsen. Dieser Drang war vermutlich stärker als er.

Unser Musiklehrer hieß Monsieur Point. Er brachte uns außer der Notenlehre auch noch andere Fächer bei. Ein kleiner, dürrer Franzose war das, und sehr alt. Sein struppiges Haar und sein ausgedünnter, nikotingeräucherter Schnäuzer verliehen ihm das Aussehen eines Gelehrten aus einem Comic Strip. Er siezte uns und nannte uns stets »Messieurs«, was im militärischen Umfeld einen seltsamen Beigeschmack hatte. Lange verdächtigten wir ihn, er habe es darauf abgesehen, uns hereinzulegen, doch wir taten ihm Unrecht. In Wahrheit war er aufrichtig und aufmerksam, und von exquisiter Höflichkeit. Er blieb nicht lange bei uns – falls doch, dann ist es mir entfallen. Ich weiß nur noch, dass er aufgrund einer ungeklärten Besoldungsgeschichte chronisch abgebrannt war; dass ihm als eingefleischtem Raucher die Pfeife permanent im Mundwinkel hing, sein Tabaksqualm den Klassenraum, den Flur, das ganze Gebäude verpestete. Da er seinen Stock lediglich dazu benutzte, um sich Ruhe auszubitten, war er keine Belastung für uns. Bei ihm durfte man mitten im Unterricht wegdösen, ohne dass es einer Gotteslästerung gleichgekommen wäre. Er erklärte jedem, der es hören wollte, dass ein Kind, ganz gleich ob Soldat oder Sträfling, zunächst einmal einfach nur ein Kind sei, das herumtoben müsse und dumme Streiche machen dürfe, und dass es nicht logisch sei, es wie einen Erwachsenen zu behandeln. Das war mal ein vernünftiger Mensch, auch wenn ihn alles anwiderte, und staubtrocken in seiner Art. Jeden Morgen trat er mit verkniesterter Miene an, wirkte ein wenig verloren in seiner Safarijacke, die er winters wie sommers trug, und brauchte länger, um die Riemen seiner Aktentasche zu lösen, als ein Schielender zum Einfädeln eines Fadens. Hin und wieder glitt ihm ein Buch oder Heft aus den Händen und fiel zu Boden. Nie hob er sie vor dem Ende der Stunde auf, so sehr war ihm jegliche Anstrengung, und vor allem jede unvorhergesehene Anstrengung zuwider. Und so weckte er, ohne allzu großen Eifer an den Tag zu legen, allmählich unser Interesse für Notenpapier, für die Tastatur der Klarinetten, bisweilen auch fürs Zeichnen, für die Fabeln La Fontaines und für uns selbst … Unser zweiter Lehrer, ein Algerier, war da ganz anders. Ein Versprecher oder ein unterdrücktes Kichern reichten ihm schon, um die Klasse in eine Turnhalle zu verwandeln und alle anzuherrschen, sich bäuchlings hinzulegen und zwanzig anständige Liegestützen zu machen. Er war ein hochgewachsener Vierziger mit wuchtigem Schädel, auf dem ein Fez thronte. Tagaus, tagein erschien er in einem Dreiteiler aus feinen grauen Nadelstreifen mit goldener Uhrkette auf der Weste. Sein gepflegtes Arabisch und seine übersteigerte Arroganz ließen an einen bürgerlichen Intellektuellen aus dem osmanischen Ägypten denken. Seinen Namen habe ich nicht behalten, aber ich sehe noch sein milchiges Gesicht vor mir, in dem zwei blaugrüne Augen blitzten, die imstande waren, unsere geheimsten Gedanken zu entziffern. Er war von schwindelerregendem Nationalstolz, erbebte förmlich beim Fahnenappell und hatte sich geschworen, veritable Genies aus uns zu machen, die im Konzert der Nationen ein glanzvolles Algerien errichten würden …

Die Ausbilder waren keine schlechten Menschen. Trotz der Strenge, die sie an den Tag legten, waren sie doch voller Mitgefühl für unser trauriges Los. Jeder Kadett trug sein eigenes am Bändel, manchmal war es auch seiner Stirn eingeritzt; es sprang einem in die Augen, dass sich unter der feldgrauen Uniform des kleinen Soldaten insgeheim eine Seele aufzehrte. Doch es gehörte zum militärischen Wertekodex, dass man seinen Kummer für sich behielt. Weder die Ausbilder noch ihre Schützlinge hatten ein Interesse daran, an offene Wunden zu rühren. Und das war auch besser so.

Zumindest unser Hauptfeldwebel, Si Tayeb, war dieser Meinung, auch wenn er sein Gebiss versehentlich schon einmal auf dem Ohr eines Schülers ablegte. In seinem Jähzorn, er entflammte schneller als jede Zündschnur, richtete er mit seinem Knüppel großes Unheil in den Reihen der Kadetten an. Er wütete wie der Marder im Hühnerstall. Feldwebel Bahous wiederum war der Typ klassischer Unteroffizier, stolz und feinsinnig. Wir bewunderten ihn mehr, als dass wir ihn fürchteten. Die Trillerpfeife immer griffbereit, wachte er über uns wie über seinen Augapfel. Als kühner Sohn der Sahara hatte er die Loyalität und das Pflichtbewusstsein seines Stammes geerbt, dazu einen ausgeprägten Sinn für Folklore. In seinen Freistunden trug er uns Ya ghorbati vor, »Mein Exil«, ein von ihm selbst verfasstes Lied. Sein südlicher Akzent und seine näselnde Stimme, die Moumen perfekt zu imitieren verstand, ließen kein Auge trocken. Der schemenhafte Sergent Kerzaz wiederum hatte Mühe, nicht mit seinem eigenen Schatten verwechselt zu werden; unsere teuflischen Streiche ließ er mit verblüffender Langmut über sich ergehen. Der Leiter des Schülerbataillons war ein gedrungener Leutnant namens Midas, ein Feuerschopf in jeglicher Beziehung. Seine heisere Stimme, die wie Kanonendonner hallte, ließ uns im Umkreis von Kilometern erstarren. Wessen Nase fatalerweise in den Zangengriff seiner Finger geriet, der bekam sie nicht mit heiler Haut zurück. Seine Ohrfeigen waren extrem rabiat, sein Tritt in den Hintern exakt kalkuliert, doch seine Vorliebe, die galt der falaqa , den Hieben auf die bloßen Fußsohlen – das war sein Hobby. Mit Unterstützung von Rabah, einem großen Kerl von Kadetten, dessen Aufgabe darin bestand, die Füße des Delinquenten zwischen seinen Schenkeln festzuklemmen, überprüfte Midas zunächst die Sauberkeit der Fußnägel des »Strolchs«, bevor er mit seiner Klopfpeitsche darauf einschlug. Die Strafe hatte immer im Schulhof stattzufinden, wenn alle zum Sammeln antraten. Damit es auch ja jeder mitbekam. Midas bestand darauf. Mein erstes Schauspiel dieser Art wurde mir von Nummer 53 geboten, einem Lausebengel aus Palikao. Er hatte die Reifen des Volvos durchstochen, mit dem wir einen Ausflug hätten machen sollen. Der Bus war eigens aus Oran geordert worden. Midas hätte sich fast die Haare ausgerissen. Ein Ausflug, der wegen eines Dummejungenstreichs ins Wasser fiel; das konnte man nicht durchgehen lassen. Nummer 53 bekam vierzig Peitschenhiebe zugeteilt, von denen ihn jeder einzelne wie ein Stromstoß durchfuhr. Nach etwa zwanzig Kontorsionen konnte der Ärmste nicht mehr. Er bäumte sich immer seltener auf, hatte kaum noch die Kraft zu schreien; irgendwann blieben ihm die Tränen aus, und er wimmerte nur noch leise vor sich hin. Auf allen Vieren kroch Nummer 53 am Ende zu seinen Kameraden zurück und musste tagelang auf den Gebrauch seiner Gehwerkzeuge verzichten.

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