Yasmina Khadra - Der Schreiber von Koléa

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Als hoher Offizier der algerischen Armee veröffentlichte Mohammed Moulessehoul seine ersten Romane wegen der strengen Zensurbestimmungen unter weiblichem Pseudonym: Hommage an die Courage der algerischen Frauen in finsterer Zeit. Erst nachdem er im Jahr 2000 mit seiner Familie nach Frankreich geht, kann er das Geheimnis um seine Identität lüften. Yasmina Khadra zählt heute zu den wichtigsten literarischen Stimmen der arabischen Welt und ist einer der erfolgreichsten Autoren Europas.Der Schreiber von Koléa ist sein persönlichstes Buch, sein bestes, sagen viele. In ausdrucksstarker, bildhafter Prosa, mit Tempo und analytischer Schärfe schlägt er sich mit seiner Feder einen Weg durch den algerischen Dschungel und erzählt von einer Jugend in Nordafrika. Der junge Mohammed will Schriftsteller werden. Sein Vater zwingt ihn zu einer Karriere beim Militär. Mohammed flüchtet in die Welt der Literatur. Heimlich beginnt er zu schreiben. Eine folgenschwere Entscheidung, denn die Bürgerkriegsarmee duldet keine Schriftsteller! – Diese leidenschaftliche Stimme geht zu Herzen.Übersetzung: Regina Keil-Sagawe-

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Wenn ich der Emotionalität ein Gesicht geben sollte, dann fraglos das Gesicht meines Vaters. Und dasselbe gilt für die Glücklosigkeit. Er hatte die Gabe, das Glück zu bezwingen – nur um es törichterweise wieder entwischen zu lassen.

Er war der geborene Verlierer.

I

Hinter den Mauern des Mechouar

Und morgen? Was bringt das Morgen dem besorgten Hund, der seinen Knochen im Treibsand vergräbt, bevor er den Pilgern zur Heiligen Stadt folgt?

Khalil Gibran

Der Prophet

1.

Mein Vater fuhr uns nicht direkt zur Kadettenanstalt in den Mechouar. Kaum waren die ersten Straßen von Tlemcen erreicht, fiel die Starre von ihm ab, und sein Fahrstil wurde nervös. Er beschimpfte die Fußgänger, bedrängte die anderen Autofahrer, und aus seinen Mundwinkeln quoll weißliches Sekret. Etwas in ihm war soeben zerborsten, und mit den Trümmern wurde die ganze Selbstbeherrschung hinweggeschwemmt, hinter der er so trefflich seine Risse verbarg. Eine unglückliche Kindheit war der Grund dafür, dass mein Vater stets die Fassade aufrechterhielt. Von ihm habe ich gelernt, gute Laune niemals für bare Münze zu nehmen, weil unechtes Lachen oft besonders schrill daherkommt, als Ablenkungsmanöver.

Mein Cousin auf dem Rücksitz rieb sich die Augen. Als er wissen wollte, wo wir waren, bekam er nur ein unwirsches Brummen zur Antwort. Der Wagen musste sich noch durch ein paar enge Gassen zwängen, die schwarz vor Müßiggängern und Arbeitslosen waren, kam dann vor einem gedrungenen, schmutzigen Wohnhaus zu stehen. Sergent Kerzaz, der uns auf dem Treppenabsatz in Empfang nahm, begrüßte meinen Vater mit kräftigem Händedruck und bat uns in die Wohnung. Mein Cousin und ich wurden zu einem niedrigen Tisch dirigiert, wo eine Mahlzeit auf uns wartete: Salat, eine Karaffe Wasser und eine Schüssel mit einem zähen Ragout, dessen Geruch mir auf der Stelle den Appetit verschlug. Mein Vater betrieb derweil mit dem Sergenten im Flur Konversation. Sein Schatten zeichnete verlegene Bewegungen an die Wand. Er sprach mit gedämpfter Stimme. Der Sergent, der uns den Rücken zukehrte, nickte mehrmals und wiederholte immer nur: »Jawohl, Herr Leutnant, sehr wohl, Herr Leutnant.« Nach einem knappen, gedämpften Gespräch knarrte die Tür einmal kurz, dann fiel sie leise ins Schloss. Mit ausdrucksloser Miene kam der Sergent zu uns herein. »Beeilt euch mit dem Essen«, ermahnte er uns, »wir müssen pünktlich sein.« Ich versuchte, einen Blick an ihm vorbei durch die Tür zu erhaschen, um zu sehen, ob mein Vater noch da war. Doch der Korridor war leer. Mein Vater hatte sich davongestohlen. Ohne uns auch nur einmal in den Arm zu nehmen. Ich hätte mir doch bloß gewünscht, dass er wenigstens einen Augenblick lang mit mir geredet, mir die Hände fest auf die Schultern gelegt oder mir übers Haar gestrichen hätte, ohne meinem Blick auszuweichen. Zwar nicht genug, um mich ernsthaft zu trösten, aber vielleicht genug, um mich kurzfristig aufzumuntern und mich, und sei es nur ein Lächeln lang, über den Moment dieser Trennung hinwegzutrösten, die einem Bruch, ja einer Zerreißprobe gleichkam.

Sergent Kerzaz war ein Mann, der es eilig hatte. Im Handumdrehen war er in seinen Drillich geschlüpft, hatte seine Stiefel gewichst und forderte uns auf, ihm zu folgen. Weder Kader noch ich hatten genügend Zeit, geschweige denn den Mut gehabt, auch nur ein Stück Brot anzurühren. Stumm trotteten wir hinter ihm her, hatten Mühe, den Anschluss zu halten. Unser Führer stammte aus Algeriens tiefem Süden und hatte den schnellen Schritt der Söhne der Wüste drauf. Kaum waren wir durch die ersten paar Gassen gekommen, merkten wir schon, dass wir beinahe hinter ihm her rannten. Nicht ein einziges Mal hat er sich nach uns umgedreht. Er machte nur noch immer längere Schritte, zog die Schultern ein und wirkte völlig unnahbar. Um uns herum gingen die Leute im turbulenten Alltagsgewirbel ihren Geschäften nach. Rund um die Auslagen der fliegenden Händler herrschte dichtes Gedränge. Verschleierte Frauen und Bauern mit Turban beherrschten das Bild. Die plärrenden, brabbelnden Kleinkinder, die Marktschreier mit ihren Rufen verliehen dem Ganzen die heitere Atmosphäre eines Volksfestes. Die Hitze, die sich in Grenzen hielt, umfing die Welt in einer balsamischen Umarmung, der etwas Gefühlvolles, beinahe Menschliches anhaftete. Es war ein schöner Tag, wie geschaffen, um einfach nur herumzuschlendern. Fast hätte man sich im Frühling gewähnt. Aber Sergent Kerzaz hatte keinen Sinn für die ausgelassene Stimmung ringsum. Ungerührt, ja beinahe verdrossen, bahnte er sich einen Weg durch die Menge. Auf einem Platz kickte ein Trupp kleiner Jungs einen Stoffball mit schrillen Rufen durch die Gegend. Sie waren mit verbissenem Ernst bei der Sache, wild entschlossen, dem gegnerischen Tor so nah wie möglich zu kommen; traten einander in wüster Hektik vors Schienbein und ließen ihrer explosiven Freude freien Lauf, sobald sie den Gegner erfolgreich ausgetrickst oder einen Volltreffer gelandet hatten. Unwillkürlich blieb ich stehen, um das Spiel zu verfolgen. »Wir werden zu spät kommen«, mahnte der Sergent, der pausenlos weitermarschierte. Mein Cousin musste mich am Ärmel ziehen, um mich in die Realität zurückzuholen. Ich stieß ihn genervt zurück. Mir war, als hätte er mich aus einem fantastischen Traum gerissen. In meiner Brust hämmerte eine unbändige Lust, umzudrehen und mich in der Menge zu verlieren. Am liebsten wäre ich schnurstracks zu meiner Mutter zurückgelaufen, zu meinen vertrauten Gewohnheiten, meinen Nachbarn und Freunden. Der Sergent machte widerstrebend kehrt, packte mich mit einem Ruck, der mir durch und durch ging, beim Handgelenk und schleifte mich hinter sich her – bis vor das eiserne Portal einer monumentalen Festung mit gewaltigen, von Efeu überwucherten Mauern. Zwei Wachsoldaten öffneten uns einen Durchlass innerhalb des Tors und wechselten ein paar Grußworte mit dem Sergenten. Uns behandelten sie wie Luft. Als ich mich umdrehte, sah ich gerade noch, wie die Pforte sich unwiderruflich hinter den Autos und Häusern, den Menschen und Geräuschen schloss. Etwas sagte mir, dass die Außenwelt, die da vor meinen Augen verschwand, auch mich dahinschwinden ließ; dass ein ganzes Kapitel meines Lebens völlig willkürlich für immer und ewig zugeschlagen würde. Ich war so verwirrt, dass ich heftig zusammenzuckte, als der Soldat den Riegel vorschob.

Wir kamen einen Weg entlang, der zu beiden Seiten von ältlichen, hinfälligen Bauten gesäumt war. Die verblichenen Ziegel, das stellenweise löchrige Dach, die leeren Fensterhöhlen und die Fassade, die von deprimierender Blässe war, bewirkten, dass ich mir schon zu diesem Zeitpunkt wie im falschen Film vorkam. Die Gestalten, die hier und da herumliefen, teils in verwaschenen Arbeitskitteln, teils im Drillich, hatten so gar keine Ähnlichkeit mit den Menschen aus meinem Viertel in Oran. Sie schienen alle sehr beschäftigt zu sein, blickten mürrisch drein und bewegten sich vorwärts, ohne auch nur eine Miene zu verziehen; ja sie grüßten noch nicht einmal. Nur ein korpulenter Korporal blaffte mit dem Waffengürtel in der Hand auf einen Trupp Häftlinge ein, die man an ihrer verwahrlosten Uniform und ihrem kahlrasierten Schädel erkannte. Letztere waren zum Arbeitsdienst eingeteilt; mit bloßen Händen sammelten sie den Abfall ein, um ihn in eine quietschende Schubkarre zu werfen, die ein weiterer, sehr schmächtiger Häftling unter größter Mühe über den schotterbedeckten Boden schob. Dahinter gelangten wir in einen riesengroßen Hof, der mit kolossalen Platanen bestanden war. Kleine Jungs in graugrünen Waffenröcken paradierten dort auf und ab. Sie hatten alle die gleichen Käppis auf, aber keineswegs die gleichen Schuhe an. Einige trugen Halbschuhe, andere Stiefel. In drei Züge aufgeteilt, übten sie sich im Gleichschritt, die Arme rhythmisch im Takt, den Rücken stocksteif, das Kinn vorgestreckt. Ihnen gegenüber posierte auf einem Steinquader ein ältlicher Hauptfeldwebel und gab mit Stentorstimme den Rhythmus vor. Mit Luchsaugen lauerte er auf das kleinste falsche Manöver, und mitunter entfuhr ihm ein höllischer Fluch. Als er uns herannahen sah, übergab er das Kommando einem Untergebenen, sprang zu Boden und kam auf uns zu. Verblüfft sah ich, wie er, nachdem er bei uns angelangt war, ein Gebiss aus der Jackentasche hervorzog und es geruhsam in seinem Mund zurechtschob. Während er sich mit dem Handrücken über die Lippen wischte, musterte er eingehend meinen Cousin und mich, dann erkundigte er sich beim Sergenten, ob wir wohl die Söhne von Oberleutnant Hadj seien. Der Sergent nickte zustimmend.

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