Yasmina Khadra - Der Schreiber von Koléa

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Als hoher Offizier der algerischen Armee veröffentlichte Mohammed Moulessehoul seine ersten Romane wegen der strengen Zensurbestimmungen unter weiblichem Pseudonym: Hommage an die Courage der algerischen Frauen in finsterer Zeit. Erst nachdem er im Jahr 2000 mit seiner Familie nach Frankreich geht, kann er das Geheimnis um seine Identität lüften. Yasmina Khadra zählt heute zu den wichtigsten literarischen Stimmen der arabischen Welt und ist einer der erfolgreichsten Autoren Europas.Der Schreiber von Koléa ist sein persönlichstes Buch, sein bestes, sagen viele. In ausdrucksstarker, bildhafter Prosa, mit Tempo und analytischer Schärfe schlägt er sich mit seiner Feder einen Weg durch den algerischen Dschungel und erzählt von einer Jugend in Nordafrika. Der junge Mohammed will Schriftsteller werden. Sein Vater zwingt ihn zu einer Karriere beim Militär. Mohammed flüchtet in die Welt der Literatur. Heimlich beginnt er zu schreiben. Eine folgenschwere Entscheidung, denn die Bürgerkriegsarmee duldet keine Schriftsteller! – Diese leidenschaftliche Stimme geht zu Herzen.Übersetzung: Regina Keil-Sagawe-

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Als die Nacht mir am Ende dieses ersten Tages in der Kadettenanstalt ihre schwarze Kutte überwarf, fiel mir dieser Fluss wieder ein, der mich verschlingen wollte, und ich fühlte mich einsamer denn je. Erneut überschwemmte mich dieses Gefühl blanker Panik; ich spürte, wie ich tiefer und tiefer sank, dem Tode immer näher …

Ein Soldat blies zum Zapfenstreich. Jeder einzelne gellende Hornstoß durchfuhr mich, als wär’s ein Dolch.

»Bleib bloß nicht hier, Kleiner«, ermahnte er mich, während er sich sein Instrument schon wieder unter den Arm klemmte. »Lauf zu deinen Kameraden in den Schlafsaal und deck dich gut zu. Die Nacht wird frisch.«

Ich teilte den Schlafsaal mit etwa zwanzig anderen Jungen. Alle waren sie Überlebende von Massakern, und alle hatten sie einen unruhigen Schlaf. Kaum eingeschlummert, wurden sie von ihren Albträumen eingeholt. Manche weinten, die geballten Fäuste gegen den Mund gepresst, andere brüllten sekundenlang wie am Spieß und fielen gleich darauf zurück in den Tiefschlaf. Aber nicht das hielt mich wach. Ich musste an meine Mutter und meine Geschwister denken, an mein Viertel und den Händler an der Straßenecke, an meinen Hund Rex und die mir vertrauten Geräusche, und an mein geliebtes Versteckspiel. Stundenlang starrte ich zum Fenster hinaus. Draußen der Himmel war sternenübersät. Durchs Geäst tropfte Mondlicht und machte mir weis, der Baum sei verschnupft …

»Ich hasse es, mich zu wiederholen! Wenn ich ›Alle Mann aufstehen!‹ brülle, steht alles am Fußende der Betten stramm, bevor ich den Mund wieder zuklappen kann!«

Es gab ein gewaltiges Erdbeben. Ich merkte gerade noch, wie eine Druckwelle mich durch die Luft schleuderte. Über mir die Decke begann sich zu drehen. Als ich wieder zu mir kam, lag ich mit dem Gesicht auf den Fliesen, halb betäubt, und unter meiner Matratze begraben. Vor meiner Nase ragte ein Paar Kampfstiefel grotesk in die Höhe. Darüber tauchte das wutverzerrte Gesicht eines Soldaten auf:

»Du glaubst wohl, du sitzt noch immer bei deiner Mami auf dem Schoß, du Milchgesicht? Holla, raus da mit dir, wenn du nicht willst, dass ich dir meine Treter in den Hintern schiebe.«

Während er sich noch aufrichtete, machte er schon die nächsten Kadetten zur Schnecke, dann fegte er wie ein Orkan zur Tür hinaus. Mein Cousin kam mir zu Hilfe. Er schob das Metallbett, das mich regelrecht erdrückte, zur Seite, zog die Matratze weg und half mir unter den »Trümmern« hervor. Ringsherum die Kameraden legten schon letzte Hand an ihre picobello festgezurrten Decken an und wirkten völlig unbeteiligt.

»Was war denn los?«, fragte ich Kader.

»Der Soldat hat dein Bett umgeworfen.«

»Das ist ein ganz fieser Kerl«, erklärte mir ein fülliger Junge. »Wenn der in die Hände klatscht, darf keiner auch nur eine Sekunde länger im Bett rumtrödeln. Wer nicht auf der Stelle aus den Federn kommt, der kann sein blaues Wunder erleben.«

»Das wusste ich nicht.«

»Na, jetzt weißt du es. An deiner Stelle würde ich mich lieber schnell in die Klamotten werfen, statt Fragen zu stellen. In fünf Minuten heißt es ›Antreten zum Appell!‹«

Draußen war es noch stockdunkel, als das Horn zum Sammeln blies. Die Kadetten rasten zu den Treppen, stürzten die Stufen hinunter und liefen los, um sich in Reih und Glied im Hof aufzustellen, wo die Ausbilder schon gestiefelt und gespornt auf sie warteten. Da ich nicht wusste, wohin, suchte ich mir einen Platz in einem der Trupps. Doch nicht lange, da schubsten mich Ellenbogen von allen Seiten aus der geschlossenen Formation. Ich merkte, jeder hatte seinen festen Platz und keiner war bereit, ihn zu räumen. Schließlich entdeckte mich ein Korporal. Mit dem Zeigefinger dirigierte er mich zu einer Ecke hin, in der mein Cousin und ein Dutzend neuer Rekruten sich zu mir gesellten. Schon donnerten die Befehle los: »Achtung! Rührt euch! Stillgestanden! … Schluss mit dem Gehampel. Du da, Nummer 53, hör auf herumzuzappeln, sonst zieh ich dir mein Koppelschloss über! Anwesenheitskontrolle …« Die Ausbilder zählten ihre Reihen durch, richteten hier einen Nacken auf, stauchten dort einen Widerspenstigen zusammen, und brüllten dann der Reihe nach: »Erste Klasse, vollständig angetreten …! Zweite Klasse, vollständig angetreten …! Dritte Klasse, vollständig angetreten …! Vierte Klasse, vollständig angetreten …! Fünfte Klasse, vollständig angetreten!« Nicht einer fehlte, der Hauptfeldwebel klatschte einmal kurz in die Hände, da begannen die Trupps, auf der Stelle zu springen, die Knie bis zur Brust hochgerissen; danach hasteten sie reihenweise im Gänsemarsch in den Speisesaal, wo sie sich Butterbrote und dampfenden Kaffee einverleibten, bevor ich auch nur begriffen hatte, wo innerhalb des ganzen Gewusels ich mich eigentlich befand.

Nach dem Frühstück begleitete Sergent Kerzaz mich mit meinem kleinen Cousin in ein Rattenloch, das zum Frisiersalon umfunktioniert worden war. Ein Barbier in zerknitterter Schürze ließ mich auf einem Frisierstuhl vor einem völlig verstaubten Spiegel Platz nehmen und machte sich daran, mich vom Nacken bis zur Stirn kahl zu scheren, wobei er eine alte andalusische Melodie zu trällern begann. Sein zischender Akzent und sein marmorblasser Teint wiesen ihn als gebürtigen Tlemcener aus, der so emotionslos zu Werke ging wie ein Hirte, der ein Schaf schert. Aus seinem grau melierten Schopf kringelte sich seltsam geckenhaft eine Strähne, sein Profil war hager, sein Mund durch gelbverfärbte Zähne entstellt, durch die ein übel riechender Atem entwich. Für sein Schergerät schien er dieselbe Leidenschaft zu hegen wie der Bildhauer für seinen Meißel; alles andere – sein eigenes Ungeschick, mein Stöhnen, das die prompte Antwort darauf war – berührte ihn kaum. Doch wenn ich zusammenzuckte, das erboste ihn. Jedes Mal, wenn ein schmerzhafter Schnitt mich unwillkürlich zur Seite ausweichen ließ, hielt er mit einer gewollt kräftigen, autoritären Ohrfeige dagegen. Es lag auf der Hand, dass er Kinder unerträglich fand. Nach einem energischen Hin und Her sah mein Schädel schnell wie ein glatt geschliffener Kieselstein aus. Ich erkannte mich nicht wieder. Das war nicht mehr mein Kopf. Der Frisör band mir den Umhang ab, ohne sich die Mühe zu machen, die Haarkringel von meinen Schultern zu bürsten, zerrte mich vom Stuhl und wies Kader an, dort Platz zu nehmen. Mein Cousin blieb wie festgewachsen auf der Bank sitzen, vom Anblick meiner Glatze verschreckt. Er wehrte zunächst mit beiden Händen ab, dann klammerte er sich an seinen Sitz und versuchte, dem Arm des Sergenten zu widerstehen. Der Frisör packte ihn resolut beim Schlafittchen und beförderte ihn wie ein Stück Gepäck in den Sessel, während er mit der anderen Hand auch schon begann, ihm die Schläfen abzuschaben. Als wir den Salon verließen, blickten wir einander betrübt ins Gesicht, dann brach Kader in Tränen, ich in lautes Gelächter aus. Wie zwei Miniatursträflinge auf dem Weg ins Zuchthaus sahen wir aus. Sergent Kerzaz hielt es offenbar nicht für nötig, uns zu trösten. In den Tiefen seiner Pupillen glomm wohl ein Funke Mitleid für uns, doch er gab es nicht zu. Er hatte keine Kinder und vermutlich auch keine Ahnung, wie mit ihnen umzugehen sei. Schließlich wischte mein Cousin sich die Tränen ab und fuhr sich, anfangs ganz ängstlich, mit der Hand über die Kopfhaut, wo er bloß noch eine mit winzigen Piekshärchen gespickte Kugel vorfand. Ich grinste ihn an, versuchsweise, um ihn aufzuheitern. Erst verzog er nur das Gesicht, dann brach er zu meiner großen Erleichterung selbst in lautes Lachen aus und warf den Kopf in den Nacken, mit dem Finger auf den Bimsstein zeigend, der meinen Hals zierte. »Wie ein Dschinn siehst du aus!«, prustete er los. »Du auch«, revanchierte ich mich. Dann marschierten wir Hand in Hand hinter dem Sergenten her in den Duschraum, um nunmehr vermutlich all das loszuwerden, was zwei Tage zuvor noch Kinder wie alle anderen aus uns gemacht hatte.

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