Pavel Kohout - Tanz- und Liebesstunde

Здесь есть возможность читать онлайн «Pavel Kohout - Tanz- und Liebesstunde» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Tanz- und Liebesstunde: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Tanz- und Liebesstunde»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

6. Juni 1944, der Tag der Landung der Alliierten in der Normandie, ein großer Tag im Leben der der achtzehnjährigen Christine. Die Tochter eines hohen SS-Offiziers kommt aus dem Berliner Internat zu Besuch in die von ihrem Vater befehligte Festung im «Protektorat Böhmen und Mähren», um dort den Geburtstag ihrer Mutter und ihren eigenen zu feiern. An diesem düsteren Ort, wo abgeurteilte europäische Widerstandskämpfer ihr Schicksal erwarten, erlebt sie die erste Tanzstunde und ihre erste Liebe. Die Tanzlehrerin kommt aus dem nahen Ghetto, der Begehrte ist ein Todesengel. Eine «deutsche Romanze» nimmt ihren Lauf. Biografische Anmerkung Pavel Kohout, 1928 in Prag geboren, zählt zu den international bekanntesten Schriftstellern und Dramatikern. Als einer der Wortführer des «Prager Frühlings» von 1968 wurde er aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und über 20 Jahre totgeschwiegen. Mitverfasser der «Charta 77», daraufhin 1979 ausgebürgert. Zu seinen bekanntesten Werken gehören «Die Henkerin» (1978), «Wo der Hund begraben liegt» (1987) und «Sternstunde der Mörder» (1995). 2010 erschien seine Autobiografie «Mein tolles Leben mit Hitler, Stalin und Havel». Pavel Kohout lebt heute wieder in Prag.

Tanz- und Liebesstunde — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Tanz- und Liebesstunde», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Für die Funktionäre blieb er weiterhin ein sonderbarer Vogel, der für sie trotzdem unentbehrlich wurde, da er nie müde war, der Partei lebenswichtige Dienste zu leisten. Der weitverzweigte, für Zivilisten schwer faßbare Organismus des Heeres ließ sich unmöglich so einfach vereinnahmen wie alle anderen staatlichen Institutionen oder gleichschalten wie die Wirtschaft. Nur Spezialisten, die viele Jahre darin verbracht hatten, beherrschten ihn. Männer von Kleinburgers Format, die zu erkennen vermochten, ob er den Bedürfnissen der Bewegung nicht zu dienen aufhörte oder sich gar an einem Putsch gegen sie beteiligte, waren rar wie Nickel, eine beliebte Floskel aus jener Zeit, als es der Reichswehr noch immer verwehrt war, sich anständig zu bewaffnen.

Deshalb blieben ihm die innerparteilichen Kämpfe erspart, die mit der berüchtigten Nacht der langen Messer ihren Höhepunkt fanden. An jenem Junitag 1934, als Tamtams die Nachricht von der Exekution zahlreicher hoher SA-Führer in München und Berlin verbreiteten, die einem Gemetzel gleichzukommen schien, erklärte Kleinburger auf einer Besprechung mit Stabsoffizieren – er war inzwischen avanciert –, der Führer sei berufen, Deutschland die Ehre zurückzugeben; wer immer sie gegen Schweinemist eintausche, verdiene das Schlachtmesser. Erwartungsgemäß befriedigten und beruhigten gerade diese ungewohnt scharfen Worte die Soldaten. Einen «grausamen Ehrenmann», nannte ihn ein Stabsoffizier, und das Wort machte die Runde.

Bei Kriegsausbruch meldete er sich wiederholt zur Front, das glaubte er, dem Vater schuldig zu sein. Die Partei wollte ihn aber auch weiterhin als ihren Aufseher in der Höhle des Löwen haben. So ergab es sich, daß ihn seine Frau und die Tochter, die soeben an der Schwelle der Pubertät angelangt war, oft bei sich hatten. Mit ihm gemeinsam kletterte auch Gertrud in all den Jahren auf der gesellschaftlichen Leiter nach oben, hielt trotzdem an seinen Prinzipien fest, die sie beide der Tochter einzuprägen suchten. Sich an sie zu halten war schwer in Zeiten wie diesen, die die niedrigsten menschlichen Triebe und Sehnsüchte begünstigten, aber das gelebte Vorbild der Eltern trug zum Gelingen entscheidend bei.

Der unerwartete Rückschlag vor Moskau im Spätherbst 1941 hatte die Front erschüttert. Männer wie Kleinburger, die das Vertrauen in Führer und Sieg verbreiteten, wurden plötzlich ganz vorne gebraucht. So wurde Karl zur Waffen-SS versetzt und zum stellvertretenden Divisionsführer der SS-Infanteriedivision «Das Reich» ernannt. Die Kragenspiegel seiner Uniform zierten seither silberfarbene Knöpfe, und an die Stelle des Rangs eines Oberstleutnants trat der ihm entsprechende eines Obersturmbannführers.

Auf die Härte der russischen Front war er durch seine asketische Natur vorbereitet. Strapazen und Gefahren ertrug er mit einer solchen Selbstverständlichkeit, daß niemand in ihm eine «Stabsratte» vermutete. Seine Ankunft hatte die Moral der Frontoffiziere, die die Bewegung längst nur noch an den Berliner Bonzen maßen, beachtlich gestärkt. Dieser Mann, weder ein Fanatiker noch ein Zyniker, imponierte ihnen nicht nur durch seine Ruhe und Beherrschtheit, sondern auch, weil er die Lagekarte genausogut beherrschte, wie er über markige Schillerworte verfügte; Bücher gehörten bei ihm zur eisernen Ration.

Was ihn dagegen beunruhigte, war nicht die zutage tretende Verzagtheit, in der Lage dieser steckengebliebenen und frierenden Armee nur zu begreiflich, sondern die Fälle barbarischer Unmenschlichkeit gegenüber dem tatsächlichen und dem mutmaßlichen Feind, mit der die Truppe an diesem oder jenem Abschnitt ihre Depressionen auszugleichen suchte. Als er zum ersten Mal erfuhr, daß in einem niedergebrannten Dorf, kurz zuvor von den Russen verlassen, alte Frauen, die sich in Erdhütten verkrochen hatten, ohne Urteil aufgehängt worden waren, übergab er den befehlshabenden Offizier dem Kriegsgericht.

Dem Divisionskommandeur, der ihn auf den geheimen Befehl des Armeeführers zur Sonderbehandlung von Banditen hinwies, antwortete er heftiger, als es seine Art war, kein deutscher Offizier könne dabei Mord an Greisinnen im Sinn gehabt haben; sollte sich dergleichen wiederholen, werde er dem Führer persönlich Meldung erstatten. Zum ersten Mal seit Landsberger Zeiten hatte er sich auf ihn berufen. Man brachte diese Drohung schleunigst mit der Nummer seines Parteibuchs in Zusammenhang und war verunsichert. Die ungesetzlichen Eigenmächtigkeiten im Aktionsradius der Division nahmen tatsächlich ab, weil man sie jetzt langwierig durch Gerichtsverfahren legalisieren mußte.

Damit hatte er sich zum ersten Mal in seinem Leben Feinde gemacht und den Spitznamen «Onkel Wanja» bekommen. Als dann unter seinem Kübelwagen eine von Partisanen gelegte Mine hochging, gönnte ihm das so mancher, und fast alle waren froh, nun endlich Krieg führen zu können, wie es dem Zeitgeist und den Umständen entsprach. Einer von ihnen, der über einen Kanal zu Himmler verfügte, meldete nach Berlin, dem Parteigenossen Kleinburger würde, falls er überlebte, eine Schule germanischer Härte nottun.

Wissen konnte er es nicht, aber er ahnte, daß er irgendwo in Ungnade gefallen war, als man ihn nicht, wie er erwarten durfte, in den Generalstab zurückberief, sondern als Kommandanten in diese kleine Burg versetzte – sein Name wurde zum bösen Omen. Die pathetisch klingende Begründung, seine Aufgabe sei es, die gefährlichsten Feinde des Reiches aus ganz Europa zu bewachen, die entweder zum Tode verurteilt waren oder ganz im Gegenteil in dieser Isolation als Objekte eines möglichen politischen Kuhhandels heil überleben sollten – verbarg sich da nicht etwa der landesverräterische Gedanke einer deutschen Niederlage? –, konnte an der Tatsache nichts ändern, daß man einen Soldaten jählings zum Kerkermeister gemacht hatte.

Das war hart. Es traf ihn schwerer als die Splitter der Mine, beschädigte aber nicht seine Seele. Er war überzeugt, daß er in den zwanzig Jahren, die er der Bewegung diente, in den elf Jahren, die er ihr Mitglied war, und in mehr als vier Kriegsjahren nicht nur keinen Menschen umgebracht oder unrechtmäßig hatte umbringen lassen, sondern auch seine Träume und seinen menschlichen Anstand durch blutigen Sumpf hindurch gerettet hatte. Das konnte auch seinen Vorgesetzten nicht verborgen geblieben sein. Er hatte sich langsam zu der Überzeugung durchgerungen, daß darin wohl auch der Sinn dieses befremdlichen Kommandos zu suchen war. Dieser scheinbar verlorene Posten, auf dem sein Befehl Gesetz war, ermöglichte es ihm vorzuführen, daß die deutsche Gerechtigkeit streng, aber menschlich sein konnte.

So, wie er war, setzte er die Existenz vieler ähnlich Denkender voraus, die sich nach dem Vorbild des Führers richteten. Seine Fronterfahrung hatte es ihm erlaubt, den weiteren Verlauf des Rußlandfeldzugs realistisch einzuschätzen. Der Rückzug, nach Stalingrad unvermeidlich, mußte vorübergehend Panik auslösen, die alle Parasiten am künftigen Deutschland, jenen trüben Abschaum von Fanatikern und Zynikern an den Fronten und im Hinterland, aufdeckt und wegschwemmt. Und des Führers Getreue werden dann unter seinem Kommando mit neuer Begeisterung und fürchterlichen Waffen die rote Lawine zum Stillstand bringen, einen würdevollen Frieden mit den Staaten der westlichen Kultur schließen, mit dem Endsieg über die Russen die Welt vor dem Bolschewismus retten und ihr für Jahrhunderte eine Pax Germanica – den Deutschen Frieden zu bescheren.

Er war kein Weichling. Schickte er einerseits deutsche Männer wegen disziplinarischer Verstöße an die Front, so verhielt er sich gegenüber jenen um so weniger sentimental, die sein Volk daran hinderten, seine historische Mission zu vollenden. Todesurteile der Gerichtshöfe in Oslo, Prag, Paris und vielen anderen Städten ließ er auf vorgeschriebene Weise in der vorgeschriebenen Frist vollstrecken. Das Verschulden prüfte er nicht nach, dazu war er nicht befugt, und die rechtens Verurteilten erregten bei ihm kein Mitleid, solange er nicht einem formellen Fehler auf die Spur kam.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Tanz- und Liebesstunde»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Tanz- und Liebesstunde» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Tanz- und Liebesstunde»

Обсуждение, отзывы о книге «Tanz- und Liebesstunde» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x