Werner Hansch - '… Alles andere ist Schnulli-Bulli!'

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'… Alles andere ist Schnulli-Bulli!': краткое содержание, описание и аннотация

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Reporterlegende Werner Hansch prägte lange Zeit die Bundesliga-Konferenz im Radio. Danach wechselte er zu Sat.1 und sprach für 'ran' Kommentare, die noch heute unvergessen sind ('Alles andere ist Schnulli-Bulli!'; 'Ein geiles Tor!'). Nicht wenige bezeichnen den Sohn eines Bergmanns auch als die 'Stimme des Ruhrgebiets', weil Hansch ein unverkennbares Timbre besitzt und sehr farbig erzählen kann, sei es von Brieftauben, von Trabrennen oder vom Fußball. Neben Anekdoten aus der Welt des Fußballs und der Medien halten seine Memoiren auch viele Überraschungen parat. So hätte man wohl kaum vermutet, dass der wortgewaltige Hansch als Kind Deutsch verlernte und jahrelang nur Polnisch sprach. Warum es so kam, das hängt mit einer dramatischen Familiengeschichte zusammen, die Hansch hier zum ersten Mal erzählt. Das Buch blickt allerdings nicht nur zurück, sondern auch voraus: Hansch nimmt die Gelegenheit wahr, sein Engagement für jene zu erklären, deren eigene Erinnerungen sich trüben – die ständig wachsende Zahl der Demenzkranken.

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„Was ist passiert?“, fragte ich entgeistert.

„Onkel Leo ist tot“, schluchzte Zita.

„Wo ist er?“, wollte ich wissen.

„In unserer Wohnung“, sagte Tante Anni.

Sie hatte noch keinen Bestatter gerufen. Ich machte augenblicklich kehrt und eilte hinüber zur Emscherstraße. Onkel Leo saß auf der Couch, als ob er darauf warten würde, dass seine Frau zurückkommt. Es war das erste Mal, dass ich so etwas sah: Jemand, der vom Tod überrumpelt worden war. Vielleicht nicht direkt in der Blüte seiner Jahre, aber auch nicht in einem hohen Alter. Onkel Leo war erst Mitte sechzig, als er starb. Tanne Anni überlebte ihn sehr lange. Sie ist 1987 gestorben.

Meine kurze Karriere als Lehrer

Bei meinem zweiten Anlauf schloss ich das Studium tatsächlich ab, sogar mit einem buchstäblich ausgezeichneten Examen. Auch die erhoffte Anstellung fand ich sehr schnell, an einer Volksschule in Dortmund-Nette. Von Lehrerarbeitslosigkeit konnte damals noch keine Rede sein. Und im Jahr, nachdem Ingrid und ich geheiratet hatten, wurde ich auch noch Vater. Am 9. April 1966 kam mein Sohn Oliver zur Welt, auf den ich sehr stolz bin und dessen eigene Familie heute mein großer Lebensanker ist. Oberflächlich betrachtet, schien also alles in bester Ordnung zu sein und in traditionellen, gesellschaftlich akzeptierten Bahnen zu laufen. Wir planten sogar noch ein zweites Kind, hofften auf ein Mädchen und hatten uns auch schon auf einen Namen geeinigt – Jennifer.

Doch nach und nach bekam ich das Gefühl, vom Regen in die Traufe gekommen zu sein. Das fing an mit dem Beruf, von dem ich schon nach kurzer Zeit merkte, dass er nichts für mich war. Ich trat meine Stelle nach den großen Ferien an, zusammen mit einem anderen Neuen. Die Schule in Nette war sehr groß, es gab knapp tausend Kinder und 25 Lehrer. Es herrschte ein unglaubliches Gewimmel, und wir zwei wurden nur beiläufig wahrgenommen. Schließlich schellte es, und alle eilten in ihre Klassen. Wir beide standen da wie bestellt und nicht abgeholt.

Nach einiger Zeit kam die Rektorin auf uns zu. Sie hatte einen Bubikopf, trug eine Hornbrille und sah für mich irgendwie aus, als wäre sie aus dem Dritten Reich übrig geblieben. (Was vermutlich auch stimmte. Sie war trotzdem eine sehr nette Frau.) „Tja, was mache ich denn mit Ihnen?“, murmelte sie. „Herr Hansch, übernehmen Sie doch einfach mal die 7b. Ich muss Ihnen aber gleich sagen, dass das vielleicht nicht so einfach wird. Die hat aus Krankheitsgründen schon länger keinen richtigen Klassenlehrer mehr gehabt.“

Ich ging die Treppen hoch und konnte schon von Weitem hören, wie die Schüler im Klassenraum über Tische und Bänke stiegen. Ich hatte auf der Hochschule vom Pädagogen Hugo Reiring gelernt, dass man auch kleine Kinder ernst nehmen muss und im Grunde wie Erwachsene behandeln sollte. Mit dieser Einstellung trat ich vor die Klasse. „Kinder, seid doch vernünftig!“, sagte ich. „Wenn alle durcheinander schreien, kann niemand was verstehen.“ Man muss wohl sagen, dass dieser Ansatz nur bedingt Erfolg zeitigte. Jedes Mal, wenn ich zur Großen Pause ins Lehrerzimmer trat, schauten die Kollegen auf meinen hochroten Kopf und sagten: „Sie haben sich ja schon wieder total aufgeregt, Herr Kollege. Wenn Sie so weitermachen, werden Sie es hier nicht lange aushalten.“

In meiner Klasse war ein Schüler namens Egon. Er war älter als die anderen, weil er schon zweimal sitzengeblieben war, und betrachtete sich als Anführer der Klasse. Eines Tages schrieb ich etwas an die Tafel und hörte hinter mir den üblichen Lärm. Da drehte ich mich um, baute mich vor den Tischen auf und blickte Egon an.

„Egon, du bist doch der Chef hier“, sagte ich. „Also sage ich dir jetzt mal, was als Nächstes passiert. Du kommst hier nach vorne, und dann kriegst du von mir eine gescheuert.“

Er kam tatsächlich – und grinste mich an. Ich weiß nicht, ob er mich provozieren wollte oder ob er glaubte, meine Ankündigung wäre nur eine leere Drohung. Er stellte sich vor mich. Ich hob die rechte Hand (an der ich damals noch einen Siegelring trug) und haute ihm mit voller Wucht in die Fresse. Augenblicklich war es totenstill in der Klasse. Egon schwankte, aber er fiel nicht. Er rieb sich die Wange, machte kehrt und schlich sich zurück zu seinem Platz. Von diesem Moment an galt die 7b als ruhigste Klasse der gesamten Schule. Und zwar weil Egon mein bester Verbündeter war. Sobald mich etwas störte, sah ich ihn an und sagte: „Egon, hast du deine Truppe nicht mehr im Griff?“ Dann guckte er nur zweimal böse in die Runde, und sofort war Ruhe im Karton.

Am Tag nachdem ich Egon geschlagen hatte, klopfte es kurz vor der Großen Pause an die Tür zum Klassenraum. Ich hatte sofort ein ungutes Gefühl, deswegen nahm ich auf dem Weg zur Tür meinen Schlüsselbund in die Faust. Vor der Tür stand ein Mann in Maurerkleidung, den ich noch nie gesehen hatte, mindestens einen Kopf größer und gut doppelt so breit wie ich. „Sind Sie Herr Hansch?“, fragte er. Das konnte ich schlecht verneinen, und so fuhr er fort: „Ich bin der Vater vom Egon.“

Ich sagte zu den Schülern, ich käme gleich wieder, trat hinaus auf den Gang und zog die Tür hinter mir zu. Ich war auf alles gefasst. „Ich habe gehört, was Sie gestern gemacht haben“, sagte Egons Vater. „Ich weiß, wie schwierig der Junge ist.“ Er machte eine kurze Pause, holte Luft und sagte: „Ich wollte Ihnen nur sagen: Das können Sie ruhig öfter machen!“ Darauf war ich nun allerdings nicht gefasst gewesen. „Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis“, sagte ich, „aber ich glaube, das wird in Zukunft nicht mehr nötig sein.“

Meine Erleichterung war so groß, dass ich ihm fast um den Hals gefallen wäre. Denn ich hatte mir natürlich große Vorwürfe gemacht und insgeheim schon mit der Entlassung gerechnet, vielleicht sogar mit Schlimmerem. Man konnte doch nicht vor der ganzen Klasse einen Schüler mit vollem Vorsatz auf diese Weise körperlich züchtigen. Es war ja fast wie eine Exekution! Da hätte ich schon wissen können, dass ich nicht zum Lehrer taugte.

Abgesehen von dieser Episode hatte ich allerdings mit den Kindern eigentlich keine Probleme. Eine viel größere Hürde war zum Beispiel der Lehrplan. Als Klassenlehrer unterrichtete ich alle Fächer – auch Religion. Später wurde dies geändert, aber als ich mich für Pädagogik einschrieb, war es noch fester Bestandteil der Studienbedingungen, dass man auch die Lehrbefähigung für Religion erwarb. Darauf hatte ich nun wirklich keinen Bock, denn mein Verhältnis zur Religion war inzwischen äußerst weltlich. Kurz vor der Prüfung bat ich den Regierungsvertreter, der in der Prüfungskommission saß, um ein Gespräch und schilderte ihm meine Bedenken. Er sagte: „Ich verstehe Sie, Hansch, aber Sie müssen da durch. Ich versichere Ihnen, dass ich bei der Prüfung anwesend sein werde, und dass ich darauf achte, dass es keine Gesinnungsprüfung wird, sondern eine Wissensprüfung.“

So war es dann am Ende auch. Ich brachte die Prüfung mit einem „Befriedigend“ (meiner schlechtesten Note) hinter mich und war im Besitz der Missio canonica, wie die katholische Lehrbefugnis heißt. An der Schule sagte ich dann der Rektorin sogleich, dass sie mich für alle Fächer einteilen könne, aber bitte nicht für Religion. Doch da war nichts zu machen. Ich war einer von nur drei Katholiken im gesamten, großen Lehrkörper. Also biss ich in den sauren Apfel und zog den Katechismus durch, an den ich selbst nicht glaubte. Es war ein weiteres Detail, das mich störte und meine Unzufriedenheit im Beruf wachsen ließ.

Dazu kamen private Probleme. Vielleicht trug ich die Frustration, die ich tagsüber als Lehrer spürte, in meine Ehe hinein. Vielleicht war es auch umgekehrt. Jedenfalls vertieften sich auf allen Ebenen, zwischenzeitlich sogar in finanzieller Hinsicht, die Krisen, in die ich nach und nach hineinschlitterte. So wenig, wie ich zum Lehrer taugte, so wenig schien ich zum Ehemann zu taugen. Jedenfalls nicht zum Ehemann von Ingrid. Unsere Beziehung war eine von diesen seltsamen, in denen die beiden Partner einfach nicht miteinander leben können, dann jedoch – nach der Trennung – zu den besten Freunden werden. Wir ließen uns im November 1968 scheiden, aber ich hatte danach ein wunderbares menschliches Verhältnis zu Ingrid, und als sie im September 1999 an den Folgen von Brustkrebs starb, mit gerade einmal 59 Jahren, da war ich es, der ihr die Augen für immer schloss.

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