Vorwort
Ansprache 1
Wenn die Kraft zu Ende geht
M t 25, 34b - 40 (Kommt her, ihr Gesegneten) Ps 103, 8.13.17 (Barmherzig & gnädig ist der Herr)
Ansprache 2:
Demenz
Joh 10, 7 - 9 (Ich bin die Tür zu den Schafen)
Ansprache 3:
Schlaganfall
Lk 24, 1 - 12 (Botschaft der Engel am leeren Grab)
Ansprache 4:
Ein Mensch hat mehrere Seiten / Schizophrenie
Lk 6, 43 - 45 (Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte tragen)
Ansprache 5:
Krankheiten im Leben tragen
Röm 14, 7 – 8 (Keiner von uns lebt sich selber)
Ansprache 6:
Bibelwort, das durchs Leben begleitet (1)
Licht im Leben (Trauspruch)
Joh 8, 12b . 14b . 19 - 20 (Ich bin das Licht der Welt)
Ansprache 7:
Bibelwort, das durchs Leben begleitet (2)
Sei getreu bis in den Tod (Schulentlassung)
Off 2, 9 - 11 (Sei getreu bis in den Tod)
Ansprache 8:
Erfüllung eines Lebenstraumes – Reiterhof
Mk 21, 1 – 2 . 6 - 11 (Einzug Jesu in Jerusalem)
Ansprache 9:
Erntedank
Gen 1, 11 – 13 . 26 - 31 (Schöpfungserzählung)
Ansprache 10:
Verstorben im Advent
Off 21, 1 – 4 (Ein neuer Himmel, eine neue Erde)
Ansprache 11:
Verschiedene Auffassungen vom Leben nach dem Tod
Off 21, 3 – 7 (Ein neuer Himmel, eine neue Erde)
Ps 139 (Herr, du kennst mich)
Ansprache 12:
Sich für den Mitmenschen einsetzen
Lk 6, 43 - 45 (Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte tragen)
Ansprache 13:
Gottes Signale empfangen
Koh 3, 1 – 8 (Alles hat seine Zeit)
Ansprache 14:
Spuren im Leben
Jes 42, 10 – 12 . 16 (Blinde führe ich auf Wegen)
Ansprache 15:
Tief im Glauben verwurzelt
Perikope: Joh 10, 11 - 15 (Der gute Hirte)
Ansprache 16:
langes Leben
Off 21, 1 – 4 (Ein neuer Himmel, eine neue Erde)
Ansprache 17:
Tier- und Naturfreundin
Mt 6, 25 - 34 (Euer himmlischer Vater weiß was ihr braucht)
Ansprache 18:
Die leisen und feinen Töne
(Grundlage: Lied „Ins Wasser fällt ein Stein“)
Jes 49, 15 - 16 (In Gottes Hand geschrieben)
Ansprache 19:
Heimatverbundenheit
Phil 3, 20 - 21 (Unsere Heimat ist im Himmel)
Ansprache 20:
Plötzlicher Tod einer alten Mutter
Joh 14, 1-6 (Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen)
Ansprache 21:
Verstorbene Mutter / Gottesmutter Maria
Joh 19, 25 - 27 (Jesu Mutter unter dem Kreuz)
Ansprache 22:
Plötzlicher, unerwarteter Tod
Lk 23, 33 - 43 (Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein)
Ansprache 23:
Mord
Mk 15, 22-24a . 33-39 (Die Kreuzigung und der Tod Jesu am Kreuz)
Ansprache 24:
Suizid
Mk 4, 35 – 41 (Die Stillung des Seesturms)
Ansprache 25
Tod eines Kleinkindes
Mk 10, 13 – 16 (Segnung der Kinder)
AnhangAblauf einer Beisetzung
Liedvorschläge
Jeder Mensch ist einmalig.
Jede Lebensgeschichte ist einzigartig.
Ich bin seit nunmehr einem Vierteljahrhundert als katholischer Seelsorger im Beerdigungsdienst. Es ist ein Dienst in meiner Arbeit, der mir sehr wichtig ist. In der Kirchengemeinde gibt es täglich sehr viele oberflächliche Termine, in der sich die Diskussion nur um Verwaltung oder Organisation dreht.
Bei Trauergesprächen hingegen kommen oftmals die sinnstiftenden Fragen der Menschen ins Gespräch:
Woher komme ich?
Wohin gehe ich?
Hat das Leben einen Sinn?
Wie kann Gott Leid zulassen?
Wo war Gott, als wir ihn gebraucht haben?
Zuversicht und Hoffnung, aber auch Anklagen und Zweifel werden in diesen Gesprächen thematisiert. Ich spüre, dass ich als Seelsorger und Theologe angefragt bin –nicht als Organisator, Eventmanager oder Pausenclown..
Wenn ich nach dem Besuch das Trauerhaus verlasse, reflektiere ich unser Gespräch:
Was für ein Bild entsteht vor meinem geistigen Auge von dem oder der Verstorbenen?
Was war dem oder der Verstorbenen wichtig im Leben?
Was hat ihn oder sie geprägt?
Woran hat sein oder ihr Herz gehangen?
Wie kann ich sein oder ihr Leben aus dem christlichen Glauben heraus deuten?
Gab es ein gelebtes Glaubenszeugnis?
Die Erkenntnisse fließen dann mit ein in meine Traueransprache. Ich baue sie klassischerweise in zwei Teilen auf:
Ein Teil umfasst die Benennung der Geburts- und Sterbedaten sowie wichtigen Ereignisse im Leben des Verstorbenen. Aus vielen Besuchen im Anschluss an eine Beisetzung weiß ich, dass dieser personenbezogene Teil der Ansprache für die Angehörigen sehr wichtig ist. Sie fühlen sich an- und ernst genommen Sie spüren, dass der oder die Verstorbene durch mich eine Wertschätzung von außen erhält.
Der andere Teil meiner Ansprache ist der Deutung des Lebens aus dem christlichen Glauben gewidmet. Was kann uns der oder die Verstorbene mit seinem oder ihrem Leben im Lichte des Glaubens sagen? Sind Spuren der christlichen Lehre in seinem Wirken auf Erden spürbar geworden. Dies ist der weitaus schwierigere Part der Vorbereitung. Die Angehörigen können detailliert das Leben des Verstorbenen darstellen; die Frage nach dem christlichen Glauben überfordert sie. Es war, wie ich oft im Gespräch erfahren musste, nie Thema des Verstorbenen und seiner Familie.
Ich versuche, jede Ansprache neu und individuell zu formulieren. Durch Rückmeldungen wird mir bestätigt, dass ich die richtigen Worte gefunden habe. Wobei ich ehrlich gestehen muss, dass die Aussage „das war eine schöne Ansprache, die Sie gehalten haben“ mich auch immer ein wenig verunsichert. Es löst bei mir die Fragestellung aus, ob ich einfach nur die Biografie in der richtigen Reihenfolge wider gegeben habe oder ob auch die christliche Glaubensaussage echten Trost spendete..
Das vorliegende Buch ist als Unterstützung bei der Formulierung eigener Traueransprachen gedacht. Es enthält 25 Ansprachen, die ich so auf Friedhöfen gehalten habe. Es ist zwar theoretisch möglich, einzelne Reden ohne weitere Bearbeitung zu verwenden. Aber, wie ich eingangs schon schrieb, ist jede Lebensgeschichte einmalig und daher sollte jede Ansprache ebenfalls einzigartig und individuell formuliert werden..
Ich gehe in meinem Buch bewusst nur dann auf Lebensdaten und –ereignisse ein, wenn sie zum Verständnis der Predigt dienen. Viele Zahlen, Orte und Anekdoten habe ich bewusst gekürzt...
Ebenso verwende ich an Stellen, an denen ich den Namen des oder der Verstorbenen genannt habe, das Synonym „der oder die Verstorbene“. Ebenso ist das konkrete Sterbedatum immer mit „seinem oder ihren Todestag“ anonymisiert worden.
Die Predigten sind selbstverständlich entweder für einen Mann oder eine Frau formuliert worden. Aus diesem Grund habe ich in den hier vorliegenden Ansprachen nur eine Geschlechtsform genannt und bewusst auf die männliche und weibliche Form verzichtet. Eine Umformulierung ist natürlich möglich.
Aus urheberrechtlichen Gründen sind die Bibeltexte und weitere verwendete Gedichte nicht wörtlich abgedruckt. Sie sind aber im Internet leicht zu finden.
Die vorgeschlagenen Bibelstellen werden, wenn nicht anders angegeben, direkt vor der Traueransprache vorgetragen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und gute Gedanken beim Formulieren Ihrer Traueransprachen.
Gott segne Ihre Arbeit!
Hilmar Dutine, Jahrgang 1969, verheiratet und Vater eines Sohnes.
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