Lennart Hagerfors - Der Sarekmann

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In den Nachrichtensendungen häufen sich die Katastrophenmeldungen. Der Sarekmann sieht die Menschheit kurz vor der Apokalypse stehend. Deswegen will er sich einem charismatischen Religionslehrer anschließen, doch dazu muss er zuerst zu einer Reise durch das Sarek-Gebirge aufbrechen. Seine Reise bringt ihm viele interessante Begegnungen ein, bis er eines Tages plötzlich eines Mordes angeklagt wird....1946 wurde Lennart Hagerfors als Sohn schwedischer Missionare geboren und wuchs im Kongo auf. An der Universität Stockholm studierte er Philosophie und skandinavische Literatur. Er arbeitete einige Jahre als Literaturkritiker bei der Zeitung Aftonbladet und später als Chefredakteur bei Bonniers Litterära Magsin. Seinen ersten Roman veröffentlichte er 1979. Heute lebt der Autor in Stockholm.-

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Nach einer Weile fing sie sich wieder, etwas floß in die Schale ab, in die es gehörte, etwas fand seinen Platz. «Was soll man machen? Das wirkt alles so überspannt», sagte sie und schneuzte sich. Das Zimmer füllte sich mit Ruhe und Frieden. «Ich kenne dich nicht, komme ungebeten herein, schlage deinen Fernseher kaputt, weine. Ich bin nicht ganz bei Trost.»

Als sie in der Diele ihren Mantel anzog, waren wir beide guter Laune. Sie bot an, mir ihren Fernseher zu schenken. Sie würde ihn in einigen Tagen vorbeibringen. Ich lehnte das Angebot ab. Sie bestand darauf.

Als sie gegangen war, trat ich ans Fenster und beobachtete, wie sie die Straße überquerte. Sie drehte sich um und winkte. Sonderbarerweise war mir, als hätte ich etwas erlebt, was man Gemeinschaft nennen könnte.

Ein paar Tage darauf kam sie mit einem alten Schwarzweißfernseher, den wir an den Platz des zerschlagenen Gerätes stellten. Ich sagte, ich hätte nicht gewußt, daß solche überhaupt noch in Gebrauch wären. Sie erwiderte lachend: «Es ist so idyllisch mit Farben, irgendwie gekünstelt. Schwarzweiß ist mehr wie Kindheitserinnerungen.»

Als wir danach unterwegs ins Kino waren, sagte sie mir, sie heiße Eva und würde nie wieder ihren Fuß in Usks Kurs setzen.

Die meisten menschen leiden anscheinend an einem inneren Überdruck. Der Schwede, dieser schlaksige, bleiche Typ mit einem scharfen Zug um den Mund, ist eine wandelnde Bombe, schwer entzündlich, aber voll von explosivem Material. Ein sprachloser Mensch, gehemmt, die Hände in der Tasche geballt, die Kiefer zusammengepreßt: Max von Sydow in einem Bergmanfilm.

Klischees treffen ja meistens zu. Wenn wir uns angeekelt von ihnen abwenden, tun wir das, weil uns die Wahrheit zu grell beleuchtet erscheint: Schatten und Nuancen verschwinden. Wird eine Ansicht – wie plausibel sie auch sein mag – zu oft formuliert, muß sie den schäbigen Weg von Erkenntnis zu Klischee, von Wahrheit zu Binsenweisheit gehen. Die Wahrheitssuche ist zu einem verzweifelten Lauf durch Sumpfgebiete geworden: solange wir von Grasbüschel zu Grasbüschel springen, tragen sie uns, sobald wir stehenbleiben, verwandelt sich unsere Unbeweglichkeit in tödliche Bedrohung. Wir versinken.

In diesem Jahr, 1986, merkte ich, wie effektiv die schwedische Sprache Geheimnisse bewahren konnte. Hier gibt es höchstens drei Wörter pro Quadratkilometer. In Norrland werden die Wörter stumm vor Verwunderung, nur weil sie sich begegnen. In den Großstädten ist die Dichte etwas größer. Die trockenen und kantigen Stockholmwörter können sich in sentimentalen Momenten gegenseitig kleine Kratzer beibringen, und die schwereren, schwammigeren Malmöwörter können aufgequollen relativ dicht nebeneinander hertreiben. In Göteborg haben die Wörter durch Seemannsnostalgie und programmatische Sorglosigkeit eine sanguinische Leichtigkeit erhalten. Man kann sogar an Bushaltestellen Zeuge von Gesprächen werden.

Die schwedische Sprache besitzt eine zentrifugale Kraft. Die Wörter stoßen einander ab. Es erfordert Mut und Kraft, sie zusammenzubringen. Ist es einem gelungen, eine Handvoll davon in eine annähernd gerade Reihe zu bringen, gibt es immer eins, das sich zu weit vorn oder zu weit hinten aufgestellt hat. Versucht man mit Gewalt die Reihenfolge zu ändern, entsteht eine so große Verwirrung, daß die Wörter beschließen, nach Hause zu flüchten, das heißt, in ihre richtige Position zurückzukehren, wie kleine Inseln im ausgedehnten Archipel des Schwedischen, gebildet aus schlummernden Erzählungen und aus Schweigen.

Hingegen ist das Schwedische eine Sprache, in der man mit Erfolg eine Aussage vorbereitet. Deshalb ist sie imstande, Geheimnisse zu bewahren. Jemand beugt sich über das klebrige Wachstuch des Küchentisches, leckt sich die Lippen, räuspert sich und umfaßt mit seiner Rechten das Kinn – zieht es aber schließlich vor zu schweigen. Die Nachbarn kehren heim mit dem Gefühl, kurz vor einem Wunder gestanden zu haben, vor einem Augenblick der Offenbarung.

Es gibt jedoch Gelegenheiten, da lassen sich die Wörter etwas widerwillig – wie Menschen, die sich verlegen lächelnd für ein Gruppenfoto zusammendrängen vereinen und befruchten einander in einer treulosen Begegnung, eine Sekunde bevor die Gemeinschaft zum Zwang geworden ist. Dann – kurz bevor sie wieder in die Vereinzelung hinausgleiten, gibt es einen Augenblick der Aufmerksamkeit.

Ich bin nicht eins mit dieser Sprache. Ihre Schwere, ihre Lustlosigkeit und ihr Widerwille sind mir fremd. Ich bin undicht, durchscheinend, vom Wind durchweht. Es zischt, pfeift und seufzt. Ich bin so porös, daß ich fürchte, ein Arm könnte sich plötzlich vom übrigen Körper lösen und selbständig davontreiben. Ein Gefühl oder ein Gedanke kann nur selten in mir Fuß fassen. Ich verstehe mich nicht aufs Kompakte. Die Seltsamkeiten, die sich hinter dem Panzer des Schwedischen verbergen, erschrecken und – faszinieren mich. 1986 ist dies offenbar geworden. Einiges lerne ich jedoch mit der Zeit. Bett, Tisch, Stuhl.

Dies ist nicht der Bericht von meinem Leben im Frühjahr 1986. Das ist eine ganz andere Geschichte. Sie handelt von Wechselgeld und der Sitzhöhe im Bus, von Leffe, dem Mitschüler aus dem Gymnasium, der gerade sein zweites Kind bekommen hatte, von Micke, dem Kumpel vom Militärdienst, der das Kneipenleben liebt und Fotograf ist, von Ann, die 79 meine Freundin war und mit der ich hin und wieder schlafe, von Ulla, die ich 73 in Griechenland kennengelernt habe und mit der ich nicht schlafe, weil sie Familie und Kinder hat. Dieses, «das Leben», wie Micke es in dem Versuch nannte, dem Schlendrian einen Sinn zu geben, spulte sich ab, als gehöre es zu einer von politischen, sozialen und biologischen Veränderungen unabhängigen Sphäre. Die Trivialitäten der Gemütlichkeit: ein geborgtes Sommerhäuschen, ein paar Freunde, gutes Essen, Wein, Sauna, kalte Bäder, Kartenspiele, alles glitt in mich hinein und wieder heraus wie ein Beischlaf in einem Militärpuff. Kino, Oper, Musik, Theater, Bücher, Friedenszeiten. Es gab so viel, für das man dankbar sein konnte. Hätte nur die Idylle nicht die niederschmetternde Eigenschaft, sich «nebenbei» abzuspielen. Trauer und Demütigung zeigen stets ihr Gesicht, das Glück wendet seines ab. Und die Klischees recken ihre grinsenden Gesichter vor, wenn man glaubt, etwas Authentisches gefunden zu haben. Ihre Hartnäckigkeit muß einen Sinn haben. Vielleicht wollen sie uns daran erinnern, wie schwierig es ist, die Schablonen des Lebens anzunehmen, solange wir manisch damit beschäftigt sind, die Schablonen der Sprache zu bekämpfen.

Der mann, der genau dort stand, woich meinen Begleiter treffen sollte, starrte in das dunkle Wasser des Gebirgsbachs. Die Säule aus Licht, die aus dem hellblauen Loch in der Wolkendecke auf ihn herabstürzte, war ein Zeichen: Hier ist der Ort, hier ist der Mann!

Sobald ich ihn entdeckt hatte, verließ ich instinktiv den Pfad und schlich mich vorsichtig durch Heidekraut und steiniges Gelände. Ich bewegte mich an einem Lagerplatz der Lappen entlang, der verlassen schien.

Der Mann hatte mich nicht entdeckt, er begann sich auszuziehen, als befände er sich daheim im Schlafzimmer. Während er sich auszog, näherte ich mich ihm vorsichtig, und als er sich aufrichtete und zu dem Hang emporspähte, den ich heruntergekommen war, blieb ich stehen. Er entdeckte mich nicht, sondern stürzte sich nackt in den eiskalten Bach. Das Wasser sah tief und dunkel aus, aber hier, kurz vor der Mündung in den Pietsaure, floß es langsam.

Er stellte sich aufrecht hin und watete prustend an Land. Das Wasser reichte ihm nur bis an die Knie. Die Sonne glitzerte in den Tropfen auf seinem braunen, muskulösen Körper.

Während er sich abtrocknete, ging ich die letzten Meter auf ihn zu. «Kalt, wie?» brüllte ich, als er gerade versuchte, die Beine in die Hosen zu zwängen. Er zuckte zusammen und verlor das Gleichgewicht. Mit ein paar ungelenken Schritten versuchte er sich wieder aufzurichten, doch es gelang ihm nicht, und er fiel wieder ins Wasser. Ich stieß einen Schrei aus und hob zu einer Entschuldigung an, brach aber mittendrin ab. Ich erkannte den Mann, der mit starrem, erschrockenem Blick im Wasser saß und nach Luft schnappte. Es war Kelly.

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