David Goldblatt - Die Spiele

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Die Olympischen Spiele sind das größte Spektakel der Welt. David Goldblatt erzählt ihre Geschichte von den antiken Vorläufern bis zu den Massenevents von heute. Er zeigt, wie die Zahl der Teilnehmer und Disziplinen immer weiter gewachsen ist. Er beleuchtet, wie die Spiele politisch instrumentalisiert wurden. Und er berichtet von den ersten Fernsehübertragungen, der zunehmenden Kommerzialisierung, Dopingproblemen und Bestechungsskandalen. Dabei vergisst Goldblatt nie den eigentlichen Gegenstand der Spiele: den Sport und seine herausragenden Athleten."Eines der besten Sportbücher, das je geschrieben wurde." (Kirkus)"Eine exzellente, flotte, anekdotenreiche Geschichte der Spiele der Neuzeit." (The Times)"Goldblatt ist wohl der führende englischsprachige Sporthistoriker. Dieses Buch ist erhellend, wohlunterrichtet, unvoreingenommen, schön zu lesen, temporeich erzählt und stellt die Spiele in ihren gesellschaftlichen und politischen Kontext." (Financial Times)"Eine lebhafte Geschichte der Spiele, die ihnen den Nimbus nimmt, geschrieben mit der Intelligenz und dem sozialen Verständnis, wie man sie von Goldblatt kennt, mit einem hervorragenden Auge für die entlarvenden Details." (Guardian)"Ein ambitioniertes Buch, das auch abschrecken könnte, aber Goldblatt ist ein kompetenter Führer. Sein Buch zeichnet das Verständnis und die Reichweite aus, wie man sie von seiner heldenhaften Geschichte des Fußballs The Ball Is Round kennt." (Observer)"Eine elegante und anspruchsvolle neue Studie." (The Economist)"Eine Hochgeschwindigkeitsrodelfahrt durch die Geschichte." (New Statesman)'Goldblatts detailreiche Recherche der politischen und finanziellen Betrügereien der heutigen olympischen Spiele ist beeindruckend. Seine Analyse ist faszinierend zu lesen." (Wall Street Journal)

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Seitens der Presse wurden schrillere Töne angeschlagen. In der Berichterstattung über die Eröffnungsfeier hieß es, dass allein die amerikanische Teamfahne nicht gesenkt worden sei, als sie König Edward präsentiert wurde. Fahnenträger Ralph Rose soll gesagt haben: »Diese Fahne beugt sich keinem irdischen König.« Ob dem so war oder nicht, sei dahingestellt; so erinnert sich jedenfalls noch heute die amerikanische Sportnation dieses postkolonialen Akts republikanischen Widerstands.

Die britische Heimtücke sah man bestätigt beim Tauziehen und dem 400-m-Lauf. Im Tauziehen wurden die Amerikaner, die mit einer zusammengewürfelten Mannschaft aus Leichtathleten und Ringern an den Start gingen, gegen eine Mannschaft des Liverpooler Polizeikorps gelost. Im Einklang mit den nach ihrem Verständnis geltenden Regeln traten die Amerikaner in Laufschuhen an. Die Polizisten hingegen trugen ihre mit Stahlnägeln bewehrten Dienststiefel und setzten sich mühelos gegen die Amerikaner durch, die gegen das vermeintlich unzulässige Schuhwerk der Polizisten umgehend Protest einlegten. Die Briten, die abstritten, die Regeln verletzt zu haben und auf die Bedeutung von Technik und Teamwork verwiesen, boten eine Revanche ohne Stiefel an. Die erbosten Amerikaner lehnten ab und zogen von dannen; ihr Management weigerte sich aus Protest, am großen Festbankett teilzunehmen, das Lord Desborough am Abend gab. In den Darstellungen der Presse wurde das Schuhwerk der britischen Mannschaft immer imposanter. Laut New York Evening Post hatten die Schuhe »zentimeterdicke Sohlen und waren schwerer als diejenigen, die von der englischen Navy getragen werden, und der Headman hatte außerdem Spikes an seinen Schuhen befestigt«. Die New York Evening World hielt die Stiefel für »so groß wie North-River-Fährschiffe«. 11

Im Finale über 400 m traf der amerikanische Favorit John Carpenter auf den britischen Armeeleutnant Wyndham Halswelle. Auf den letzten 100 Metern versuchte Halswelle außen am in Führung liegenden Carpenter vorbeizuziehen, aber Dr. Roscoe Badger zufolge, einem der zahlreichen Kampfrichter, die das Rennen überwachten, »scherte Carpenter umso mehr aus, je weiter sie kamen, seine rechte Schulter hinreichend vor Mr. Halswelle haltend, um ihn am Überholen zu hindern«. Carpenter wurde sofort disqualifiziert, aber nach einer Reihe wüster Wortgefechte zwischen Amerikanern und Organisatoren wurde schließlich ein Wiederholungslauf auf abgeteilten Bahnen angeboten. Carpenter lehnte ab, seine Landsleute folgten seinem Beispiel, und Halswelle musste das zweite Finale alleine bestreiten. »Straßenraub ist ein harter Ausdruck, aber es gibt keine anderen Worte dafür«, befand US-Trainer Mike Murphy. Die irisch-republikanische Presse forderte die Einstellung der diplomatischen Beziehungen, und auch der Mainstream äußerte sich kaum gemäßigter.

Doch trotz alledem geriet die Leichtathletik zu einem klaren Triumph für die Amerikaner. Die Briten mochten 1908 die meisten Medaillen gewonnen haben, aber in der Leichtathletik, die zur wichtigsten Bühne der Auseinandersetzungen geworden war, holten die Amerikaner 13 Goldmedaillen, die Briten nur fünf. Die US-Mannschaft wurde in New York mit einer Konfettiparade begrüßt und erhielt eine Audienz bei Theodore Roosevelt höchstpersönlich, dem Vorreiter des »harten, anstrengenden Lebens« und obersten Kriegsherrn der aufstrebenden Vereinigten Staaten. Die damals in London ansässige Vanity Fair schrieb: »Die Amerikaner haben uns deutlich besiegt. Fragen Sie einen beliebigen Jungen aus Eton oder Harrow, welche sportlichen Wettbewerbe er gerne gewinnen möchte, und er wird Ihnen … die Läufe oder die Sprünge nennen.« Man musste eingestehen, dass der American Way nicht nur funktionierte, sondern auch das Modell der Zukunft darstellte. Vanity Fair schrieb weiter: »Natürlich hat auch die britische Art, die Dinge locker zu nehmen und sich trotzdem ganz achtbar zu schlagen, etwas für sich, schon klar«, aber mit individuellem Schneid allein sei es nicht mehr getan. Der britische Sport, ebenso wie die britische Gesellschaft, müsse modernisiert werden. »Das Individuum sieht seine kleinen Makel nicht, vielleicht schätzt es sie sogar, aber der Trainer lässt das nicht zu; er korrigiert sie, und die Zeiten seines Schützlings verbessern sich. Unsere Mannschaften müssen sich in die Obhut von Trainern begeben, wollen sie die nächsten Olympischen Spiele gewinnen.« 12

Es gab also enorm viel Gerede, und es wurden auch eine Menge Zeitungen abgesetzt, wirklich gefeierte und mitreißende sportliche Wettkämpfe waren es aber nicht; wie schon 1896 in Athen und 1904 in St. Louis war es auch 1908 der Marathon, der die Kastanien aus dem Feuer holte. Die New York Times berichtete euphorisch von einem »Spektakel, wie es noch niemand unter den Lebenden zu sehen bekam und auch keiner, der es gesehen hat, noch einmal zu sehen erwartet«. 13Das Rennen begann am Schloss Windsor, als Umkleide diente den Athleten der Bahnhof. Die Strecke führte durch das Metroland im Londoner Nordwesten und die wachsenden Vorstädte Uxbridge, Ickenham und Ruislip, bevor es nach Süden durch Harrow und Willesden ging.

Bei der 20-Meilen-Marke war das Feld bereits von 55 auf 29 Läufer geschrumpft, obwohl heiße und kalte Brühe, Reispudding und Rosinen, Eau de Cologne, Brandy und Strychnin ausgegeben wurden. Ein Trio lag in Führung: der Südafrikaner Charles Hefferon, der Italiener Dorando Pietri, ein Konditor aus Carpi, und der Irisch-Amerikaner Johnny Hayes. Weniger als drei Kilometer vor dem Ziel lag Hefferon vorn. Als ihm ein Bewunderer am Straßenrand ein Glas Champagner reichte, stürzte er es unter dem Jubel der Zuschauer hinunter. Eine halbe Meile später, auf der Old Oak Lane, brach er geschüttelt von alkoholbedingten Krämpfen ein, und Pietri, selbst schon deutlich gezeichnet, zog vorbei. Die New York Evening Post beschrieb, was sich derweil am Stadion abspielte: »Draußen drängte sich die Menge vor den Toren, während die Polizei sie zurückstieß und immer wieder rief, dass keine Karten mehr zu haben seien.« Arthur Conan Doyle hielt es kaum noch auf seinem Sitz: »Wir warten darauf, 80.000 von uns, dass der Mann auftaucht, warten bange, gespannt, unter dem unruhigem Schaukeln und Wiegen, das die Ungeduld der Menge kennzeichnet.« 14

Als Pietri ins Stadion einlief, begann die Kapelle »See, the Conquering Hero Comes« (Seht, der siegreiche Held kommt) zu spielen, aber dieser siegreiche Held, sichtlich erschöpft und desorientiert, bog falsch ab und lief in die verkehrte Richtung, bis er wieder auf den richtigen Kurs gebracht wurde. »Er stolperte die Aschebahn entlang wie ein Mann in einem Traum, sein Gang war weder ein Gehen noch ein Laufen, sondern nur ein Taumeln, mit zitternden Armen und wackligen Beinen.« Um die chaplineske Gestalt mit dem komischen Gang, dem kleinen Schnurrbart und dem um den Kopf geknoteten Taschentuch scharte sich ein Halbkreis besorgter Offizieller, die helfen wollten, sich aber zurückhalten mussten. Laut New York Evening Post rief die Menge: »Lasst ihn in Ruhe! Bringt ihn nicht um! Das hat mit Sport nichts zu tun!« Petri ging dreimal zu Boden und wurde von helfenden Händen aufgefangen. In der letzten Kurve vor dem Ziel wurde er gestützt und massiert.

Zu diesem Zeitpunkt erreichte auch der Amerikaner Johnny Hayes schnellen Schrittes das Stadion. Pietri war nur wenige Meter vom Ziel entfernt, lag aber am Boden. Die Daily Mail berichtete: »Im Eifer des Gefechts richteten zwei Kampfrichter Dorando auf und stützten ihn, während er die letzten kaum zehn Meter zurücklegte.« Einige britische Offizielle wollten dies abstreiten, aber nach vehementen Protesten der Amerikaner hieß es aus dem Imperial Sports Club, dass Pietri disqualifiziert und Hayes zum Sieger erklärt worden sei.

Auf einem Bankett nur wenige Stunden danach wusste Lord Desborough zu berichten: »Ihre Majestät [Königin Alexandra] war so entschieden der Auffassung, dass den Italienern eine Auszeichnung für die Leistung ihres Champions gebühre, dass sie beschlossen hat, Dorando Pietri einen besonderen Pokal auf ihre eigenen Kosten zu überreichen.« 15Bei der Schlussfeier überreichte sie Pokale sowohl an Pietri als auch an Hayes. Die italienische Presse betonte den Kontrast und behauptete, dass Pietri eine umjubelte Ehrenrunde drehte, während die Menge »Lang lebe Italien!« skandierte. Hayes wurde von seinen Teamkameraden auf einem Küchentisch getragen, und L’Illustrazione Italiana berichtete, dass »dem Applaus die Wärme und Spontaneität abging, die kurz zuvor dem italienischen Champion zuteil geworden war. Hier und da waren sogar Buhrufe zu vernehmen.« 16In den Wochen darauf wurde der Italiener mit großzügigen Geschenken und sogar Angeboten für eine Sangeskarriere überhäuft. Auf dem Gipfel seiner Macht schwelgte Britannien lieber im ehrenvollen Scheitern, als sich an den simplen, beständigen amerikanischen Maßstäben des Erfolgs messen zu lassen.

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