David Goldblatt - Die Spiele

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Die Olympischen Spiele sind das größte Spektakel der Welt. David Goldblatt erzählt ihre Geschichte von den antiken Vorläufern bis zu den Massenevents von heute. Er zeigt, wie die Zahl der Teilnehmer und Disziplinen immer weiter gewachsen ist. Er beleuchtet, wie die Spiele politisch instrumentalisiert wurden. Und er berichtet von den ersten Fernsehübertragungen, der zunehmenden Kommerzialisierung, Dopingproblemen und Bestechungsskandalen. Dabei vergisst Goldblatt nie den eigentlichen Gegenstand der Spiele: den Sport und seine herausragenden Athleten."Eines der besten Sportbücher, das je geschrieben wurde." (Kirkus)"Eine exzellente, flotte, anekdotenreiche Geschichte der Spiele der Neuzeit." (The Times)"Goldblatt ist wohl der führende englischsprachige Sporthistoriker. Dieses Buch ist erhellend, wohlunterrichtet, unvoreingenommen, schön zu lesen, temporeich erzählt und stellt die Spiele in ihren gesellschaftlichen und politischen Kontext." (Financial Times)"Eine lebhafte Geschichte der Spiele, die ihnen den Nimbus nimmt, geschrieben mit der Intelligenz und dem sozialen Verständnis, wie man sie von Goldblatt kennt, mit einem hervorragenden Auge für die entlarvenden Details." (Guardian)"Ein ambitioniertes Buch, das auch abschrecken könnte, aber Goldblatt ist ein kompetenter Führer. Sein Buch zeichnet das Verständnis und die Reichweite aus, wie man sie von seiner heldenhaften Geschichte des Fußballs The Ball Is Round kennt." (Observer)"Eine elegante und anspruchsvolle neue Studie." (The Economist)"Eine Hochgeschwindigkeitsrodelfahrt durch die Geschichte." (New Statesman)'Goldblatts detailreiche Recherche der politischen und finanziellen Betrügereien der heutigen olympischen Spiele ist beeindruckend. Seine Analyse ist faszinierend zu lesen." (Wall Street Journal)

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So absonderlich es aus heutiger Sicht auch erscheinen mag, die Beteiligung der Abteilung für Anthropologie und die Zurschaustellung »originalgetreuer« Stammesdörfer und kolonialer Exponate war durchaus nicht ungewöhnlich. Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurden bei Weltausstellungen häufig indigene Völker und Angehörige »primitiver« Stämme aus den Kolonien buchstäblich vorgeführt, während die Tentakel des Imperialismus sich immer weiter um den Globus wanden. In den 1880er Jahren beispielsweise dehnte Frankreich seinen Herrschaftsbereich aus und erwarb neue Protektorate in Tunesien, Indochina und Madagaskar und vergrößerte außerdem seinen Einfluss im pazifischen Raum, während fast ganz Afrika unter konkurrierenden europäischen Mächten aufgeteilt war. Um 1900 war die Bedeutung der Imperien so weitreichend, dass bei der Pariser Exposition Universelle ein riesiges Areal dem französischen Kolonialreich gewidmet war, mit zehn verschiedenen Dörfern, von Französisch-Indien und der Karibik bis zum Pazifik und Nordafrika. Dazu war ein ganzer Bereich reserviert für die kolonialen Exponate anderer Großmächte. Innerhalb des Messegeländes der Louisiana Purchase Exposition war u. a., neben zahlreichen Indianerdörfern und dem Auftritt der Ainu aus Japan und Patagonier aus Südamerika, das Raubgut des neuen amerikanischen Empires im großen philippinischen Dorf zu sehen. Unter der Schirmherrschaft des US-Kriegsministeriums waren 1.200 Filipinos versammelt worden, um in einem riesigen »Reservat« vorgeführt zu werden.

Sport und Anthropologie, Wissenschaft und Spektakel kamen an den, von der lokalen Presse »Stammesspiele« getauften, »Anthropologischen Tagen« zusammen. Sie waren die Schöpfung von James Sullivan und William J. McGee, dem Direktor der Abteilung für Anthropologie. McGee, bisweilen als »der Overlord der Wilden« betitelt, hielt an einer Lesart des wissenschaftlichen Rassismus fest, der alle menschlichen Wesen in einer biologisch determinierten Hierarchie der Rassen verortete, die mit dem rückständigen Primitivismus der Schwarzen begann und dem zivilisierten Fortschritt der Weißen endete. Soweit man es anhand seiner sonstigen Schriften beurteilen kann, war er ein recht konventioneller Verfechter der Überlegenheit der europäischen Rasse. Bei der Ausstellung ergriff er jedoch die Gelegenheit, Sullivan und die wissenschaftlichen Rationalisten der Abteilung für Körperkultur ein wenig zu triezen, und beförderte einen romantischen Sport-Primitivismus. Die Presse war voll seiner Behauptungen, dass diese naturverbundenen, gleichwohl primitiven Völker sich als überlegene Athleten erweisen würden. Laut McGee versammelte St. Louis mehr »Völker der Erde, als je zuvor zusammengebracht wurden«. 9Demnach war es eine hervorragende Gelegenheit, viele der Thesen der Anthropologie zu prüfen.

Um die Theorien zu prüfen, wurden an zwei Tagen Spiele ausgetragen, bestehend aus diversen »eingeborenen« und »zivilisierten« Sportarten, deren Ergebnisse dann mit denen von weißen und olympischen Athleten verglichen würden. Die Spiele waren natürlich eine Farce. Die Teilnehmer, von denen viele gar nicht wussten, was von ihnen erwartet wurde, hat-ten keine Ahnung von den Regeln und Techniken olympischer Sportarten. Bis wenige Tage vor Beginn plante McGee sogar noch Schwimm- und Wasserballwettbewerbe für Menschen, die nicht schwimmen konnten. Zum Gewichtweitwurf gebeten, weigerten sich viele Teilnehmer schlichtweg, etwas so Unsinniges zu tun.

Am ersten Tag wurden sie, sehr aus dem Stegreif, in »rassische Mannschaften« unterteilt – Filipinos, Patagonier, amerikanische Ureinwohner, Syrer und Afrikaner – und nah-men an Staffelrennen, Hochsprung, Tauziehen, Kugelstoßen, Speerwurf und Baseballwerfen teil. Gegen Ende des zweiten Tages trugen viele der Teilnehmer lieber ihre eigenen sportlichen Wettkämpfe aus, wie Stabklettern, Schlammkämpfen und Bogenschießen. Im offiziellen Bericht hieß es: »Die Vertreter der wilden und unzivilisierten Stämme erwiesen sich als minderwertige Athleten, in hohem Maße überschätzt.« 10Ein Afrikaner sei die 100 Yards in einer Zeit gelaufen, »die jeder zwölfjährige amerikanische Schuljunge unterbieten könnte«. Der Bericht schloss recht selbstzufrieden: »Der Wilde ist nicht der naturgegebene Athlet, als den man ihn uns weismachen wollte.« Der romantische Athletikbegriff im Sport mochte der Vergangenheit angehören, aber Pseudowissenschaft, die einer Hierarchie der Rassen, sowohl in athletischer als auch intellektueller Hinsicht, Vorschub leistete, war immer noch quicklebendig.

Falls die Spiele von St. Louis und seine Athleten wirklich die Speerspitze der Zivilisation darstellten, dann erinnerte der Marathon an den berühmten Witz von Gandhi, der auf die Frage, was er von der Zivilisation des Westens halte, einmal sagte: »Ich denke, das wäre eine gute Idee.« 32 Läufer gingen an den Start, aber nur 14 kamen ins Ziel. Die Temperaturen lagen bei mehr als 35 Grad Celsius, die Luft war feucht und stickig, und die Läufer hatten außerdem mit dem Staub zu kämpfen, der auf den steinigen, miserablen Straßen von Missouri aufgewirbelt wurde. Erst nach fast 20 Kilometern erhielten die Läufer Trinkwasser, wobei der Amerikaner William Grace so viel trank, dass er sechseinhalb Kilometer später eine fast tödliche Magenblutung erlitt. Andere, im Irrglauben, Flüssigkeitsaufnahme während des Rennens sei schädlich, beschränkten sich auf nasse Schwämme und mit Brandy getränkte Waschlappen. Andarín Carvajal, ein Postbote, der auf eigene Faust aus Kuba angereist war, verlor sein Reisegeld in einem Würfelspiel in New Orleans, traf ohne einen Cent in St. Louis ein und bestritt das Rennen in schweren Schuhen und abgeschnittenen Hosen. Obwohl er zwischendurch anhielt, um zu essen und mit Zuschauern zu plaudern, wurde er Vierter. Unter denen, die ins Ziel kamen, waren die beiden Südafrikaner Len Tau und Jan Mashiani, die als Statisten bei der Nachstellung des Burenkriegs mitwirkten. Sie kamen als Neunter und Zwölfter ins Ziel – beachtlich für blutige Anfänger –, und das, obwohl Tau noch eine zusätzliche Meile hatte laufen müssen, um einem angriffslustigen Hund zu entkommen.

Der Amerikaner Fred Lorz erreichte als Erster das Stadion, und »ein paar Momente lang herrschte ein Heidenlärm«, bis klar wurde, dass er zumindest einen Teil der Strecke in einem Lastwagen zurückgelegt hatte und folgerichtig disqualifiziert wurde. Thomas Hicks, an zweiter Stelle laufend und nur noch im Schritttempo unterwegs, schaffte es gerade so, sich über die Linie zu schleppen. Wie sich herausstellte, hatte sein Trainer Charles Lucas ihm untersagt, während des Rennens Wasser aufzunehmen und ihm stattdessen ein wahnwitziges, aber vollkommen legales Gebräu aus Strychnin, Alkohol und Eiweiß verabreicht. Hicks hatte noch Glück; zwei Spieler der siegreichen amerikanischen Wasserballmannschaft waren sechs Monate später tot, nachdem sie an typhoidem Fieber erkrankt waren, das sie sich mit ziemlicher Sicherheit im künstlichen See der Ausstellung geholt hatten, der gleichzeitig als Sickergrube für tierische und pflanzliche Abfälle diente und bis August zu einer faulenden Brühe aus Bakterien und Krankheitserregern geworden war.

DREI

Hinsichtlich seines eigenen direkten Einflusses bedeuteten die Spiele 1906 in Athen den Tiefpunkt für Coubertin. Von den übrigen Mitgliedern des IOC dazu gezwungen, klein beizugeben, was die Austragung der Spiele und ihren Status anging, tat er sein Möglichstes, sie komplett zu ignorieren. Zwar druckte er in seiner Revue Olympique das Programm der Spiele ab, verschwieg aber, wann sie überhaupt stattfanden. In einer späteren Ausgabe rang er sich in einer Vorschau auf die Olympiade in Athen 14 Seiten ab, auf denen er die Leser ermunterte, die griechische Kunst und Geschichte zu erkunden, erwähnte die Spiele selbst aber nur einmal; auf dem von ihm empfohlenen Rundgang durch Athen blieb das Olympiastadion erstaunlicherweise gänzlich unberücksichtigt. 1Während zahlreiche Mitglieder des IOC den Spielen beiwohnten, blieb Coubertin daheim in Paris und nahm an einer Konferenz über Kunst, Literatur und Sport in der Comédie-Française teil; dabei hatte er Glück, dass ein Putschversuch, der in seiner Abwesenheit in Athen angezettelt wurde und der Kronprinz Georg von Griechenland zum neuen Präsidenten des IOC gemacht hätte, verpuffte. Jahre später, 1949, um genau zu sein, entschied eine IOC-Kommission unter Vorsitz des Amerikaners Avery Brundage, einem unterwürfigen Gefolgsmann des Barons, Athen 1906 nicht als vollwertige Olympische Spiele anzuerkennen.

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