Burkhard Ziebolz - Orpheus Stufen - Kriminalroman

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Orpheus Stufen - Kriminalroman: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein packender Krimi, der einen zum Weiterlesen antreibt!Wilhelm Ringelnatz geht zuerst von reiner Routine aus, als er den Diebstahl einer jahrhundertealten Schrift aufklären soll, doch ganz im Gegenteil. Bald findet er heraus, dass jeder, der das verschwundene Werk gelesen hatte, kurz darauf verstorben ist. Ob die Tode mit dem Buch zusammen hängen? Die Spuren führen ihn zu Salomon Mergentheimer, ein jüdischer Bibliothekar, welcher vor dem Zweiten Weltkrieg in Wolfenbüttel gearbeitet hatte. In einem Wettrennen mit der Zeit versucht Ringelnatz die Puzzleteile zusammen zu setzen.-

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Er wußte lange nicht, was er darüber denken sollte. Der alte Mann lehnte die wenigen freundlichen Angebote für zwischenmenschliche Kontakte ab, auf barsche, unfreundliche Art und so, daß dem anderen ein für alle Mal die Lust verging, es nochmals zu versuchen. Gegenüber der Familie und den Freunden war er umgänglich, in unterschiedlicher Abstufung. Am oberen Ende der nach unten offenen Umgänglichkeitsskala rangierte Felix und – mit ein wenig Abstand – seine Mutter. Die Schlußlichter waren seiner Schätzung nach Tante Monika und ihr Mann.

Felix’ Charakter unterschied sich von dem des Alten, deshalb verstand er erst spät, warum sich dieser so verhielt. Wie alles in dessen Leben hatte es mit seiner Vergangenheit zu tun und war nichts als ein Schutzmechanismus. Heinrich Ringel war eine Schildkröte, die sich bei Annäherung von etwas Ungewohntem in den Panzer zurückzieht, um den weichen, verletzlichen Körper vor Verletzung durch den potentiellen Feind in Sicherheit zu bringen.

Eine alte, vorsichtige Schildkröte.

Die dicke Holztür zum Arbeitszimmer ist nur angelehnt, Felix drückt sie auf. Er tritt ins Halbdunkel, ahnt die gediegene Inneneinrichtung mehr, als daß er sie sieht. Er würde hier jedes Detail mit verbundenen Augen erkennen. Dann haben sich die Augen an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt.

Das riesige Bücherregal. Felix hebt die Hand, ein Finger gleitet über die Rücken der alten Wälzer: deutsche Klassiker, zeitgeschichtliche Werke, dazu Schriften von Größen des Dritten Reiches. Als Kind hat er auch manchmal hier gestanden, mit fast der gleichen Neugierde, fast dem gleichen schlechten Gewissen und dem Gefühl, in verbotenes Gebiet einzudringen. Nie hat er eines der Bücher herausgezogen oder gar gewagt, eines aufzuschlagen. Es war keine Angst, es war nur das Gefühl, etwas Unrechtes zu tun, vergleichbar mit dem Verstoß gegen eines der Zehn Gebote, nur viel konkreter.

Felix schüttelt den Kopf. Er ist jetzt älter, gereifter, und das Gefühl, eben noch ganz nah, verschwindet wie verwehender Rauch.

Ratlos sieht er sich um. Er ist hier, um etwas zu finden, und weiß nicht, was es ist. Der Raum bietet tausendundeine Möglichkeit zum Versteck; allein die Durchsuchung der Bücher würde Stunden dauern. Unschlüssig steht er da, die Hände in den Taschen.

Durch die Latten der Fensterläden dringen feine Streifen goldenen Lichtes und malen ein Muster von geometrischer Strenge in das Zimmer; in den Sonnenstrahlen tanzen Millionen kleinster Staubpartikel und bilden eine Galaxis in ständiger Bewegung. Er folgt den hellen Linien mit dem Blick, über Wände und Boden, zum Schreibtisch, der gerade in diesem Augenblick durch den Schatten des Fensterrahmens in zwei exakte Hälften geteilt wird. Wie magnetisiert macht er einen Schritt darauf zu.

Im Schatten des Rahmens liegt ein Stapel geöffneter Briefumschläge. Er nimmt ihn in die Hand. Es sind ältere Briefe, teilweise abgegriffen und verfärbt, offenbar Schriftwechsel mit Freunden, dazu zwei Briefe seiner Großmutter, die sie ihrem Mann vor langer Zeit aus der Schweiz geschrieben hat.

Verbotenes Terrain.

Er legt den Stapel zurück und beugt sich vor, über den Schreibtisch. Sein Hand gleitet suchend unter der Kante der Arbeitsplatte an der Wandseite hin und her. Wo war es nur?

Vor Jahren hat sein Großvater ihm das Geheimnis des massiven Sekretärs offenbart: Das Geheimfach ist hinter der Schublade in der Mitte des Tisches, läßt sich aber nur herausziehen, wenn vorher ein Hebel umgelegt wird. Der Hebel ist irgendwo an der Vorderseite des Schreibtisches. Felix hat ihn zwar damals nicht sehen können, aber er erinnert sich noch gut, wo der Alte gesucht hat.

Die Oberfläche des Holzes fühlt sich warm und glatt an, keine Spur von einem Hebel. Er tastet weiter, spürt schmerzhaft die Kante des Schreibtisches an seiner Hüfte, da, wo sich sein Körper aufstützt. Irgendwo hier muß das Ding sein. Dann stößt sein Zeigefinger an einen kleinen Vorsprung.

Felix drückt mit zwei Fingern darauf und spürt, wie der Vorsprung leicht nachgibt. Irgendwo im Inneren des Möbels rastet, mit deutlich hörbarem metallischen Klicken, ein Riegel ein. Anscheinend hatte sich sein Großvater damals nicht klar ausgedrückt: Es ist eher eine Art Knopf als ein Hebel.

Er richtet sich auf, zieht die Schublade vollständig heraus. Sie enthält Papier, Stifte, Briefmarken und andere Dinge, die in einen Schreibtisch gehören. Er stellt sie schnell auf die Arbeitsplatte und kniet sich hin. Am hinteren Ende der Schienen, die die Schublade gehalten haben, befindet sich noch eine zweite, viel kürzer als die erste und aus rohen, unlackierten Brettern; er zieht auch diese heraus. Der Inhalt wird sichtbar.

Der Umschlag des Briefes ist, im Gegensatz zu denen auf dem Tisch, neu und er ist zugeklebt. Die Adresse besteht aus einem einzigen Wort.

Felix.

4.

Geht es euch gut, meine Lieben? Habt Ihr genug Wasser?«

Das Pfeifen des Wasserkessels zerschneidet den halblaut gesprochenen Monolog des Mannes wie ein Sägeblatt, und gleichzeitig die Rede des Nachrichtensprechers aus dem Fernsehgerät im Hintergrund.

Ringelnatz erhebt sich schwerfällig aus den Tiefen des alten Sofas. Seine Füße tasten suchend nach den ausgetretenen Pantoffeln, die Agnes immer so gehaßt hat. Es sind zwar nicht mehr dieselben wie damals, aber er hat sich wieder ähnliche gekauft, als die alten nicht mehr zu gebrauchen waren. Das ist ein Jahr nach ihrem Auszug gewesen.

Fast acht Jahre ist es her. Seine Frau hat ihn von einem Tag auf den anderen verlassen, ohne Vorwarnung. Sie haben sich über die Jahre auseinandergelebt, das stimmte, und sein Beruf ist ihm immer wichtiger gewesen als sie, das stimmte auch. Trotzdem hat ihn die Trennung schwerer getroffen, als er geglaubt hat. Nicht sofort, in der ersten Zeit war er überwiegend mit der Pflege seiner gekränkten Eitelkeit und dem daraus entstandenen Zorn auf Agnes beschäftigt. Aber dann, nach ein paar Wochen, da trat das Selbstmitleid zurück und er begann, die Einsamkeit zu spüren.

Er geht hinüber, in die Küche der kleinen Wohnung, die er allein mit seinen zwei Sittichen bewohnt. Das Wasser brodelt hörbar im Inneren des Kessels, wie Lava in einem Vulkan kurz vor der Eruption. Ringelnatz nimmt die Pfeife ab, das Geräusch verstummt. Dann gießt er das kochende Wasser in die vorbereitete Tasse mit dem Teebeutel.

Niemals hätte er angenommen, daß sich Agnes in ihrer Ehe derart unwohl fühlen würde, daß sie sich dazu gezwungen sehen könnte, ihn zu verlassen. Und noch weniger wäre er auf die Idee gekommen, daß sie zu einem solchen Schritt überhaupt den Mut aufbringen würde. Gerade dies machte ihm am meisten zu schaffen: Das Gefühl, dreißig Jahre neben ihr gelebt zu haben, ohne sie zu kennen und ohne jemals mitzubekommen, was wirklich in ihr vorging.

Er hat sie nicht wahrgenommen, all die Zeit.

Der Detektiv geht mit der Tasse nach nebenan, nimmt den Platz auf dem Sofa wieder ein. Der Tee wird ihm guttun. Die Übelkeit vom Nachmittag ist zwar verschwunden, aber immer noch ist da ein unangenehmes Zwicken im Magen und ein leichtes Völlegefühl, obwohl er kaum etwas gegessen hat über den Tag. Er drückt auf den Knopf der Fernbedienung. Das Bild zieht sich blitzschnell bis auf einen schmalen, horizontalen Spalt zusammen, wird dann vertikal immer dünner und ist verschwunden.

Nun ist es still, bis auf das Ticken der beiden Wanduhren, und gelegentlich leise, zirpende Töne, die die Vögel von sich geben. Er führt die Tasse zu den Lippen; während er trinkt, spaziert sein Blick kritisch durch den Raum.

Mit Agnes hat sich auch die Wohnkultur von ihm verabschiedet, das ist überdeutlich. Er kann das einfach nicht, seine Frau hatte ihm seinen schlechten Geschmack manchmal vorgehalten. Ringelnatz hält die drei Räume zwar klinisch sauber, aber seine Einrichtungsgegenstände wirken alle, als stünden sie nur zufällig bei ihm herum; kein Stück paßt zum Stil des anderen. Er spürt die Disharmonie, und sie stört ihn, aber er ist nicht in der Lage, etwas daran zu ändern.

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