Burkhard Ziebolz - Orpheus Stufen - Kriminalroman

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Orpheus Stufen - Kriminalroman: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein packender Krimi, der einen zum Weiterlesen antreibt!Wilhelm Ringelnatz geht zuerst von reiner Routine aus, als er den Diebstahl einer jahrhundertealten Schrift aufklären soll, doch ganz im Gegenteil. Bald findet er heraus, dass jeder, der das verschwundene Werk gelesen hatte, kurz darauf verstorben ist. Ob die Tode mit dem Buch zusammen hängen? Die Spuren führen ihn zu Salomon Mergentheimer, ein jüdischer Bibliothekar, welcher vor dem Zweiten Weltkrieg in Wolfenbüttel gearbeitet hatte. In einem Wettrennen mit der Zeit versucht Ringelnatz die Puzzleteile zusammen zu setzen.-

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Die ältliche dicke Frau, die als nächste kommt, kennt er auch nicht. Sie trägt ihren wogenden Busen wie ein schweres Bündel vor sich her, die knollige Nase tief in ein Papiertaschentuch von zweifelhafter Färbung gedrückt. Vielleicht die Putzfrau. Nein – hat nicht der Alte so etwas wie eine Haushälterin gehabt, die letzten zwei Jahre? Das hat er ihm mal geschrieben. Sein »Faktotum«, hat er sie in dem Brief genannt. Haushälterin, das könnte passen, Physiognomie und Haltung entsprechen Felix’ Vorstellung.

Keine Zeit mehr für müßige, passive Betrachtung. Seine Tante kommt, und er muß nun seine Aufmerksamkeit zwischen der Dicken und ihr teilen. Sie umarmt ihn und gibt ihm einen Kuß auf die Wange; ihre Lippen sind kühl.

»Tut mir leid für dich. Du mochtest ihn, nicht wahr?«

»Ja, Tante Monika.«

Ihre Augenbrauen wandern leicht nach oben. Ihr Ton ist ernst, kritisch, fast vorwurfsvoll.

»Trotz seiner Vergangenheit.«

»Ja, Tante Monika.«

Er weiß, was sie denkt: Gleich und gleich gesellt sich; aber sagen tut sie es nicht. Gleichzeitig ist er nicht sicher, wie fest ihre moralische Standfestigkeit wirklich ist und ob sie sich auf alle Bereiche ihres Lebens erstreckt. Er hat früher ein paar Geschichten über sie gehört, die nicht dazu passen.

Jedenfalls wird ihre Stimme nun ein paar Grad rauchiger.

»Du bist ein richtiger Mann geworden.«

»Ja.«

Diesmal verschluckt er das »Tante Monika« und findet, daß er schon wieder ganz gut zurechtkommt in der freien Welt.

Ein letzter Händedruck, dann ist sie fort, wie ein schwül warmer Gegenwind, der plötzlich ausbleibt, wenn man in die Abdeckung eines Gebäudes gerät. Er sieht ihr nach, wie sie an Onkel Walters Arm mit schwingenden Hüften das Feld verläßt. Immer noch gute Beine und ein guter Hintern.

Er hat den Alten wirklich gern gehabt, und was früher War, war ihm egal. Er war ein Kind, was interessierte ihn die Vergangenheit seines Opas, oder gar die einer ganzen Nation? Aber er merkte schon damals: Irgend etwas ist da, das der alte Mann mit sich herumträgt wie einen unsichtbaren Kropf. Die Blicke der Leute, leise, halb ausgesprochene Sätze, vielsagende Gesten mit den Händen – und nie wurde ausgesprochen, was man meinte, und nie wurde ganz klar, worin der Makel bestand.

Aber Felix war ein Kind, und er liebte seinen Großvater. Der war groß und stark und wußte immer, was zu tun war, wenn der kleine Junge mit seinen kleinen Nöten und Ängsten zu ihm kam. Er wußte es oft besser als dessen Eltern.

Der Alte hat ihm gegenüber nie von der dunklen Zeit gesprochen, obwohl sie das vertrauteste Verhältnis hatten, das man sich nur vorstellen kann. Und Felix hat nie gefragt, nicht einmal, als er schon älter und neugierig war. Er ahnte irgendwann, worum es ging, aber es blieb dennoch der weiße Fleck auf der Karte ihrer Partnerschaft, den keiner betrat und nie betreten würde, um den anderen nicht in Verlegenheit zu bringen.

Er wußte jedoch, was dem Mann die Erinnerungen bedeuteten. Mehr als einmal hat er ihn bei der Lektüre stockfleckiger Bücher oder bei der Durchsicht von altem, braunem Fotomaterial ertappt; alles verschwand blitzschnell in einer Schublade, wenn er merkte, daß er ihm zusah, und ein Scherz lenkte ab und verwischte die Gedankenspuren.

Und jetzt? Will er es überhaupt noch wissen? Nichts, was der Mann, der jetzt anderthalb Meter unter ihm liegt, je getan hat, kann wirklich nur schlecht gewesen sei, davon ist er überzeugt. Einen Augenblick bereut er schon, daß er sich nicht alles von ihm selbst hat erzählen lassen, als dies noch möglich war.

Die Zeremonie ist zu Ende, die Anwesenden wenden sich dem Ausgang des Friedhofs zu, teils mit gebührender Langsamkeit, teils in einer Eile, die fast an Flucht erinnert. Felix’ Vater reicht dem Pfarrer die Hand, dankt für die zu Herzen gehenden Worte. Dieser nimmt das Lob routiniert entgegen, in Gedanken schon weit weg bei der Hochzeitsfeier am Nachmittag und der abendlichen Sitzung des Pfarrgemeinderates.

Ein letzter Blick Felix’, der als einziger noch an seinem Platz steht, auf die Grube. Ein Arbeiter in grünem Overall – sagt man noch Totengräber? – beginnt, sie zuzuschaufeln. Braune Lawinen rollen hinab, kleine Erdklumpen überholen große, große Erdklumpen überholen kleine, und alle sammeln sich am tiefsten Punkt des Loches, um mit dumpfem Klopfen auf den Holzdeckel zu prallen. In den ruhigen, gemessenen Bewegungen des Mannes liegt etwas Feierliches, das seiner Tätigkeit eine neue, höhere Bedeutung gibt. Fast scheint sie die logische Fortsetzung der Trauerfeier zu sein, und einen Moment bedauert es Felix, daß nur er allein noch beobachtet, was hier geschieht, und nur er Zeuge wird eines weiteren Rituals. Dann aber bemerkt er die Einzelheiten, die Zigarette im Mundwinkel des Mannes, die schlampige Rasur und die angeschmutzten Hosenbeine, und er entscheidet, daß hier doch nichts anderes stattfindet als das Schließen eines Grabes.

Ein paar Minuten später sitzen sie im neuen lackglänzenden Auto seines Adoptivvaters. Felix auf dem Beifahrersitz, seine Mutter hinten; eine unwillkürliche Sitzordnung, ohne Überlegung oder Absprache so wie früher eingenommen, trotz der langen Zeit, die er fort war. Es ist sehr still im Wagen. Er lehnt sich in den bequemen Ledersitz.

Irgendwo muß man anfangen.

»Schöner Wagen. Hast du ihn schon lange?«

Erich Luckmann widmet seine Aufmerksamkeit dem stark fließenden Straßenverkehr an der Einmündung der Straße.

»Ein paar Monate. Ein neues Modell mit mehr Leistung bei niedrigerem Verbrauch. Gab es den schon, als du ...?«

»Ich glaube nicht. Ich hätte es gewußt.«

Felix’ Grinsen kommt nicht ganz ungezwungen.

Seine Mutter legt ihm von hinten die Hand auf die Schulter, leicht wie ein Schmetterling.

»Wir sind froh, daß du wieder bei uns bist.«

Sie will noch mehr sagen, aber wie immer in Augenblicken emotionaler Bewegung fehlen ihr die Worte; ein Mangel, der ihn seine ganze Kindheit hindurch begleitet hat. Er drückt sanft ihre Hand, und sie zieht sie zufrieden wieder zurück.

»Ich freue mich auch. Schade ist nur . . .«

»Was?«

»Schade ist, daß ich zu spät gekommen bin. Ich hätte den Alten gern noch mal gesehen. Lebend, meine ich.«

»Die Kommission hat sich sehr spät entschieden. Später, als es eigentlich geplant war. Dein Großvater hat genauso gespannt darauf gewartet wie du.«

Felix blickt gedankenverloren auf die Straße vor der langen Motorhaube, die Unterlippe etwas vorgeschoben. Er hätte ihn wirklich gern noch einmal gesehen, und noch lieber wäre er bei ihm gewesen, als es passierte. Der Alte hatte sich in den letzten Jahren auf ihn verlassen, in vielen Dingen. Eines Tages hatte er ihn beiseite genommen und gesagt: »Wenn es mal soweit ist, will ich, daß du bei mir bist. Ich will nicht allein sein, wenn ich gehe.« Felix, auf der Schwelle zwischen Kind und Erwachsenem, hatte die Bedeutung des Augenblickes nur unscharf erfaßt, aber es hatte gereicht, um einen dicken Kloß in seiner Kehle entstehen zu lassen. Der ganze Sinn dieses Wunsches war ihm erst viel später aufgegangen. Es war nicht die Angst vor dem Sterben – die hatte der Alte nie gehabt –, es war einfach der größte Beweis von Vertrauen und Zuneigung gewesen.

Und jetzt hat er das Gefühl, ein Versprechen nicht gehalten zu haben.

»Wie ist er gestorben? Er war doch niemals krank.«

Ein kurzer Seitenblick seines Vaters.

»Gehirnschlag. Es ist wohl ganz plötzlich passiert, kurz nach dem Abendessen.«

Gehirnschlag? Was ist das?

»War jemand bei ihm?«

»Nein. Die Haushälterin war schon fort; sie wohnt in der Nachbarschaft und kam nur zur Arbeit ins Haus. Am Morgen hat sie ihn dann gefunden. Ganz friedlich lag er auf dem Sofa, so als wäre er eingeschlafen.«

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