Wilhelm König - Grenzgänge

Здесь есть возможность читать онлайн «Wilhelm König - Grenzgänge» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Grenzgänge: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Grenzgänge»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

In diesem Werk beschreibt Wilhelm König einen Einzelgänger und seine Erfahrungen mit Ost und Westdeutschland zu Zeiten der Teilung. Langsam aber stetig wird der Held Karl Simpel zu einem politisch bewussten Denken verleitet. Ein Umschulungslehrgang mit Flüchtlingen von der anderen Seite, eine sich anbahnende Beziehung mit einem Mädchen in der DDR und die immer zugrunde liegende Frage von Freiheit prägen seine Einstellung und die Dinge, für die Karl bereit ist sich einzusetzen.Wie der Name schon verrät, ist die Hauptperson dieser Trilogie Karl Simpel. Als eine Art schwäbischer Till Eulenspiegel sieht er die Welt durch seine ganz eigenen Augen und muss daher immer wieder lernen mit den Situationen umzugehen, die sich ihm präsentieren. Insbesondere die politischen Phasen, wie den Nationalsozialismus und die Teilung Deutschlands, erlauben ihm immer wieder zu lernen und zu wachsen.

Grenzgänge — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Grenzgänge», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich habe auf der Herfahrt mit einem Herrn gesprochen, berichtet meine Mutter in ruhigem Ton; er hat mal Medizin studiert, jetzt fährt er in Kur. Er hat eine ähnliche Krankheit gehabt wie du; vom andern wollen wir gar nicht reden.

Ist auch nicht nötig, Mutter! Ich komme hier gut zurecht. Alles bestens; prima!

Und die Kameraden?

Auch gut! Jeder möchte vorankommen und mit dem Nachbarn in Frieden leben.

Wohnen alle in Zweibettzimmern?

Ja!

Konntest du deinen Zimmergenossen auswählen?

Nein! Aber ich glaube, da haben sie schon darauf geachtet: Alter, Landeszugehörigkeiten undsoweiter.

So? Woher ist er denn?

Ich komme gut mit ihm aus.

Das ist die Hauptsache.

Auf dem Fluß treiben jetzt die Kähne. Segelboote spiegeln auf und ab. Motorschiffe dazwischen, braune Badehosenkörper hinter sich herziehend. Ein Wasserskifahrer stürzt; es dauert einen Augenblick, bis er auftaucht und wieder steht. Am Ufer wird er sich zuerst duschen müssen. Denn das Öl der Fähren und die Abwässer der Industrie kleben an seinem Körper. Hat er nicht auch davon getrunken? Dann hilft nur erdulden.

Ich könnte mit Ernst im Auto mitfahren, fahre ich in der Beschreibung meiner Lage fort. Aber ich will nicht.

Das mußt du auch nicht, erklärt meine Mutter. Und dann berichtet sie von daheim: Deine Schwester will heiraten.

So? tue ich überrascht, und bin es wohl auch.

Ja, und der Nachbar ist gestorben.

Krank?

Er war immer noch rüstig; gerade siebzig: da muß man nicht sterben.

Blickst du in den Menschen hinein?

Das hast du von deinem Großvater.

Wie gehts dem?

Nun, der ist in einem Alter! Aber Gott sei Dank, der kann von einem Kind zum andern. Wenn ich darauf nur auch einmal hoffen kann ...

Nun bin ich an der Reihe, zu fragen: Wie geht es dir selbst, Mutter? Hast du Sorgen?

Ach ...

Was macht dein Knie? Bist du immer noch in Behandlung?

Ja; es wird besser. Der Nachbar will sein Dach ausbauen. Wir sollen die Genehmigung geben, weil es die Sicht auf den Garten und die Kirche versperrt.

Wirst du dich weigern?

Ihnen zum Possen möchte ich es tun! Aber das alles ist eine Last, die ich mir nicht aufladen möchte. Komm jetzt!

Wir mußten gehen. Um 17.54 Uhr fuhr der Zug vom Heidelberger Hauptbahnhof aus. Wir waren rechtzeitig da. Ich stellte mich an den Bahnsteig, folgte dem aus der Halle hinausrollenden Zug und winkte. Der Arm meiner Mutter war noch lange in dem Abteilfenster zu sehen. Hoffentlich hatte ich nichts falsch gemacht, hatte nicht zuviel oder zuwenig gesagt. Aber wir würden uns ja bald wieder sehen.

Ein Sommer wie er sein soll: heiß und lang! Ich dachte immer noch über die Geschichten nach, die mir meine Mutter über die momentanen Vorgänge erzählt hatte. Das bestimmt dich auch weiterhin, sagte ich mir, ob du willst oder nicht. Davon gehst du aus und dahin kehrst du auch irgendwie in deiner Not zurück. Und es ist immer Not; es ist immer Ungewißheit, ob das das Richtige ist, was du gerade machst oder sagst. Davon kommst du auch nie los: von den Bauern, von den Arbeitern, den Haushaltsmädchen, den Straßenwarten, den Schreinern, den Bibellesern – lauter Knechte! Nie Herren! Und da will man mir weismachen, ich lebte in einer besseren Gesellschaft; es gäbe bei uns keine Klassen, keine Unterschiede zwischen den Ständen mehr, und wenn man vorankommen wollte, brauchte man nur das zu machen, was alle machen. Ich mache doch schon, was ich kann – und ich höre nur Schweigen von allen Seiten!

Freitag, 23. 6. 1961 – Betriebsbesichtigung durch die Klasse. Wie besprochen. Es wird interessant sein. Ein Bus steht an der Pforte des Werks, nimmt eine Truppe auf und schaukelt sie in die Nachbarschaft: nach Friedrichsfeld bei Mannheim. Gießerei und Gesenkschmiede. Riesige Dampfhämmer arbeiten unter den Augen der Besucher. Schade: Die Erklärungen durch die einzelnen Meister der Abteilungen werden nur in der vordersten Reihe verstanden.

Anders, deutlicher wird es danach in der Kantine, wo für uns die Tafeln gerichtet sind. Ein kleines Vesper und Getränke. Ein Herr in Krawatte hält eine Ansprache, unsere Lehrer bedanken sich. Solche Vororterkundungen verfolgen ja eine bestimmte Absicht: einmal sollen die Schüler ein Bild von der Praxis erhalten, zum andern wollen Betriebe auf die eine oder andere Begabung im laufenden Kurs aufmerksam gemacht werden. Tatsächlich fand man den Betriebsleiter einigemal mit Heinz und dem Zeichenlehrer im Gespräch. Auch andere herausragende Talente, zu denen ich natürlich nicht gehörte, wurden auffallend um den einen oder anderen Meister, der uns durch die Fabrik führte, herumgestellt.

Am Nachmittag setzt sich eine Gruppe ins Schwimmbad nach Schwetzingen ab. Ich bin dabei! Auch Karlheinz schließt sich an. Er ist, wie wir alle, in bester Stimmung; krault am Beckenrand entlang und kann sich sogar selber heraushieven. Er muß einmal ein guter Schwimmer gewesen sein, vor dem Unfall, wenn auch nicht von der Klasse unseres Zeichen- und Rechenlehrers, der sich schwimmend, tauchend und am Ball – im Wasser wie auf dem Rasen – wieder einmal hervortun muß. Dann zieht plötzlich einer einen Fotoapparat aus der Tasche und knipst die fünf Männer in Badehosen, alle im Gras sitzend, und vier davon die Arme um die angezogenen Knie geschlungen. Alle sind wir käsweiß am ganzen Körper und setzen uns zum erstenmal in diesem Jahr der prallen Sonne aus. Wenn wir das nur nicht büßen müssen! Und ich merke es dann wirklich in der Umkleidekabine: zwischen den Schulterblättern spannt die Haut, Arme und Beine wirken trocken und brüchig; das Fleisch auf den Knochen brennt Das kann eine angenehme Nacht werden.

Sonntag, 25. 6. 1961 – Ich bleibe auf dem Zimmer. Zwischen den Mahlzeiten ein paar Gehübungen durchs Haus. Am Nachmittag kommt endlich ein Gewitter, und die Affenhitze ist im Nu verflogen. Doch am Abend kriecht sie bereits aus allen Ecken wieder hervor. Das ist das berühmte Heidelberger Wetter, das schon Schopenhauer verjagte! Zeitung gelesen: Rhein-Neckar-Zeitung und Die Welt – Heiratsmarkt und Politik! Eine Kleinanzeige in der Rhein-Neckar-Zeitung fällt mir auf: »Zwei unternehmungslustige Mädchen, 20 und 21, suchen zwei ebenso bewegliche, nette Herren zwecks Freizeitgestaltung. Spätere Heirat nicht ausgeschlossen.«

Ich bin zu Karlheinz hinuntergegangen. Gemeinsam haben wir einen Brief entworfen. Wir wollen ihn wirklich abschikken.

Montag, 26. 6. 1961 – Der Nachmittag ist frei; wir dürfen ihn nach unseren Vorstellungen (und wohl Bedürfnissen) gestalten. Ich fahre mit Karlheinz, trotz Nachwirkungen eines unleugbaren Sonnenbrands, wieder nach Schwetzingen ins Freibad. Als wir ankommen, beginnt es zu regnen. Aber wir bleiben und lassen es donnern. Um 18 Uhr verlassen wir die Arena: 2 Mann und 1 Stock, wobei Stock wichtiger ist als Mann; denn Stock stützt Mann – ohne Stock fällt Mann um! Ein Mann! In Heidelberg gehen wir noch einen trinken.

Dienstag, 27. 6. 1961 – Fachkunde: 11.2 Druck in Gasen. Die Erde ist von einer Lufthülle umgeben (wir schreiben: Atmosphäre). Durch das Gewicht dieser Lufthülle herrscht auf der Erdoberfläche eine Pressung ... Wärmetechnik: In der Technik muß man genau unterscheiden zwischen Temperatur und Wärme. Die Temperatur sagt etwas aus über den Wärmezustand eines Körpers. Die Wärme hingegen gibt an, welche Wärme menge in einem Körper von einer bestimmten Temperatur steckt (Energie). Sind alle mitgekommen, fragt der junge Dozent. 12.1. Temperatur –.

Wenige Tage später schrieb ich, nach einigen Überlegungen, diesen Brief, mit dem alles begann:

»An den FDGB der DDR, Berlin-Ost. Betrifft: Freistellen an den Erholungsorten der DDR. Sehr geehrte Herren! Es ist mir zu Ohren gekommen, daß die Deutsche Demokratische Republik dem Volk innerhalb ihres ganzen Landes Erholungsorte eingerichtet hat, an denen sie westdeutschen Bürgern sogenannte Freistellen einräumt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Grenzgänge»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Grenzgänge» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Grenzgänge»

Обсуждение, отзывы о книге «Grenzgänge» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x