Wilhelm König - Grenzgänge

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In diesem Werk beschreibt Wilhelm König einen Einzelgänger und seine Erfahrungen mit Ost und Westdeutschland zu Zeiten der Teilung. Langsam aber stetig wird der Held Karl Simpel zu einem politisch bewussten Denken verleitet. Ein Umschulungslehrgang mit Flüchtlingen von der anderen Seite, eine sich anbahnende Beziehung mit einem Mädchen in der DDR und die immer zugrunde liegende Frage von Freiheit prägen seine Einstellung und die Dinge, für die Karl bereit ist sich einzusetzen.Wie der Name schon verrät, ist die Hauptperson dieser Trilogie Karl Simpel. Als eine Art schwäbischer Till Eulenspiegel sieht er die Welt durch seine ganz eigenen Augen und muss daher immer wieder lernen mit den Situationen umzugehen, die sich ihm präsentieren. Insbesondere die politischen Phasen, wie den Nationalsozialismus und die Teilung Deutschlands, erlauben ihm immer wieder zu lernen und zu wachsen.

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Sonntag, 9. 4. 1961 – Ganz eingeschlossen!

Dienstag, 11. 4. 1961 – Wechselhaftes Wetter über Heidelberg. Am Mittag hat es noch 25 Grad – und abends regnets! So etwas zermürbt – dees brengt ao da Gsendaschta om, wie es bei uns heißt!

Mittwoch, 12. 4. 1961 – Pip-pip-pip! Telegramm: erster mensch stop gagarin stop umkreist stop mit raumschiff stop wostok I stop den planeten erde stop runden um runden stop zieht ein russe stop seine bahn stop gefahr stop für den frieden stop rettet stop rettet die freiheit stop rettet ein russe stop gagarin stop wostok I stop

Streit um Deutschland

Unterdessen war es Juni geworden; ich hatte mich längst an Schule, Stadt und Umgebung gewöhnt. Einige Zwischenprüfungen waren bestanden, und ich war dreimal wieder daheim gewesen. Bezahlte Heimfahrten nannte man das. Bis zum Jahresschluß sollten drei weitere folgen. Und vom 28. Juli bis zum 21. August war Sommerpause. Das entwickelte sich zusehends zum Hauptgesprächsthema: Wo gehts hin? Und für wie lange? Ich würde mich wohl wieder in meinem Dorf in dem Tal am Fuße der Schwäbischen Alb verkriechen, würde schlafen, Spazierengehen und nochmal schlafen und Spazierengehen.

Vor einer Woche hatte ich den Posten eines »Klassensprechers« abgegeben, zusammen mit der Kasse, in die jeder von uns eine Mark pro Woche für Ausflüge und sonstige gemeinsame Freizeitunternehmungen werfen mußte. Das war meine Idee. Aber ich mochte nun nicht mehr. Am Sonntag hatten die andern eine Rheinfahrt unternommen; da hatte ich mich bereits ausgeschlossen.

In der Klasse gab es, wie in den übrigen Lehrgängen am Berufsförderungswerk und in der gesamten Bevölkerung unseres Landes, einen großen Anteil von »Flüchtlingen«: Leute von drüben, die im Westen ihr Paradies suchten – und zum Teil wohl auch fanden! Mit den einen konnte man reden, über die guten wie über die schlechten Seiten ihrer Heimat, mit den anderen nicht. Überhaupt wurde mir das Problem Deutschland, deutsche Teilung erst in Heidelberg und im Umgang mit diesen »Übersiedlern« bewußt. Sicher führten mich meine Wege in den fünfziger Jahren schon mal an die Grenze: aber damals war es eine Absperrung wie jede und zu jedem Land. Ich habe sie dann auch nicht überschritten; es gab zu diesem Zeitpunkt keinen Anlaß dafür.

Zu den Leuten von drüben, mit denen ich über das Thema Deutschland stritt – weil man mit ihm streiten konnte –, gehörte besonders unser bester Mann: bester Zeichner, bester Rechner, bester Fachkundler. Bei Darstellungsschwierigkeiten richtete man sich nach ihm. Er war eine Begabung – die Lehrer bestätigten es! Aus ihm könnte ein Ingenieur werden. Heinz hieß er, Heinz Stack, war etwa 38 Jahre alt und verheiratet. Ansonsten: Kriegsteilnehmer, stark asthmatisch; seine Bewegungen waren sehr gemessen. Früher war er Bauschlosser oder so etwas, bevor er »rübermachte«. Er sprach auch öfters vom Motorenbau, doch da keiner von uns etwas davon verstand, ging niemand darauf ein. Sein Vater betreibe drüben eine kleine Werkstatt, in der er auch gelernt habe; später wurde die Werkstatt – ein Kleinbetrieb also – verstaatlicht; deshalb sei er geflohen. Er habe sich in die Lage nicht mehr länger einfügen können. Inzwischen sei sein Vater Rentner, die Mutter gestorben. Sein Vater könnte nun legal zum Sohn ziehen – aber wozu? Er habe seine Rente, und es ginge ihm gut; er habe seine Freunde auf der anderen Seite – was er denn noch mehr wolle in seinem Alter? Ja, so konnte Heinz sprechen. Außerdem werde sein Vater drüben von den neuen Herren immer noch um Rat gefragt, das gefalle ihm. Doch damit könne sich er, der Sohn, nicht zufriedengeben.

Wenn ich Heinz so offen und frei reden hörte, dann hatte ich immer öfters das Gefühl, daß ich ihn mit meinem Widerspruch – mit meinen Ansichten über ein System, das ich ja noch gar nicht kannte, aber im Grunde irgendwie wollte, wenn ich auch nur ahnte, weshalb – verletzte. Doch Heinz schien mir nichts über den Unterricht hinaus übel zu nehmen. Überhaupt drehte er manchmal mitten im Gespräch, das andere nur zum Teil verfolgten, weil es durchgehend über ihrem Niveau lag, den Spieß plötzlich herum, mochte er an der DDR – oder Ostzone – nicht alles schlechtmachen.

»So?« fragte ich verblüfft.

»Ja«, wiederholte er, holte tief Luft und stieß sie, über das Zeichenbrett gebeugt, hörbar aus.

Natürlich mußte auch ich bei ihm kiebitzen. Er hatte nichts dagegen. Irgendwie schien er sein Talent als etwas allen Gehöriges zu betrachten, das sich nur zufällig in ihm entwickelt hatte. War das nicht schon ein Ergebnis seiner »sozialistischen« Erziehung – paßte diese Haltung nicht mehr nach drüben als hierher? Fragen, die unsere unmittelbaren Aufgaben betrafen, beantwortete er mit einem verstehenden Lächeln. Darüber hinaus war er zu keiner politischen Stellungnahme zu bewegen, zu provozieren. Er ist, soweit ich mich erinnere, eigentlich nie zornig geworden – wie ich und die anderen, die bei manchen Äußerungen rot vor Zorn anliefen. Vielleicht lag es an seiner gesundheitlichen Verfassung. Denn man merkte, jede Erregung – und sei sie noch so klein – kostete Kraft; die Atemzüge gingen schneller und wurden immer tiefer.

Nein, ich glaube nicht, daß Heinz ein Gegner des »Zonenregimes« war, dafür war er zu klug und rechnete mit künftigen Veränderungen – auch auf dieser Seite! Er hatte sein Land nur verlassen, weil er sein persönliches Fortkommen gefährdet sah – ist das nicht überall Grund genug, abzuhauen, und sei es aus dem Paradies (wenn dieses Paradies vorwiegend für andere gemacht ist)? Das, so schätze ich nach wie vor, war sein Problem – sein zweites Leiden. Neben dem Asthma. Hin und wieder beschlichen ihn Zweifel, gestand er mir, ob er nicht doch zu ungeduldig gewesen sei – mit sich und der Gesellschaft im Osten Deutschlands (Mitteldeutschland, sagte er dann in solchen Augenblicken dazu). Der Westen habe ihn in vielem enttäuscht. Es sei schon denkbar, daß er eines Tages zurückkehre ...

»Das ist doch nicht dein Ernst?« sagte ich und merkte, daß ich die Rückkehr solcher begabten Menschen nach Mitteldeutschland wünschte, konnte aber keine Gründe dazu angeben.

»Doch, doch!« wiederholte er. Er erhalte Briefe, in denen ihm Stellungen und Geld angeboten würden, und er beantwortete sie auch. Er schreibe sich mit seinem Vater und mit seiner älteren Schwester regelmäßig. Seit zwei Jahren lebe er nun in der Bundesrepublik. Damals sei er mit Frau und Tochter nach Niedersachsen »... sagen wir gezogen!« Ich nickte verständnisvoll.

»Freunde habe ich bis zum heutigen Tag nicht gefunden.« Ein paar Bekannte seien es natürlich geworden. Aber im allgemeinen würden die Leute in der Kleinstadt am Rande der Lüneburger Heide ihn und die Familie mit Mißtrauen betrachten. Denn ab und zu vertrete er schon Meinungen, die sie nicht von ihm erwarteten.

Und eines Vormittags, während der Pause, sagte Heinz unvermittelt zu mir: ich solle mir das Ganze doch einmal selber ansehen.

»Wie? Was?«

Die Möglichkeiten hierfür gebe es. Ich könnte sogar einen Erholungsaufenthalt bekommen. Der FDGB, die Einheitsgewerkschaft der DDR, stelle Freistellen für Westdeutsche zur Verfügung. Natürlich geschähe das nicht ohne Absicht. »Langfristig, meine ich! Aber das kann dir ja egal sein; du hast ja schon eine freundliche Einstellung zu dem System drüben ... Zehn oder elf Tage dauert so ein Ferienaufenthalt.«

Und Heinz fuhr so frei fort, als ob er keine Last mit der Luft hätte: Ich würde wahrscheinlich nach Thüringen oder in einen anderen schönen Teil der DDR geschickt werden. Es würde mich keinen Pfennig kosten – halt die Hinfahrt mit der Bahn! Die Rückfahrt würde bezahlt. Ich bekäme an Ort und Stelle sogar Taschengeld. Diese Heime – früher, zur Nazizeit und davor, bereits Kurheime – seien für Ostdeutsche, ausgenommen Funktionäre, verschlossen. Es gäbe aber viele andere Ferienhäuser und -orte für alle Bürger der DDR. Auf diesem Gebiet würde für die arbeitende Bevölkerung drüben mehr geboten als hier. Jedermann habe Anspruch auf Urlaub. Er könne sich gut denken, daß mir das gefalle.

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