Rachael Denhollander - Wie ich das Schweigen brach

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Tiefe Einsichten in ein aktuelles Tabuthema
Die Zeit des Schweigens ist vorbei! Mutig erhebt diese Frau ihre Stimme, um einen der schwersten Missbrauchsskandale aller Zeiten aufzudecken!
Als junge Turnerin wird Rachael Denhollander von dem renommierten Olympia-Arzt Larry Nassar sexuell missbraucht. Sie versucht, ihre schlimmen Erfahrungen mit ihrer Turnerorganisation sowie der Polizei zu teilen, doch niemand hört zu. Die Folgen des Missbrauchs wiegen schwer – sie hadert mit Gott. Trotzdem findet sie bei ihm Geborgenheit. Jahre später öffnet sich eine Tür und sie weiß: Es ist Zeit zu kämpfen.

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Mit der Zeit fühlte ich mich immer mehr als Teil des eng geknüpften kleinen Teams, das meine Erwartungen übertraf. Es gab keine Ego-Kämpfe, keinen Wettstreit zwischen Turnerinnen, keine fiesen Bemerkungen und keinen Spott über diejenigen, die keinen absolut perfekten Rückwärtsüberschlag machen konnten (und ja, damit meine ich mich). Stattdessen halfen sich alle Mitglieder gegenseitig und boten einander freundliche Korrekturen oder Umarmungen an, wenn jemand entmutigt war. Wir freuten uns über die Erfolge der anderen, halfen uns gegenseitig weiter, und unser Trainer trug dazu dabei, das alles zu ermöglichen. Er war ein Mann der leisen Töne, sanftmütig, zurückhaltend und ruhig. Sein »Sehr gut …«, das mit einem allmählich schwächer werdenden osteuropäischen Akzent gesprochen wurde, war das höchste Kompliment, das wir für eine gelungene Übung bekommen konnten.

Die Turnhalle besaß keinen großen Schnickschnack, und es gefiel mir so. Wir machten das Beste aus dem, was wir hatten, auch wenn das im Winter hieß, bei unserer Ankunft einen Eiszapfen am Wasserhahn vorzufinden, weil die Heizung nur dann eingeschaltet war, wenn wir trainierten. Wir wuchsen enger zusammen, wenn wir »Mir ist so kalt, ich erfriere!« kreischten, und zitternd in die Umkleidekabine liefen, bis die Heizung in Gang kam. Dann stellten wir die wildesten Spekulationen darüber an, was wohl passieren würde, wenn auch das Wasser in der Toilette einmal gefrieren sollte. Glücklicherweise wurde die kleine Halle schnell warm. Innerhalb von wenigen Minuten schmolz das Eis, wir zogen unsere Jogginghosen aus und das Training begann. Im Sommer hatten wir das gegenteilige Problem – den Luxus einer Klimaanlage gab es nicht. Zu unserem Glück hatten wir dafür Garagentore, die sich vollständig öffnen ließen, sodass im vorderen Teil der Halle eine leichte Brise wehte. Aber wenn neun Turnerinnen drei Stunden lang bei über dreißig Grad trainierten, Brise hin oder her, konnte man die Luft in der Umkleidekabine schneiden.

Fast täglich wurden wir von unserem Trainer ermahnt, gut zu essen und viel zu trinken, etwas, von dem ich heute weiß, dass es nur wenige Trainer tun. Die anderen Mädchen tranken Gatorade, aber ich bevorzugte – zur Entrüstung aller anderen – V8-Eistee für einen schnellen Kalorienkick während des Trainings. Unterm Strich kam das Leben in einen festen Rhythmus, und es war gut.

Um am Ende des Sommers unseren Fortschritt zu beurteilen, ließ uns unser Trainer eine Reihe von Konditions- und Dehntests durchführen. Dazu gehörte das Seilklettern – eine Herausforderung, bei der eine Turnerin ihre Beine in perfekter L-Form ausstreckt und ein bodenlanges Seil nur mit der Kraft ihrer Arme hoch- und herunterklettert, ohne zwischendurch den Boden zu berühren.

»Komm schon, du bist fast da! Du schaffst es!«, riefen wir, als eine unserer Teamkolleginnen zum dritten Mal in Folge nur mit den Händen das Seil erklomm. Sie keuchte, pausierte und streckte immer wieder ihre schmerzenden Arme aus. Endlich schaffte sie es auch dieses Mal wieder bis nach oben und schlug gegen den Metallbalken, an dem das Seil hing. Das metallische Geräusch hallte bis zu uns herunter und signalisierte ihren Erfolg.

Auf ihrem Weg nach unten rief mein Trainer mit ruhiger Stimme: »Vorsichtig, vorsichtig.« Dann, mit einem leicht warnenden Unterton: »Pass auf deine Hände auf!«

Nachdem sie ohne Seilbrand unten angekommen war, rief er freudig aus: »Wo kam das denn her?« Er deutete auf ihre drahtigen Arme und drückte gestikulierend seine Überraschung darüber aus, dass ihr winziger Körper die Kletterübung so gut gemeistert hatte.

»Sie fühlen sich wie Wackelpudding an«, keuchte sie zurück.

Er nahm ihre Handgelenke und schüttelte sanft die Erschöpfung aus ihren Armen.

»Meine auch! Meine auch!«, fiel eine andere Teamkollegin ein und streckte ihre Arme aus. Er lachte und schüttelte bereitwillig auch ihre Arme.

Ich wusste nicht, wie ungewöhnlich das war, bis zwei Wochen später eine Gastturnerin aus einem anderen Verein mit uns trainierte. Sie war jung, etwa elf Jahre alt. Wir übten Tumbling (eine Reihe von Überschlägen, Flickflacks, Salti und Schrauben), wobei je eine Hälfte unseres Teams in zwei verschiedenen Ecken der Halle stand. Meine Partnerin und ich waren bereits an der Reihe gewesen und warteten, bis das restliche Team wieder auf der anderen Seite angekommen war. Als die neue Turnerin sich für den Anlauf bereitmachte, hielten wir den Atem an. Sie hatte Bandagen an beiden Handgelenken und am Knie, wir wussten, dass sie auch gegen Schmerzen im Rücken und an den Kniesehnen ankämpfte. Ihre Mutter hatte es dem Trainer gegenüber erwähnt, bevor wir begannen, und beharrt: »Sie ist es gewohnt, sich durchzukämpfen.«

Die Kleine lief los und warf sich mit unglaublicher Anstrengung in einen Salto mit einer ganzen Schraube. Meine Partnerin und ich schnappten nach Luft.

»Sie wird sich ernsthaft verletzen«, flüsterte meine Teamkollegin mir zu. »Das ist nicht in Ordnung.«

Und das war es auch nicht.

Die Gastturnerin sprang gefährlich tief, was dazu führte, dass sie bei jeder Landung hart auf die Matte aufsetzte. Ihre Knöchel und Knie waren überstreckt, um den Aufprall abzufangen, der durch den falschen Winkel viel zu heftig war. Schlimmer noch, ihr Kopf war viel zu nah am Boden.

»Sie könnte sich das Genick brechen«, sagte meine Partnerin kopfschüttelnd.

Sogar ich konnte sehen, dass ihr Salto nicht annähernd straff genug war, um eine Schraube zu üben, wenn sie gesund gewesen wäre. Geschweige denn in verletztem Zustand.

»Wer lässt sie so trainieren?«, fragte ich ungläubig. »Sehen die nicht, wie gefährlich das für sie ist?«

»Sie ist eins von Johns Mädchen«, antwortete meine Kameradin resigniert.

»Oh.«

Wir wussten beide, was das bedeutete.

»Eins von Johns Mädchen« bedeutete, dass sie eine Athletin bei Twistars war, einem der bekanntesten Turnvereine in unserem Bundesstaat. Der Leiter dieses Vereins war John Geddert, und in der Turnerwelt eilte ihm sein Ruf voraus. Seine Mädchen verletzten sich oft, meistens schwer. Fast alle von ihnen, sogar die Anfängerinnen, wurden von Problemen am Rücken, an den Knien und an den Kniesehnen geplagt. Teamkolleginnen und Eltern, die schon seit Jahren in der Welt des Kunstturnens waren, sagten, dass er seine Turnerinnen dazu drängte, Übungen zu machen, für die sie noch nicht bereit oder nicht stabil genug waren, was häufig zu noch schlimmeren Verletzungen führte. Er schrie, er schimpfte, manche Mädchen und Eltern in unserem Verein hatten gesehen, wie er mit Dingen warf, und es wurde gemunkelt, dass dazu auch manchmal seine eigenen Turnerinnen gehörten. Dieses Verhalten trat nicht nur während des Trainings auf – er tat es auch bei Wettkämpfen, direkt vor den Augen der Eltern, der anderen Trainer und der Richter von USAG.

Aber niemand stoppte ihn.

Weil John gute Ergebnisse erzielte.

Johns Turnerinnen waren nur ein Mittel zum Zweck. Wenn eine Athletin verletzt war, war eine andere bereit, ihren Platz einzunehmen. Nach einem Wettkampf gingen wir einmal als Team zusammen aus und sprachen dabei ernüchtert darüber, wie sehr Johns Mädchen sich fürchteten zu essen, sogar nach einem Wettkampf. Ein paar aus meinem Team, die schon mit einigen von Johns Spitzenturnerinnen unterwegs gewesen waren, erzählten im Flüsterton, dass diese Mädchen oft nur ein paar Salatblätter auf dem Teller hatten, obwohl sie den ganzen Tag in Wettkämpfen angetreten waren. Sie wussten alle, dass sie beim nächsten Training gewogen werden würden, und auch, dass John sie immer beobachtete. 2

Wenn diese Gastturnerin eine von Johns Athletinnen war, gab es nichts, was wir oder unser Trainer für sie tun konnten.

In jenem Jahr las ich das Buch Little Girls in Pretty Boxes von Joan Ryan, einer Sportredakteurin der San Francisco Chronicle. Es war eine verurteilende Anklage gegen die Welt des Wettkampfturnens und Eiskunstlaufs, die den physischen, emotionalen und sogar sexuellen Missbrauch offenlegte, den die Autorin beinahe als ein Kennzeichen dieser Sportarten ansah. Sie argumentierte, dass kleine Mädchen in diesem Sport nicht mehr wert waren als die Medaillen, die sie gewinnen konnten, sodass sie ausgehungert, misshandelt und benutzt wurden, damit ihre Körper und Fähigkeiten perfekt blieben – wie »schöne Schachteln«. Das war es, was das Publikum sehen wollte.

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