Jannik Winter - Wie ich Betti nach drei Monaten im Schrank wiederfand

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Wie ich Betti nach drei Monaten im Schrank wiederfand: краткое содержание, описание и аннотация

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"Bald haben wir ihn soweit,
Kommissar Muckel wird zu den Pillen greifen,
den grünen."
Betti ist verschwunden. Ihr Mann Jens habe sie im Garten verbuddelt, weiß Kati, die Nachbarin. Dazu passen Jens' Morddrohungen und seine ruinösen Geschäftsideen mit Kontosperre und drohender Scheidung. Die Polizei stößt schnell auf menschliche Überreste, allerdings in Katis Rosenbeet – und die sind nicht von Betti. Die Liste der Verdächtigen wird endlos. Nachbarn, Schwägerin, Schwiegereltern, sogar die vierzehnjährige Tochter und ihr Nachhilfelehrer stehen drauf. Kommissar Maximilian Muckel wird psychisch von der Beweislawine erdrückt, die Psychologin Doktor Hahnemann soll helfen. Doch warum weiß die mehr über den Fall als die Polizei?

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Jannik Winter

Wie ich Betti nach drei Monaten im Schrank wiederfand

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Inhaltsverzeichnis Titel Jannik Winter Wie ich Betti nach drei Monaten im - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Jannik Winter Wie ich Betti nach drei Monaten im Schrank wiederfand Dieses ebook wurde erstellt bei

Prolog

1. Schlafzimmer Rohwinkel

2. Büro Muckel, vormittags

3. Büro Muckel, nachmittags

4. Praxis Doktor Hahnemann

5. Wohnzimmer Hofer

6. Kellerraum, 17. März

7. Wohnzimmer Rohwinkel

8. Büro Fischer

9. Küche Klamm

10. Wohnzimmer Rohwinkel

11. Wohnzimmer Strauch

12. Vorraum zum Keller

13. Kellerraum, 29. März

14. Wohnzimmer Strauch

15. Kneipe Ackergaul

16. Praxis Doktor Hahnemann

17. Firmengelände Gatti GmbH

18. Praxis Doktor Hahnemann

19. Vorraum zum Keller

20. Kellerraum, 4. April

21. Vernehmungszimmer

22. Kneipe Ackergaul

23. Chirurgie der Universitätsklinik

24. Praxis Doktor Hahnemann

25. Vorraum zum Keller

26. Kellerraum, 15. April

27. Villa Klamm

28. Anwesen Strauch

29. Praxis Doktor Hahnemann

30. Haus Rohwinkel

31. Büro Fischer

32. Vorraum zum Keller

33. Kellerraum, 20. April

34. Küche Rohwinkel

35. Kneipe Ackergaul

36. Büro Hofer-Rohwinkel

37. Praxis Doktor Hahnemann

38. Büro Fischer

39. Vorraum zum Keller

40. Kellerraum, 3. Mai

41. Ministerium, vormittags

42. Ministerium, mittags

43. Büro Fischer

44. Vorraum zum Keller

45. Kellerraum, 18. Mai

46. Therapie Rohwinkel

47. Klub Havanna

48. Küche Rohwinkel

49. Klub Havanna

50. Vorraum zum Keller

51. Kellerraum, 12. Juni

52. Herzogenstraße 1

53. Praxis Doktor Hahnemann

54. Büro Fischer

55. Kellerraum, 15. Juni

56. Edelboutique Frou-Frou

57. Klub Havanna

58. Küche Rohwinkel

59. Schlafzimmer Rohwinkel

Epilog

Nachwort

Impressum neobooks

Prolog

Das Prasseln des Regens auf das Wellblechdach übertönt sein Stöhnen. Nur die Person, deren Kontur sich gegen das Fenster abzeichnet, hat es gehört und weist ihn zurecht.

»Hör auf zu jammern! Ich will eine Lösung! Heute noch!«

Mit Schaudern erinnert er sich an die wochenlange vergebliche Suche nach einer Alternative. Er versucht es mit Ausflüchten.

»Wir könnten mit ihr reden, ihr Vorschläge unterbreiten und eine zweite Chance geben.«

»Papperlapapp! Dafür haben wir keine Zeit mehr. Die Situation ist längst in die kritische Phase getreten. Wir müssen handeln, und zwar schnell.«

»Aber … wenn … lass sie doch …«

Vergeblich sucht er die Worte zu ordnen, um die härteste aller Maßnahmen zu verhindern. Seine Brille ist in dem unterkühlten Raum vom Atem beschlagen. Umständlich entnimmt er dem Etui ein Putztuch und reinigt die Gläser.

»Sei ehrlich zu mir. Hast du diesen Ort für unsere Unterredung gewählt, weil du den Keller vorschlagen wolltest?«

Aus Richtung des Fensters ertönt ein kräftiges Schnauben.

»Ja, was dachtest du denn? Außerdem ist es deine Schuld, dass der Raum nicht hergerichtet ist. Das Deckenlicht funktioniert nicht, die Belüftung ist defekt und die Klospülung mussten wir abdrehen, weil sie ununterbrochen lief. Das weißt du jetzt seit zwei Wochen und du zögerst es immer wieder hinaus. Ich hoffe, dass ich mich auf dich verlassen kann, oder?«

Er erhebt sich und begibt sich mit bedächtigen Schritten zur Tür, öffnet sie und betätigt den Lichtschalter. Als er die Treppenstufen hinunterblickt, schwankt er ein wenig und stößt einen weiteren Seufzer aus.

»Es ist kalt da unten. Und sie wird sehr einsam sein.«

»Ja klar doch. Sie braucht das volle Programm, sonst klappt es nicht. Also, was ist?«

»Du meinst, es wird funktionieren?«

»Sie bleibt so lange da drin, bis es funktioniert.«

Er schüttelt den Kopf und fasst sich an die Stirn.

»Du bist unbarmherzig.«

»Nein. Ein Arzt, der krankes Gewebe mit dem Skalpell wegschneidet, ist auch nicht unbarmherzig.«

Sein Blick gleitet über die endlos hinabführenden Stufen und trifft auf eine zweite Tür, wuchtig, massiv und mit Ansätzen von Rost. Im unteren Bereich ist eine Klappe mit einem Doppelriegel erkennbar.

»Also gut, gehen wir diesen Weg. Ich kümmere mich um die technischen Probleme und du arrangierst ein Treffen mit ihr.«

»Wir machen es heute Nacht. Das heißt, du musst alles in den nächsten fünf Stunden erledigen. Bekommst du die Schubkarre in den Kombi und hast du das Flunitrazepam besorgt?«

»Ja, doch. Vom Rohypnol habe ich zehn Filmtabletten, es bleiben also genügend als Reserve. Für den Transport werde ich die Rückbänke umklappen müssen.«

»Sehr gut. Der Regen hat aufgehört. Lass uns loslegen und sieh zu, dass alles funktioniert. Wenn sie im Keller ist, dürfen wir den nicht mehr betreten.«

Er nickt, begibt er sich nach unten und öffnet mit einem knarzenden Geräusch die schwere Eisentür.

»Ölen lohnt sich nicht. Sie hört es eh nicht und danach bleibt die Tür ja sehr lange geschlossen.«

1. Schlafzimmer Rohwinkel

Weg damit. Das Foto durfte niemand sehen. Es hatte mich so erschreckt, dass ich es sofort zerkauen und runterschlucken wollte. Doch die Kante war scharf, schnitt mir in die Zunge und ein Tropfen Blut fiel auf mein weißes Hemd.

Mist.

Nach diesem Desaster riss ich das Blatt in kleine Schnipsel und steckte die in die Hosentasche.

Erste Dummheit.

Kein Feuerzeug, das wahre Problem eines Nichtrauchers aus Rücksichtnahme. Beweise abfackeln war früher eine Sache von zwanzig Sekunden, doch Betti hasst Raucherküsse und deswegen parkte das Schredderfoto zunächst in meiner Hosentasche.

Der nächste Fehler war das Fenster, das hätte ich vorher schließen müssen. Aber warum war es überhaupt so weit geöffnet? Nicht gekippt, sondern mit ausgebreiteten Armen wie die Christusstatue in Rio.

Klar, alles geplant. Sie hat gelüftet, damit sein Mief aus dem Schlafzimmer verschwindet. Ich sog die Luft ein und wollte mich an den Geruch des Mistkerls erinnern. Doch dazu fiel mir nichts ein. Sie ist klug, weiß, dass der Dunst nach heißem Sex im Raum, im Bettzeug und in den Gardinen hängen bleibt. Deshalb hatte sie auch die Laken abgezogen. Und, bei dem Gedanken wurde mir richtig übel, sie wollte seine ekligen Flecken in meiner Waschmaschine vernichten. Diese Schwimmdinger überleben monatelang in der Trommel, haben die im Discovery Channel gebracht. Oder war das Arte?

Jedenfalls gab der Gedanke an die feindlichen Invasoren den Ausschlag. Zu viel ist zu viel. Wie gesagt, ich hätte das Fenster vorher schließen müssen. Doch ein so emotionaler und sensibler Mensch wie ich achtet nicht auf solche Nebensächlichkeiten. Unsere Nachbarin Kathi gegenüber auf dem Balkon hatte ich genauso ausgeblendet wie den aufsteigenden Qualm aus dem Zimmer ihres Sprösslings daneben. Es ist wichtig, im Leben Prioritäten zu setzen. Deswegen versank für mich die Umwelt in Anbetracht des Fotos und der abgezogenen Bettwäsche in Bedeutungslosigkeit.

Der laute Ruf der Empörung war nicht nur gerechtfertigt, sondern notwendig. »Vollumfänglich«, hatte mein Anwalt den Schrei gelobt. Damit meinte er den Stimmumfang. Anfangs kam ein höllentiefes Uaaa, gegen das Darth Vaders Krächzen zum Vogelgezwitscher degradiert wurde. Kapriziös schraubte sich der langgezogene Ton in mir bislang unbekannte Höhen und endete in dem Iiihhh eines Oskar Matzerath, wobei ich hoffnungsvoll auf die Scheibe des linken Fensterflügels blickte. Die vibrierte verdächtig und meine Erwartung stieg exponentiell. Leider ging mir die Puste aus, bevor mir der Triumph zersplitternden Glases gegönnt wurde. Doch einen negativen Effekt hatte der Schrei, er lockte die Langhaarmähne des Nachbarsöhnchens an die frische Luft. Dadurch bekam er ebenfalls alles mit.

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