Erich Wiedemann - Unser Mann in Timbuktu

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Der aufregende und sensible Werkstattbericht eines Reporters, der 32 Jahre lang den Daumen am Puls des Weltgeschehens hatte. Erich Wiedemann erzählt, wie er Kriege, Verhaftungen, rhetorische Keilereien mit Politikern und die Fährnisse des Redaktionsalltags heil überstand. Er berichtet von einem Nachtflug im Flakfeuer über Afrika, von seiner Suche nach KZ-Arzt Josef Mengele und nach dem Bernsteinzimmer, von Schurken, Helden und Heiligen. Er zeigt faszinierende Innenansichten des bedeutendsten europäischen Printmediums. Und wir erfahren von ihm auch, warum Chefredakteur Stefan Aust, der «kleine Pontifex», von der eigenen Belegschaft gefeuert wurde, obwohl er den SPIEGEL heil durch die schwerste Krise seiner Geschichte gesteuert hatte.-

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Idi Amin, dem ich in Tripolis nachgestiegen war, bin ich nie wieder begegnet. Ende 1989 habe ich ein paar Minuten lang mit ihm telefoniert. Er wohnte im Sands Hotel in der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda. Drei Monate zuvor war er aus seinem Asyl ausgebrochen und nach Kinshasa geflogen, um seinen alten Freund Mobutu Sese Seko, den Diktator von Zaire, dazu zu bewegen, ihm Geld und Waffen für die Rückeroberung Ugandas zu geben. Aber Mobutu wollte von dem Abenteuer nichts wissen und schickte Amin mit seinem Privatjet zurück nach Saudi-Arabien.

Ich hatte Amins Telefonnummer damals von einem britischen Kollegen bekommen, der ihn nach seinem Ausflug nach Zaire interviewt hatte. Big Daddy war unwirsch. »Ich gebe keine Interviews mehr.«

Ich sagte, dass ich Träger der ugandischen »Medal for distinguished Service to the State« sei. Das war ein Orden dritter Klasse, den mir Amins Informationsminister, Juma Oris, anlässlich eines Hintergrundgesprächs in Kampala mal als Souvenir ans Revers geheftet hatte. Er trug auf der Vorderseite Big Daddys Porträt.

Das schien Amin zu gefallen. Er wurde zutraulich. »Wissen Sie, dass selbst solche historischen Männer wie ich manchmal große Probleme haben?«

»Welche Probleme haben Sie, Sir?«

»Die Saudis wollen nicht, dass ich Kontakt zu Journalisten habe. Sie haben gedroht, dass sie mich rausschmeißen, wenn ich noch mal ein Interview gebe.«

Ich sagte ihm, ich sei der »Kiigermani«, der Deutsche, der ein Buch über ihn geschrieben hatte.

»Ja, ich habe es mir damals aus Nairobi kommen lassen. Aber es war auf Deutsch geschrieben. Ihr Botschafter hat mir gesagt, es sei noch viel größerer Bullshit als das Buch von David Martin.«

Amin-Biograf David Martin war damals Afrika-Korrespondent des Londoner Observer und der Lieblingsfeind Amins. Im Makindye-Gefängnis in Kampala sei für ihn immer eine Zelle reserviert, hatte Big Daddy gedroht. Aber er hatte ihn nie gekriegt.

Ich sagte: »O nein, Sir, es war ein sehr objektives Buch. Der Titel müsste Ihnen gefallen haben. Es hieß: Idi Amin, ein Held von Afrika .« Das Fragezeichen hinter dem Buchtitel habe ich unterschlagen.

Amin wollte sich nicht dazu äußern. Er hängte einfach ein. Ich rief in den Wochen danach noch ein paarmal im Sands an, wurde aber nicht mehr durchgestellt.

Idi Amin ging es blendend in Dschiddah. Er bewohnte wechselweise eine kleine, weiße Villa am Meer und eine Suite im Sands. Die Saudis zahlten ihm eine ordentliche Apanage, er hatte immer einen Amischlitten neuester Bauart in der Garage und konnte sich ziemlich frei bewegen. Das sei der Dank dafür, dass er sich als Staatschef in Uganda für die Ausbreitung des Islam eingesetzt habe, sagte mir ein Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Riad.

Ich weiß, mit welchen Mitteln der Kreuzzug geführt worden war: Amin hatte für jeden Ugander, der zum Islam konvertierte, auf Kosten der saudischen Botschaft in Kampala eine halbe Kiste Bier spendiert. Es war ein Riesenerfolg. Nur, als das Bier alle war, kehrten die Bekehrten fast alle zum Christentum und zum Animismus zurück.

Amins Exilidylle wurde nie durch eine rächende oder strafverfolgende Instanz gestört. Er hatte politische Gegner lebend an Krokodile verfüttert und das Blut politischer Gegner gesoffen. Er hatte mindestens 100 000 Menschenleben auf dem Gewissen. Der serbische Popanz Slobodan Milošević war im Vergleich zu ihm beinahe ein Philanthrop. Die Amerikaner hätten Amin haben können, wenn sie seine Auslieferung von den Saudis gefordert hätten. Sie haben es aber nie versucht. Sein Fall zeigt, wie relativ Gerechtigkeit auf Erden ist.

Mein erstes Treffen hatte ich mit dem »Bezwinger des Britischen Empire«, wie Amin sich gern nannte, während einer Gipfelkonferenz der Organisation Afrikanischer Einheit (OAU) im Hilton in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Das Hotel war für die Zeit der Gipfelkonferenz fürs Publikum gesperrt. Weil ich den Manager gut kannte, hatte ich trotzdem ein Zimmer bekommen.

Im Hilton hatte ich ständig relativ leichten Zugang zu den dreißig Staatschefs, die zur Gipfelkonferenz erschienen waren. Man brauchte sich nur zu ihnen an den Frühstückstisch zu setzen oder sich abends an die Theke zu stellen und ein Gespräch anzufangen. Die meisten waren immer zu einem Schnack bereit. Sie fragten auch nicht, was denn der »Muzungu«, der Weiße, unter all den schwarzen Nobilitäten tat. Deshalb war ich eine Woche lang der mutmaßlich bestinformierte Journalist von Afrika. Mit zwei, drei Frankophonen habe ich auch Brüderschaft getrunken.

Am Nachmittag, nachdem er in einer launigen Plenarrede das Präsidentenpublikum zu Lachstürmen hingerissen hatte, traf ich Idi Amin in der Pool-Bar. Er trug eine frivole Dreiecksbadehose von der Sorte, wie sie in deutschen Badeanstalten in den fünfziger Jahren aus Sittlichkeitsgründen verboten gewesen war. »Eh«, rief er, »komm her, wir machen ein Match.« Er wollte mit mir Wettschwimmen.

»Sorry, Sir«, sagte ich, »aber ich kann nicht schwimmen.« Das war nur ein bisschen gelogen. Ich schaffte zwei, drei Längs-Takes im Freistil durchs Becken, und dann war Schluss. Amin dagegen war ein gefürchteter Butterfly-Virtuose. Er hatte einen ganzen Schrank voll Pokale, die er bei Wettschwimmen als Soldat der Queen’s African Rifles in Kenia und später als Stabsoffizier in Uganda gewonnen hatte. Die Blamage, haushoch gegen ihn zu verlieren, wollte ich mir nicht antun.

Amin schäumte vor Verachtung. »Du traust dich nicht, du Schlappschwanz, weil du weißt, dass du gegen einen Meisterschwimmer wie den starken Idi Amin Dada keine Chance hast.« Leider hatte er Recht. Er wandte sich zu einem schwedischen Kollegen, der wohl auch gute Beziehungen zum Hotelmanagement hatte und deshalb hier wohnen durfte: »Dann komm du ins Wasser!«

Der Kollege parierte – und wurde von Amin prompt nach Strich und Faden abgewatscht. Ein Dutzend afrikanischer Staatspräsidenten hat herzhaft gelacht und geklatscht.

Es war mein viertes und letztes Jahr als Korrespondent in Nairobi. Ich flog alle zwei, drei Monate rüber nach Uganda. Manchmal aus dienstlichen, manchmal aus privaten Gründen. Wobei beide Anlässe zuweilen ineinanderflossen.

Der private Anlass hieß Dana. Ich hatte sie im Speke Hotel in Kampala kennengelernt. Wir hatten einen schönen Abend unter einem zauberhaften Äquatormond gehabt. Ein Bier, zwei Bier, drei Bier, nach dem fünften Bier waren wir sicher, dass es Liebe war.

Dana war eine hochgewachsene Tutsi, Angehörige des Staatsvolkes im benachbarten Ruanda, das etliche Jahre später Opfer eines grausamen Massakers werden sollte. Sie war eine schöne Frau mit Witz, Esprit und einer Haut wie schwarzer Alabaster. Ich nannte sie »Danchen« und sie mich »my little klabauterman«, weil ich nach Tutsi-Maßstäben eher zu den kleinen Kerlen zählte. Keine Ahnung, woher sie das Wort »Klabautermann« kannte, aus ihrem Mund klang es erotisch.

Am nächsten Vormittag beim Auschecken beugte sich der fette Rezeptionist weit über die Theke und stellte hämische Fragen. Ich sagte, er solle sich da raushalten, weil ich meinte, dass ihn meine Privatgeschichten einen Haufen feuchten Elefantenmist angingen. »Wie Sie wünschen«, sagte er, »aber der Chef könnte sich auch dafür interessieren, und den geht es bestimmt was an.«

Mit dem Chef meinte der Rezeptionist Big Daddy Amin. Was ich nicht gewusst hatte: Dana war die Sekretärin und angeblich eine ehemalige Konkubine von Feldmarschall Dr. Idi Amin, wie sie ihn hier nennen mussten. Amin war ein stadtbekannter Wüstling. Er hatte vier Frauen und eine Schar von ständig wechselnden Gespielinnen. Es hieß, er greife sich jede Frau, die nicht schnell genug auf die Palme kam. Dana war angeblich eine davon gewesen. Einer Frau, der sich Big Daddy balzend näherte, blieb keine Wahl, als sich ihm zu ergeben.

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