Monika Kunze - Sehnsucht nach Timbuktu

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Schicksale von ganz unterschiedlichen Menschen werden beleuchtet: So unter anderem das einer Hure, die zur Mörderin wurde, einer Mutter, die um ein Haar ihren Sohn verloren hätte, einer Pflegemutter, die den Sieg über die leibliche Mutter davonträgt, eines Grenzsoldaten, der in der Psychiatrie landet, eines Vaters, dessen Tochter plötzlich verschwindet.
Fünf dramatische Kurzgeschichten, die eines gemeinsam haben: Sie gehen unter die Haut.

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Monika Kunze

Sehnsucht nach Timbuktu

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Inhaltsverzeichnis

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Sehnsucht nach Timbuktu

Die Richtige oder die Falsche?

Entweder der Bengel oder ich …

Eene, meene Muh … und schuld bist du

Mit Sechzehn schon reif für die Wahrheit?

Impressum neobooks

Sehnsucht nach Timbuktu

Dies ist die Geschichte von Helen, der die Fesseln in der Provinz und in ihrer Familie unerträglich wurden. Deshalb war sie mit dem Erstbesten, nein, mit ihrem ersten und besten, ihrem geliebten Roger, in die Hauptstadt aufgebrochen, um ihr Glück zu suchen. Doch was sie fand, hatte mit Glück auch nicht das Geringste zu tun. Eines Tages steht sie vor dem Trümmerhaufen ihres Lebens …

Die Frau war in einem bedauernswerten Zustand. Abgemagert. Die Haut fahl. Die Haare ohne jeglichen Glanz. Sobald sie versuchte, die Arme anzuheben und die Hände still zu halten, ging das daneben. Sie schaute auf ihre zitternden Gliedmaßen, ekelte sich vor sich selbst und war erleichtert, als ihr bewusst wurde, dass niemand sie so sehen konnte. Wenn jetzt wirklich jemand aus ihrem Heimatort sie besuchen käme, dann wäre er wohl bei ihrem Anblick zurückgewichen. Niemand würde sie mehr erkennen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass überhaupt jemand käme, ging gegen Null.

Dabei hätte Helens Leben eigentlich gar nicht besser beginnen können: Sie fühlte sich von klein auf behütet und umsorgt von ihren Eltern. Fragte man die Leute nach Helen, dann bekamen die meisten ihr Ehrfurchtsgesicht. Selbst die Stimmen klangen ehrfürchtig, wenn sie über Helen sprachen. Das Mädchen sei eine Tochter aus gutem Hause , ihre Eltern hätten es schließlich zu etwas gebracht . Außerdem wäre sie doch wirklich ganz reizend und sehr hübsch anzuschauen mit ihren honigfarbenen Locken.

Niemals war Helen irgendwo unangenehm aufgefallen, nicht, als sie noch an der Hand der Mutter im Park oder zum Einkaufen im Supermarkt unterwegs war und auch nicht später, in der Schule oder beim Religionsunterricht.

Ein sanftes Mädchen also, mit Wimpern, so lang, dass sie, bei richtigem Licht, geheimnisvolle Schatten auf die Wangen malten. Kurz: Ein Mädchen, das jedermann mochte, am allermeisten wohl ihr Vater.

Bescheiden, sittsam und rein – eine längst pensionierte Lehrerin aus der Nachbarschaft hatte ihr diese altmodischen Adjektive ans Herz gelegt, will heißen: ins Poesiealbum geschrieben. Solche Alben sind wohl nirgends und bei niemandem so ganz aus der Mode gekommen. Sei wie das Veilchen im Moose ... Brrrr, fast hätte sie wieder gelacht, als sie daran dachte. Dann hatte sie Timo das Album gegeben. Er sah sie mit einem seltsamen Blick an und stopfte das Buch achtlos in seine Rucksack. Nach vierzehn Tagen bekam sie es zurück - ohne Eintrag. Alles in ihm hätte sich gesträubt, nach dem vorsintflutlichen Lehrergeschreibe auch nur ein Wort hinzuzufügen. Dann machte er noch so ein ekliges Geräusch, als müsse er sich gleich übergeben..

Wütend und beleidigt riss sie ihm das Album aus der Hand, drehte sich auf dem Absatz um und ließ ihn einfach stehen.

Vielleicht ein halbes Jahr später sahen die Dinge schon wieder ganz anders aus. Er wich nicht von ihrer Seite, lud sie ins Kino ein, reparierte ihr Fahrrad, spendierte ihr Eis und steckte ihr kleine Zettel mit Botschaften zu, die sie amüsierten.

Auf einem solcher Zettel stand einmal: „Mit dir würde ich bis nach Timbuktu gehen!“

Zunächst ging sie ab und zu mit ihm ins Kino. Letzte Reihe, versteht sich. Als sich rein zufällig ihre Hand auf seinen Schenkel verirrte, flüsterte er ihr dieselben Worte ins Ohr.

Oh doch, dieser Timo war schon irgendwie rührend gewesen. Und sie? Sie hatte nur übermütig den Kopf zurückgeworfen und ihr helles, flüchtiges Lachen ausgestoßen, was da schon längst zu ihrem ganz persönlichen Erkennungszeichen geworden war und auch noch einige Zeit bleiben sollte.

Es gab wohl kaum jemanden, der in dieses Lachen nicht vernarrt gewesen wäre und ihr, sobald es erklang, jeden Wunsch erfüllt hätte.

Auch jetzt, da sie an jene lange zurückliegenden Kinderjahre zurückdachte, wollte plötzlich jenes Lachen in ihrem geschundenen Körper wieder hoch kollern, hell und fröhlich wie damals. Gerade noch rechtzeitig, buchstäblich in letzter Sekunde, konnte sie verhindern, dass es sich durch den Raum schwang. Schließlich wusste sie doch ganz genau, dass ihrer Kehle etwas Derartiges nie wieder entweichen durfte! Auf keinen Fall! Warum? Nun, sie passten einfach nicht mehr zusammen, sie, die zu einem Wrack mutierte Helen, und dieses unbeschwerte, fast kindliche Lachen.

Früher, ja, da war das anders gewesen. Gerade dieses Lachen war dazu angetan, allen zu zeigen, wie wohl sie sich fühlte, wie aufgehoben und geborgen in der Familie. So jedenfalls hatte es ihr der Vater erklärt. Die Mutter hatte bei seinen Worten den Kopf gesenkt und war aus dem Zimmer gegangen.

In der winzigen Stadt, in der sich alle zu kennen schienen, mochte fast jeder das kleine Mädchen mit den Honiglocken. Von Mutters Sorge ahnte niemand etwas.

Schon im Kindergarten und in der Schule gefiel es Helen, wenn alle sie als süß, niedlich und hübsch bezeichneten. Später, in den oberen Klassen, gesellte sich auch das Adjektiv schön noch hinzu.

Wen sollte es da noch wundern, dass sie so oft und gern lachte.

Aber ebenso gern lernte sie auch. Zu ihrer eigenen und zur Freude ihrer Eltern legte sie ihnen nur allerbeste Noten zur Unterschrift vor. Nur jene absonderlichen Belohnungen, mit denen ihr Vater sie dafür überraschte, gefielen ihr keineswegs. Doch da alles immer so schnell vorbei ging, schwieg sie und verbarg ihr Geheimnis im dunkelsten Winkel ihres Inneren. Niemals würde sie einem Menschen davon erzählen. Nicht einmal ihrer Mutter, die sie manchmal so durchdringend anschaute, als wollte sie auf den Grund der Tochterseele blicken. Helen jedoch hatte es längst gelernt, niemandem ihr Innerstes zu zeigen.

Die Mutter gab sich zufrieden, ging sogar herum und erzählte überall, wenn auch mit vornehmer Zurückhaltung, von ihrer wohlgeratenen Tochter, der das Lernen einfach in den Schoß zu fallen schien.

"Auch noch klug", wisperten die Leute, zogen die Augenbrauen hoch und sahen sich vielsagend an.

Nicht nur einmal waren beim Bäcker oder beim Fleischer solche Sätze zu hören gewesen, wie: "Diese Helen, die wird es noch sehr weit bringen …" Aber war solchem Lob nicht auch schon das Schwanken anzumerken gewesen? Zwischen Anerkennung und Neid?

Kamen der Mutter derartige Prophezeiungen zu Ohren, umspielte meist ein triumphierendes Lächeln ihren Mund. Oh ja, man würde sich noch umgucken! Noch staunen über ihre Tochter! So etwas durfte man natürlich in so einem kleinen Ort nicht zu laut aussprechen. Was hätte denn das für einen Eindruck gemacht?

Die Mutter schlug also meistens die Augen nieder und wiegelte betont bescheiden ab: "Na, so schlimm wird es wohl nicht werden …"

Doch das triumphierende Lächeln war geblieben. Es gab aber kaum einmal jemanden in Mutters Nähe, der es zu deuten gewusst hätte, dieses seltsame Lächeln.

Wenn Helen jedoch daran dachte, richteten sich jedes Mal ihre Härchen an den Unterarmen auf, und ein unangenehmer Schauer huschte über ihren Rücken. Ob das wohl damit zusammenhing, dass zu jener Zeit ihr Vater schon verschwunden gewesen war? Und zwar spurlos. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Die Tochter hatte nach dem Verschwinden des Vaters das Gesicht ihrer Mutter immer wieder forschend aus den Augenwinkeln beobachtet, aber sie konnte darin keine Regung erkennen. Es fehlte jede Spur von Traurigkeit, von Schmerz oder gar Vorwurf gegen sie, die Tochter.

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