Monika Kunze
Endlich allein mit Luise
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Inhaltsverzeichnis
Titel Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Werner Peters … Werner Peters … … schnitt, was sonst nicht seine Art war, Grimassen beim Rasieren. Sein Spiegelbild ließ die roten Mundwinkel inmitten von weißem Schaum unwillkürlich nach oben schnippen. Aber auch dieses unerwartete Ereignis, man denke nur - ein Lächeln vor dem Frühstück! – schien wenig dazu angetan, sein schlechtes Gewissen zu besänftigen. Nein, es bohrte und bohrte. Was wohl seine Mutter zu seiner tollkühnen Reise gesagt hätte? Eine Auktion! Da sei Gott vor! So etwas schickt sich doch nicht für unsereins! Wieder glaubte er, ihre verächtlich näselnde Stimme zu hören, mit der sie schließlich schon ganz andere Männer als ihn zum Zittern gebracht hatte. Vielleicht war es ja – neben anderen Unerträglichkeiten - sogar dieses Näseln, was den Vater schon vor Jahrzehnten in die Flucht geschlagen hatte. In die Republikflucht noch dazu, was die Sache auch nicht gerade einfacher machte. Doch er wollte seiner Mutter auf keinen Fall unrecht tun, so etwas gehörte sich nicht! Schließlich hatte sie auch ihre guten Seiten! Er sah nun ihr biederes Gesicht vor sich: rot- und rundbäckig, mit den Jahren von Tausenden Fältchen zerfurcht. Und dann dieser zarte Duft von Babycreme, der sie zeitlebens umschwebt hatte. Die Vorstellung ließ ihn wohlig die Nase kräuseln, was zur Folge hatte, dass er sich schnitt. Nahe am Ohr wuchs eine kleine, dunkelrote Perle. Doch: Gewissen hin – Gewissen her, die Perle am Ohr erinnerte ihn wieder an den eigentlichen Grund seines Daseins. Ein einziger Wunsch war in ihm so übermächtig geworden, dass er alle Prinzipien über den Haufen geworfen und sich auf den Weg gemacht hatte. Es musste sein! Er musste sie haben: seine kleine, zierliche Tänzerin! Deshalb war er hier, in Leipzig. Was die Sache noch dringlicher erscheinen ließ, war das heutige Datum. Am 29. September hatte er sich in Luise verliebt, ihr wenig später eine Kette aus roten Perlen geschenkt. Damals, vor fast fünfzig Jahren. Ach, Luise! Wenn er sie schon nicht leibhaftig haben konnte, dann wenigstens ...
Seine Mutter? Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Luise und Werner… Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Selbstvergessen … Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Neue Chance? Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Liebe Leserinnen und Leser, Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Das Steh-auf-Frauchen Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Wenn die Liebe stirbt ... Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Zu Hause ist anderswo … Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Dreimal sieben Jahre oder Immer wieder diese Sehnsucht t) Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Jan und Paulas Abenteuer im Hexenhaus Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Und so sehen sie aus, meine Taschenbücher (v.l.n.r.): Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Und so sehen sie aus, meine E-Books: Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Impressum Monika Kunze Endlich allein mit Luise Dieses eBook wurde erstellt bei
Werner Peters …
… schnitt, was sonst nicht seine Art war, Grimassen beim Rasieren. Sein Spiegelbild ließ die roten Mundwinkel inmitten von weißem Schaum unwillkürlich nach oben schnippen. Aber auch dieses unerwartete Ereignis, man denke nur - ein Lächeln vor dem Frühstück! – schien wenig dazu angetan, sein schlechtes Gewissen zu besänftigen.
Nein, es bohrte und bohrte.
Was wohl seine Mutter zu seiner tollkühnen Reise gesagt hätte?
Eine Auktion! Da sei Gott vor! So etwas schickt sich doch nicht für unsereins!
Wieder glaubte er, ihre verächtlich näselnde Stimme zu hören, mit der sie schließlich schon ganz andere Männer als ihn zum Zittern gebracht hatte. Vielleicht war es ja – neben anderen Unerträglichkeiten - sogar dieses Näseln, was den Vater schon vor Jahrzehnten in die Flucht geschlagen hatte. In die Republikflucht noch dazu, was die Sache auch nicht gerade einfacher machte.
Doch er wollte seiner Mutter auf keinen Fall unrecht tun, so etwas gehörte sich nicht! Schließlich hatte sie auch ihre guten Seiten! Er sah nun ihr biederes Gesicht vor sich: rot- und rundbäckig, mit den Jahren von Tausenden Fältchen zerfurcht. Und dann dieser zarte Duft von Babycreme, der sie zeitlebens umschwebt hatte. Die Vorstellung ließ ihn wohlig die Nase kräuseln, was zur Folge hatte, dass er sich schnitt. Nahe am Ohr wuchs eine kleine, dunkelrote Perle.
Doch: Gewissen hin – Gewissen her, die Perle am Ohr erinnerte ihn wieder an den eigentlichen Grund seines Daseins.
Ein einziger Wunsch war in ihm so übermächtig geworden, dass er alle Prinzipien über den Haufen geworfen und sich auf den Weg gemacht hatte. Es musste sein! Er musste sie haben: seine kleine, zierliche Tänzerin! Deshalb war er hier, in Leipzig.
Was die Sache noch dringlicher erscheinen ließ, war das heutige Datum. Am 29. September hatte er sich in Luise verliebt, ihr wenig später eine Kette aus roten Perlen geschenkt. Damals, vor fast fünfzig Jahren.
Ach, Luise! Wenn er sie schon nicht leibhaftig haben konnte, dann wenigstens ...
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