Monika Kunze - Sehnsucht nach Timbuktu

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Sehnsucht nach Timbuktu: краткое содержание, описание и аннотация

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Schicksale von ganz unterschiedlichen Menschen werden beleuchtet: So unter anderem das einer Hure, die zur Mörderin wurde, einer Mutter, die um ein Haar ihren Sohn verloren hätte, einer Pflegemutter, die den Sieg über die leibliche Mutter davonträgt, eines Grenzsoldaten, der in der Psychiatrie landet, eines Vaters, dessen Tochter plötzlich verschwindet.
Fünf dramatische Kurzgeschichten, die eines gemeinsam haben: Sie gehen unter die Haut.

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„Du weißt ja nicht einmal, wo dieses verdammte Timbuktu liegt!“

Sein Lachen war nicht hell und flüchtig wie das ihre, sondern dunkel, fast drohend. Natürlich hatte Helen nachgeschaut: Timbuktu - eine kleine Oasenstadt in der heutigen Republik Mali. Grün und freundlich stellte sie sich dieses Städtchen vor, von geheimnisvollen Düften und Klängen erfüllt. So war sie in Gedanken immer öfter in Timbuktu spazieren gegangen, umgeben von Wärme und Licht, erfüllt von fremdartiger Musik. Mit der Zeit war diese Stadt zu ihrem Traum vom Paradies herangewachsen. Dabei war ihr niemals so richtig klar geworden, dass er im Grunde schon lange aus war, dieser schillernde Traum. Ihr Traum.

So nach und nach war sie dann wohl für den Rest der Welt immer mehr in Vergessenheit geraten. Verschollen.

Sie sei ausgewandert, nach Amerika, hatte sie irgendwann auf eine Karte geschrieben und einem Unbekannten gegeben mit der Bitte, sie mitzunehmen nach New York, sie dort zu frankieren und in den nächsten Briefkasten zu werfen. Ob er das auch getan hatte? Das würde sie wohl niemals erfahren.

Als ihr Blick auf den Bretterzaun an einem Grundstück gegenüber fiel, las sie auf einem großen Plakat wieder, wie in den zurückliegenden Wochen schon so oft, diese Nummer: 0800 – 111 0 111. Darunter den Schriftzug: „Wenn Sie sich etwas von der Seele reden wollen...“

Eigentlich ganz einfach. Sie würde sich entscheiden müssen: Entweder die Telefonseelsorge anrufen - oder springen …

Langsam drehte sie sich wieder um, sah an den Wänden die Scheinwerfer der Autos entlang kriechen. Von unten drangen die Geräusche der Großstadt zu ihr hinauf. Bremsen quietschten, die Straßenbahn schepperte um die Ecke, in der Wohnung unter ihr schrie ein Kind. Was machte das schon?

Auch an das Getöse der Düsentriebwerke der unzähligen Flugzeuge, die nur ein paar Meter über ihrem Kopf zu starten und zu landen schienen, hatte sie sich irgendwann gewöhnt.

Mittlerweile war es Abend geworden. Es war Zeit. Endlich.

Seit Wochen ging das nun schon so. Jeden Abend nahm sie sich vor, der inneren nun endlich auch die äußere Verschollenheit folgen zu lassen. Aber ihr Körper streikte jedes Mal, wenn sie auf die Brüstung klettern wollte. War das überhaupt noch ihr Körper? Wie ein Schwamm kam er ihr vor, einer, der alles Ungute dieser Welt begierig aufzusaugen schien. Aber jetzt war er voll.

„Quatsch!“ hätte die Mutter zu Helens Schwamm-These gesagt und ihre Tochter aufgefordert, sich doch lieber an den schönen Dingen des Lebens zu erfreuen.

Ach ja? Vielleicht am Krieg, der täglich aus aller Welt grauenhafte Bilder ins Wohnzimmer spuckte? Oder die Bilder von den Kindern, die vor Hunger aufgeblähte Bäuche bekamen? Ganz zu schweigen von der Not, die Eltern manchmal zwang, ihre eigenen Nachkommen zu verkaufen?

Helen las schon lange keine Zeitungen mehr, den Stecker des Fernsehers hatte sie vorsorglich herausgezogen. Sie konnte die hereinströmende Flut von Katastrophen nicht mehr ertragen.

Plötzlich kam ihr Roger wieder in den Sinn.

Eines Tages hatte er, wie selbstverständlich, ein paar Männer mitgebracht. Kumpels hatte er gesagt – und sie solle sich, verdammt noch mal, nicht so haben. Sie hatte ihn nur wie ein verwundetes Reh angeschaut – und sich verweigert.

Ganz unverhofft hatte er sie gepackt – und ihr die erste Spritze in den Arm gejagt.

Später wurden es mehr und mehr. Männer und Spritzen, und Helen merkte kaum noch, wie sich alles aufzulösen begann. Um sie herum und in ihr drin.

Nur manchmal spürte sie die Nähe des Abgrunds, doch das anfängliche Schaudern spürte sie schon längst nicht mehr.

Sie hatte immer alles getan, was Roger von ihr verlangte, hatte ihm immer getreulich alles Geld abgeliefert ... bis zu jenem Spaziergang in den Bergen. Dort hatte sie sich zum ersten Mal gewehrt gegen seine Angriffe. Ein Wort hatte das andere ergeben.

„Du siehst richtig fertig aus, die Kunden werden wegbleiben! Du Landpomeranze bist wohl dem Großstadtleben doch nicht gewachsen ...“ Dann hatte er wieder sein Lachen angestimmt, das ihr schon seit einiger Zeit Angst einjagte. Trotzdem nahm sie allen Mut zusammen und sagte: „Ich will das alles nicht …habe es nie gewollt!“

Helen wird jenes schaurige Lachen, mit dem er sie danach an den steilen Abgrund gezerrt und gedroht hatte, sie hinabzustoßen, wenn sie sich nicht ein bisschen mehr zusammennähme, nie vergessen können. Denn das war genau der Moment, in dem die Angst aus ihr entwich und einer nie gekannten Wut Platz machte.

Wieder zurück in der großen Stadt, war sie nach ein paar Tagen zur Polizei gegangen. Vermisstenanzeige? Fehlanzeige – doch nicht nach so kurzer Zeit!

0800-111-0111! Die Nummer der Telefonseelsorge, verbunden mit den Worten: „Wenn Sie sich etwas von der Seele reden wollen...“

Von welcher Seele, bitte schön? dachte sie, aber sie brachte es wieder nicht fertig zu springen.

War es Feigheit? Oder gar Hoffnung?

Vielleicht würde sie ja dieses verdammte Timbuktu doch eines Tages finden?

Später - jetzt würde sie wohl doch erst einmal telefonieren … und dann zur Polizei gehen, um sich zu stellen.

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