¡PARAGUAY, MI AMOR!
TEIL 1: DAS FAMILIENGEHEIMNIS
1. Auflage, erschienen 02-2021
Umschlaggestaltung: Romeon Verlag
Text: Wiebke Groth
Layout: Romeon Verlag
ISBN (E-Book): 978-3-96229-847-0
www.romeon-verlag.de
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¡PARAGUAY, MI AMOR!
TEIL 1:
DAS FAMILIENGEHEIMNIS
Die Idee zu diesem Buch entstand schon vor 25 Jahren, als ich mit 18 verschiedene kleine Geschichten schrieb. Tatsächlich wählte ich Paraguay als Handlungsort, weil ich über dieses Land nichts wusste und es sehr spannend fand, darüber zu recherchieren und dann eine Geschichte zu schreiben.
Diese hier beendete ich aber nicht, sondern widmete mich dann meinem Abitur und meiner Ausbildung (Außenhandel).
Im Anschluss lebte und arbeitete ich 2,5 Jahre in Frankreich in einem Vorort von Paris.
Seitdem war mein Leben aufregend genug und ich vergaß das Schreiben und die Zufriedenheit, die mir dieses „Hobby“gab.
Bis ich Ende 2017 (ich war gerade 40 geworden) plötzlich wieder an diese Geschichte dachte.
Auf dem Weg von der Arbeit zurück, überlegte ich mir die Szenen im Kopf, bastelte viel gedanklich daran herum, bis ich dann ca. im Januar 2018 anfing, die Geschichte noch mal aus dem Kopf aufzuschreiben.
Tatsächlich behielt ich eine gewisse Grundhandlung aus dem alten Entwurf bei, baute das Ganze aber viel weiter aus und änderte auch die Erzählperspektive. War es zunächst eine reine ich-Erzählungsform, ließ ich nun verschiedene Charaktere zu Wort kommen.
Es dauerte mehr als 1 Jahr, bis ich alles aufgeschrieben hatte, mein Job und meine Familie ließen leider ein schnelleres Tempo nicht zu.
Dann tippte ich alles noch in eine Worddatei, welches nochmals fast ein Jahr dauerte.
Ende Juli 2020 sendete ich das ganze Manuskript dann an verschiedene Verlage und entschied mich schließlich für den Romeon-Verlag.
Ursprünglich war es eine Geschichte über 580 Seiten. Aus verschiedenen Gründen teilte ich es dann in zwei Teile auf.
Teil 1 liegt nun hier als mein erstes Buch vor.
Ich möchte darauf hinweisen, dass ich alle Informationen über Paraguay leider nur durch Internetrecherche erworben habe, aber leider niemals in diesem faszinierenden Land war.
Aber das, was ich über dieses Land herausgefunden habe, ist mehr als beeindruckend und die Einwohner dieses südamerikanischen Binnenstaates sind mir sehr ans Herz gewachsen.
Ich muss gestehen, dass ich nie vor Ort war und deswegen kann es sein, dass ich ein paar Dinge etwas naiv oder auch fehlerhaft darstelle. Allerdings weise ich auch darauf hin, dass alle Handlungen und Personen in diesem Buch meiner Fantasie entsprungen sind.
Sie haben keinerlei Ähnlichkeit mit lebenden Personen.
Die Handlungen in diesem Buch beruhen auf keiner wahren Begebenheit.
Ich hoffe sehr, dass Ihnen das Buch gefällt, so wie es mir Spaß gemacht hat, es zu schreiben!
25.07.1999 - Paraguay
Mierda, wenn ein Tag bescheiden anfängt, soll man nicht mehr zu viel von ihm erwarten.
Heute Morgen saßen die anderen schon ungeduldig auf ihren Pferden, als ich mit leichter Verspätung eintraf. Luis rastete fast aus, als er merkte, dass ich am Vorabend etwas viel getrunken hatte.
Dafür gibt er mir nun die langweiligsten und anstrengendsten Aufgaben. Stoisch lasse ich seine Wut an mir abprallen.
Stattdessen denke ich an Valeskas aufregenden Körper und höre kaum, wie Luis sagt: „Das war jetzt das letzte Mal, dass ich diese Eskapaden durchgehen lasse! Beim nächsten Mal erfährt Don José davon! Claro?“
„Sí claro“, nicke ich schicksalsergeben.
Er seufzt tief auf und sagt: „Es wäre hilfreich, wenn du wenigstens ein bisschen Einsicht zeigen würdest, aber alles, was dein Gesicht sagt ist:
„Bist du endlich fertig, Alter?“, er grinst, also versuche ich ein unsicheres Lächeln. Aber dann ordnet er an, dass ich heute die Kälber markieren darf und ich weiß, dass er noch nicht fertig mit mir ist.
Seufzend mache ich mich ans Werk, die Kühe von ihren Kälbern zu trennen, als wir auf dem Weideland angekommen sind.
Der Vormittag fließt zäh dahin, ich werde zwei Mal von Luis angeblafft, weil mir kleine Fehler unterlaufen. Chale! Wie ich den Feierabend herbeisehne!
Nach der Mittagspause nimmt Luis mich noch mal beiseite und fragt barsch: „Sag mal, Ramón, welches Mädchen vernebelt dir jetzt wieder den Verstand?“
Matteo, der mitgehört hat, mischt sich ein und meint grinsend: „Ist es am Ende Don Josés deutsche Tochter? Vorgestern hast du sie doch schon sehr eifrig getröstet! Ich habe gesehen, wie ihr aus dem Stall kamt und du sie sehr eng an dich gezogen hast!“
Wütend starre ich ihn an und sage unbeherrscht: „Du mieser kleiner Spion! Was geht dich das an?“
Natürlich weiß Luis jetzt Bescheid.
„Luis!“, höre ich plötzlich die aufgeregte Stimme von Sebastiano.
„Da reitet ein verrücktes Mädchen direkt auf die Herde zu. Scheinbar kann sie ihr Pferd nicht anhalten!“
Ich schnappe mir das Fernglas und sehe als Erstes meine kleine Schwester auf Estrella, die versucht, das vor ihr rasende Pferd – Rubia! – zu stoppen.
Auf dem Pferderücken sitzt niemand anderes als meine Stiefschwester Valeska!
Deutschland, 5 Wochen früher
Ungläubig starre ich auf den Bildschirm. Mein Herz rast und ich kann nur einen klaren Gedanken fassen: Nein, es ist nicht wahr! Das kann doch nicht stimmen!
Trotzdem lese ich nochmals die Zeilen der E-Mail am Laptop meines Vaters, die ich aus Neugierde geöffnet hatte, weil der Absender unseren Nachnamen trägt.
„Hallo Hugo, Du berichtetest mir in Deiner letzten Nachricht, dass unsere Valeska Abitur gemacht hat. Ich bin so unglaublich stolz! Ich weiß, es entspricht nicht unserer Abmachung, aber ich würde sie so gerne einmal kennenlernen. Du kannst mich ja als den Onkel aus Südamerika vorstellen.“
An dieser Stelle erscheint ein albern grinsender Smiley.
„Alles was sie ist und wie wundervoll sie sich entwickelt hat, ist Dir und Jola anzurechnen, aber bitte gewähre Deinem kleinen Bruder den Wunsch, seiner leiblichen Tochter in die Augen blicken zu dürfen.“
Wenn es da nicht eindeutig um mich gehen würde, hätte ich schon längst meinen Blick von diesen schwülstigen und arroganten Zeilen abgewendet; stattdessen entringt sich meiner Kehle ein trockener Schluchzer. Entschlossen drücke ich auf das Drucker-Symbol.
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