Signe Langtved Pallisgaard - Ein anderer Ort

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Anna führt mit ihrem Mann Mattis und ihrer kleinen Tochter Selma ein perfektes Leben in Kopenhagen – bis ihr Bruder sie wegen seiner Ehekrise bittet nach Oslo zu kommen und sie im Zug ihrer großen Jugendliebe wiederbegegnet. Ihre Ehe zerbricht, und Anna leidet unter der Trennung von ihrer Tochter, dem schwierigen Verhältnis zu ihren Eltern, und der Liebe zu Alexander, der nicht mit ihr kann und nicht ohne sie. Gleichzeitig erkennt sie die Möglichkeit, in diesem Jahr endlich sie selbst zu werden. Da deutet ihre sterbende Großmutter an, dass Anna für eine geheimnisvolle Familientragödie verantwortlich ist.-

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Signe Langtved Pallisgaard

Ein anderer Ort

Roman

Übersetzt von Anna M. Mondry

Saga

Ebook-Kolophon

Signe Langtved Pallisgaard: Ein anderer Ort. Aus dem Dänischen von Anna M. Mondry. © 2014 Signe Langtved Pallisgaard. Originaltitel: Et andet sted. Alle Rechte der Ebookausgabe: © 2016 SAGA Egmont, an imprint of Lindhardt og Ringhof A/S Copenhagen 2016 All rights reserved.

ISBN: 9788711332870

1. Ebook-Auflage, 2016

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Lindhardt und Ringhof und Autors nicht gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com- a part of Egmont, www.egmont.com.

Für Camilla

Eins

Als ich das kochende Wasser über den Teebeutel goss, fiel es mir auf: Heute ist es genau ein Jahr her, seitdem das Ganze begann. Ein Jahr seitdem ich nach Norwegen reiste und alles in Fahrt kam, hin zum Abgrund. Es ist nicht so, dass ich an Jahrestagen hänge, aber in der Vorstellung, dass es einen Anfangspunkt gibt, liegt etwas Beruhigendes. Denn das, was irgendwo anfängt, muss auch einen Punkt haben, wo es endet. Ich möchte glauben, dass dieser Drang zu Worten auf einem unentdeckten Fehler in meinem System beruht: einem losen Gerüst oder einem schwachen Skelett, das allzu einfach im Unwetter der Zufälle zusammenbricht.

Am Freitag fahre ich wieder nach Norwegen. Mein Bruder Anders ist Vater eines kleinen Jungen geworden. Björn heißt er. Er wurde vergangene Woche geboren, am selben Tag, an dem meine Großmutter begraben wurde.

Ich habe zwei Brüder. Einen lebenden und einen toten. Ein großen Bruder und einen kleinen Bruder. Mein großer Bruder lebt in seinem rotgestrichenen Haus in Norwegen, aber mein kleiner Bruder starb, bevor er sein erstes Lebensjahr vollendete. Er hatte es noch nicht einmal geschafft, seine ersten Schritte zu machen, als die Katastrophe eintraf.

Anders, der lebende, sagte einmal, dass alle Katastrophen die Schuld menschlicher Fehler seien. Jedes Bauwerk kann einstürzen, alle Systeme haben Schwachpunkte, und keine Liebe ist so stark, dass sie nicht Risse bekommen kann. Das letzte hat er nur nie gesagt, weil er so ungern über Liebe redet.

Heute ist es ein Jahr her, dass er mich eines frühen Morgens anrief und mir erzählte, dass seine Welt in Schutt und Asche läge. Es war Januar und die Wohnung lag noch im Dunkeln. Als ich zum Telefon lief, das auf einer Kommode im Flur lag und läutete, hing ich immer noch an der Kante eines Traums fest. Deshalb ging mir nicht auf, dass das oft bedeutet, dass jemand tot ist, oder nahe dran ist, es zu sein, wenn man früh morgens um vier Uhr angerufen wird. Außerdem hatte ich Angst, dass Mattis aufwachen würde, denn wir wohnten damals zusammen, und er hatte für diese Morgengespräche mit meinem Bruder nicht viel übrig.

„Oh, Anna, das Schlimmste ist, dass es so einfach zu vermeiden gewesen wäre“, jammerte Anders. „Mir wäre es leichter gefallen als allen anderen, das zu verhindern.“

Ich konnte hören, dass er in die Luft schnippte, um zu illustrieren wie leicht. Ich wachte plötzlich auf.

„Was vermeiden? Was ist geschehen?“

Er schluchzte. Der große Mann schluchzte wie ein Kind. Ich hielt das Telefon eingeklemmt zwischen Wange und Schulter und wischte eine tote Fliege von der Kommode. Als er erzählte, was passiert war, überraschte es mich nicht im Entferntesten. Jahrelang hatte ich den Zweifel in der Stimme meines Bruders wie eine Verzögerung sitzen hören, und im Übrigen fand ich, dass sie schon von Anfang an am Ende war, diese Ehe.

Der Becher Tee in meiner Hand ist kalt geworden, während ich da gesessen und meine Tochter durch den Türspalt zum Wohnzimmer angestarrt habe. Ich kann einen Teil ihres dünnen Pyjamabeins, das unter ihr im Korbstuhl angewinkelt ist, und einen Streifen ihres Gesichts sehen: hell und offen. Eine Falsettstimme lacht im Fernseher. Das Geräusch füllt das ganze Wohnzimmer. In unregelmäßigen Abständen wippt sie im Stuhl hin und her, so dass dieser auf dem Holzboden vor und zurück rutscht. Ich schleiche zur Tür, wo ich stehen und das sich verändernde Leben in ihrem Gesicht betrachten kann. Sie nimmt alles auf, und alles nimmt sie auf. Es sieht aus, als hätte sie eine Welt in sich selbst gefunden, wo es sich gut leben lässt. Es gibt wenige Dinge, die ich mir mehr wünsche als das, aber so wenig ist das auch nicht. Ich gehe zurück zu meinem Stuhl am Esstisch. Kurz darauf kommt sie in die Küche, legt das Kinn auf mein Knie, guckt zu mir hinauf mit Augen, die mich vollständig zu ihr herab saugen, und sagt:

„Weißt du, was ich gerne zeichnen möchte, Mama?“

„Nein, Selma. Was möchtest du gerne zeichnen?“

Sie presst die Lippen geheimnisvoll zusammen und setzt sich auf ihren Hochstuhl. Ich hole einen Stapel Papier und lege ihn auf den Tisch, aber bevor sie mit einem Marker auf dem obersten Blatt zu kratzen beginnt, wirft sie mir einen kurzen, untersuchenden Blick zu, der so schnell wieder verschwindet, wie er gekommen ist. Ich genieße diesen Augenblick der Stille, der zwischen uns entsteht, bevor sie den Kopf schräg legt und laut und eindringlich zu summen beginnt.

Es war etwas in der Art, wie sie mich anguckte, als wir frühstückten, das mich dazu gebracht hat, damit anzufangen das hier zu schreiben. Ich weiß wohl, dass man nicht einfach so ein Kapitel in der Lebensgeschichte eines anderen Menschen ändern kann, ohne dass es Konsequenzen für das Ganze birgt. Deshalb habe ich mich hingesetzt undaufgeschrieben, was geschehen ist. Wenn man weiß, wie eine Familie zusammenhängt, ist es einfacher zu verstehen, wie sie auseinanderfallen kann.

Selma wird des Zeichnens blitzschnell müde. Bald malt sie nur noch eine einzelne Kritzelei auf jedes Papier, bevor sie es vom Stapel reißt und zum nächsten übergeht. „Willst du mehr fernsehen?“ frage ich, als sie die nackte Tischplatte erreicht. „Nein, ich will raus“, stellt sie fest und hüpft vom Stuhl. Ich gucke aus dem Fenster. Das Wetter sieht gut aus, es gibt keinen Grund, warum wir nicht rausgehen sollten. „Was sollen wir da draußen machen?“ frage ich, aber ich weiß sofort, dass das verkehrt ist. Man sollte nicht diese Art Rastlosigkeit auf die Schultern eines Kindes verlagern. Ich weiß nur nicht, wie ich sie sonst loswerden soll. Das ist einer der größten Nachteile des Alleinseins: Man hat keinen Ort, wo man die Dinge von sich legen kann.

„Ich will nach Hause zu Oma und Opa“, sagt sie und schaut mich mit etwas an, was Trotz ähnelt. „Nein, Selma, wir bleiben hier. Wir sind gezwungen zu bleiben, wo wir sind.“

Ich wohne hier seit einigen Monaten, aber es fühlt sich weiterhin wie ein fremdes Land an. Ein anderer Teil der Welt. Sie akzeptiert meinen Plan hinunter zum Hafen zu gehen und sich die Schiffe anzusehen, und ich beschließe, uns beide mit einer Tasse Kakao in einem Café zu belohnen, wenn wir zum Langelinie-Pier kommen. Macht man nicht so etwas? Denkt man nicht so etwas? Wenn man eine ordentliche Mutter ist. Während ich auf dem Boden knie und ihre Zeichenblätter einsammle, steht sie im Schlafanzug im Flur und gleicht jemandem, der auf eine Bestellung wartet.

„Kannst du reingehen und dich anziehen?“ frage ich. „Oder willst du lieber den Schlafanzug anbehalten?“

Sie nickt schwer, stampft mit dem einen Fuß auf den Boden und sagt: „Ja, ja, ja.“

„Okay, dann darfst du das.“

Es macht wohl auch nichts aus, wenn die Kleine den Pyjama unter dem Schneeanzug trägt, denke ich und schalte den Computer aus.

Anders, der Sohn meines Vaters aus einer früheren Beziehung, ist weder äußerlich noch innerlich gewöhnlich. Selbst, wenn er eine Tugend daraus macht, kein kluger Mann zu sein, und selbst wenn wohl über ihn gesagt werden kann, dass er ein bisschen dicklich ist, sind ihm die Dinge immer leichtgefallen. Er hat früh in seinem Leben gelernt, wie weit man mit ein paar wohlgewählten Worten kommen kann, und er hat immer eine Frau mit einem ganz entschlossenen Blick ansehen können, wohlwissend, dass sie es nicht lassen kann, es ihm zurückzuzahlen. Ich habe im Nachhinein den Überblick verloren, wie viele meiner Freundinnen sich Hals über Kopf in ihn verliebt haben. Wie viele bereit gewesen sind, ihr Leben wegen Anders über Bord zu werfen. Vielleicht ist das Geheimnis dieser klare, fast väterliche Blick in den eisblauen Augen? Ein Blick, der selbst die gewöhnlichste Frau dazu bringt, sich einzigartig zu fühlen.

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