Christiane Siegert
Adventskalender einmal anders
24 Adventsgeschichten
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Christiane Siegert Adventskalender einmal anders 24 Adventsgeschichten Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort „Bloß keine Adventskalender, da sind zu viele Süßigkeiten drin. Und schon gar kein fertiger Schokoladenkalender, wer weiß, wie alt die Schokolade schon ist, die werden doch bestimmt auf Jahre im Voraus gefertigt.“ Aber mal ehrlich, Adventszeit ohne Adventskalender? Fazit: Ein kalorienarmer, am besten -loser Adventskalender. Kein Ding der Unmöglichkeit, wie wäre es denn mit Adventsgeschichten, so bunt wie ein Adventskalender sein soll. Jeden Tag eine kleine Erzählung für Jung und Alt, manchmal zum Lachen oder zum Nachdenken, mit ein bisschen Fantasie, gelegentlich ein Märchen. Als Erwachsener wieder ein bisschen Kind sein, als Kind träumen, sich verzaubern lassen dürfen. Kurz: eine Mischung, die die Adventszeit verschönert und das Warten auf Weihnachten verkürzt. Viel Spaß beim Lesen!
1. Woher stammt der Adventskranz?
2. Beim Weihnachtsbaumverkauf
3. Mit Rex im Schnee
4. (K)ein Mini-Advents-Krimi
5. Weihnachten im Stau
6. Als der echte Nikolaus kam
7. Eine alte Tanne erzählt von Weihnachten
8. Auf dem Weihnachtsmarkt
9. Als Santa Claus sich verflog
10. Nachts im Supermarkt
11. Weihnachtsbäckerei mit Hindernissen
12. Die Sache mit dem Baumschmücken
13. Geschenke suchen und finden
14. Das Weihnachtsessen
15. Nach einer wahren Begebenheit
16. Schlittenfahrt
17. Ein Pferd im Schnee
18. Bei den Wichteln
19. Der Flug
20. Weihnachten in Dubai
21. Geschenke einpacken
22. Die Krippe braucht Putz
23 Schöne Bescherung
24 Ochs und Esel erzählen
Impressum neobooks
„Bloß keine Adventskalender, da sind zu viele Süßigkeiten drin. Und schon gar kein fertiger Schokoladenkalender, wer weiß, wie alt die Schokolade schon ist, die werden doch bestimmt auf Jahre im Voraus gefertigt.“ Aber mal ehrlich, Adventszeit ohne Adventskalender?
Fazit: Ein kalorienarmer, am besten -loser Adventskalender. Kein Ding der Unmöglichkeit, wie wäre es denn mit Adventsgeschichten, so bunt wie ein Adventskalender sein soll. Jeden Tag eine kleine Erzählung für Jung und Alt, manchmal zum Lachen oder zum Nachdenken, mit ein bisschen Fantasie, gelegentlich ein Märchen.
Als Erwachsener wieder ein bisschen Kind sein, als Kind träumen, sich verzaubern lassen dürfen. Kurz: eine Mischung, die die Adventszeit verschönert und das Warten auf Weihnachten verkürzt.
Viel Spaß beim Lesen!
1. Woher stammt der Adventskranz?
Drahtreste, Stroh und Überbleibsel von Garn liegen auf dem Boden. Der Geruch von frisch geschnittener Tanne erfüllt den Raum und vermischt sich mit dem Duft von Kaffee und Plätzchen.
Ungefähr 15 Menschen stehen oder sitzen um einen langen Tisch herum, alle mit demselben Ziel: Einen eigenen Adventskranz binden. An der Fensterseite stehen zwei weitere Tische, auf ihnen viele Packungen, Dosen, Plastikbehälter, gefüllt mit allerlei Deko für die zukünftigen Adventskränze.
Zu Beginn des Abends drehen sich die Gespräche um das Wetter, die Erkältungswelle und ähnliche hochinteressante Themen. Doch dann kommt eine Frage auf, auf die zunächst niemand eine Antwort weiß: Warum binden wir eigentlich Adventskränze?
Die Diskussion ist entfacht. „Weils Spaß macht“, „Weils nach Weihnachten riecht“, „Weil es einfach gut aussieht“ und noch weitere Antworten dieser Art sind zu hören. Schnell wird klar, eigentlich weiß es keiner. Die Ersten wollen schon zum Smartphone greifen um das Internet nach der Lösung des Problems zu befragen, als Oma Hanna den Raum betritt. Sie bekommt zwar nur noch das Ende der Diskussion mit, kann aber schnell nachvollziehen, worum es eigentlich geht.
„Also ihr seid mir welche, habt mindestens 10 Jahre die Schulbank gedrückt, teilweise sogar studiert und wisst trotzdem nicht, warum wir Adventskränze binden. Aber alte Leute wie ich mit „nur“ Volksschulkenntnissen, die wissen das. Kommt und lauschet, ich erzähle es euch.“
Stühlerücken. Oma Hanna setzt sich an den Kopf des Tisches und beginnt zu erzählen während ihre Zuhörer/innen gespannt lauschen und leise weiterarbeiten.
„Vor vielen Jahren, Mitte des 19. Jahrhunderts um genau zu sein, lebte ein Mann mit Namen Johann Hinrich Wichern in der schönen Stadt Hamburg an der Elbe. Von Berufswegen her leitete er ein Waisenhaus. Bedenkt bitte, dass die damaligen Waisenhäuser mit unseren heutigen nicht zu vergleichen sind. Die Kinder, die dort lebten führten ein armes und streng geregeltes Leben. Versetzt euch in diese Zeit hinein, eine Zeit ohne fließendes Warm-Wasser, ohne Zentralheizung, mit Gaslampen, die übrigens nicht allzu hell brannten. Eine Zeit, in der die Menschen noch viel zu Fuß erledigten oder, wenn sie es sich leisten konnten, eine Kutsche nahmen. Vorwiegend auf noch unbefestigten Straßen.
Wir schreiben das Zeitalter der Industrialisierung, Kinderarbeit war nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht, weil äußerst kostengünstig. Die Schornsteine der Fabriken bliesen munter ihren Rauch in den Himmel. Könnt ihr euch ein ungefähres Bild machen?“ Allgemeines Nicken.
„Gut. In dieser aus heutiger Sicht recht unbequemen Zeit lebte und arbeitete Johann Hinrich Wichern in seinem Waisenhaus. Ihm lag viel an seine Zöglingen und er versuchte, ihnen das Leben zumindest etwas zu verschönern.
Um die Weihnachtszeit herum wollte er etwas Freude und vermutlich auch Abwechslung in den grauen Waisenhaus-Alltag bringen und so kam ihm eine glänzende Idee. Ab dem ersten Dezember steckte er jeden Tag eine Kerze auf einem hölzernen Wagenrad fest.“
Oma Hanna sah in die Runde ihrer Zuhörer und stellte fest, dass einige mit Nachdenken beschäftigt waren. Deshalb fügte sie hinzu: „Wer von euch schon mal so ein Wagenrad gesehen hat, der weiß, dass sie groß sind.“ Erst jetzt nickten einige und blickten verstehend auf Oma Hanna, die bereits fortfuhr.
„Durch die Kerzen wollte Herr Wichern seinen Kinder zeigen, wie lange sie noch auf Weihnachten warten mussten und gleichzeitig sollten die hellen Lichter der Kerzen den Kindern Hoffnung geben. Wichern nahm vier weiße Kerzen, für jeden Sonntag eine und 20 rote Kerzen für die Werktage. An Weihnachten erleuchteten so 24 Kerzen den Raum. Diese Idee gefiel den Menschen und sie begannen, ebenfalls einen Adventskranz aufzustellen.
Erst 20 Jahre nach Wicherns erstem Adventskranz kamen die Menschen auf die Idee, einen Kranz aus Tannengrün zu binden und statt 24 Kerzen nur vier, für jeden Sonntag eine, auf dem Kranz zu befestigen. Die 24 Kerzen ließen sich einerseits aus Platzgründen nicht erhalten, wer hatte schon Platz, ein ganzes Wagenrad aufzustellen und außerdem begannen die Menschen, ihre Adventskränze aufzuhängen, das Wagenrad wurde einfach zu schwer.
So, und jetzt wisst ihr, warum wir bis heute Adventskränze binden und Kerzen auf ihnen befestigen, damit auch wir sehen, dass Weihnachten näher rückt und damit wir die Hoffnung niemals aufgeben.“
2. Beim Weihnachtsbaumverkauf
Auf einem Weihnachtsbaumverkauf, irgendwo in unserem Land. „Heinz, guck mal: DER da.“ Doch Heinz guckt nicht, der sieht den Baum vor lauter Bäumen nicht. Ich, als Eigentümer des Weihnachtsbaumverkaufs, eile zu Hilfe, doch bis ich da bin, bleibt Heinz hilflos.
Читать дальше