Eine Geschichte des Krieges

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In diesem monumentalen Buch beleuchten 57 internationale Wissenschaftler*innen unter Federführung des französischen Historikers Bruno Cabanes die zahlreichen Facetten kriegerischen Handelns vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
In den letzten zweihundert Jahren hat sich der Krieg zu einem Phänomen entwickelt, das alle Lebensbereiche betrifft und Gesellschaft, Politik, Kultur und Ökonomie verändert. Der moderne Krieg, zu dem oft Partisanenkämpfe, Terroranschläge, Massaker oder ethnische Säuberungen gehören und der immer häufiger als hochtechnologischer Cyberwar geführt wird, ist entgrenzt und richtet sich zunehmend auch gegen die Zivilbevölkerung. Und trotz eines immer ausgefeilteren Internationalen Völkerrechts schwindet die Orientierung an Regeln der Kriegführung.
Um den grundlegenden Wandel moderner Kriege zu analysieren, bedarf es einer Vielfalt der Disziplinen, und so bietet diese Geschichte des Krieges ein multiperspektivisches Panorama aus Geschichte, Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Ökonomie und Anthropologie. Die Expert*innen betrachten diese Veränderungen auch jenseits einer rein westlichen Perspektive in Japan, China, Indien oder Afrika und anderen Gegenden der Welt.
In ihrer außergewöhnlichen Vielfältigkeit verdeutlichen die Beiträge den Wandel des Krieges und ermöglichen es, den Krieg neu zu denken.

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Dennoch war der globale Charakter der atomaren Bedrohung ab den 1960er Jahren der weltweiten Verbreitung des Friedensaktivismus förderlich. Obwohl seit dem 19. Jahrhundert Beispiele internationaler Vereinigungen bekannt sind, blieben diese bis Mitte des 20. Jahrhunderts im Wesentlichen auf den Westen (Nordamerika, Europa) beschränkt. Die atomare Gefahr, die mit dem Kalten Krieg verbundene geopolitische Blockade und die Dekolonisation trugen aber nun zur Ausweitung der pazifistischen Solidarität auf den gesamten Erdball bei. Die spektakulärste Entwicklung außerhalb des Westens fand in Japan statt, das die verheerende Wirkung der Atombombe unmittelbar erlebt hatte und von der Kriegserfahrung traumatisiert war. Dort entstand ein tief verankerter Pazifismus, der sogar Eingang in die Landesverfassung fand, deren gegenwärtig wieder infrage stehender Artikel 9 festschreibt: »In aufrichtigem Streben nach einem auf Gerechtigkeit und Ordnung gegründeten internationalen Frieden verzichtet das japanische Volk für alle Zeiten auf den Krieg als ein souveränes Recht der Nation und auf die Androhung oder Ausübung von Gewalt als Mittel zur Beilegung internationaler Streitigkeiten.« 2Ebenso unbestreitbar ist die weltweite Wirkung von Gandhis gewaltloser Kampagne für die indische Unabhängigkeit, die insbesondere in den Ländern, die sich auf dem Weg der Dekolonisation befanden, eine Protestform bot, die mit den pazifistischen Prinzipien in Einklang stand.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es zu einer engeren Verknüpfung von Frieden mit Gerechtigkeit. Der Pazifismus auf rechtlicher und technischer Ebene, der von Schlichtung, Abrüstung und dem Aufbau internationaler Organisationen geprägt ist, war bis in die Zwischenkriegszeit dominant und entwickelte sich in der Folge zu einem Pazifismus der Tat, der konkretere und zugleich tiefer wirkende Ergebnisse anstrebte, beispielsweise durch die Förderung von Diversität und Menschenrechten, des Rechts auf Bildung, sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung, der Armutsbekämpfung. Bevorzugt setzte man auf gemeinschaftliches lokales Handeln in Form von Graswurzelbewegungen, was Koordination auf globaler Ebene nicht ausschloss. Mit seinem Angriff gegen verschiedene Quellen der strukturellen Gewalt zielt dieser Pazifismus auf die Herstellung positiven Friedens, wie es seit Johan Galtung genannt wird.

In dieser Hinsicht ist keine Episode so symbolträchtig wie die Mobilisierung gegen den Vietnamkrieg, die in gewisser Hinsicht als Gründungsmythos des globalen und globalisierten Pazifismus fungiert. Getragen war sie von einer neuen, größtenteils nach 1945 geborenen Generation von Aktivist*innen, die aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammten und sich aus unterschiedlichen Gründen beteiligten. Dieser Widerstand fügte sich in einen umfassenderen Protest ein, der die Ablehnung des Krieges in eine Sehnsucht nach radikaler Veränderung der Gesellschaft einbettete: nationale Befreiung der Vietnames*innen, überhaupt aller unterdrückten Völker; Gleichheit und Rechte für Frauen und Homosexuelle; Kampf gegen ethnische Diskriminierung usw. Diese allseitige Kontroverse sollte die amerikanische Vietnampolitik beeinflussen und am Ende auch zum Truppenrückzug beitragen. Die Befürworter des Friedens mit Vietnam feierten ihren »Sieg«: Wenngleich sich der Pazifismus rühmen mag, Einfluss auf die Politik gehabt zu haben, indem er allmählich die Normen der internationalen Beziehungen entwickeln half, lässt sich selten seine reale Wirkung auf die Politik und ihre Entscheidungen auch nur einigermaßen präzise bestimmen.

Mit dem Kalten Krieg endete auch die geopolitische Pattsituation, die seit Mitte des Jahrhunderts bestanden hatte. Die Euphorie nach dem Fall der Berliner Mauer war nur von kurzer Dauer, da die neuen globalen Kräfteverhältnisse zu einer beunruhigenden Serie von Konflikten und extremen Gewaltausbrüchen führten. In dieser neuen, multipolaren Welt hatte es die pazifistische Mobilisierung mit Ausnahme weniger starker Momente wie bei den weltweiten Protesten gegen den Irakkrieg 2003 schwer, aus der Marginalisierung herauszukommen. Um relevant zu bleiben, schloss sich die Friedensbewegung dem transnationalen Protestnetzwerk an, das allgemein als globalisierungskritische Bewegung bezeichnet wird. Die immer noch beunruhigende nukleare Bedrohung wurde zunehmend aus der Perspektive des Umweltschutzes (Ökopazifismus) gesehen. Dieser Perspektivwechsel zeugt von der sehr viel globaleren Sicht des heutigen Pazifismus. In dieser neuen Ausrichtung rücken die Betonung lokaler und regionaler Initiativen wie die Aktionen der Gruppe Peace Now in Israel und Bemühungen um größere soziale Gerechtigkeit stärker ins Zentrum. Dennoch gibt es auch heute weiterhin Vereinigungen, die während des Ersten Weltkrieges oder in der Zwischenkriegszeit entstanden: die Peace Pledge Union, War Register’s International, International Fellowship of Reconciliation , außerdem die Women’s International League for Peace and Freedom , die 2015 ihr hundertjähriges Bestehen feierte. Im Laufe eines Jahrhunderts hat sich ihr Aktionsfeld verändert, doch von dem Prinzip, von dem ihre Gründung geleitet war, ist sie nicht abgewichen: die Weigerung, den Krieg und die Gewalt als Schicksal der Menschheit hinzunehmen.

Carl Bouchardist Professor an der Universität Montreal. Er arbeitet zur Friedensidee in den 1920er und 1930er Jahren. Zu seinen Veröffentlichungen gehört insbesondere Cher Monsieur le Président. Quand les Français écrivaient à Woodrow Wilson (Ceyzérieu 2015).

Literaturhinweise

Literatur zur Geschichte des Friedens und des Pazifismus liegt größtenteils auf Englisch vor und stammt teilweise von Frauen und Männern, die sich zum Pazifismus bekennen: Wie jede Bewegungs-Geschichtsschreibung ist sie bisweilen apologetisch, bisweilen auch teleologisch, und lässt besonders viel Raum für das Schicksal von Einzelpersonen und Gruppen, die als Streiter*innen für die Sache des Friedens gegen die Kräfte des Konservatismus und Militarismus dargestellt werden.

Daneben hat sich auch die Geschichte der internationalen Beziehungen seit Langem mit der Frage des Friedens beschäftigt, ein wenig aus Verlegenheit, um einen Kontrapunkt zum Krieg und zu den zwischenstaatlichen Spannungen zu haben. Erst in den 1960er Jahren tauchte die Friedensgeschichte als eigenständiges Forschungsfeld auf. Peter Brockhat sich in einer zum Klassiker gewordenen Trilogie ( Pacifism in the United States. From the Colonial Era to the First World War , Princeton 1968; Twentieth-Century Pacifism , New York 1970; Pacifism in Europa to 1914 , Princeton 1972) mit dem absoluten Pazifismus und den Kriegsdienstverweigerern beschäftigt. Dabei versuchte er auch eine Typologie des pazifistischen Denkens, ein wiederkehrendes Thema in der Forschung, das sich auch bei Marcel Merlefindet, einem der wenigen Franzosen, die genau zu dieser Form des Aktivismus in jener Epoche gearbeitet haben ( Pacifisme et internationalisme, XVII e– xxe siècle , Paris 1966). Der wichtigste Beitrag aus dieser Frühphase stammt von Johan Galtung,einem norwegischen Forscher und Aktivisten, der der Friedensforschung (Peace Research) in einem entschieden interdisziplinären Geiste den Weg bereitete. Seine Arbeiten über die Begriffe »positiver Frieden« und »strukturelle Gewalt« (»Violence, Peace, and Peace Research«, Journal of Peace Research 6, 3 / 1969) waren epochemachend und haben große Resonanz im Anschluss an den Widerstand gegen den Vietnamkrieg und den globalen Protest Ende der 1960er und während der 1970er Jahre erfahren.

Die Arbeiten der 1980er und 1990er Jahre haben der Geschichte des Pazifismus einen breiteren Fokus gegeben und sie in einen umfassenderen sozialen, politischen und ideologischen Kontext gestellt. Der britische Historiker Martin Ceadelbegründete ein großes Forschungsprogramm zum britischen Pazifismus ( Pacifism in Britain, 1914–1945. The Defining of Faith , Oxford 1980; The Origins of War Prevention. The British Peace Movement and International Relations, 1730–1854 , Oxford 1996; Semi-Detached Idealists. The British Peace Movement and International Relations, 1854–1945 , Oxford 1987) und legte eine umfassende und einflussreiche Typologie vor, die versucht, dem Verhältnis zur Gewalt und zum Krieg in den westlichen Gesellschaften Rechnung zu tragen ( Thinking about Peace and War , Oxford 1987). Sandi Cooperhat sich ebenfalls für die Entwicklung des pazifistischen Denkens in Europa im 19. Jahrhundert interessiert ( Patriotic Pacifism. Waging War on War in Europe, 1815–1914 , Oxford 1991) und seine Beziehungen zu den Ideologien der Zeit, insbesondere zum Nationalismus, untersucht. Im selben Jahr erschien die erste tiefergehende Studie zum französischen Pazifismus in der Zwischenkriegszeit ( Norman Ingram, The Politics of Dissent. Pacifism in France, 1919–1939 , Oxford 1991), eine scharfsinnige Analyse des Übergangs vom legalistischen »Pazifismus alten Typs« zum umfassenden und bedingungslosen Pazifismus »neuen Typs« der 1930er Jahre. Ebenfalls ab den 1990er Jahren tauchten die Arbeiten zum Engagement der Frauen auf ( Harriet Alonso, Peace as a Women’s Issue. A History of the US Movement for World Peace and Women’s Rights , 1993), die Teil einer erneuten thematischen Öffnung der Friedensforschung waren, zu der auch die Studien über die transnationalen Beziehungen der Friedensbewegung gehören. Deren Höhepunkt bildete die imposante Trilogie Lawrence Wittnersüber die weltweite Bewegung gegen atomare Aufrüstung ( The Struggle against the Bomb , Stanford 1993–2003, zusammengefasst in Confronting the Bomb. A Short History of the World Nuclear Disarmament Movement , Stanford 2009). Die von Nigel Youngherausgegebene Enzyklopädie Oxford International Enyclopaedia of Peace , die 2010 erschienen ist, versammelt die jüngsten Beiträge und liefert zweifellos die umfänglichste internationale Perspektive auf den Pazifismus im weitesten Sinne.

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