Peter Urban - Der Herr des Krieges Teil 2

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Napoleon kocht vor Wut: seine Marschälle haben bei Talavera wieder eine grauenhafte Niederlage eingesteckt. Der französische Kaiser schwört, dass er Arthur Wellesley, jetzt Lord Wellington, jeden Knochen im Leib brechen wird. Während Bonaparte noch flucht und eine schlecht geplante britische Expedition in Nordeuropa mit einem gewaltigen Reinfall endet, baut Arthur mit Hilfe der Portugiesen heimlich eine gewaltige Befestigungsanlage, um wenigstens Lissabon vor den Franzosen und ihre Verbündeten zu schützen und seine Rückzugslinie zu sichern. Gleichzeitig kämpft er mit dem Mut der Verzweiflung gegen eine Überzahl von Feinden um seinem Chefspion Pater Jack Robertson und dem " Quartett " die Zeit zu geben, in einer gefährlichen und streng geheimen Nacht-und-Nebel Operation das Terrain für eine grosse Offensive nach Spanien vorzubereiten. Der Weg über die Grenze und nach Frankreich ist weit, gefährlich und blutig, doch Arthur und seine Kampfgefährten fangen langsam an daran zu glauben, dass sie das «Monster» Napoleon am Ende vielleicht doch besiegen können, um so diesen grauenhaften und endlos langen Krieg zu beenden.

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Peter Urban

Der Herr des Krieges Teil 2

Grossmeister und Hexenmeister

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Inhaltsverzeichnis Titel Peter Urban Der Herr des Krieges Teil 2 Grossmeister - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Peter Urban Der Herr des Krieges Teil 2 Grossmeister und Hexenmeister Dieses ebook wurde erstellt bei

Kapitel 1 Wieder in Spanien

Kapitel 2 Winter in den Bergen

Kapitel 3 „... seine eigenen Söhne wählen!”

Kapitel 4 1812

Kapitel 5 Der Feuersturm

Kapitel 6 Die bitteren Tränen des Sieges

Kapitel 7 Eine Aprilnacht in Andalusien

Kapitel 8 Der Hexenmeister

Kapitel 9 Gestutzte Schwingen

Kapitel 10 Triumphzüge

Kapitel 11 Rückschläge

Impressum neobooks

Kapitel 1 Wieder in Spanien

Alle Informationsquellen in Spanien hatten dem alliierten Nachrichtendienst bestätigt, daß Soult sich auf Sevilla zurückzog und Marmont wieder auf dem Weg nach Nordspanien war. Vermutlich hatte er den Auftrag erhalten, eine zentrale Position zu beziehen, von der aus er jederzeit sowohl die französischen Truppen in der Estremadura als auch die in Leon verstärken konnte. Sein neues Hauptquartier befand sich im Dorf Navalmoral, unweit von Almaraz. Lediglich General Jean Baptiste Drouet, der Graf d’Erlon, wurde mit seinen Reitern in der Estremadura zurückgelassen. Die britischen und portugiesischen Truppen konnten damit endlich in Feldlager, weitab der fieberträchtigen Region um den Guadiana abgezogen werden.

Arthur hatte – Konsequenz der grausamen Verluste John Beresfords bei Albuera – seine gesamte Armee reorganisieren müssen. Manche Regimenter hatten mehr als die Hälfte ihrer Männer verloren, Rowland Hills Zweite Division war nur noch ein trauriger Schatten. Es würde Monate dauern, bis die letzten seiner Verwundeten wieder dienstfähig sein würden. Das Militärhospital in Belem bei Lissabon war zum ersten Mal seit Beginn des Iberischen Feldzuges überfüllt.

Die Ankunft Thomas Grahams und Hills Genesung ermöglichten es Arthur allerdings auch, diese Gelegenheit zum Anlaß zu nehmen, um ein neues operatives Konzept vorsichtig zu erproben: Er wollte in die Offensive gegen die Franzosen gehen! Bislang hatte der Ire immer nur Portugal verteidigt. Jetzt war die Zeit reif, endlich in Spanien einzugreifen. Hills umstrukturierte Zweite Division, die Vierte Division und Hamiltons Portugiesen blieben im Süden, bei Villa Vicosa, Fronteira, Pedrogao und Sousel. Sir Rowland selbst bezog Hauptquartier in Elvas. Durch Wellingtons großes altes Teleskop auf dem Glockenturm der Kathedrale konnte er vorzüglich seinen ganz persönlichen Gegner, den Grafen d’Erlon, im spanischen Teil der Estremadura überwachen. Um ihn in Schach zu halten, verfügte der General aus Shropshire nunmehr über 9000 kampferprobte Bajonette und über fast 4000 Säbel. Dank einer unerwarteten Verstärkung aus England, besaß das anglo-alliierte Feldheer zum ersten Mal, seit Anfang der Expedition auf der Iberischen Halbinsel, ausreichend Kavallerie. Sir Rowland befehligte die sogenannte ‚Alliierte Südarmee‘ in einem eigenständigen Kommando. Lord Wellington unterstand die ‚Alliierte Nordarmee’. Zusammen konnten sie mehr als 60.000 Mann ins Feld führen. Sir Thomas Graham stand mit der Ersten und der Sechsten Division um Pontalegre. Der verrückte Erskine, der sich bei Fuentes de Onoro und vor Almeida so schwerwiegende Fehler geleistet hatte, war bei seinem Kriegsgerichtsverfahren glimpflich davongekommen. Von London aus hielt der Prinzregent und Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte Großbritanniens, Frederick von York seine schützende Hand über den alten Freund. Lord Wellingtons Macht reichte lediglich so weit, als daß dieser gefährliche Offizier auf einen unwichtigen Posten ohne größere, militärische Verantwortung abgeschoben wurde: Nah an den Weinfässern und Lasterhöhlen von Lissabon und fern der Front. Erskine wurde dazu verdammt, die neue Zweite Kavalleriedivision zu befehligen, die Sir John Beresford und der portugiesischen Armee unterstellt worden war. Niemand war sich bei diesem hoffnungslosen Fall im Klaren darüber, wer durch das Urteil von General-Advokat Larpent härter bestraft worden war: Beresford, weil er sich jetzt mit Erskine herumärgern mußte, oder Sir William, weil er sein Kommando über die Sechste Division verloren hatte!

Sir Thomas Picton war mit seiner Dritten Division und der Fünften Division unter Sir Alexander Campbell in Castello Branco. Nur Black Bob Craufurd und die Leichte Division folgten ihrem Oberkommandierenden hoch in den Norden Portugals hinauf und lagerten um Castello de Vide und Montalvao, während der Ire mit einem kleinen Stab und dem Nachrichtendienst Hauptquartier in Fuenteguinaldo bezog. Er hatte es vorerst ausgeschlossen, irgendwelche waghalsigen Operationen südlich des Tejo einzuleiten: Das berüchtigte Guadiana-Fieber, das in dieser Gegend während der Sommermonate hauste, gefährdete Leben und Gesundheit seiner Soldaten mehr als jede Feindberührung. Außerdem durfte er nicht ausschließen, daß Marmont sich im Fall einer massiven, alliierten Bewegung gegen Badajoz und Cadiz, mit der französischen Nordarmee vereinigte, um eine dritte alliierte Belagerung der Grenzfestung zu vereiteln. Im spanischen Teil der Estremadura zu operieren, inspirierte ihn nicht sonderlich: Das Hinterland des Alentejo konnte seine Truppen keine drei Tage versorgen. Damit wäre eine Armee in dieser Gegend bereits geschlagen, noch bevor der erste Kanonenschuß abgefeuert würde. Der Aufwand, Proviant auf Ochsenkarren an die Front zu schaffen, war zu groß. Er benötigte in diesem Augenblick sämtliche verfügbaren Transportmittel für seine Belagerungsartillerie, die endlich ausgeschifft wurde. Außerdem war die Estremadura ihm einfach zu flach: Arthur braucht Berge, Hügelketten, Bodenerhebungen und andere natürliche Hindernisse, um sein taktisches Konzept wirkungsvoll umzusetzen. Damit kam für das Experiment eines offensiven Sommerfeldzuges 1811 nur die Grenze mit der spanischen Provinz Leon in Frage. Hier hatte er die Sierra de Estrella im Rücken und die gesamte Miliz Portugals, gemeinsam mit Ordonanza-Truppen und spanischen Guerilleros für Hilfsaufgaben zur Verfügung. Und der Untergrund setzte die französische Kavallerie außer Gefecht! Es war halsbrecherisch, Pferde in die Berge zu bringen. Er hatte dies den Adlern während des Feldzuges 1810 und bei der Schlacht von Bussaco bewiesen. Sollte er Marmont bis hinauf nach Leon locken können, dann wäre der Marschall von jeder Unterstützung durch seinen Kollegen Soult und die französische Hauptarmee abgeschnitten und ein leichtes Opfer. Lord Wellington informierte Whitehall und den Kriegsminister in London von seiner Entscheidung, einen Schlag gegen Ciudad Rodrigo zu wagen. Es sollte ein erster Versuch sein, in die Offensive zu gehen: Ohne Garantie auf Erfolg!

Premierminister Spencer Perceval und Lord Liverpool zeigten ausnahmsweise großes Verständnis für die Vorgehensweise ihres ranghöchsten Offiziers auf dem iberischen Kriegsschauplatz. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, daß Sir Arthur – nach der Katastrophe von 1809 – Bereitschaft zeigte, einen zweiten Versuch zu wagen und mit spanischen Truppen zusammenzuarbeiten ... Politisch war dies für die Regierung Großbritanniens opportun.

Der Ire hatte gespürt, daß er militärisch freie Hand bekommen würde, wenn er dieses Zugeständnis an seine politische Hierarchie machen würde. General Castaños, einer der ganz wenigen Spanier, auf den Arthur als Soldat große Stücke hielt, hatte den jungen General Don Carlos de España mit einer großen Anzahl von Infanterieregimentern zu ihm, nach Leon abkommandiert. Castaños unterstellte diese Truppen und Don Carlos ohne Bedingungen seinem britischen Kollegen. Neue Rekruten aus der Provinz Salamanca sollten sie schon bald verstärkten. General de España schlug sein Hauptquartier in Ledesma auf und integrierte auf Lord Wellingtons Befehl hin die Partisanen von Don Julian Sanchez als Kavallerie in seine kleine Armee. Sie war inzwischen auf 3000 Säbel angeschwollen. Arthur arbeitete schon lange genug mit den Männern aus den Bergen zusammen, um alle Unzulänglichkeiten und Schwächen seines Verbündeten Don Julian zu kennen: Seine Partisanen waren glänzend beritten, aber es mangelte ihnen an Uniformen und an einer gründlichen, militärischen Ausbildung. Sie waren zu waghalsig und oft unkontrollierbar. Doch dem zu Trotz empfahl er General de España, diese ehemaligen Irregulären eine Stellung am Agueda halten zu lassen. Die Guerilleros würden den Gouverneur der Provinz Salamanca, General Thibault, alleine durch ihre Anwesenheit in Aufregung versetzen und damit seine starke Garnison binden.

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