Walter Julius Bloem - Tanz ums Licht

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Die große Filmschauspielerin Lydia Keriël ist eine wahre Diva. Regisseur Josef Dareen und sein Kameramann haben folglich ihre liebe Not mit ihr. Mal soll man «ihr nicht so von unten in die Nasenlöcher drehen», mal «nicht so von oben herunter in den Ausschnitt» … Gut, dass es da noch die gute Seele des Filmteams gibt, Isabel Gynthenburg, die als «Kleberin» für den Schnitt verantwortlich ist, aber auch sonst für den nötigen Kitt zwischen all den exzentrischen Künstlerpersönlichkeiten sorgt. Sicher hätte sie noch in anderer Hinsicht größere Aufmerksamkeit vonseiten des Regisseurs verdient, doch von Josef Dareen gilt leider der Satz der Diva Lydia Keriël: «Im Atelier der Liebe sind Sie ein Dilettant.» Der geheimnisvolle Zauber dieses Tanzes um die Scheinwerfer des Filmlichts, der auch ein Tanz um die Liebe ist, legt sich bald auch über den Leser, nimmt ihn gefangen. Bloems Roman gibt einen faszinierenden Einblick in die Frühzeit des Films in Deutschland.

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Um Dareen, der seit sechs Uhr früh, schon drei Stunden vor Beginn der Aufnahme, draussen war, summte ein Ameisenhaufen. Jupiterlampen und Scheinwerfer wurden hereingerollt, die Hochspannungskabel der Lampen schwappten über den staubwirbelnden Fussboden.

Isabel warf einen Blick in das lärmdröhnende Atelier und ging in ihren Kleberaum hinüber. Sie hatte ein kleines Zimmer für sich, weil Dareen den letzten Schnitt — bei dem es sich nicht mehr um Meter, sondern um Einzelbilder handelte — selbst erledigte, häufig gemeinsam mit Michel; und er wollte ungestört sein.

Als sie die Filmrollen der Musterkopie ausgepackt hatte, liess sie im Schreibzimmer, in dem die Maschinen klapperten, die Nachrichten für Frau Kiesering und für den Hilfsregisseur ausschreiben. Darauf ging sie wieder ins Glashaus. Es war unmöglich, an Dareen heranzukommen.

Der Regisseur stand am Haustelephon, schnauzte den Ingenieur des kleinen Elektrizitätswerks persönlich an und ersuchte um zuverlässige und gleichmässige Stromlieferung. Die Lampen standen unter Probelicht und flackerten in stechenden, violetten Strahlen. Es war eben Montag ... Michel Grczegorezewicz hantierte mit seinen Hilfsoperateuren am Motorgetriebe des Aufnahmeapparates herum, das heute wegen der schwierigen Doppelaufnahmen verwendet werden sollte. Die Sache klappte nicht, der Rohfilm klemmte sich unaufhörlich — —

Isabel sah in die erregte Weltuntergangsstimmung hinein. Kilian Koll schrie nach einem fehlenden Requisitenstück und fuchtelte mit seinem völlig zerfledderten Manuskript herum. Tamaroff stand beiseite im Gespräch mit einer grellblonden Schauspielerin, die er duzte; der Russe war schon im Frack, aber noch ungeschminkt, eine Zigarette hing schlaff zwischen den blassen, höhnischen Lippen. Als er Isabel sah, bekamen seine Slawenaugen eine heimliche Wolfsgier.

Hammerschläge schollen auf den rohen, zertretenen Holzplanken. Ein paar Statisten lugten neugierig herein, wurden von Koll rücksichtslos in die Massengarderoben verscheucht. Dareen sah zornig nach der Uhr: es war schon acht vorbei, um neun sollten die Aufnahmen beginnen — und Lydia Keriël war noch nicht da ...

Er liess gerade telephonisch nach ihr fragen, als die Diva eintrat. Sie kam mit ihrem Bruder Ephraim Keriël, dem Allgewaltigen der Gesellschaft, mit dem sie seit den Uranfängen des Films zusammen arbeitete. Dies geschwisterliche Idyll war nur ein einziges Mal gestört worden, als Lydia Keriël sich mit einem Filmschauspieler verheiratete. Die Ehe dauerte aber nur drei Wochen, denn schon auf der Hochzeitsreise ging die temperamentvolle Frau ihrem Gemahl mit einem italienischen Offizier durch, worauf der Verlassene es vorzog, sich mit der geduldigeren und lyrisch hochempfindlichen Zofe der Ungetreuen zu trösten. Seither hatte keine noch so grosse anderweitige Leidenschaft den Himmel der Geschwister Keriël zu trüben vermocht — und Dareen war verheiratet ...

Dem Generaldirektor stak die unvermeidliche Importe, die Dareen ihm während der Aufnahmen jedesmal verbieten musste, im fetten, kalten Gesicht; sie war halb zu Ende geraucht, die weisse Asche war aber noch vollkommen unverletzt. Während die Diva bei jedem der gellenden Hammerschläge zusammenzuckte, ging er neben ihr, als sei er taub.

Dareen verhandelte mit dem weisshaarigen Beleuchtungsinspektor, als er Lydia Keriël sah. Er warf einen forschenden Blick zu ihr hinüber, klemmte das Manuskript unter den Arm und ging auf sie zu. Um ihre Augen lagen tiefe Schatten, ihr unstäter Blick suchte rastlos im verwirrten Trubel der Vorbereitungen. „Lydia,“ flüsterte Dareen ihr zu, „ich fürchtete schon, Sie würden heute nervös und unruhig kommen zu den schwierigen Szenen — aber Sie sehen aus, dass ich mich in Sie verlieben würde, wenn — —“

„Wenn —?“ fragte sie lauernd, von einer rosigen Frische überhaucht. Dareen sah es mit Freuden: sie verwandelte sich unter seinen Worten. Ja, sie ist ein Kind, dachte er und zog ihre Hand stumm an die Lippen. Das schien ihr Antwort genug, und sie ging mit verjüngten Schritten in ihre Garderobe. Dareen und der Generaldirektor sahen ihr nach; Keriël trat an den Regisseur heran und klopfte ihm schmunzelnd auf die Schulter, bot ihm dann die Hand zum Gruss.

Koll war nicht zu erreichen. Isabel fand Frau Kiesering in einer Ecke: eine grämliche, verbrauchte Frau, die Dareen vor ein paar Monaten für kleine Rollen entdeckt hatte und deren müden Augen jede Lebensangst zu glauben war: darum auch war sie gut verwendbar, denn Dareen brauchte Gesichter — aber sie konnte sich nicht recht an die Technik der Aufnahmen gewöhnen. Die Frau las den Handzettel mit mühsamer Beherrschung, ihre Hände zitterten. Isabel versuchte die heimlich Schluchzende zu trösten.

Als sie weitergehen wollte, wurde der grosse Atelierflügel dahergerollt. Sie trat einen Schritt beiseite und streifte dabei die grellblonde Schauspielerin, die noch mit dem Russen kokettierte. „Bitte zu entschuldigen“, sagte Isabel höflich. Die kleine Dame fauchte sie sogleich mit erhobener Stimme an: „Passen Sie doch auf, wo Sie hintreten, Sie!“

Dareen hatte es gehört. „Guten Morgen, Fräulein Gynthenburg“, sagte er mit betonter Freundlichkeit, trat an sie heran und erkundigte sich kurz nach ihrer Arbeit. „Wenn Sie eine Frage haben, kommen Sie, bitte, her.“

Als Isabel zum Ausgang ging, hörte sie Tamaroff zu dem Regisseur sagen: „Schauen Sie, Herr Dareen, wie wundervoll geht Ihre kleine Klebedame.“ Sie spürte Blicke in ihrem Nacken, wandte sich aber nicht um. Ein grosser Spiegel lehnte an einer Furniersäule, im Glas sah Isabel, wie Dareens Augen ihr nachdenklich folgten. Unangenehm — diese geschminkten Zigeuner —

Isabel setzte sich an ihre Arbeit, nahm Szene für Szene aus dem Zelluloidstreifen heraus, verglich ihr Stenogramm und schnitt weg, was Dareen nicht verwenden wollte. Er behauptete zuweilen, sie habe zuviel entfernt. Es kam auch vor, dass er Teile, die er selber weggeschnitten hatte, später wieder einfügen liess, so dass Isabel die Abfälle zunächst in einer grossen Pappschachtel sammelte, bis der letzte Schnitt erledigt war.

Immer, wenn sie zehn Nummern geschnitten hatte, nahm sie die in der Reihenfolge nebeneinandergelegten Filmstreifen, klebte sie im Maschinchen zusammen und dann an die grosse Rolle. Wenn Dareen schnitt, war das Kleben in seiner Gegenwart ein für allemal verboten wegen der stechenden Dämpfe, die sich dabei entwickelten. Isabel musste im Nebenzimmer arbeiten, während eine Hilfsperson ihr dauernd die geschnittenen Szenen herüberbrachte. Aber Dareen liess in solchen Fällen seine Kleberin oft genug hereinkommen und fragte sie nach ihrer Meinung, so dass sich die Arbeit vielfach zersplitterte. Dann hatte sie nachher eine Unzahl winziger Filmteile, die nicht mehr durch Nummern gezeichnet waren, fehlerlos einzuordnen.

So liess sie das Filmband bedächtig durch die Hände gleiten: es rollte nicht etwa, wie es bei ihrem Herrn und Meister oft genug geschah, wie eine Riesenschlange über den Boden, sondern es wurde sauber in Röllchen gewickelt. Flüchtig mass sie die Szenen aus und schnitt sie zusammen.

Die Arbeit machte ihr Freude, sie spürte einen Formwillen in der kühnen Art, wie Dareen mit eiligem Befehl ungezählte Meter an sich verwendbarer Bilder rücksichtslos entfernen liess, um die Zügel der Handlung straff zu führen. Zuweilen war Isabel anderer Meinung als ihr Chef, sie machte sich dann eine kurze Notiz und sprach später mit Dareen darüber, denn er wusste ein verständnisvolles Zusammenarbeiten meist, aber nicht immer zu schätzen. Für Zweifelsfälle lag neben der Arbeitenden das dicke Manuskript „Roulette“, natürlich im siebzehnten Durchschlag, aus dem sie die Bilderfolge vergleichen konnte, wenn etwas in Verwirrung geriet.

Isabel hatte drei Tage Zeit. Auf den Neunstundentag, zu dem sie verpflichtet war, legte sie keinen Wert — denn wenn Dareen arbeitete, war sie meist in ihrem Kleberaum, solange der Regisseur im Dienst war. Strebertum lag ihr fern — aber sie hatte nicht die Absicht, dem Glück ihres eigenen sozialen Wiederaufbaus auszuweichen — — und wenn der Zufall es einmal bringen sollte, so wollte sie zu jeder Zeit bereit sein. Wenn nichts zu arbeiten war, so lag ein kleines Bändchen Bérangerscher Gedichte oder sonst ein Strandgut der Vergangenheit zur Hand.

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